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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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de wohlbekanten gewissen Creutzstock. Girland. de Sortileg. q. 7. n. 26. Bodinus lib. 2. de Daemonom. c. 4. vers. Lat. pag. 209. German. 105. Hildebrand, in Goet. pag. 127. Deßgleichen bey uns in Teutschland von den Schwartz wald/ Item den Heuberg in Hertzogthum Würtenberg/ dahin die Hexen aus der Schweitz / Schwaben und andern daherumliegenden Orthen ziehen/ Goldast. von Confiscation der Hexen-Güther pag. 94. Bey den Völckern gegen Miternacht versamlen sie sich an unterschiedlichen Orthen/ wie Olaus Magnus in seiner Historie lib. 3. c. 11. erzehlet. In Peru fahren sie auf einen nahe am Meer gelegenen Berg/ welcher auf seinen obersten Gipffel eine lustige Ebene hat/ Francisc. d. tr. c. 18. pag. 125. Viele Hexen bekennen auch/ sonderlich die Bauren-Weiber/ daß sie nicht auf so weit von ihrem Dorf entlegene Berge/ sondern entweder auf einer in ihrer / oder benachbahrten Fluhr liegenden Wiesen/ Creutzweg/ oder im Walde auf der Kühhalte/ [welche der Platz ist/ wo zu Mittage das Vieh im Sommer/ wenn es nicht heim getrieben wird/ ruhet /] zusammen kommen/ und ihre vermeinte Freude außüben.]

ausgenommen das dritte Jahr hernach/ wie sie verführet worden/ da sie mit Fleiß zu Hause geblieben/ hätte aber ziemlich davor büßen müssen/ indem ihr Buhle Hanß wegen solches Ungehorsams mit grosser Qvaal/ Angst u. Pein sie in- und äußerlich beleget/ geprügelt und gekratzet/ es wäre ihr auch alles unter den Händen verdorben/ was sie gemacht mißlungen/ zerronnen und verschwunden / welches Ubel nicht eher aufgehöret/ biß sie ihre Schuld erkant/ und Hansen eydlich versprochen/ künftig solcher guten und lustigen Gesellschafft sich nicht mehr zuentziehen:

[idem narrat Ftancisci d. tr. & Discurs. pag. 138.]

Das erstemahl/ wie sie den Tanz auf Geheiß ihres Buhlen besuchen wollen/ hätte er ihr 3. Tage vor Walbrgis ein Töpfgen vol Salbe gebracht/ und sie unterrichtet/ wie sie auf den Walburgis Abend solche brauchen solte/ nemlich / als es auf solchen Abend nach zehen Uhr kommen/ hätte ihr Buhle an ihre Hauß-Thüre gepochet/ sagende/ es ist Zeit/ mache dich fertig zur Farth! Da sie ihren Mann/ welcher im ersten Schlaf gelegen/ ihr Haupküssen in des bösen Feindes Nahmen an die Seite geleget/ daß er nicht eher aufwachen könte/ biß sie wiederkäme. Rumpelkäthe von Bubenheim hätte ihr erzehlet/ wenn sie auf den Tanz wolte/ griffe sie ihren Mann Matz Hasen-Zwirnen ofte mit ihrer Hand / so sie vorher mit der Hexen-Sal-

de wohlbekanten gewissen Creutzstock. Girland. de Sortileg. q. 7. n. 26. Bodinus lib. 2. de Daemonom. c. 4. vers. Lat. pag. 209. German. 105. Hildebrand, in Goët. pag. 127. Deßgleichen bey uns in Teutschland von den Schwartz wald/ Item den Heuberg in Hertzogthum Würtenberg/ dahin die Hexen aus der Schweitz / Schwaben und andern daherumliegenden Orthen ziehen/ Goldast. von Confiscation der Hexen-Güther pag. 94. Bey den Völckern gegen Miternacht versamlen sie sich an unterschiedlichen Orthen/ wie Olaus Magnus in seiner Historie lib. 3. c. 11. erzehlet. In Peru fahren sie auf einen nahe am Meer gelegenen Berg/ welcher auf seinen obersten Gipffel eine lustige Ebene hat/ Francisc. d. tr. c. 18. pag. 125. Viele Hexen bekennen auch/ sonderlich die Bauren-Weiber/ daß sie nicht auf so weit von ihrem Dorf entlegene Berge/ sondern entweder auf einer in ihrer / oder benachbahrten Fluhr liegenden Wiesen/ Creutzweg/ oder im Walde auf der Kühhalte/ [welche der Platz ist/ wo zu Mittage das Vieh im Sommer/ wenn es nicht heim getrieben wird/ ruhet /] zusammen kom̃en/ und ihre vermeinte Freude außüben.]

