Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.denen Adulteris Schand-Steine anhenget/ und sie damit öffentlich darstellet. Olaus Magnus, & ex illo Cornel. Scribon. Graph. Epitom. lib. 6. c. 12. Huc spectant quoque, quae ex aliis habet Flamin. de Rubeis tr de Adulter. cap. 16. n. 4 pag. 156 & 160. Nec non Joh. Hering de molend. quaest. 4. n. 43. IX. In Peru muß derjenige Caciqua oder Fürst/ welcher seinen Unterthanen/ ohne Bewilligung des Jugae getödtet/ zur Straffe einen grossen Stein auf den Schultern tragen/ welches man vor eine grosse Schande hält. Begehet er dergleichen That hernach noch mehr/ im Fall nicht eine sonderliche Vorbitte ihn errettet/ wird er doch gleichwohl seines Standes entsetzet. Erasin. Francisic, im neu - polirten Kunst - und Sitten - Spiegel/ lib. 2. Discurs. 8 pag. 397. Ohrte Erlaubnis an verbothenen Orthen Jagen/ ist allda sträflich/ und muß ein solcher Wild - Räuber den Schand - Stein auf sich nehmen. Womit gleichfals derjenige zum erstenmahl beleget wird/ der allda die Gräntz - Steine auf den Acker verrückt/ oder Länderey/ so andern Leuthen angewiesen/ thätlicher weise eingenommen hat: An der Wiederhohlung dieser Thätligkeit hänget der gewisse Tod. Idem Francisci, pag. 397. Welcher Peruaner seinem Landes - Fürsten den gebührlichen Gehorsamnicht erweiset / der ist zum erstenmahl mit wilkürlicher Straffe angesehen/ zum andernmahl mit dem Schand/ Stein beschimpffet/ zum dritten des Lebens beraubet worden. idem d. loco. Einen Faulentzer oder Tages Schläffer gibt man zum Wecker und Aufmunterer einen Prügel/ oder auch wohl den Schand - Stein auf die Schulter. idem pag. 398. Es wird der Schand - Stein gleichfals demjenigen zuerkennet/ welcher aus Schwachheit/ unordentlicher Liebe und Bulschafft einen Fall gethan. idem pag 43. X. Christian Wurstius, in der Baseler Chronic. meldet/ daß zu Müllhausen in Ober - Elsas [so andere zum Sündgow ziehen] wenn ein Weibesbild irgend die andere neidischer Weise falschlich verklaget/ oder denen Adulteris Schand-Steine anhenget/ und sie damit öffentlich darstellet. Olaus Magnus, & ex illo Cornel. Scribon. Graph. Epitom. lib. 6. c. 12. Huc spectant quoque, quae ex aliis habet Flamin. de Rubeis tr de Adulter. cap. 16. n. 4 pag. 156 & 160. Nec non Joh. Hering de molend. quaest. 4. n. 43. IX. In Peru muß derjenige Caciqua oder Fürst/ welcher seinen Unterthanen/ ohne Bewilligung des Jugae getödtet/ zur Straffe einen grossen Stein auf den Schultern tragen/ welches man vor eine grosse Schande hält. Begehet er dergleichen That hernach noch mehr/ im Fall nicht eine sonderliche Vorbitte ihn errettet/ wird er doch gleichwohl seines Standes entsetzet. Erasin. Francisic, im neu - polirten Kunst - und Sitten - Spiegel/ lib. 2. Discurs. 8 pag. 397. Ohrte Erlaubnis an verbothenen Orthen Jagen/ ist allda sträflich/ und muß ein solcher Wild - Räuber den Schand - Stein auf sich nehmen. Womit gleichfals derjenige zum erstenmahl beleget wird/ der allda die Gräntz - Steine auf den Acker verrückt/ oder Länderey/ so andern Leuthen angewiesen/ thätlicher weise eingenommen hat: An der Wiederhohlung dieser Thätligkeit hänget der gewisse Tod. Idem Francisci, pag. 397. Welcher Peruaner seinem Landes - Fürsten den gebührlichen Gehorsamnicht erweiset / der ist zum erstenmahl mit wilkürlicher Straffe angesehen/ zum andernmahl mit dem Schand/ Stein beschimpffet/ zum dritten des Lebens beraubet worden. idem d. loco. Einen Faulentzer oder Tages Schläffer gibt man zum Wecker und Aufmunterer einen Prügel/ oder auch wohl den Schand - Stein auf die Schulter. idem pag. 398. Es wird der Schand - Stein gleichfals demjenigen zuerkennet/ welcher aus Schwachheit/ unordentlicher Liebe und Bulschafft einen Fall gethan. idem pag 43. X. Christian Wurstius, in der Baseler Chronic. meldet/ daß zu Müllhausen in Ober - Elsas [so andere zum Sündgow ziehen] wenn ein Weibesbild irgend die andere neidischer Weise falschlich verklaget/ oder <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0762" n="746"/> denen Adulteris Schand-Steine anhenget/ und sie damit öffentlich darstellet.