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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Grassero augmentat. lib. 3. c. 14. alwo viele Exempel derer zufinden/ die relegiret/ verwiesen/ und ins Elend verschicket worden.

XV. Die Römer hielten so scharffe Zucht bey ihrer Jugend/ daß sie auch des Catonis Uticensis Sohn/ weil er einem Mägdlein/ so Wasser holen wollen/ den Krug zerbrochen/ und des frommen Cinnae Sohn/ daß er in einen Garten/ Obst abzubrechen/ gegangen/ ungeachtet deren keiner noch nicht 15. Jahr alt war / ins Elend geschickt und verwiesen.

Aurel. Antonius, in Epist. ad Pollionem. Zeiler, Epist. 5.

XVI. Der Landes-Verweisung wird gedacht in L. relegati 4. L. relegatus 14. in pr. & §. magna 1. ff. de interdict. & releg. L si quis 6. §. ult. L. 28. §. 1. & §. 13. ff. de poen. L. publicorum 2. ff. de publ. Jud. und war vor Alters die Deportatio derselben gleich.

§. minor 2. Instit. de cap. deminut. L. inter poenas 6. in pr. L. deportatus 15. ff. de interdict. § releg. Vultejus. c. 12. Discept. Scholast.

Nachdem aber dieselbe abgeschaffet worden/ ist die Relegatio oder Verweisung in Gebrauch und Ubung blieben/ diß auf den heutigen Tag.

Carpzouv. p. 3. pract. crim. q. 130. n. 13. & 14. Rud. Gotofr. Knichen, op. pol. lib. 2. p. 1. c. 13. th. 22. lit. c.

XVII. Sie ist zweyerley TEMPORALIS, auf gewisse Zeit und Jahre/ & PERPETUA, ewig/ oder so lange der Relegatus lebet.

d. L. relegati 4. L. 14. in pr. §. 1. ff. de interd. & releg. L. 6. §. ult. L. 28. §. 1. & 13. ff. de poenis Const. Elect. 47. part. 4. in verbis: die ewige oder zeitliche Landes-Verweisung sc.

Temporalis erstrecket sich zum höchsten auf zehen Jahr/ und nicht weiter.

Carpzov. dict. Q. 130. n. 15.

Wenn einem indefinite die Landes-Verweisung zuerkant/ und nicht die Worte zeitlich oder ewig im Urthel exprimiret sind/ wird es von der ewigen Ausgeleget und verstanden.

Hartman Pistor. obs. 198. Caprpz. Jurisp. For. p. 4. const. 47. def. 5. & d. q. 130. n. 16. & 171.

Allermaßen auch der Churfl. Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig also erkant/ und zwar Mens. Julio, Anno 1620. verb. Sent.

P. P.

Ist einem/ von welchen eure Frage meldet/ seiner Verbrechung wegen /

Grassero augmentat. lib. 3. c. 14. alwo viele Exempel derer zufinden/ die relegiret/ verwiesen/ und ins Elend verschicket worden.

XV. Die Römer hielten so scharffe Zucht bey ihrer Jugend/ daß sie auch des Catonis Uticensis Sohn/ weil er einem Mägdlein/ so Wasser holen wollen/ den Krug zerbrochen/ und des frommen Cinnae Sohn/ daß er in einen Garten/ Obst abzubrechen/ gegangen/ ungeachtet deren keiner noch nicht 15. Jahr alt war / ins Elend geschickt und verwiesen.

Aurel. Antonius, in Epist. ad Pollionem. Zeiler, Epist. 5.

XVI. Der Landes-Verweisung wird gedacht in L. relegati 4. L. relegatus 14. in pr. & §. magna 1. ff. de interdict. & releg. L si quis 6. §. ult. L. 28. §. 1. & §. 13. ff. de poen. L. publicorum 2. ff. de publ. Jud. und war vor Alters die Deportatio derselben gleich.

§. minor 2. Instit. de cap. deminut. L. inter poenas 6. in pr. L. deportatus 15. ff. de interdict. § releg. Vultejus. c. 12. Discept. Scholast.

Nachdem aber dieselbe abgeschaffet worden/ ist die Relegatio oder Verweisung in Gebrauch und Ubung blieben/ diß auf den heutigen Tag.

Carpzouv. p. 3. pract. crim. q. 130. n. 13. & 14. Rud. Gotofr. Knichen, op. pol. lib. 2. p. 1. c. 13. th. 22. lit. c.

XVII. Sie ist zweyerley TEMPORALIS, auf gewisse Zeit und Jahre/ & PERPETUA, ewig/ oder so lange der Relegatus lebet.

d. L. relegati 4. L. 14. in pr. §. 1. ff. de interd. & releg. L. 6. §. ult. L. 28. §. 1. & 13. ff. de poenis Const. Elect. 47. part. 4. in verbis: die ewige oder zeitliche Landes-Verweisung sc.

Temporalis erstrecket sich zum höchsten auf zehen Jahr/ und nicht weiter.

Carpzov. dict. Q. 130. n. 15.

Wenn einem indefinitè die Landes-Verweisung zuerkant/ und nicht die Worte zeitlich oder ewig im Urthel exprimiret sind/ wird es von der ewigen Ausgeleget und verstanden.