ausgenommen das dritte Jahr hernach/ wie sie verführet worden/ da sie mit Fleiß zu Hause geblieben/ hätte aber ziemlich davor büßen müssen/ indem ihr Buhle Hanß wegen solches Ungehorsams mit grosser Qvaal/ Angst u. Pein sie in- und äußerlich beleget/ geprügelt und gekratzet/ es wäre ihr auch alles unter den Händen verdorben/ was sie gemacht mißlungen/ zerronnen und verschwunden / welches Ubel nicht eher aufgehöret/ biß sie ihre Schuld erkant/ und Hansen eydlich versprochen/ künftig solcher guten und lustigen Gesellschafft sich nicht mehr zuentziehen:

[idem narrat Ftancisci d. tr. & Discurs. pag. 138.]

Das erstemahl/ wie sie den Tanz auf Geheiß ihres Buhlen besuchen wollen/ hätte er ihr 3. Tage vor Walbrgis ein Töpfgen vol Salbe gebracht/ und sie unterrichtet/ wie sie auf den Walburgis Abend solche brauchen solte/ nemlich / als es auf solchen Abend nach zehen Uhr kommen/ hätte ihr Buhle an ihre Hauß-Thüre gepochet/ sagende/ es ist Zeit/ mache dich fertig zur Farth! Da sie ihren Mann/ welcher im ersten Schlaf gelegen/ ihr Haupküssen in des bösen Feindes Nahmen an die Seite geleget/ daß er nicht eher aufwachen könte/ biß sie wiederkäme. Rumpelkäthe von Bubenheim hätte ihr erzehlet/ wenn sie auf den Tanz wolte/ griffe sie ihren Mann Matz Hasen-Zwirnẽ ofte mit ihrer Hand / so sie vorher mit der Hexen-Sal-

