in L. cognitionum numerus, in fin. ff. de variis & extraordinariis cognitionibus.
davor hält/ es sey damnari in metallum, & damnari in opus metalli einerley / indem ein ieder/ der also auf sein Lebtag dahin verdammet war/ die Freyheit verlohr/ und maximam capitis diminutionem erlitte;
L. fin ff. de cap. demin. §. maxima justit. eod.
So ist doch ein Unterscheid unter beyden Straffen gewesen/ sonderlich wegen der Fessel/ Ketten und Bande/ darinnen sie dennoch ihre Arbeit verrichten vers. divus ff. eod. & l. pen. in fin. ff. de var. & extraord. cognit. zuersehen. Denn die in Metallum condemniret waren/ hatten schwerere Kette und Banden an sich/ als jene. Und wenn einer ex Metalli opere darvon lief/ und man ihn wieder kriegte/ wurde er in metallum geschickt. Entwischete er aber aus diesen/ und er ward wieder ertappet/ kostete es ihm sein Leben.
L. 8. §. 6. ff. de poeis. Coel. Rhodigin. lect. antiq lib. 10. c. n. 5. pag. 361. Gregor. Biccius, in aureis sect. 5. n. 194.
Sed unde haec vinculorum differentia? quaerit Sylvest. Aldobrandinus, in §. jus autem Instit. quib. mod. jus patr. potestat. solvatur n. 68. & respondet: Forte an, quia in Metallum damnati fodinis inhaerere cogebantur metalla effodientes, quod cum fieret, non erat necessum, ipsos divagari, sed in illo, cui inhaerebant, loco, operari: ideoque absque laboris impedimento gravioribus vinculis operabantur. At qui in opus Metalli damna bantur, propterea levioribus adstringebantur vinculis, quod in massam metalla reducerent, & circa varia exercitia essent occupati, quippe qui non assidue in fodien do morabantur, sed modo ad coquendum, reducendum & alia hujusmodi servitia praestanda adigebantur, in quibus ob graviorum vinculorum onus omnes facile potuissent impediri.
VII. Der Zustand bey solchen Gefangenen in den Ertz-Gruben war sehr miserbel und elend/ indem sie niemahls des Tages-Licht zusehen bekahmen/ auf der bloßen Erden liegen musten/ und dadurch so ungestalt wurden/ daß man sie fast nicht mehr kennete/ teste
Cypriano, in Epistol. 25.
gemeiniglich wurden dieselbe auf ihr Lebelang darein condemniret/ wenn sie aber zehen Jahr darinnen gewesen waren/ und man befand/ daß sie durch
VI. Ob auch wohl Callistratus,
in L. cognitionum numerus, in fin. ff. de variis & extraordinariis cognitionibus.
davor hält/ es sey damnari in metallum, & damnari in opus metalli einerley / indem ein ieder/ der also auf sein Lebtag dahin verdammet war/ die Freyheit verlohr/ und maximam capitis diminutionem erlitte;
L. fin ff. de cap. demin. §. maxima justit. eod.
So ist doch ein Unterscheid unter beyden Straffen gewesen/ sonderlich wegen der Fessel/ Ketten und Bande/ darinnen sie dennoch ihre Arbeit verrichten vers. divus ff. eod. & l. pen. in fin. ff. de var. & extraord. cognit. zuersehen. Denn die in Metallum condemniret waren/ hatten schwerere Kette und Banden an sich/ als jene. Und wenn einer ex Metalli opere darvon lief/ und man ihn wieder kriegte/ wurde er in metallum geschickt. Entwischete er aber aus diesen/ und er ward wieder ertappet/ kostete es ihm sein Leben.
L. 8. §. 6. ff. de poeis. Coel. Rhodigin. lect. antiq lib. 10. c. n. 5. pag. 361. Gregor. Biccius, in aureis sect. 5. n. 194.
