Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

müssen / als: Dominus labia mea aperiat, & os meum annunciabit veritatem. Item: Eructavit cormeum verbum bonum, dicam ego cuncta. opera mea Regi: Item, Confundatur nequitia peccatoris, perdat omnes, qui loquuntur mendacium, &c.

Paul. Chirland. in tr. de Sortileg. Quaest. 4. n. 14. Martin. Del-Rio, lib. 5. Disquis. Magicar. Sect. 9. v. ut his judices & lib. 6. c. 2. Sect. 3. q. 3. lit. Dd. Berlich, p. 4. Concl. 4. n. 173.

Oder/ sie hengen denen zauberischen Personen/ so bald sie ins Gefängnis kommen / geweihetes Wachs/ oder ein Agnus Dei an den Hals/ welches sie immer/ auch bey wärender Tortur anbehalten. Oder geben ihnen geweihetes Saltz mit unter die Speise/ und Weihwasser unter den Tranck. Ja sie sprengen auch die Volter- und Verhör-Cammer damit/ Item die Gefängnisse.

Vid. Goehausens Proceß. Jurid. contra Sagas, tit. 7. von pag 325. biß 333. Itemin addit. pag. 175. & 186. nec non pag. 344. & 345.

CCLX. Allein diefe aberglaubische Dinge werden nicht gebilliget/ sondern sind abzuschaffen. Es soll sich auch keiner der verdächtigen Worte/ so denen auf der Leither hangenden ins Ohr gesaget werden/ dadurch das Maleficium taciturnitatis strack aufgelöset wird/ und sie alles haar-klein bekennen müssen/ was sie gethan haben/ gebrauchen/ wovon

Hippolitus de Marsiliis, in Pract. Crim §. nunc videndum,

so viel rühmens machet/ daß er solche probat befunden/ und offt damit grosse Ehre eigeleget habe.

Mich. Paris Walburger, de Lamiis, c. 8. §. 12. pag. 109.

CCLXI. So ist auch denen Scharfrichtern zu verbiethen/ daß sie ihre also genandte Hexen-Suppen zurücke lassen/ von welchen drunten unter den Capitel von der Scharfrichter Buben-Stücken mit mehrern gehandelt wird.

Oldekop, tit. 2. Observ. Crim. 16. & tit. 4. obs. 15. & 54. Paul. Zachias, lib. 2. Quaestion. Medico-leg. lib. 2. tit. 1. q. 3. n. 34. & seqq. Brunnemann, in Proceß. Crim. cap. 8. n. 69. in fin. Schilling. de Reit. tort. c. 3. §. 23.

müssen / als: Dominus labia mea aperiat, & os meum annunciabit veritatem. Item: Eructavit cormeum verbum bonum, dicam ego cuncta. opera mea Regi: Item, Confundatur nequitia peccatoris, perdat omnes, qui loquuntur mendacium, &c.

Paul. Chirland. in tr. de Sortileg. Quaest. 4. n. 14. Martin. Del-Rio, lib. 5. Disquis. Magicar. Sect. 9. v. ut his judices & lib. 6. c. 2. Sect. 3. q. 3. lit. Dd. Berlich, p. 4. Concl. 4. n. 173.

Oder/ sie hengen denen zauberischen Personen/ so bald sie ins Gefängnis kommen / geweihetes Wachs/ oder ein Agnus Dei an den Hals/ welches sie immer/ auch bey wärender Tortur anbehalten. Oder geben ihnen geweihetes Saltz mit unter die Speise/ und Weihwasser unter den Tranck. Ja sie sprengen auch die Volter- und Verhör-Cammer damit/ Item die Gefängnisse.

Vid. Goehausens Proceß. Jurid. contra Sagas, tit. 7. von pag 325. biß 333. Itemin addit. pag. 175. & 186. nec non pag. 344. & 345.

CCLX. Allein diefe aberglaubische Dinge werden nicht gebilliget/ sondern sind abzuschaffen. Es soll sich auch keiner der verdächtigen Worte/ so denen auf der Leither hangenden ins Ohr gesaget werden/ dadurch das Maleficium taciturnitatis strack aufgelöset wird/ und sie alles haar-klein bekennen müssen/ was sie gethan haben/ gebrauchen/ wovon

Hippolitus de Marsiliis, in Pract. Crim §. nunc videndum,

so viel rühmens machet/ daß er solche probat befunden/ und offt damit grosse Ehre eigeleget habe.

Mich. Paris Walburger, de Lamiis, c. 8. §. 12. pag. 109.

CCLXI. So ist auch denen Scharfrichtern zu verbiethen/ daß sie ihre also genandte Hexen-Suppen zurücke lassen/ von welchen drunten unter den Capitel von der Scharfrichter Buben-Stücken mit mehrern gehandelt wird.