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de                      wohlbekanten gewissen Creutzstock. Girland. de Sortileg. q. 7. n. 26. Bodinus                      lib. 2. de Daemonom. c. 4. vers. Lat. pag. 209. German. 105. Hildebrand, in                      Goët. pag. 127. Deßgleichen bey uns in Teutschland von den Schwartz wald/ Item                      den Heuberg in Hertzogthum Würtenberg/ dahin die Hexen aus der Schweitz /                      Schwaben und andern daherumliegenden Orthen ziehen/ Goldast. von Confiscation                      der Hexen-Güther pag. 94. Bey den Völckern gegen Miternacht versamlen sie sich                      an unterschiedlichen Orthen/ wie Olaus Magnus in seiner Historie lib. 3. c. 11.                      erzehlet. In Peru fahren sie auf einen nahe am Meer gelegenen Berg/ welcher auf                      seinen obersten Gipffel eine lustige Ebene hat/ Francisc. d. tr. c. 18. pag.                      125. Viele Hexen bekennen auch/ sonderlich die Bauren-Weiber/ daß sie nicht                      auf so weit von ihrem Dorf entlegene Berge/ sondern entweder auf einer in ihrer                     / oder benachbahrten Fluhr liegenden Wiesen/ Creutzweg/ oder im Walde auf der                      Kühhalte/ [welche der Platz ist/ wo zu Mittage das Vieh im Sommer/ wenn es                      nicht heim getrieben wird/ ruhet /] zusammen kom&#x0303;en/ und ihre vermeinte                      Freude außüben.]</p>
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        <p>Das erstemahl/ wie sie den Tanz auf Geheiß ihres Buhlen besuchen wollen/ hätte                      er ihr 3. Tage vor Walbrgis ein Töpfgen vol Salbe gebracht/ und sie                      unterrichtet/ wie sie auf den Walburgis Abend solche brauchen solte/ nemlich /                      als es auf solchen Abend nach zehen Uhr kommen/ hätte ihr Buhle an ihre                      Hauß-Thüre gepochet/ sagende/ es ist Zeit/ mache dich fertig zur Farth! Da                      sie ihren Mann/ welcher im ersten Schlaf gelegen/ ihr Haupküssen in des bösen                      Feindes Nahmen an die Seite geleget/ daß er nicht eher aufwachen könte/ biß                      sie wiederkäme. Rumpelkäthe von Bubenheim hätte ihr erzehlet/ wenn sie auf den                      Tanz wolte/ griffe sie ihren Mann Matz Hasen-Zwirne&#x0303; ofte mit ihrer Hand                     / so sie vorher mit der Hexen-Sal-
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[423/0439] de wohlbekanten gewissen Creutzstock. Girland. de Sortileg. q. 7. n. 26. Bodinus lib. 2. de Daemonom. c. 4. vers. Lat. pag. 209. German. 105. Hildebrand, in Goët. pag. 127. Deßgleichen bey uns in Teutschland von den Schwartz wald/ Item den Heuberg in Hertzogthum Würtenberg/ dahin die Hexen aus der Schweitz / Schwaben und andern daherumliegenden Orthen ziehen/ Goldast. von Confiscation der Hexen-Güther pag. 94. Bey den Völckern gegen Miternacht versamlen sie sich an unterschiedlichen Orthen/ wie Olaus Magnus in seiner Historie lib. 3. c. 11. erzehlet. In Peru fahren sie auf einen nahe am Meer gelegenen Berg/ welcher auf seinen obersten Gipffel eine lustige Ebene hat/ Francisc. d. tr. c. 18. pag. 125. Viele Hexen bekennen auch/ sonderlich die Bauren-Weiber/ daß sie nicht auf so weit von ihrem Dorf entlegene Berge/ sondern entweder auf einer in ihrer / oder benachbahrten Fluhr liegenden Wiesen/ Creutzweg/ oder im Walde auf der Kühhalte/ [welche der Platz ist/ wo zu Mittage das Vieh im Sommer/ wenn es nicht heim getrieben wird/ ruhet /] zusammen kom̃en/ und ihre vermeinte Freude außüben.] ausgenommen das dritte Jahr hernach/ wie sie verführet worden/ da sie mit Fleiß zu Hause geblieben/ hätte aber ziemlich davor büßen müssen/ indem ihr Buhle Hanß wegen solches Ungehorsams mit grosser Qvaal/ Angst u. Pein sie in- und äußerlich beleget/ geprügelt und gekratzet/ es wäre ihr auch alles unter den Händen verdorben/ was sie gemacht mißlungen/ zerronnen und verschwunden / welches Ubel nicht eher aufgehöret/ biß sie ihre Schuld erkant/ und Hansen eydlich versprochen/ künftig solcher guten und lustigen Gesellschafft sich nicht mehr zuentziehen: [idem narrat Ftancisci d. tr. & Discurs. pag. 138.] Das erstemahl/ wie sie den Tanz auf Geheiß ihres Buhlen besuchen wollen/ hätte er ihr 3. Tage vor Walbrgis ein Töpfgen vol Salbe gebracht/ und sie unterrichtet/ wie sie auf den Walburgis Abend solche brauchen solte/ nemlich / als es auf solchen Abend nach zehen Uhr kommen/ hätte ihr Buhle an ihre Hauß-Thüre gepochet/ sagende/ es ist Zeit/ mache dich fertig zur Farth! Da sie ihren Mann/ welcher im ersten Schlaf gelegen/ ihr Haupküssen in des bösen Feindes Nahmen an die Seite geleget/ daß er nicht eher aufwachen könte/ biß sie wiederkäme. Rumpelkäthe von Bubenheim hätte ihr erzehlet/ wenn sie auf den Tanz wolte/ griffe sie ihren Mann Matz Hasen-Zwirnẽ ofte mit ihrer Hand / so sie vorher mit der Hexen-Sal-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/439>, abgerufen am 24.11.2024.