setzet/ daß sie den Korb im Mande mit den Zähnen halten müssen/ welches ihnen der grösseste Schimpff gewesen.
Jacob Moller, in Discurs. von Banquerutiern/ Falliten und verdorbenen Kauffleuthen/ cap. 5. pag. 93.
Hieher kan auch wohl gezogen werden der Schimpff/ welchen ein junger Courtisan empfindet/ wenn ihn eine Jungfer corbisiret.
II. Von der Ignominia, quae dicitur ad Speculum adigi schreibet Brutus, lib. 1. Histor. Florentin. mit folgenden Worten: apud Florentinos decoctores ac turpi judicio convicti, iique, qui Reipubl debitam pecuniam ex Magistrataus praescripto ad diem non solvissent, inter aerarios referuntur sic ut jus ferendi suffragii civitatisque amitterent. Is autem, cui ca mulcta erat irrogata, adigi ad speculum dicebatur, quod in ea nota, tanquam in speculo & censum & fortunam civium licebat intueri.
III. Bey den Achivis ist für der Cereris Tempel ein Spiegel gemesen/ so an einen subtilen Faden übern Brunnen gehangen/ daraus die Krancken/ durch sonderliche Bilde/ ob sie leben oder sterben würden/ abnehmen konten.
M. Joh. Binch. conc. 57. Tub. poenit. part. 1. M. Joh. Stiefler/ in Geistl. Histor. Schatz. c. 11. pag. 387.
IV. Da Lais, die verruchte H [unleserliches Material]hre zu Corintho, nun alt worden war/ opfferte sie den Spiegel/ welchen sie bey jungen Jahren gebraucht/ der Abgöttin Veneri, mit dieser Beyschrifft:
Non utar deinceps speculo, quia cernere talem,
Qualis sum nolo, qualis eram nequeo.
Ich mag kein Spiegel mehr: Denn wie ich war gestalt
In meinen Jungen Jahrn/ das ist nun all veralt.
Waß soll ich nun viel sehn an einem alten Weib /
An einen grauen Kopf/ und runzelichten Leib?
setzet/ daß sie den Korb im Mande mit den Zähnen halten müssen/ welches ihnen der grösseste Schimpff gewesen.
Jacob Moller, in Discurs. von Banquerutiern/ Falliten und verdorbenen Kauffleuthen/ cap. 5. pag. 93.
Hieher kan auch wohl gezogen werden der Schimpff/ welchen ein junger Courtisan empfindet/ wenn ihn eine Jungfer corbisiret.
II. Von der Ignominia, quae dicitur ad Speculum adigi schreibet Brutus, lib. 1. Histor. Florentin. mit folgenden Worten: apud Florentinos decoctores ac turpi judicio convicti, iique, qui Reipubl debitam pecuniam ex Magistratûs praescripto ad diem non solvissent, inter aerarios referuntur sic ut jus ferendi suffragii civitatisque amitterent. Is autem, cui ca mulcta erat irrogata, adigi ad speculum dicebatur, quod in ea nota, tanquam in speculo & censum & fortunam civium licebat intueri.
III. Bey den Achivis ist für der Cereris Tempel ein Spiegel gemesen/ so an einen subtilen Faden übern Brunnen gehangen/ daraus die Krancken/ durch sonderliche Bilde/ ob sie leben oder sterben würden/ abnehmen konten.
M. Joh. Binch. conc. 57. Tub. poenit. part. 1. M. Joh. Stiefler/ in Geistl. Histor. Schatz. c. 11. pag. 387.
IV. Da Lais, die verruchte H [unleserliches Material]hre zu Corintho, nun alt worden war/ opfferte sie den Spiegel/ welchen sie bey jungen Jahren gebraucht/ der Abgöttin Veneri, mit dieser Beyschrifft:
Non utar deinceps speculo, quia cernere talem,
Qualis sum nolo, qualis eram nequeo.
Ich mag kein Spiegel mehr: Denn wie ich war gestalt
In meinen Jungen Jahrn/ das ist nun all veralt.
Waß soll ich nun viel sehn an einem alten Weib /
An einen grauen Kopf/ und runzelichten Leib?
