Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.cher Arbeit geführet werden/ so daß wenn sich bessern/ und mit der Zeit wieder heraus kommen/ sie was rechtes gelernet haben/ davon sie sich und die Ihrige mit Ehren ernehren können. Speidel. in Specul. Jurid. v. Zuchthauß. pag. 1386. Zum andern geschiehet auch solches einer Stadt und gantzem Lande zum besten/ daß faule Müssiggänger und Tage-Diebe: Item starcke Betler/ und ander dergleichen loses Gesinde mehr/ welches weder arbeiten/ noch sonst gut thun will/ andern fleißigen und hurtigen Leuthen vom Halse kommen/ und ihnen / oder auch den recht armen und preßhafften das Brod nicht vor den Mund wegnehmen / gleich den faulen Hummeln/ welche sich auff der ämbsig eintragenden Bienen Honig verlassen/ sondern/ wieder ihren Willen/ durch Hunger und Schläge zur Arbeit und änderung ihres Lebens genöthiget und angetrieben/ auch dadurch so kürre werden mögen/ daß sie einen aus der Hand essen/ wie Jacob Bornit. de rerum sufficient. 2. c. 5. fol. 74. redet. Denn es schmeckt ihnen das Essen sehr wohl auf die Raspel des Brasilien Holtzes / und Krancke werden dadurch wieder gesund. Speidel. d. loc. Drittens/ ob gleich die Obrigkeit ein ziemliches auf Erhaltung solcher Leuthe wenden muß/ bringen sie es doch mit ihrer Arbeit und Verfertigung allerhand Zeuge und Waaren mehr als doppelt wieder ein. Christian Henlius, de AErario e. 12. pag. 311. & 312. IV. Es kommet aber die Auffbau- und Anrichtung solcher Zucht-Werck- und Spin-Häuser nut denenjenigen Herren/ welche die Landes-Fürstliche-hohe-Obrigkeit/ item denen Reichs- und andern grossen Städten / so die Landes-Hohe Obrigkeit oder Landes Ober- und Herrligkeit haben/ zu. vid. D. Simon. d. tr. c. 2. per tot. V. Und werden in dieselbe gebracht Erstlich die Faullentzer und Müßiggänger / welche nicht arbeiten wollen/ da sie es doch wohl könten/ sondern nur daheime müßig sitzen/ die Hände in Schoß legen/ auf ander Leute Brod-Schräncke sich verlassende/ indem sie ihnen die Kinder häuffig vor die Thüren schicken/ und die Bettel-Stück sich zutragen lassen/ welche sie sündlich verzehren / uneingedenck/ daß GOtt selbst Genes. 35. 19. ernstlich gebothen/ man solle im Schweiß des Angesichts sein Brod essen; Item nach den 128. Psalm/ daß ein jeder seiner Hände Arbeit sich nehren: cher Arbeit geführet werden/ so daß wenn sich bessern/ und mit der Zeit wieder heraus kommen/ sie was rechtes gelernet haben/ davon sie sich und die Ihrige mit Ehren ernehren können. Speidel. in Specul. Jurid. v. Zuchthauß. pag. 1386. Zum andern geschiehet auch solches einer Stadt und gantzem Lande zum besten/ daß faule Müssiggänger und Tage-Diebe: Item starcke Betler/ und ander dergleichẽ loses Gesinde mehr/ welches weder arbeiten/ noch sonst gut thun will/ andern fleißigen und hurtigen Leuthen vom Halse kommen/ und ihnen / oder auch den recht armen und preßhafften das Brod nicht vor den Mund wegnehmen / gleich den faulen Hummeln/ welche sich auff der ämbsig eintragenden Bienen Honig verlassen/ sondern/ wieder ihren Willen/ durch Hunger und Schläge zur Arbeit und änderung ihres Lebens genöthiget und angetrieben/ auch dadurch so kürre werden mögen/ daß sie einen aus der Hand essen/ wie Jacob Bornit. de rerum sufficient. 2. c. 5. fol. 74. redet. Denn es schmeckt ihnen das Essen sehr wohl auf die Raspel des Brasilien Holtzes / und Krancke werden dadurch wieder gesund. Speidel. d. loc. Drittens/ ob gleich die Obrigkeit ein ziemliches auf Erhaltung solcher Leuthe wenden muß/ bringen sie es doch mit ihrer Arbeit und Verfertigung allerhand Zeuge und Waaren mehr als doppelt wieder ein. Christian Henlius, de AErario e. 12. pag. 311. & 312. IV. Es kommet aber die Auffbau- und Anrichtung solcher Zucht-Werck- und Spin-Häuser nut denenjenigen Herren/ welche die Landes-Fürstliche-hohe-Obrigkeit/ item denen Reichs- und andern grossen Städten / so die Landes-Hohe Obrigkeit oder Landes Ober- und Herrligkeit haben/ zu. vid. D. Simon. d. tr. c. 2. per tot. V. Und werden in dieselbe gebracht Erstlich die Faullentzer und Müßiggänger / welche nicht arbeiten wollen/ da sie es doch wohl könten/ sondern nur daheime müßig sitzen/ die Hände in Schoß legen/ auf ander Leute Brod-Schräncke sich verlassende/ indem sie ihnen die Kinder häuffig vor die Thüren schicken/ und die Bettel-Stück sich zutragen lassen/ welche sie sündlich verzehren / uneingedenck/ daß GOtt selbst Genes. 35. 19. ernstlich gebothen/ man solle im Schweiß des Angesichts sein Brod essen; Item nach den 128. Psalm/ daß ein jeder seiner Hände Arbeit sich nehren: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0720" n="704"/> cher Arbeit geführet werden/ so daß wenn sich bessern/ und mit der Zeit wieder heraus kommen/ sie was rechtes gelernet haben/ davon sie sich und die Ihrige mit Ehren ernehren können.