Marci IX. von einem Mensche gemeldet wird/ den der Böse Geist taub und stum gemacht hatte/ und hernach von CHristo ausgetrieben wurde. Dieses erkante Anna Xallaea Anno 1587. bey obgedachten Remigio, citat. lib. 3. c. 8. Als sie unter der Volter war/ hat sich der Buhl-Geist in ihren Halß gesetzt/ daß sie nicht schwätzen konte/ wo sie vieleicht aus grossen Schmertzen gezwungen wurde zu reden; Und hatte dieselbigen/ so dabey wahren/ ihr Urtheil und Meinung nicht betrogen: Dann sie hatten observiret und wahr genommen/ daß der Hals dermaßen geschwollen/ daß er dem Kinne gleich war/ sonst auch war sie so verbleicht/ daß sie leichtlich erachten könten/ daß sie in grossen innerlichen Aengsten ware. Deßgleichen erzehlet Remigius im selbige capite daß der Satan Franciscam Fellaeam verhindert habe/ daß sie nicht schwätzen können.
Freudius in Gewissens-Fragen von Zauberey q. 315. n. 12
führet aus Rimphofs Drachen-König pag. 89. an/ daß eine Hexe zu Verden bekant / der Satan hätte ihr auf der Volter kalte Materien in den Mund gegeben/ davon ihr der Hals zugeschwollen/ und sie daher nicht reden können/ auch die Schmertzen damahls nicht sonderlich geachtet.
CCXLII. Zum Fünfften verstopffet er ihnen gleichfals die Ohren/ daß sie nicht hören/ was der Judex sie fraget/ wie abermahl Remigius d. c. 8. & 9. wie auch Petr. Binsfeld, in Comment. ad tit. Codicis de Melef. & Mathemat. concl. 15. pag. 704. bezeugen. Oder schmieret sie mit einer sonderlichen Salbe oder Oel/ welches die Nerven und Sinne betäubet/ daß sie ihre Wirckung nicht Recht haben können/ und also keine Pein noch Schmertzen fühlen.
Francisc. Torreblanca, Lib. 2. de Magia c. 23. n. 10.
CCXLIII. Sechtens partiret er ihnen Zettel oder Briefchen zu/ darauf allerhand Characteres, Creutze/ Zeichen/ Teuffels Larven und Nahmen geschrieben und gebildet sind/ welche sie in den Mund unter die Zunge fassen/ oder in die Ohren/ Naselöcher/ oder welches am meisten geschiehet/ unten in den Mastdarm / oder andern heimlichen Orthen des Leibes bey sich stecken/ dadurch sie induriret und verhärtet werden/ daß sie keine Tortur, wie groß sie auch sey / achten.
Del-Rio d. lib. 6. Disq. Magic. Sect. 9.Torreblanca, cit. Lib. 2. c. 23. n. 1. & 2.Binsfeld. d. concl. 15.
Marci IX. von einem Mensche gemeldet wird/ den der Böse Geist taub und stum gemacht hatte/ und hernach von CHristo ausgetrieben wurde. Dieses erkante Anna Xallaea Anno 1587. bey obgedachten Remigio, citat. lib. 3. c. 8. Als sie unter der Volter war/ hat sich der Buhl-Geist in ihren Halß gesetzt/ daß sie nicht schwätzen konte/ wo sie vieleicht aus grossen Schmertzẽ gezwungen wurde zu reden; Und hatte dieselbigen/ so dabey wahren/ ihr Urtheil und Meinung nicht betrogen: Dann sie hatten observiret und wahr genommen/ daß der Hals dermaßen geschwollen/ daß er dem Kinne gleich war/ sonst auch war sie so verbleicht/ daß sie leichtlich erachten könten/ daß sie in grossen innerlichen Aengsten ware. Deßgleichen erzehlet Remigius im selbige capite daß der Satan Franciscam Fellaeam verhindert habe/ daß sie nicht schwätzen können.
