Danaeus, in Dialogo de Sagis. Bodinus, Daemonomaniae lib. 4. c. 1. Mauritius, Cons. Chil. 26. n. 8.
CCCL. Wenn nun der Tag zur Execution bestimmet herbey nahet/ muß der Judex sich versichern/ ob der arme Sünder noch auf seiner Bekäntnis verharret/ und ihn daher/ ehe er noch aus dem Orth/ wo er sitzet/ geführet wird/ behutsamlich besuchen/ und vernehmen lassen/ ob er sich auch zu seinem Ende fein geschickt gemacht/ und gerne sterben wolle? Sodann wenn er bey seinem Bekäntnis beständig bleibet/ wird das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte mit der Glocken an etlichen Orthen geleutet/ zumahl in Städten und Flecken/ auf daß jederman zulauffe / die Heg- und Haltung des Peinlichen Hals-Gerichts vernehme/ und sich durch erfolgende Bestraffung von dergleichen Ubelthaten abschrecken lasse.
arg. L. 6. §. 1. L. 20. ff. de poenis. P. H. O. art. 28. in verb. an den Gerichts-Tag. D. Lynck. in Disp. de Centena, c. 4. §. 20. alwo er die Glocke das Malesiz-Glöcklein nennet.
CCCLI. Anderswo wird mit Trompeten oder Posaunen ein Zeichen gegeben.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm. Juris Univ. c. 38. n. 7.
Welches auch schon vorlängst die alten Römer in Gebrauch gehabt/ ut liquet ex Cornelio Tacito, lib. 2. Annalium, dum sic ait: in P. Martium Consules extra portam exquilinam, cum Classicum canere jussissent, more prisco advertere. Classicum ibi pro Tuba dixit, ut etiam apud Ciceronem exponit Q. Asconius. Est namque unius supplicium multorum metus & salus.
L. 1. in pr. C. repetund. c. qui ergo 23. q. 5. Petr. Heig. part. 2. q. 37. n. 27. Peint. Sächß. Inquis. und Achts-Procoss. tit. XI. art. 1. §. 4.
CCCLII. Und gehet solch Gericht gemeiniglich Vormittag gegen 9. oder 10 Uhren an / und wird theils Orthen unter freyen Himmel/ anderswo aber auf den Sälen der Ambts- oder Rath-Häuser/ mit Richter/ Schöppen und dem Gericht-Schreiber besetzet und gehalten.
Const. Crim. Caroli V. art. 82. & 84.
CCCLIII. Nach Anleitung ietztgedachter P. H. O. art. 84. sollen der Schöppen zum wenigsten 8 oder 7. auch die an Zahl derselben ungleich seyn / damit durch Gleichheit der Stimmen der Schluß nicht verhindert werde.
c. si quis Episcopus 6. q. 4. c. 1. Dist. 79. c. licet de vit anda. Extr. de Elect.
Danaeus, in Dialogo de Sagis. Bodinus, Daemonomaniae lib. 4. c. 1. Mauritius, Cons. Chil. 26. n. 8.
CCCL. Wenn nun der Tag zur Execution bestimmet herbey nahet/ muß der Judex sich versichern/ ob der arme Sünder noch auf seiner Bekäntnis verharret/ und ihn daher/ ehe er noch aus dem Orth/ wo er sitzet/ geführet wird/ behutsamlich besuchen/ und vernehmen lassen/ ob er sich auch zu seinem Ende fein geschickt gemacht/ und gerne sterben wolle? Sodann wenn er bey seinem Bekäntnis beständig bleibet/ wird das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte mit der Glocken an etlichen Orthen geleutet/ zumahl in Städten und Flecken/ auf daß jederman zulauffe / die Heg- und Haltung des Peinlichen Hals-Gerichts vernehme/ und sich durch erfolgende Bestraffung von dergleichen Ubelthaten abschrecken lasse.
arg. L. 6. §. 1. L. 20. ff. de poenis. P. H. O. art. 28. in verb. an den Gerichts-Tag. D. Lynck. in Disp. de Centena, c. 4. §. 20. alwo er die Glocke das Malesiz-Glöcklein nennet.
CCCLI. Anderswo wird mit Trompeten oder Posaunen ein Zeichen gegeben.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm. Juris Univ. c. 38. n. 7.
