fe der Rechte/ mit dem Schwerd vom Leben zum Tode straffen lassen. Ihr woltet ihm denn/ in Ansehung seiner kleinen Kinder/ und seines Weibes Vorbitte/ Gnade erzeigen/ auf den Fall möchtet ihr ihn mit Ruthen im Gefängnis züchtigen lassen/ und eurer Gerichte verweisen. Quam sententiam D. Schöffel. concepit. Vid. Adrian Beier.
in tr. de Expensis execut. crim. c. 1. §. 14. pag. 9.
Nec non Carpzov. part. 2. pract. crim. quaest. 72. n. 70. & 71.
Hat N. M. bekant/ daß er unterschiedene ledige Personen/ auch Ehe-Leuthe in seinem Losament wissentlich Hurerey und Ehebruch treiben lassen/ er habe biß weilen ein bißgen Essen darvon gehabt/ mannichmahl hätte er auch nichts / mannichmahl hätte er einen halben/ oder einen Thaler darvon bekommen/ und es darum gethan/ daß er sich/ sein Weib und Kinder versorgen/ und ihnen Essen dafür schaffen können/ etc. So wird er wegen solcher seiner vielfältigen verübten Kuplerey/ daran er sonderlich seinen Gewinst gehabt/ im Gefängnis ziemlicher maßen mit Ruthen gezüchtiget/ und des Landes ewig verwiesen/ V. R. W. Eben dergleichen ist von berührten Schöppen-Stuhl Anno 1603. einem/ welcher mit seines Weibes Schwester/ einer ledigen Dirnen/ die zur Staupe geschlagen / und des Landes ewig verwiesen worden/ fleischliche Unzucht und Ehebruch begangen/ sein Weib aber vor ihn gebethen/ zuerkant worden. Carpzov.
d. part. 2. q 74. n. 75. Jung. praejudie. n. 91.
Wie auch theils noch jungen Dieben.
Idem Carpzov p. 2. q 82, n 36.
VII. Heut zu Tage aber kan und darf keine Unter-Obrigkeit in solchen Fällen die Straffe mitigiren/ sondern es muß von der hohen Landes-Obrigkeit geschehen / und das Urthel deroselben verschlossen zugeschicht/ und Verordnung drauf erwartet werden.
VIII. Romae pueri vel liberi & praetextati non solum ferulis, sed etiam angvillarum tergoribus caede bantur, teste Plinio lib. 9. hist nat. c. 23. ubi de Muraenis agit. Tenu[unleserliches Material]ssimum inquit, his tergus, contra anguillis crassius: eoque verberari solitos tradit praetextatos. Et Isidorus, Etymolog. lib. 5. c. 27. ait: anguillam esse, qua coercentur pueri in Scholis, quae vulgo Scutica dicitur.
Vid. Petrus Faber, lib. 2. semest. c. 24. pag. 71.
fe der Rechte/ mit dem Schwerd vom Leben zum Tode straffen lassen. Ihr woltet ihm denn/ in Ansehung seiner kleinen Kinder/ und seines Weibes Vorbitte/ Gnade erzeigen/ auf den Fall möchtet ihr ihn mit Ruthen im Gefängnis züchtigen lassen/ und eurer Gerichte verweisen. Quam sententiam D. Schöffel. concepit. Vid. Adrian Beier.
in tr. de Expensis execut. crim. c. 1. §. 14. pag. 9.
Nec non Carpzov. part. 2. pract. crim. quaest. 72. n. 70. & 71.