</p> <p>Olaus Magnus, & ex illo Cornel. Scribon. Graph. Epitom. lib. 6. c. 12.</p> <p>Huc spectant quoque, quae ex aliis habet Flamin. de Rubeis tr de Adulter. cap. 16. n. 4 pag. 156 & 160. Nec non Joh. Hering de molend. quaest. 4. n. 43.</p> <p>IX. In Peru muß derjenige Caciqua oder Fürst/ welcher seinen Unterthanen/ ohne Bewilligung des Jugae getödtet/ zur Straffe einen grossen Stein auf den Schultern tragen/ welches man vor eine grosse Schande hält. Begehet er dergleichen That hernach noch mehr/ im Fall nicht eine sonderliche Vorbitte ihn errettet/ wird er doch gleichwohl seines Standes entsetzet.</p> <p>Erasin. Francisic, im neu - polirten Kunst - und Sitten - Spiegel/ lib. 2. Discurs. 8 pag. 397.</p> <p>Ohrte Erlaubnis an verbothenen Orthen Jagen/ ist allda sträflich/ und muß ein solcher Wild - Räuber den Schand - Stein auf sich nehmen. Womit gleichfals derjenige zum erstenmahl beleget wird/ der allda die Gräntz - Steine auf den Acker verrückt/ oder Länderey/ so andern Leuthen angewiesen/ thätlicher weise eingenommen hat: An der Wiederhohlung dieser Thätligkeit hänget der gewisse Tod.</p> <p>Idem Francisci, pag. 397.</p> <p>Welcher Peruaner seinem Landes - Fürsten den gebührlichen Gehorsamnicht erweiset / der ist zum erstenmahl mit wilkürlicher Straffe angesehen/ zum andernmahl mit dem Schand/ Stein beschimpffet/ zum dritten des Lebens beraubet worden.</p> <p>idem d. loco.</p> <p>Einen Faulentzer oder Tages Schläffer gibt man zum Wecker und Aufmunterer einen Prügel/ oder auch wohl den Schand - Stein auf die Schulter.</p> <p>idem pag. 398.</p> <p>Es wird der Schand - Stein gleichfals demjenigen zuerkennet/ welcher aus Schwachheit/ unordentlicher Liebe und Bulschafft einen Fall gethan.</p> <p>idem pag 43.</p> <p>X. Christian Wurstius, in der Baseler Chronic. meldet/ daß zu Müllhausen in Ober - Elsas [so andere zum Sündgow ziehen] wenn ein Weibesbild irgend die andere neidischer Weise falschlich verklaget/ oder </p> </div> </body> </text> </TEI> [746/0762]
denen Adulteris Schand-Steine anhenget/ und sie damit öffentlich darstellet.
Olaus Magnus, & ex illo Cornel. Scribon. Graph. Epitom. lib. 6. c. 12.
Huc spectant quoque, quae ex aliis habet Flamin. de Rubeis tr de Adulter. cap. 16. n. 4 pag. 156 & 160. Nec non Joh. Hering de molend. quaest. 4. n. 43.
IX. In Peru muß derjenige Caciqua oder Fürst/ welcher seinen Unterthanen/ ohne Bewilligung des Jugae getödtet/ zur Straffe einen grossen Stein auf den Schultern tragen/ welches man vor eine grosse Schande hält. Begehet er dergleichen That hernach noch mehr/ im Fall nicht eine sonderliche Vorbitte ihn errettet/ wird er doch gleichwohl seines Standes entsetzet.
Erasin. Francisic, im neu - polirten Kunst - und Sitten - Spiegel/ lib. 2. Discurs. 8 pag. 397.
Ohrte Erlaubnis an verbothenen Orthen Jagen/ ist allda sträflich/ und muß ein solcher Wild - Räuber den Schand - Stein auf sich nehmen. Womit gleichfals derjenige zum erstenmahl beleget wird/ der allda die Gräntz - Steine auf den Acker verrückt/ oder Länderey/ so andern Leuthen angewiesen/ thätlicher weise eingenommen hat: An der Wiederhohlung dieser Thätligkeit hänget der gewisse Tod.
Idem Francisci, pag. 397.
Welcher Peruaner seinem Landes - Fürsten den gebührlichen Gehorsamnicht erweiset / der ist zum erstenmahl mit wilkürlicher Straffe angesehen/ zum andernmahl mit dem Schand/ Stein beschimpffet/ zum dritten des Lebens beraubet worden.
idem d. loco.
Einen Faulentzer oder Tages Schläffer gibt man zum Wecker und Aufmunterer einen Prügel/ oder auch wohl den Schand - Stein auf die Schulter.
idem pag. 398.
Es wird der Schand - Stein gleichfals demjenigen zuerkennet/ welcher aus Schwachheit/ unordentlicher Liebe und Bulschafft einen Fall gethan.
idem pag 43.
X. Christian Wurstius, in der Baseler Chronic. meldet/ daß zu Müllhausen in Ober - Elsas [so andere zum Sündgow ziehen] wenn ein Weibesbild irgend die andere neidischer Weise falschlich verklaget/ oder
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/762 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/762>, abgerufen am 16.07.2024. |