Freudius in Gewissens-Fragen von Zauberey q. 315. n. 12
führet aus Rimphofs Drachen-König pag. 89. an/ daß eine Hexe zu Verden bekant / der Satan hätte ihr auf der Volter kalte Materien in den Mund gegeben/ davon ihr der Hals zugeschwollen/ und sie daher nicht reden können/ auch die Schmertzen damahls nicht sonderlich geachtet.
CCXLII. Zum Fünfften verstopffet er ihnen gleichfals die Ohren/ daß sie nicht hören/ was der Judex sie fraget/ wie abermahl Remigius d. c. 8. & 9. wie auch Petr. Binsfeld, in Comment. ad tit. Codicis de Melef. & Mathemat. concl. 15. pag. 704. bezeugen. Oder schmieret sie mit einer sonderlichen Salbe oder Oel/ welches die Nerven und Sinne betäubet/ daß sie ihre Wirckung nicht Recht haben können/ und also keine Pein noch Schmertzen fühlen.
Francisc. Torreblanca, Lib. 2. de Magia c. 23. n. 10.
CCXLIII. Sechtens partiret er ihnen Zettel oder Briefchen zu/ darauf allerhand Characteres, Creutze/ Zeichen/ Teuffels Larven und Nahmen geschrieben und gebildet sind/ welche sie in den Mund unter die Zunge fassen/ oder in die Ohren/ Naselöcher/ oder welches am meisten geschiehet/ unten in den Mastdarm / oder andern heimlichen Orthen des Leibes bey sich stecken/ dadurch sie induriret und verhärtet werden/ daß sie keine Tortur, wie groß sie auch sey / achten.
Del-Rio d. lib. 6. Disq. Magic. Sect. 9.Torreblanca, cit. Lib. 2. c. 23. n. 1. & 2.Binsfeld. d. concl. 15.
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Marci IX. von einem Mensche gemeldet wird/ den der Böse Geist taub und stum gemacht hatte/ und hernach von CHristo ausgetrieben wurde. Dieses erkante Anna Xallaea Anno 1587. bey obgedachten Remigio, citat. lib. 3. c. 8. Als sie unter der Volter war/ hat sich der Buhl-Geist in ihren Halß gesetzt/ daß sie nicht schwätzen konte/ wo sie vieleicht aus grossen Schmertzẽ gezwungen wurde zu reden; Und hatte dieselbigen/ so dabey wahren/ ihr Urtheil und Meinung nicht betrogen: Dann sie hatten observiret und wahr genommen/ daß der Hals dermaßen geschwollen/ daß er dem Kinne gleich war/ sonst auch war sie so verbleicht/ daß sie leichtlich erachten könten/ daß sie in grossen innerlichen Aengsten ware. Deßgleichen erzehlet Remigius im selbige capite daß der Satan Franciscam Fellaeam verhindert habe/ daß sie nicht schwätzen können.</p><p>Freudius in Gewissens-Fragen von Zauberey q. 315. n. 12</p><p>führet aus Rimphofs Drachen-König pag. 89. an/ daß eine Hexe zu Verden bekant / der Satan hätte ihr auf der Volter kalte Materien in den Mund gegeben/ davon ihr der Hals zugeschwollen/ und sie daher nicht reden können/ auch die Schmertzen damahls nicht sonderlich geachtet.</p><p>CCXLII. Zum Fünfften verstopffet er ihnen gleichfals die Ohren/ daß sie nicht hören/ was der Judex sie fraget/ wie abermahl Remigius d. c. 8. & 9. wie auch Petr. Binsfeld, in Comment. ad tit. Codicis de Melef. & Mathemat. concl. 15. pag. 704. bezeugen. Oder schmieret sie mit einer sonderlichen Salbe oder Oel/ welches die Nerven und Sinne betäubet/ daß sie ihre Wirckung nicht Recht haben können/ und also keine Pein noch Schmertzen fühlen.