Matth. Steph. & Zieriz, ad art. 97. Constit. Crim. Caroli V. Crus. de indic. delict. p. 4. c. 52. n. 12. Zahn, in Ignograph. Municip. c. 36. n. 25. Neurath, in tr. de ration. p. 606. und andern zu lesen:
Und ist im Nothfall besser/ einen andern darzu zu zwingen/ wie vorhin erwehnet / als einen Ubelthäter ungestrafft lassen.
Philipp. Besta, in Disp. de morib. corrupt. thes. 7.
LIII. Weil es nun so eine verächtliche und garstige Sache um die Nachrichrichters-Profession ist/ so entstehet die Quaestion: Ob solch Ambt und Dienst an ihme selbst/ und den Rechten nach/ famos, anrüchtig und unehrlich sey? Es wollen zwar etliche solches daher bejahen: weil bey den Römern der Scharffrichter so verachtet gewesen/ daß sie demselben fast die Lufft nicht gegönnet/ er weder Bürger werden können/ noch auch in der Stadt wohnen dürffen / sondern vor derselben extra portam Exquilinam an einen besondern Orth/ [quem locum SEXTRICIUM nominabant, quia semitertio ab Urbe milliari distabat, ubi cruces, patibula defixa, cadavera abjecta, aliaque ad supplicia facientia erant parata.
Lips. ad Tacit. lib. 15. Alex. ab Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 3. p. m. 289. Plutarch. in vita Galbae.]
sich aufhalten müssen.
Rosin. Select. Antiq. lib. 7. c. 48. in fin. Plautus, in Pscudulo, act. 1. cs. 2. Kornemann, de mirac. mortuor part. 5. c. 19. Speidel. in spec. jur. v. Hencker. Adr. Beier, de bonis damn. th. 31.
LIV. Welches auch bey den Rhodisern also durch ein eigen Gesetz eingeführet gewesen.
Chrysost. orat. 31. ibi:
[Greek words] [Greek words].
LV. Und daher hat man vor Alters den Orth/ wo der Scharffrichter zugegen gewesen / pro funesto gehalten/ wie aus des Ciceronis Oration, so er pro Rabirio perduellionis reo gehalten/ zusehen/ wenn er spricht: Sed moreretur prius acerbissima morte Gracchus, quam in ejus concione Carnifex consisteret, quem non modo foro, sed & Coelo hoc ad spiritu
Matth. Steph. & Zieriz, ad art. 97. Constit. Crim. Caroli V. Crus. de indic. delict. p. 4. c. 52. n. 12. Zahn, in Ignograph. Municip. c. 36. n. 25. Neurath, in tr. de ration. p. 606. und andern zu lesen:
Und ist im Nothfall besser/ einen andern darzu zu zwingen/ wie vorhin erwehnet / als einen Ubelthäter ungestrafft lassen.
Philipp. Besta, in Disp. de morib. corrupt. thes. 7.
LIII. Weil es nun so eine verächtliche und garstige Sache um die Nachrichrichters-Profession ist/ so entstehet die Quaestion: Ob solch Ambt und Dienst an ihme selbst/ und den Rechten nach/ famos, anrüchtig und unehrlich sey? Es wollen zwar etliche solches daher bejahen: weil bey den Römern der Scharffrichter so verachtet gewesen/ daß sie demselben fast die Lufft nicht gegönnet/ er weder Bürger werden können/ noch auch in der Stadt wohnen dürffen / sondern vor derselben extra portam Exquilinam an einen besondern Orth/ [quem locum SEXTRICIUM nominabant, quia semitertio ab Urbe milliari distabat, ubi cruces, patibula defixa, cadavera abjecta, aliaque ad supplicia facientia erant parata.
Lips. ad Tacit. lib. 15. Alex. ab Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 3. p. m. 289. Plutarch. in vita Galbae.]
sich aufhalten müssen.
Rosin. Select. Antiq. lib. 7. c. 48. in fin. Plautus, in Pscudulo, act. 1. cs. 2. Kornemann, de mirac. mortuor part. 5. c. 19. Speidel. in spec. jur. v. Hencker. Adr. Beier, de bonis damn. th. 31.
LIV. Welches auch bey den Rhodisern also durch ein eigen Gesetz eingeführet gewesen.
Chrysost. orat. 31. ibi:
[Greek words] [Greek words].
LV. Und daher hat man vor Alters den Orth/ wo der Scharffrichter zugegen gewesen / pro funesto gehalten/ wie aus des Ciceronis Oration, so er pro Rabirio perduellionis reo gehalten/ zusehen/ wenn er spricht: Sed moreretur prius acerbissimâ morte Gracchus, quàm in ejus concione Carnifex consisteret, quem non modò foro, sed & Coelo hoc ad spiritu
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[559/0575]
Matth. Steph. & Zieriz, ad art. 97. Constit. Crim. Caroli V. Crus. de indic. delict. p. 4. c. 52. n. 12. Zahn, in Ignograph. Municip. c. 36. n. 25. Neurath, in tr. de ration. p. 606. und andern zu lesen:
Und ist im Nothfall besser/ einen andern darzu zu zwingen/ wie vorhin erwehnet / als einen Ubelthäter ungestrafft lassen.
Philipp. Besta, in Disp. de morib. corrupt. thes. 7.
LIII. Weil es nun so eine verächtliche und garstige Sache um die Nachrichrichters-Profession ist/ so entstehet die Quaestion: Ob solch Ambt und Dienst an ihme selbst/ und den Rechten nach/ famos, anrüchtig und unehrlich sey? Es wollen zwar etliche solches daher bejahen: weil bey den Römern der Scharffrichter so verachtet gewesen/ daß sie demselben fast die Lufft nicht gegönnet/ er weder Bürger werden können/ noch auch in der Stadt wohnen dürffen / sondern vor derselben extra portam Exquilinam an einen besondern Orth/ [quem locum SEXTRICIUM nominabant, quia semitertio ab Urbe milliari distabat, ubi cruces, patibula defixa, cadavera abjecta, aliaque ad supplicia facientia erant parata.
Lips. ad Tacit. lib. 15. Alex. ab Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 3. p. m. 289. Plutarch. in vita Galbae.]
sich aufhalten müssen.
Rosin. Select. Antiq. lib. 7. c. 48. in fin. Plautus, in Pscudulo, act. 1. cs. 2. Kornemann, de mirac. mortuor part. 5. c. 19. Speidel. in spec. jur. v. Hencker. Adr. Beier, de bonis damn. th. 31.
LIV. Welches auch bey den Rhodisern also durch ein eigen Gesetz eingeführet gewesen.
Chrysost. orat. 31. ibi:
[Greek words] [Greek words]. LV. Und daher hat man vor Alters den Orth/ wo der Scharffrichter zugegen gewesen / pro funesto gehalten/ wie aus des Ciceronis Oration, so er pro Rabirio perduellionis reo gehalten/ zusehen/ wenn er spricht: Sed moreretur prius acerbissimâ morte Gracchus, quàm in ejus concione Carnifex consisteret, quem non modò foro, sed & Coelo hoc ad spiritu
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/575>, abgerufen am 22.11.2024.
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