Hat N. M. bekant/ daß er unterschiedene ledige Personen/ auch Ehe-Leuthe in seinem Losament wissentlich Hurerey und Ehebruch treiben lassen/ er habe biß weilen ein bißgen Essen darvon gehabt/ mannichmahl hätte er auch nichts / mannichmahl hätte er einen halben/ oder einen Thaler darvon bekommen/ und es darum gethan/ daß er sich/ sein Weib und Kinder versorgen/ und ihnen Essen dafür schaffen können/ etc. So wird er wegen solcher seiner vielfältigen verübten Kuplerey/ daran er sonderlich seinen Gewinst gehabt/ im Gefängnis ziemlicher maßen mit Ruthen gezüchtiget/ und des Landes ewig verwiesen/ V. R. W. Eben dergleichen ist von berührten Schöppen-Stuhl Anno 1603. einem/ welcher mit seines Weibes Schwester/ einer ledigen Dirnen/ die zur Staupe geschlagen / uñ des Landes ewig verwiesen worden/ fleischliche Unzucht und Ehebruch begangen/ sein Weib aber vor ihn gebethen/ zuerkant worden. Carpzov.
d. part. 2. q 74. n. 75. Jung. praejudie. n. 91.
Wie auch theils noch jungen Dieben.
Idem Carpzov p. 2. q 82, n 36.
VII. Heut zu Tage aber kan und darf keine Unter-Obrigkeit in solchen Fällen die Straffe mitigiren/ sondern es muß von der hohen Landes-Obrigkeit geschehen / uñ das Urthel deroselben verschlossen zugeschicht/ und Verordnung drauf erwartet werden.
VIII. Romae pueri vel liberi & praetextati non solum ferulis, sed etiam angvillarum tergoribus caede bantur, teste Plìnio lib. 9. hist nat. c. 23. ubi de Muraenis agit. Tenu[unleserliches Material]ssimum inquit, his tergus, contra anguillis crassius: eoque verberari solitos tradit praetextatos. Et Isidorus, Etymolog. lib. 5. c. 27. ait: anguillam esse, quâ coercentur pueri in Scholis, quae vulgò Scutica dicitur.
Vid. Petrus Faber, lib. 2. semest. c. 24. pag. 71.
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fe der Rechte/ mit dem Schwerd vom Leben zum Tode straffen lassen. Ihr woltet ihm denn/ in Ansehung seiner kleinen Kinder/ und seines Weibes Vorbitte/ Gnade erzeigen/ auf den Fall möchtet ihr ihn mit Ruthen im Gefängnis züchtigen lassen/ und eurer Gerichte verweisen. Quam sententiam D. Schöffel. concepit. Vid. Adrian Beier.</p><p>in tr. de Expensis execut. crim. c. 1. §. 14. pag. 9.</p><p>Nec non Carpzov. part. 2. pract. crim. quaest. 72. n. 70. & 71.</p><p>Ibique aliud Respons. Scabin. Lips. Mens. Octob. 1627. hujus tenoris.</p><p>Hat N. M. bekant/ daß er unterschiedene ledige Personen/ auch Ehe-Leuthe in seinem Losament wissentlich Hurerey und Ehebruch treiben lassen/ er habe biß weilen ein bißgen Essen darvon gehabt/ mannichmahl hätte er auch nichts / mannichmahl hätte er einen halben/ oder einen Thaler darvon bekommen/ und es darum gethan/ daß er sich/ sein Weib und Kinder versorgen/ und ihnen Essen dafür schaffen können/ etc. So wird er wegen solcher seiner vielfältigen verübten Kuplerey/ daran er sonderlich seinen Gewinst gehabt/ im Gefängnis ziemlicher maßen mit Ruthen gezüchtiget/ und des Landes ewig verwiesen/ V. R. W. Eben dergleichen ist von berührten Schöppen-Stuhl Anno 1603. einem/ welcher mit seines Weibes Schwester/ einer ledigen Dirnen/ die zur Staupe geschlagen / uñ des Landes ewig verwiesen worden/ fleischliche Unzucht und Ehebruch begangen/ sein Weib aber vor ihn gebethen/ zuerkant worden. Carpzov.</p><p>d. part. 2. q 74. n. 75. Jung. praejudie. n. 91.