</p><p>Francisc. Torreblanca, Lib. 2. de Magia c. 23. n. 10.</p><p>CCXLIII. Sechtens partiret er ihnen Zettel oder Briefchen zu/ darauf allerhand Characteres, Creutze/ Zeichen/ Teuffels Larven und Nahmen geschrieben und gebildet sind/ welche sie in den Mund unter die Zunge fassen/ oder in die Ohren/ Naselöcher/ oder welches am meisten geschiehet/ unten in den Mastdarm / oder andern heimlichen Orthen des Leibes bey sich stecken/ dadurch sie induriret und verhärtet werden/ daß sie keine Tortur, wie groß sie auch sey / achten.</p><l>Del-Rio d. lib. 6. Disq. Magic. Sect. 9.</l><l>Torreblanca, cit. Lib. 2. c. 23. n. 1. & 2.</l><l>Binsfeld. d. concl. 15.</l></div></body></text></TEI>
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Marci IX. von einem Mensche gemeldet wird/ den der Böse Geist taub und stum gemacht hatte/ und hernach von CHristo ausgetrieben wurde. Dieses erkante Anna Xallaea Anno 1587. bey obgedachten Remigio, citat. lib. 3. c. 8. Als sie unter der Volter war/ hat sich der Buhl-Geist in ihren Halß gesetzt/ daß sie nicht schwätzen konte/ wo sie vieleicht aus grossen Schmertzẽ gezwungen wurde zu reden; Und hatte dieselbigen/ so dabey wahren/ ihr Urtheil und Meinung nicht betrogen: Dann sie hatten observiret und wahr genommen/ daß der Hals dermaßen geschwollen/ daß er dem Kinne gleich war/ sonst auch war sie so verbleicht/ daß sie leichtlich erachten könten/ daß sie in grossen innerlichen Aengsten ware. Deßgleichen erzehlet Remigius im selbige capite daß der Satan Franciscam Fellaeam verhindert habe/ daß sie nicht schwätzen können.
Freudius in Gewissens-Fragen von Zauberey q. 315. n. 12
führet aus Rimphofs Drachen-König pag. 89. an/ daß eine Hexe zu Verden bekant / der Satan hätte ihr auf der Volter kalte Materien in den Mund gegeben/ davon ihr der Hals zugeschwollen/ und sie daher nicht reden können/ auch die Schmertzen damahls nicht sonderlich geachtet.
CCXLII. Zum Fünfften verstopffet er ihnen gleichfals die Ohren/ daß sie nicht hören/ was der Judex sie fraget/ wie abermahl Remigius d. c. 8. & 9. wie auch Petr. Binsfeld, in Comment. ad tit. Codicis de Melef. & Mathemat. concl. 15. pag. 704. bezeugen. Oder schmieret sie mit einer sonderlichen Salbe oder Oel/ welches die Nerven und Sinne betäubet/ daß sie ihre Wirckung nicht Recht haben können/ und also keine Pein noch Schmertzen fühlen.
Francisc. Torreblanca, Lib. 2. de Magia c. 23. n. 10.
CCXLIII. Sechtens partiret er ihnen Zettel oder Briefchen zu/ darauf allerhand Characteres, Creutze/ Zeichen/ Teuffels Larven und Nahmen geschrieben und gebildet sind/ welche sie in den Mund unter die Zunge fassen/ oder in die Ohren/ Naselöcher/ oder welches am meisten geschiehet/ unten in den Mastdarm / oder andern heimlichen Orthen des Leibes bey sich stecken/ dadurch sie induriret und verhärtet werden/ daß sie keine Tortur, wie groß sie auch sey / achten.
Del-Rio d. lib. 6. Disq. Magic. Sect. 9. Torreblanca, cit. Lib. 2. c. 23. n. 1. & 2. Binsfeld. d. concl. 15.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/371>, abgerufen am 28.11.2024.
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