tensis literis in illa ampliatione, de qva ex Pediano locuti sumus, usum fuisse. In L. idem Pomponius ff. de arbit. Proinde si forte urgetur a Praetore ad Sententiam, aeqvissimum erit, si juret, sibi de causa nondum liqvere, spatium ei ad pronunciandum dari. & Paulus in L. Pomponius ff. de re judicat. Si uni ex pluribus Judicibus de liberali causa cognoscenti, si is juraverit sibi non liqvere. &c. Et Cicero pro A. Cluentio Habito. Deinde homines sapientes ex Veteri illa disciplina Judiciorum, qvi neqve absolvere hominem nocentissimum possent, neqve eum, de qvo esset orta suspicio, pecunia oppugnatum, re illa cognita primo condemnare vellent, Non Liqvere dixerunt. Et rursus, Eorum vero, qvi non liqvere dixerunt, sapientiam laudo qvi absolvere eum, qvem nocentissimum cognorant, & qvem ipsi jam bis antea condemnarant, nullo modo poterant condemnare, cum tanta Consilii infamia, & tam atrocis rei suspicio esset injecta, paulo posterius patefacta re maluerunt.
Tiraq. d. l.Rosin. lib. 9. Antiq. Rom. c. 9. ibiqve Dempster. pag. 947.
LXXVII. Preto Johannes oder der Abyssiner König/ weil er immer von einen Ort zum andern ziehet/ hält nebst seiner Hoffstatt das Gericht in ebenen Felde unter einen langen Gezelt/ Calalla genannt.
Erasm. Francisci in Neu-polirten Geschicht-Kusnt- und Sitten-Spiegel l. b. 2. disc. 2. pag. 303.
LXXVIII. In der Insel Taprobane (welche jetzo Zeilan genennet wird) pflegten dreyssig Gerichts-Herren des Königs in peinlichen Hals-Sachen zu sitzen. Welchem nun durch die meisten Stimmen derselben das Leben abgesprochen ward/ der berief sich auf die Gemeinde. Diese verordnete hierauf siebenzig Richter/ so den Verurtheilten aufs neue verhören musten. Ward er durch dieselbe des Todes unschuldig erkant/ gerieth es dem dreyssig Urthetssprechern zu hohen Schimpf / und war ihnen all ihr Lebetage verweißlich. Solchen Eifer haben dieser Barbarn üm Erhaltung eines Menschen angewandt/ und manche Obrigkeit Christlicher Religion unser Zeiten darinne sehr beschämet/ die offt üm ein schlechtes Verbrechen den Kopf wegnimmt/ und aus Fehlern Majestät-Verletzungen machet.
LXXIX. Die Moscowiter oder Russen haben vor diesen etliche wenige beschriebene Gesetze und Gewonheiten gehabt/ so von unterschiedlichen Groß-Fürsten/ und zwar nur wider die Verächter des Vaterlandes/ und Verbrecher der beleidigten Majestät/ wider Diebe/ Todtschläger und Schuldener eingeführet worden. Im übrigen sind die Urthel/ nach ihren eigenen
tensis literis in illa ampliatione, de qva ex Pediano locuti sumus, usum fuisse. In L. idem Pomponius ff. de arbit. Proinde si fortè urgetur à Praetore ad Sententiam, aeqvissimum erit, si juret, sibi de causa nondum liqvere, spatium ei ad pronunciandum dari. & Paulus in L. Pomponius ff. de re judicat. Si uni ex pluribus Judicibus de liberali causa cognoscenti, si is juraverit sibi non liqvere. &c. Et Cicero pro A. Cluentio Habito. Deinde homines sapientes ex Veteri illa disciplina Judiciorum, qvi neqve absolvere hominem nocentissimum possent, neqve eum, de qvo esset orta suspicio, pecunia oppugnatum, re illa cognita primo condemnare vellent, Non Liqvere dixerunt. Et rursus, Eorum verò, qvi non liqvere dixerunt, sapientiam laudo qvi absolvere eum, qvem nocentissimum cognorant, & qvem ipsi jam bis antea condemnarant, nullo modo poterant condemnare, cum tanta Consilii infamia, & tam atrocis rei suspicio esset injecta, paulò posterius patefactâ re maluerunt.