</p><p>Wie auch theils noch jungen Dieben.</p><p>Idem Carpzov p. 2. q 82, n 36.</p><p>VII. Heut zu Tage aber kan und darf keine Unter-Obrigkeit in solchen Fällen die Straffe mitigiren/ sondern es muß von der hohen Landes-Obrigkeit geschehen / uñ das Urthel deroselben verschlossen zugeschicht/ und Verordnung drauf erwartet werden.</p><p>VIII. Romae pueri vel liberi & praetextati non solum ferulis, sed etiam angvillarum tergoribus caede bantur, teste Plìnio lib. 9. hist nat. c. 23. ubi de Muraenis agit. Tenu<gapreason="illegible"/>ssimum inquit, his tergus, contra anguillis crassius: eoque verberari solitos tradit praetextatos. Et Isidorus, Etymolog. lib. 5. c. 27. ait: anguillam esse, quâ coercentur pueri in Scholis, quae vulgò Scutica dicitur.</p><p>Vid. Petrus Faber, lib. 2. semest. c. 24. pag. 71.</p></div></body></text></TEI>
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fe der Rechte/ mit dem Schwerd vom Leben zum Tode straffen lassen. Ihr woltet ihm denn/ in Ansehung seiner kleinen Kinder/ und seines Weibes Vorbitte/ Gnade erzeigen/ auf den Fall möchtet ihr ihn mit Ruthen im Gefängnis züchtigen lassen/ und eurer Gerichte verweisen. Quam sententiam D. Schöffel. concepit. Vid. Adrian Beier.
in tr. de Expensis execut. crim. c. 1. §. 14. pag. 9.
Nec non Carpzov. part. 2. pract. crim. quaest. 72. n. 70. & 71.
Ibique aliud Respons. Scabin. Lips. Mens. Octob. 1627. hujus tenoris.
Hat N. M. bekant/ daß er unterschiedene ledige Personen/ auch Ehe-Leuthe in seinem Losament wissentlich Hurerey und Ehebruch treiben lassen/ er habe biß weilen ein bißgen Essen darvon gehabt/ mannichmahl hätte er auch nichts / mannichmahl hätte er einen halben/ oder einen Thaler darvon bekommen/ und es darum gethan/ daß er sich/ sein Weib und Kinder versorgen/ und ihnen Essen dafür schaffen können/ etc. So wird er wegen solcher seiner vielfältigen verübten Kuplerey/ daran er sonderlich seinen Gewinst gehabt/ im Gefängnis ziemlicher maßen mit Ruthen gezüchtiget/ und des Landes ewig verwiesen/ V. R. W. Eben dergleichen ist von berührten Schöppen-Stuhl Anno 1603. einem/ welcher mit seines Weibes Schwester/ einer ledigen Dirnen/ die zur Staupe geschlagen / uñ des Landes ewig verwiesen worden/ fleischliche Unzucht und Ehebruch begangen/ sein Weib aber vor ihn gebethen/ zuerkant worden. Carpzov.
d. part. 2. q 74. n. 75. Jung. praejudie. n. 91.
Wie auch theils noch jungen Dieben.
Idem Carpzov p. 2. q 82, n 36.
VII. Heut zu Tage aber kan und darf keine Unter-Obrigkeit in solchen Fällen die Straffe mitigiren/ sondern es muß von der hohen Landes-Obrigkeit geschehen / uñ das Urthel deroselben verschlossen zugeschicht/ und Verordnung drauf erwartet werden.
VIII. Romae pueri vel liberi & praetextati non solum ferulis, sed etiam angvillarum tergoribus caede bantur, teste Plìnio lib. 9. hist nat. c. 23. ubi de Muraenis agit. Tenu_ ssimum inquit, his tergus, contra anguillis crassius: eoque verberari solitos tradit praetextatos. Et Isidorus, Etymolog. lib. 5. c. 27. ait: anguillam esse, quâ coercentur pueri in Scholis, quae vulgò Scutica dicitur.
Vid. Petrus Faber, lib. 2. semest. c. 24. pag. 71.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/749>, abgerufen am 22.11.2024.
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