</p> <p>Speidel. in Specul. Jurid. v. Zuchthauß. pag. 1386.</p> <p>Zum andern geschiehet auch solches einer Stadt und gantzem Lande zum besten/ daß faule Müssiggänger und Tage-Diebe: Item starcke Betler/ und ander dergleichẽ loses Gesinde mehr/ welches weder arbeiten/ noch sonst gut thun will/ andern fleißigen und hurtigen Leuthen vom Halse kommen/ und ihnen / oder auch den recht armen und preßhafften das Brod nicht vor den Mund wegnehmen / gleich den faulen Hummeln/ welche sich auff der ämbsig eintragenden Bienen Honig verlassen/ sondern/ wieder ihren Willen/ durch Hunger und Schläge zur Arbeit und änderung ihres Lebens genöthiget und angetrieben/ auch dadurch so kürre werden mögen/ daß sie einen aus der Hand essen/ wie Jacob Bornit.</p> <p>de rerum sufficient. 2. c. 5. fol. 74. redet.</p> <p>Denn es schmeckt ihnen das Essen sehr wohl auf die Raspel des Brasilien Holtzes / und Krancke werden dadurch wieder gesund.</p> <p>Speidel. d. loc.</p> <p>Drittens/ ob gleich die Obrigkeit ein ziemliches auf Erhaltung solcher Leuthe wenden muß/ bringen sie es doch mit ihrer Arbeit und Verfertigung allerhand Zeuge und Waaren mehr als doppelt wieder ein.</p> <p>Christian Henlius, de AErario e. 12. pag. 311. & 312.</p> <p>IV. Es kommet aber die Auffbau- und Anrichtung solcher Zucht-Werck- und Spin-Häuser nut denenjenigen Herren/ welche die Landes-Fürstliche-hohe-Obrigkeit/ item denen Reichs- und andern grossen Städten / so die Landes-Hohe Obrigkeit oder Landes Ober- und Herrligkeit haben/ zu.</p> <p>vid. D. Simon. d. tr. c. 2. per tot.</p> <p>V. Und werden in dieselbe gebracht Erstlich die Faullentzer und Müßiggänger / welche nicht arbeiten wollen/ da sie es doch wohl könten/ sondern nur daheime müßig sitzen/ die Hände in Schoß legen/ auf ander Leute Brod-Schräncke sich verlassende/ indem sie ihnen die Kinder häuffig vor die Thüren schicken/ und die Bettel-Stück sich zutragen lassen/ welche sie sündlich verzehren / uneingedenck/ daß GOtt selbst Genes. 35. 19. ernstlich gebothen/ man solle im Schweiß des Angesichts sein Brod essen; Item nach den 128. Psalm/ daß ein jeder seiner Hände Arbeit sich nehren: </p> </div> </body> </text> </TEI> [704/0720]
cher Arbeit geführet werden/ so daß wenn sich bessern/ und mit der Zeit wieder heraus kommen/ sie was rechtes gelernet haben/ davon sie sich und die Ihrige mit Ehren ernehren können.
Speidel. in Specul. Jurid. v. Zuchthauß. pag. 1386.
Zum andern geschiehet auch solches einer Stadt und gantzem Lande zum besten/ daß faule Müssiggänger und Tage-Diebe: Item starcke Betler/ und ander dergleichẽ loses Gesinde mehr/ welches weder arbeiten/ noch sonst gut thun will/ andern fleißigen und hurtigen Leuthen vom Halse kommen/ und ihnen / oder auch den recht armen und preßhafften das Brod nicht vor den Mund wegnehmen / gleich den faulen Hummeln/ welche sich auff der ämbsig eintragenden Bienen Honig verlassen/ sondern/ wieder ihren Willen/ durch Hunger und Schläge zur Arbeit und änderung ihres Lebens genöthiget und angetrieben/ auch dadurch so kürre werden mögen/ daß sie einen aus der Hand essen/ wie Jacob Bornit.
de rerum sufficient. 2. c. 5. fol. 74. redet.
Denn es schmeckt ihnen das Essen sehr wohl auf die Raspel des Brasilien Holtzes / und Krancke werden dadurch wieder gesund.
Speidel. d. loc.
Drittens/ ob gleich die Obrigkeit ein ziemliches auf Erhaltung solcher Leuthe wenden muß/ bringen sie es doch mit ihrer Arbeit und Verfertigung allerhand Zeuge und Waaren mehr als doppelt wieder ein.
Christian Henlius, de AErario e. 12. pag. 311. & 312.
IV. Es kommet aber die Auffbau- und Anrichtung solcher Zucht-Werck- und Spin-Häuser nut denenjenigen Herren/ welche die Landes-Fürstliche-hohe-Obrigkeit/ item denen Reichs- und andern grossen Städten / so die Landes-Hohe Obrigkeit oder Landes Ober- und Herrligkeit haben/ zu.
vid. D. Simon. d. tr. c. 2. per tot.
V. Und werden in dieselbe gebracht Erstlich die Faullentzer und Müßiggänger / welche nicht arbeiten wollen/ da sie es doch wohl könten/ sondern nur daheime müßig sitzen/ die Hände in Schoß legen/ auf ander Leute Brod-Schräncke sich verlassende/ indem sie ihnen die Kinder häuffig vor die Thüren schicken/ und die Bettel-Stück sich zutragen lassen/ welche sie sündlich verzehren / uneingedenck/ daß GOtt selbst Genes. 35. 19. ernstlich gebothen/ man solle im Schweiß des Angesichts sein Brod essen; Item nach den 128. Psalm/ daß ein jeder seiner Hände Arbeit sich nehren:
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/720>, abgerufen am 30.06.2024. |