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0805"n="799"/><p>setzet/ daß sie den Korb im Mande mit den Zähnen halten müssen/ welches ihnen der grösseste Schimpff gewesen.</p><p>Jacob Moller, in Discurs. von Banquerutiern/ Falliten und verdorbenen Kauffleuthen/ cap. 5. pag. 93.</p><p>Hieher kan auch wohl gezogen werden der Schimpff/ welchen ein junger Courtisan empfindet/ wenn ihn eine Jungfer corbisiret.</p><p>II. Von der Ignominia, quae dicitur ad Speculum adigi schreibet Brutus, lib. 1. Histor. Florentin. mit folgenden Worten: apud Florentinos decoctores ac turpi judicio convicti, iique, qui Reipubl debitam pecuniam ex Magistratûs praescripto ad diem non solvissent, inter aerarios referuntur sic ut jus ferendi suffragii civitatisque amitterent. Is autem, cui ca mulcta erat irrogata, adigi ad speculum dicebatur, quod in ea nota, tanquam in speculo & censum & fortunam civium licebat intueri.</p><p>III. Bey den Achivis ist für der Cereris Tempel ein Spiegel gemesen/ so an einen subtilen Faden übern Brunnen gehangen/ daraus die Krancken/ durch sonderliche Bilde/ ob sie leben oder sterben würden/ abnehmen konten.</p><p>M. Joh. Binch. conc. 57. Tub. poenit. part. 1. M. Joh. Stiefler/ in Geistl. Histor. Schatz. c. 11. pag. 387.</p><p>IV. Da Lais, die verruchte H <gapreason="illegible"/>hre zu Corintho, nun alt worden war/ opfferte sie den Spiegel/ welchen sie bey jungen Jahren gebraucht/ der Abgöttin Veneri, mit dieser Beyschrifft:</p><p>Non utar deinceps speculo, quia cernere talem,</p><p>Qualis sum nolo, qualis eram nequeo.</p><p>Ich mag kein Spiegel mehr: Denn wie ich war gestalt</p><p>In meinen Jungen Jahrn/ das ist nun all veralt.</p><p>Waß soll ich nun viel sehn an einem alten Weib /</p><p>An einen grauen Kopf/ und runzelichten Leib?</p></div></body></text></TEI>
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setzet/ daß sie den Korb im Mande mit den Zähnen halten müssen/ welches ihnen der grösseste Schimpff gewesen.
Jacob Moller, in Discurs. von Banquerutiern/ Falliten und verdorbenen Kauffleuthen/ cap. 5. pag. 93.
Hieher kan auch wohl gezogen werden der Schimpff/ welchen ein junger Courtisan empfindet/ wenn ihn eine Jungfer corbisiret.
II. Von der Ignominia, quae dicitur ad Speculum adigi schreibet Brutus, lib. 1. Histor. Florentin. mit folgenden Worten: apud Florentinos decoctores ac turpi judicio convicti, iique, qui Reipubl debitam pecuniam ex Magistratûs praescripto ad diem non solvissent, inter aerarios referuntur sic ut jus ferendi suffragii civitatisque amitterent. Is autem, cui ca mulcta erat irrogata, adigi ad speculum dicebatur, quod in ea nota, tanquam in speculo & censum & fortunam civium licebat intueri.
III. Bey den Achivis ist für der Cereris Tempel ein Spiegel gemesen/ so an einen subtilen Faden übern Brunnen gehangen/ daraus die Krancken/ durch sonderliche Bilde/ ob sie leben oder sterben würden/ abnehmen konten.
M. Joh. Binch. conc. 57. Tub. poenit. part. 1. M. Joh. Stiefler/ in Geistl. Histor. Schatz. c. 11. pag. 387.
IV. Da Lais, die verruchte H _ hre zu Corintho, nun alt worden war/ opfferte sie den Spiegel/ welchen sie bey jungen Jahren gebraucht/ der Abgöttin Veneri, mit dieser Beyschrifft:
Non utar deinceps speculo, quia cernere talem,
Qualis sum nolo, qualis eram nequeo.
Ich mag kein Spiegel mehr: Denn wie ich war gestalt
In meinen Jungen Jahrn/ das ist nun all veralt.
Waß soll ich nun viel sehn an einem alten Weib /
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/805>, abgerufen am 22.11.2024.
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