Hartman Pistor. obs. 198. Caprpz. Jurisp. For. p. 4. const. 47. def. 5. & d. q. 130. n. 16. & 171.

Allermaßen auch der Churfl. Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig also erkant/ und zwar Mens. Julio, Anno 1620. verb. Sent.

P. P.

Ist einem/ von welchen eure Frage meldet/ seiner Verbrechung wegen /

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        <p>XV. Die Römer hielten so scharffe Zucht bey ihrer Jugend/ daß sie auch des                      Catonis Uticensis Sohn/ weil er einem Mägdlein/ so Wasser holen wollen/ den                      Krug zerbrochen/ und des frommen Cinnae Sohn/ daß er in einen Garten/ Obst                      abzubrechen/ gegangen/ ungeachtet deren keiner noch nicht 15. Jahr alt war /                      ins Elend geschickt und verwiesen.</p>
        <p>Aurel. Antonius, in Epist. ad Pollionem. Zeiler, Epist. 5.</p>
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        <p>Nachdem aber dieselbe abgeschaffet worden/ ist die Relegatio oder Verweisung in                      Gebrauch und Ubung blieben/ diß auf den heutigen Tag.</p>
        <p>Carpzouv. p. 3. pract. crim. q. 130. n. 13. &amp; 14. Rud. Gotofr. Knichen, op.                      pol. lib. 2. p. 1. c. 13. th. 22. lit. c.</p>
        <p>XVII. Sie ist zweyerley TEMPORALIS, auf gewisse Zeit und Jahre/ &amp; PERPETUA,                      ewig/ oder so lange der Relegatus lebet.</p>
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        <p>Temporalis erstrecket sich zum höchsten auf zehen Jahr/ und nicht weiter.</p>
        <p>Carpzov. dict. Q. 130. n. 15.</p>
        <p>Wenn einem indefinitè die Landes-Verweisung zuerkant/ und nicht die Worte                      zeitlich oder ewig im Urthel exprimiret sind/ wird es von der ewigen Ausgeleget                      und verstanden.</p>
        <p>Hartman Pistor. obs. 198. Caprpz. Jurisp. For. p. 4. const. 47. def. 5. &amp; d.                      q. 130. n. 16. &amp; 171.</p>
        <p>Allermaßen auch der Churfl. Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig also erkant/ und                      zwar Mens. Julio, Anno 1620. verb. Sent.</p>
        <p>P. P.</p>
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[849/0859] Grassero augmentat. lib. 3. c. 14. alwo viele Exempel derer zufinden/ die relegiret/ verwiesen/ und ins Elend verschicket worden. XV. Die Römer hielten so scharffe Zucht bey ihrer Jugend/ daß sie auch des Catonis Uticensis Sohn/ weil er einem Mägdlein/ so Wasser holen wollen/ den Krug zerbrochen/ und des frommen Cinnae Sohn/ daß er in einen Garten/ Obst abzubrechen/ gegangen/ ungeachtet deren keiner noch nicht 15. Jahr alt war / ins Elend geschickt und verwiesen. Aurel. Antonius, in Epist. ad Pollionem. Zeiler, Epist. 5. XVI. Der Landes-Verweisung wird gedacht in L. relegati 4. L. relegatus 14. in pr. & §. magna 1. ff. de interdict. & releg. L si quis 6. §. ult. L. 28. §. 1. & §. 13. ff. de poen. L. publicorum 2. ff. de publ. Jud. und war vor Alters die Deportatio derselben gleich. §. minor 2. Instit. de cap. deminut. L. inter poenas 6. in pr. L. deportatus 15. ff. de interdict. § releg. Vultejus. c. 12. Discept. Scholast. Nachdem aber dieselbe abgeschaffet worden/ ist die Relegatio oder Verweisung in Gebrauch und Ubung blieben/ diß auf den heutigen Tag. Carpzouv. p. 3. pract. crim. q. 130. n. 13. & 14. Rud. Gotofr. Knichen, op. pol. lib. 2. p. 1. c. 13. th. 22. lit. c. XVII. Sie ist zweyerley TEMPORALIS, auf gewisse Zeit und Jahre/ & PERPETUA, ewig/ oder so lange der Relegatus lebet. d. L. relegati 4. L. 14. in pr. §. 1. ff. de interd. & releg. L. 6. §. ult. L. 28. §. 1. & 13. ff. de poenis Const. Elect. 47. part. 4. in verbis: die ewige oder zeitliche Landes-Verweisung sc. Temporalis erstrecket sich zum höchsten auf zehen Jahr/ und nicht weiter. Carpzov. dict. Q. 130. n. 15. Wenn einem indefinitè die Landes-Verweisung zuerkant/ und nicht die Worte zeitlich oder ewig im Urthel exprimiret sind/ wird es von der ewigen Ausgeleget und verstanden. Hartman Pistor. obs. 198. Caprpz. Jurisp. For. p. 4. const. 47. def. 5. & d. q. 130. n. 16. & 171. Allermaßen auch der Churfl. Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig also erkant/ und zwar Mens. Julio, Anno 1620. verb. Sent. P. P. Ist einem/ von welchen eure Frage meldet/ seiner Verbrechung wegen /

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/859>, abgerufen am 16.07.2024.