Oldekop, tit. 2. Observ. Crim. 16. & tit. 4. obs. 15. & 54. Paul. Zachias, lib. 2. Quaestion. Medico-leg. lib. 2. tit. 1. q. 3. n. 34. & seqq. Brunnemann, in Proceß. Crim. cap. 8. n. 69. in fin. Schilling. de Reit. tort. c. 3. §. 23.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0379" n="363"/>
müssen                     / als: Dominus labia mea aperiat, &amp; os meum annunciabit veritatem. Item:                      Eructavit cormeum verbum bonum, dicam ego cuncta. opera mea Regi: Item,                      Confundatur nequitia peccatoris, perdat omnes, qui loquuntur mendacium,                      &amp;c.</p>
        <l>Paul. Chirland. in tr. de Sortileg. Quaest. 4. n. 14.</l>
        <l>Martin. Del-Rio, lib. 5. Disquis. Magicar. Sect. 9. v. ut his judices &amp; lib.                      6. c. 2. Sect. 3. q. 3. lit. Dd.</l>
        <l>Berlich, p. 4. Concl. 4. n. 173.</l>
        <p>Oder/ sie hengen denen zauberischen Personen/ so bald sie ins Gefängnis kommen                     / geweihetes Wachs/ oder ein Agnus Dei an den Hals/ welches sie immer/ auch                      bey wärender Tortur anbehalten. Oder geben ihnen geweihetes Saltz mit unter die                      Speise/ und Weihwasser unter den Tranck. Ja sie sprengen auch die Volter- und                      Verhör-Cammer damit/ Item die Gefängnisse.</p>
        <p>Vid. Goehausens Proceß. Jurid. contra Sagas, tit. 7. von pag 325. biß 333. Itemin                      addit. pag. 175. &amp; 186. nec non pag. 344. &amp; 345.</p>
        <p>CCLX. Allein diefe aberglaubische Dinge werden nicht gebilliget/ sondern sind                      abzuschaffen. Es soll sich auch keiner der verdächtigen Worte/ so denen auf der                      Leither hangenden ins Ohr gesaget werden/ dadurch das Maleficium taciturnitatis                      strack aufgelöset wird/ und sie alles haar-klein bekennen müssen/ was sie                      gethan haben/ gebrauchen/ wovon</p>
        <p>Hippolitus de Marsiliis, in Pract. Crim §. nunc videndum,</p>
        <p>so viel rühmens machet/ daß er solche probat befunden/ und offt damit grosse                      Ehre eigeleget habe.</p>
        <p>Mich. Paris Walburger, de Lamiis, c. 8. §. 12. pag. 109.</p>
        <p>CCLXI. So ist auch denen Scharfrichtern zu verbiethen/ daß sie ihre also                      genandte Hexen-Suppen zurücke lassen/ von welchen drunten unter den Capitel von                      der Scharfrichter Buben-Stücken mit mehrern gehandelt wird.</p>
        <l>Oldekop, tit. 2. Observ. Crim. 16. &amp; tit. 4. obs. 15. &amp; 54.</l>
        <l>Paul. Zachias, lib. 2. Quaestion. Medico-leg. lib. 2. tit. 1. q. 3. n. 34. &amp;                      seqq.</l>
        <l>Brunnemann, in Proceß. Crim. cap. 8. n. 69. in fin.</l>
        <l>Schilling. de Reit. tort. c. 3. §. 23.</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0379] müssen / als: Dominus labia mea aperiat, & os meum annunciabit veritatem. Item: Eructavit cormeum verbum bonum, dicam ego cuncta. opera mea Regi: Item, Confundatur nequitia peccatoris, perdat omnes, qui loquuntur mendacium, &c. Paul. Chirland. in tr. de Sortileg. Quaest. 4. n. 14. Martin. Del-Rio, lib. 5. Disquis. Magicar. Sect. 9. v. ut his judices & lib. 6. c. 2. Sect. 3. q. 3. lit. Dd. Berlich, p. 4. Concl. 4. n. 173. Oder/ sie hengen denen zauberischen Personen/ so bald sie ins Gefängnis kommen / geweihetes Wachs/ oder ein Agnus Dei an den Hals/ welches sie immer/ auch bey wärender Tortur anbehalten. Oder geben ihnen geweihetes Saltz mit unter die Speise/ und Weihwasser unter den Tranck. Ja sie sprengen auch die Volter- und Verhör-Cammer damit/ Item die Gefängnisse. Vid. Goehausens Proceß. Jurid. contra Sagas, tit. 7. von pag 325. biß 333. Itemin addit. pag. 175. & 186. nec non pag. 344. & 345. CCLX. Allein diefe aberglaubische Dinge werden nicht gebilliget/ sondern sind abzuschaffen. Es soll sich auch keiner der verdächtigen Worte/ so denen auf der Leither hangenden ins Ohr gesaget werden/ dadurch das Maleficium taciturnitatis strack aufgelöset wird/ und sie alles haar-klein bekennen müssen/ was sie gethan haben/ gebrauchen/ wovon Hippolitus de Marsiliis, in Pract. Crim §. nunc videndum, so viel rühmens machet/ daß er solche probat befunden/ und offt damit grosse Ehre eigeleget habe. Mich. Paris Walburger, de Lamiis, c. 8. §. 12. pag. 109. CCLXI. So ist auch denen Scharfrichtern zu verbiethen/ daß sie ihre also genandte Hexen-Suppen zurücke lassen/ von welchen drunten unter den Capitel von der Scharfrichter Buben-Stücken mit mehrern gehandelt wird. Oldekop, tit. 2. Observ. Crim. 16. & tit. 4. obs. 15. & 54. Paul. Zachias, lib. 2. Quaestion. Medico-leg. lib. 2. tit. 1. q. 3. n. 34. & seqq. Brunnemann, in Proceß. Crim. cap. 8. n. 69. in fin. Schilling. de Reit. tort. c. 3. §. 23.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/379
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/379>, abgerufen am 24.11.2024.