Welches auch schon vorlängst die alten Römer in Gebrauch gehabt/ ut liquet ex Cornelio Tacito, lib. 2. Annalium, dum sic ait: in P. Martium Consules extra portam exquilinam, cum Classicum canere jussissent, more prisco advertère. Classicum ibi pro Tuba dixit, ut etiam apud Ciceronem exponit Q. Asconius. Est namque unius supplicium multorum metus & salus.
L. 1. in pr. C. repetund. c. qui ergò 23. q. 5. Petr. Heig. part. 2. q. 37. n. 27. Peint. Sächß. Inquis. und Achts-Procoss. tit. XI. art. 1. §. 4.
CCCLII. Und gehet solch Gericht gemeiniglich Vormittag gegen 9. oder 10 Uhren an / und wird theils Orthen unter freyen Himmel/ anderswo aber auf den Sälen der Ambts- oder Rath-Häuser/ mit Richter/ Schöppen und dem Gericht-Schreiber besetzet und gehalten.
Const. Crim. Caroli V. art. 82. & 84.
CCCLIII. Nach Anleitung ietztgedachter P. H. O. art. 84. sollen der Schöppẽ zum wenigsten 8 oder 7. auch die an Zahl derselben ungleich seyn / damit durch Gleichheit der Stimmen der Schluß nicht verhindert werde.
c. si quis Episcopus 6. q. 4. c. 1. Dist. 79. c. licet de vit anda. Extr. de Elect.
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Danaeus, in Dialogo de Sagis. Bodinus, Daemonomaniae lib. 4. c. 1. Mauritius, Cons. Chil. 26. n. 8.
CCCL. Wenn nun der Tag zur Execution bestimmet herbey nahet/ muß der Judex sich versichern/ ob der arme Sünder noch auf seiner Bekäntnis verharret/ und ihn daher/ ehe er noch aus dem Orth/ wo er sitzet/ geführet wird/ behutsamlich besuchen/ und vernehmen lassen/ ob er sich auch zu seinem Ende fein geschickt gemacht/ und gerne sterben wolle? Sodann wenn er bey seinem Bekäntnis beständig bleibet/ wird das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte mit der Glocken an etlichen Orthen geleutet/ zumahl in Städten und Flecken/ auf daß jederman zulauffe / die Heg- und Haltung des Peinlichen Hals-Gerichts vernehme/ und sich durch erfolgende Bestraffung von dergleichen Ubelthaten abschrecken lasse.
arg. L. 6. §. 1. L. 20. ff. de poenis. P. H. O. art. 28. in verb. an den Gerichts-Tag. D. Lynck. in Disp. de Centena, c. 4. §. 20. alwo er die Glocke das Malesiz-Glöcklein nennet.
CCCLI. Anderswo wird mit Trompeten oder Posaunen ein Zeichen gegeben.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm. Juris Univ. c. 38. n. 7.
Welches auch schon vorlängst die alten Römer in Gebrauch gehabt/ ut liquet ex Cornelio Tacito, lib. 2. Annalium, dum sic ait: in P. Martium Consules extra portam exquilinam, cum Classicum canere jussissent, more prisco advertère. Classicum ibi pro Tuba dixit, ut etiam apud Ciceronem exponit Q. Asconius. Est namque unius supplicium multorum metus & salus.
L. 1. in pr. C. repetund. c. qui ergò 23. q. 5. Petr. Heig. part. 2. q. 37. n. 27. Peint. Sächß. Inquis. und Achts-Procoss. tit. XI. art. 1. §. 4.
CCCLII. Und gehet solch Gericht gemeiniglich Vormittag gegen 9. oder 10 Uhren an / und wird theils Orthen unter freyen Himmel/ anderswo aber auf den Sälen der Ambts- oder Rath-Häuser/ mit Richter/ Schöppen und dem Gericht-Schreiber besetzet und gehalten.
Const. Crim. Caroli V. art. 82. & 84.
CCCLIII. Nach Anleitung ietztgedachter P. H. O. art. 84. sollen der Schöppẽ zum wenigsten 8 oder 7. auch die an Zahl derselben ungleich seyn / damit durch Gleichheit der Stimmen der Schluß nicht verhindert werde.
c. si quis Episcopus 6. q. 4. c. 1. Dist. 79. c. licet de vit anda. Extr. de Elect.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/468>, abgerufen am 22.11.2024.
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