Tiraq. d. l.Rosin. lib. 9. Antiq. Rom. c. 9. ibiqve Dempster. pag. 947.
LXXVII. Preto Johannes oder der Abyssiner König/ weil er immer von einen Ort zum andern ziehet/ hält nebst seiner Hoffstatt das Gericht in ebenen Felde unter einen langen Gezelt/ Calalla genannt.
Erasm. Francisci in Neu-polirten Geschicht-Kusnt- und Sitten-Spiegel l. b. 2. disc. 2. pag. 303.
LXXVIII. In der Insel Taprobane (welche jetzo Zeilan genennet wird) pflegten dreyssig Gerichts-Herren des Königs in peinlichen Hals-Sachen zu sitzen. Welchem nun durch die meisten Stimmen derselben das Leben abgesprochen ward/ der berief sich auf die Gemeinde. Diese verordnete hierauf siebenzig Richter/ so den Verurtheilten aufs neue verhören musten. Ward er durch dieselbe des Todes unschuldig erkant/ gerieth es dem dreyssig Urthetssprechern zu hohen Schimpf / und war ihnen all ihr Lebetage verweißlich. Solchen Eifer haben dieser Barbarn üm Erhaltung eines Menschen angewandt/ und manche Obrigkeit Christlicher Religion unser Zeiten darinne sehr beschämet/ die offt üm ein schlechtes Verbrechen den Kopf wegnimmt/ und aus Fehlern Majestät-Verletzungen machet.
LXXIX. Die Moscowiter oder Russen haben vor diesen etliche wenige beschriebene Gesetze und Gewonheiten gehabt/ so von unterschiedlichen Groß-Fürsten/ und zwar nur wider die Verächter des Vaterlandes/ und Verbrecher der beleidigten Majestät/ wider Diebe/ Todtschläger und Schuldener eingeführet worden. Im übrigen sind die Urthel/ nach ihren eigenen
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tensis literis in illa ampliatione, de qva ex Pediano locuti sumus, usum fuisse. In L. idem Pomponius ff. de arbit. Proinde si fortè urgetur à Praetore ad Sententiam, aeqvissimum erit, si juret, sibi de causa nondum liqvere, spatium ei ad pronunciandum dari. & Paulus in L. Pomponius ff. de re judicat. Si uni ex pluribus Judicibus de liberali causa cognoscenti, si is juraverit sibi non liqvere. &c. Et Cicero pro A. Cluentio Habito. Deinde homines sapientes ex Veteri illa disciplina Judiciorum, qvi neqve absolvere hominem nocentissimum possent, neqve eum, de qvo esset orta suspicio, pecunia oppugnatum, re illa cognita primo condemnare vellent, Non Liqvere dixerunt. Et rursus, Eorum verò, qvi non liqvere dixerunt, sapientiam laudo qvi absolvere eum, qvem nocentissimum cognorant, & qvem ipsi jam bis antea condemnarant, nullo modo poterant condemnare, cum tanta Consilii infamia, & tam atrocis rei suspicio esset injecta, paulò posterius patefactâ re maluerunt.</p><l>Tiraq. d. l.</l><l>Rosin. lib. 9. Antiq. Rom. c. 9. ibiqve Dempster. pag. 947.</l><p>LXXVII. Preto Johannes oder der Abyssiner König/ weil er immer von einen Ort zum andern ziehet/ hält nebst seiner Hoffstatt das Gericht in ebenen Felde unter einen langen Gezelt/ Calalla genannt.</p><p>Erasm. Francisci in Neu-polirten Geschicht-Kusnt- und Sitten-Spiegel l. b. 2. disc. 2. pag. 303.