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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Vide die Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung/ part. 2. c. 1. tit. 14. pag. 117. ibi.

Demnach von unsern Hoch-löbl. Vorfahren der Schöppen-Stuhl zu JENA zu dem Ende geordnet ist/ er deswegen auch zu Gnüge bestellet und versehen wird/ daß bey demselben zuförderst in den Peinlichen/ sodann auch andern/ in unsers gesamten Fürstlichen Hauses Landen/ vorfallenden Sachen/ rechtliche Erholung geschehen möge; Als wollen wir/ daß insonderheit auch von Unsern Landen aus ordentlich in allen Peinlichen Fällen bey demselben ermelte Einholung vorgehe sc.

VIII. Zum andern Gericht-Schöppen/ so bey Bürgerlichen und Peinlichen Gerichten adhibiret werden/ und Drittens Land-Schöppen/ welche man bey Taxation und Würderung der liegenden Güther und Gründe gebrauchet/ so man theils Orthen Werdiner nennet.

Dither, in contin. Besold. h. v. p. 786.

IX. Die Schöppen bey den Peinlichen Gerichten/ von welchen wir hie sonderlich handeln/ werden darum dem Richter beysetzet/ nicht nur/ daß sie mit ihm die Sachen in Verhör ziehen und beyräthig seyn/ wie vor Alters in der Römischen Republic die Assessores waren /

L. 1. L. veluti 7. ff. de Assessor. L. 9. §. 3. ff. quod met. caus. Speculator. lib. 1. Part. 1. rub. de Assessor. §. 1.

unde etiam Consiliarii [Rathgeber] vocabantur;

L. pen. ff. de Offic. Assessor. L. consiliarios 3. L. in Consiliariis 10. & seqq. C. de Assessor.

Sondern auch/ daß sie mit ihm zusammen das Peinliche Gerichte machen und bestätigen/ die Sachen in Verhör ziehen/ drin mit urtheilen/ und also die Justiz administriren sollen/ vielleicht darum/ daß man nicht eines einigen [als des Judicis] Arbitrio und Wil[unleserliches Material]kühr allein anheim gebe/ welches mehrer Personen Nachdencken/ Uberlegung und Erkäntnis erfoderte.

Philipp. in Comm. ad Decis. Elect. Sax. 39. obf. 1. n. 6. & 7.

Denn viele Augen/ wie man im Sprüchwort faget/ sehen doch mehr/ als eins.

X. Drum auch diese Gericht-Schöppen und Beysitzer von des Richters Authorität mit participiren, und gleichsam als Glieder den Leib des Gerichts/ so zureden / formiren und machen.

Vide die Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung/ part. 2. c. 1. tit. 14. pag. 117. ibi.

Demnach von unsern Hoch-löbl. Vorfahren der Schöppen-Stuhl zu JENA zu dem Ende geordnet ist/ er deswegen auch zu Gnüge bestellet und versehen wird/ daß bey demselben zuförderst in den Peinlichen/ sodann auch andern/ in unsers gesamten Fürstlichen Hauses Landen/ vorfallenden Sachen/ rechtliche Erholung geschehen möge; Als wollen wir/ daß insonderheit auch von Unsern Landen aus ordentlich in allen Peinlichẽ Fällen bey demselben ermelte Einholung vorgehe sc.

VIII. Zum andern Gericht-Schöppen/ so bey Bürgerlichen und Peinlichen Gerichten adhibiret werden/ und Drittens Land-Schöppen/ welche man bey Taxation und Würderung der liegenden Güther und Gründe gebrauchet/ so man theils Orthen Werdiner nennet.

Dither, in contin. Besold. h. v. p. 786.