Sed unde haec vinculorum differentia? quaerit Sylvest. Aldobrandinus, in §. jus autem Instit. quib. mod. jus patr. potestat. solvatur n. 68. & respondet: Forte an, quia in Metallum damnati fodinis inhaerere cogebantur metalla effodientes, quod cum fieret, non erat necessum, ipsos divagari, sed in illo, cui inhaerebant, loco, operari: ideoque absque laboris impedimento gravioribus vinculis operabantur. At qui in opus Metalli damna bantur, propterea levioribus adstringebantur vinculis, quod in massam metalla reducerent, & circa varia exercitia essent occupati, quippe qui non assiduè in fodien do morabantur, sed modò ad coquendum, reducendum & alia hujusmodi servitia praestanda adigebantur, in quibus ob graviorum vinculorum onus omnes facilè potuissent impediri.
VII. Der Zustand bey solchen Gefangenen in den Ertz-Gruben war sehr miserbel und elend/ indem sie niemahls des Tages-Licht zusehen bekahmen/ auf der bloßen Erden liegen musten/ und dadurch so ungestalt wurden/ daß man sie fast nicht mehr kennete/ teste
Cypriano, in Epistol. 25.
gemeiniglich wurden dieselbe auf ihr Lebelang darein condemniret/ wenn sie aber zehen Jahr darinnen gewesen waren/ und man befand/ daß sie durch
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VI. Ob auch wohl Callistratus,
in L. cognitionum numerus, in fin. ff. de variis & extraordinariis cognitionibus.
davor hält/ es sey damnari in metallum, & damnari in opus metalli einerley / indem ein ieder/ der also auf sein Lebtag dahin verdammet war/ die Freyheit verlohr/ und maximam capitis diminutionem erlitte;
L. fin ff. de cap. demin. §. maxima justit. eod.
So ist doch ein Unterscheid unter beyden Straffen gewesen/ sonderlich wegen der Fessel/ Ketten und Bande/ darinnen sie dennoch ihre Arbeit verrichten vers. divus ff. eod. & l. pen. in fin. ff. de var. & extraord. cognit. zuersehen. Denn die in Metallum condemniret waren/ hatten schwerere Kette und Banden an sich/ als jene. Und wenn einer ex Metalli opere darvon lief/ und man ihn wieder kriegte/ wurde er in metallum geschickt. Entwischete er aber aus diesen/ und er ward wieder ertappet/ kostete es ihm sein Leben.
L. 8. §. 6. ff. de poeis. Coel. Rhodigin. lect. antiq lib. 10. c. n. 5. pag. 361. Gregor. Biccius, in aureis sect. 5. n. 194.
Sed unde haec vinculorum differentia? quaerit Sylvest. Aldobrandinus, in §. jus autem Instit. quib. mod. jus patr. potestat. solvatur n. 68. & respondet: Forte an, quia in Metallum damnati fodinis inhaerere cogebantur metalla effodientes, quod cum fieret, non erat necessum, ipsos divagari, sed in illo, cui inhaerebant, loco, operari: ideoque absque laboris impedimento gravioribus vinculis operabantur. At qui in opus Metalli damna bantur, propterea levioribus adstringebantur vinculis, quod in massam metalla reducerent, & circa varia exercitia essent occupati, quippe qui non assiduè in fodien do morabantur, sed modò ad coquendum, reducendum & alia hujusmodi servitia praestanda adigebantur, in quibus ob graviorum vinculorum onus omnes facilè potuissent impediri.
VII. Der Zustand bey solchen Gefangenen in den Ertz-Gruben war sehr miserbel und elend/ indem sie niemahls des Tages-Licht zusehen bekahmen/ auf der bloßen Erden liegen musten/ und dadurch so ungestalt wurden/ daß man sie fast nicht mehr kennete/ teste
Cypriano, in Epistol. 25.
gemeiniglich wurden dieselbe auf ihr Lebelang darein condemniret/ wenn sie aber zehen Jahr darinnen gewesen waren/ und man befand/ daß sie durch
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/714>, abgerufen am 22.11.2024.
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