IX. Die Schöppen bey den Peinlichen Gerichten/ von welchen wir hie sonderlich handeln/ werden darum dem Richter beysetzet/ nicht nur/ daß sie mit ihm die Sachen in Verhör ziehen und beyräthig seyn/ wie vor Alters in der Römischen Republic die Assessores waren /

L. 1. L. veluti 7. ff. de Assessor. L. 9. §. 3. ff. quod met. caus. Speculator. lib. 1. Part. 1. rub. de Assessor. §. 1.

unde etiam Consiliarii [Rathgeber] vocabantur;

L. pen. ff. de Offic. Assessor. L. consiliarios 3. L. in Consiliariis 10. & seqq. C. de Assessor.

Sondern auch/ daß sie mit ihm zusammen das Peinliche Gerichte machen und bestätigen/ die Sachen in Verhör ziehen/ drin mit urtheilen/ und also die Justiz administriren sollen/ vielleicht darum/ daß man nicht eines einigen [als des Judicis] Arbitrio und Wil[unleserliches Material]kühr allein anheim gebe/ welches mehrer Personen Nachdencken/ Uberlegung und Erkäntnis erfoderte.

Philipp. in Comm. ad Decis. Elect. Sax. 39. obf. 1. n. 6. & 7.

Denn viele Augen/ wie man im Sprüchwort faget/ sehen doch mehr/ als eins.

X. Drum auch diese Gericht-Schöppen und Beysitzer von des Richters Authorität mit participiren, und gleichsam als Glieder den Leib des Gerichts/ so zureden / formiren und machen.

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        <p>IX. Die Schöppen bey den Peinlichen Gerichten/ von welchen wir hie sonderlich                      handeln/ werden darum dem Richter beysetzet/ nicht nur/ daß sie mit ihm die                      Sachen in Verhör ziehen und beyräthig seyn/ wie vor Alters in der Römischen                      Republic die Assessores waren /</p>
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[466/0482] Vide die Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung/ part. 2. c. 1. tit. 14. pag. 117. ibi. Demnach von unsern Hoch-löbl. Vorfahren der Schöppen-Stuhl zu JENA zu dem Ende geordnet ist/ er deswegen auch zu Gnüge bestellet und versehen wird/ daß bey demselben zuförderst in den Peinlichen/ sodann auch andern/ in unsers gesamten Fürstlichen Hauses Landen/ vorfallenden Sachen/ rechtliche Erholung geschehen möge; Als wollen wir/ daß insonderheit auch von Unsern Landen aus ordentlich in allen Peinlichẽ Fällen bey demselben ermelte Einholung vorgehe sc. VIII. Zum andern Gericht-Schöppen/ so bey Bürgerlichen und Peinlichen Gerichten adhibiret werden/ und Drittens Land-Schöppen/ welche man bey Taxation und Würderung der liegenden Güther und Gründe gebrauchet/ so man theils Orthen Werdiner nennet. Dither, in contin. Besold. h. v. p. 786. IX. Die Schöppen bey den Peinlichen Gerichten/ von welchen wir hie sonderlich handeln/ werden darum dem Richter beysetzet/ nicht nur/ daß sie mit ihm die Sachen in Verhör ziehen und beyräthig seyn/ wie vor Alters in der Römischen Republic die Assessores waren / L. 1. L. veluti 7. ff. de Assessor. L. 9. §. 3. ff. quod met. caus. Speculator. lib. 1. Part. 1. rub. de Assessor. §. 1. unde etiam Consiliarii [Rathgeber] vocabantur; L. pen. ff. de Offic. Assessor. L. consiliarios 3. L. in Consiliariis 10. & seqq. C. de Assessor. Sondern auch/ daß sie mit ihm zusammen das Peinliche Gerichte machen und bestätigen/ die Sachen in Verhör ziehen/ drin mit urtheilen/ und also die Justiz administriren sollen/ vielleicht darum/ daß man nicht eines einigen [als des Judicis] Arbitrio und Wil_ kühr allein anheim gebe/ welches mehrer Personen Nachdencken/ Uberlegung und Erkäntnis erfoderte. Philipp. in Comm. ad Decis. Elect. Sax. 39. obf. 1. n. 6. & 7. Denn viele Augen/ wie man im Sprüchwort faget/ sehen doch mehr/ als eins. X. Drum auch diese Gericht-Schöppen und Beysitzer von des Richters Authorität mit participiren, und gleichsam als Glieder den Leib des Gerichts/ so zureden / formiren und machen.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/482>, abgerufen am 25.11.2024.