</p><p>LXXVIII. In der Insel Taprobane (welche jetzo Zeilan genennet wird) pflegten dreyssig Gerichts-Herren des Königs in peinlichen Hals-Sachen zu sitzen. Welchem nun durch die meisten Stimmen derselben das Leben abgesprochen ward/ der berief sich auf die Gemeinde. Diese verordnete hierauf siebenzig Richter/ so den Verurtheilten aufs neue verhören musten. Ward er durch dieselbe des Todes unschuldig erkant/ gerieth es dem dreyssig Urthetssprechern zu hohen Schimpf / und war ihnen all ihr Lebetage verweißlich. Solchen Eifer haben dieser Barbarn üm Erhaltung eines Menschen angewandt/ und manche Obrigkeit Christlicher Religion unser Zeiten darinne sehr beschämet/ die offt üm ein schlechtes Verbrechen den Kopf wegnimmt/ und aus Fehlern Majestät-Verletzungen machet.</p><p>LXXIX. Die Moscowiter oder Russen haben vor diesen etliche wenige beschriebene Gesetze und Gewonheiten gehabt/ so von unterschiedlichen Groß-Fürsten/ und zwar nur wider die Verächter des Vaterlandes/ und Verbrecher der beleidigten Majestät/ wider Diebe/ Todtschläger und Schuldener eingeführet worden. Im übrigen sind die Urthel/ nach ihren eigenen
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tensis literis in illa ampliatione, de qva ex Pediano locuti sumus, usum fuisse. In L. idem Pomponius ff. de arbit. Proinde si fortè urgetur à Praetore ad Sententiam, aeqvissimum erit, si juret, sibi de causa nondum liqvere, spatium ei ad pronunciandum dari. & Paulus in L. Pomponius ff. de re judicat. Si uni ex pluribus Judicibus de liberali causa cognoscenti, si is juraverit sibi non liqvere. &c. Et Cicero pro A. Cluentio Habito. Deinde homines sapientes ex Veteri illa disciplina Judiciorum, qvi neqve absolvere hominem nocentissimum possent, neqve eum, de qvo esset orta suspicio, pecunia oppugnatum, re illa cognita primo condemnare vellent, Non Liqvere dixerunt. Et rursus, Eorum verò, qvi non liqvere dixerunt, sapientiam laudo qvi absolvere eum, qvem nocentissimum cognorant, & qvem ipsi jam bis antea condemnarant, nullo modo poterant condemnare, cum tanta Consilii infamia, & tam atrocis rei suspicio esset injecta, paulò posterius patefactâ re maluerunt.
Tiraq. d. l. Rosin. lib. 9. Antiq. Rom. c. 9. ibiqve Dempster. pag. 947. LXXVII. Preto Johannes oder der Abyssiner König/ weil er immer von einen Ort zum andern ziehet/ hält nebst seiner Hoffstatt das Gericht in ebenen Felde unter einen langen Gezelt/ Calalla genannt.
Erasm. Francisci in Neu-polirten Geschicht-Kusnt- und Sitten-Spiegel l. b. 2. disc. 2. pag. 303.
LXXVIII. In der Insel Taprobane (welche jetzo Zeilan genennet wird) pflegten dreyssig Gerichts-Herren des Königs in peinlichen Hals-Sachen zu sitzen. Welchem nun durch die meisten Stimmen derselben das Leben abgesprochen ward/ der berief sich auf die Gemeinde. Diese verordnete hierauf siebenzig Richter/ so den Verurtheilten aufs neue verhören musten. Ward er durch dieselbe des Todes unschuldig erkant/ gerieth es dem dreyssig Urthetssprechern zu hohen Schimpf / und war ihnen all ihr Lebetage verweißlich. Solchen Eifer haben dieser Barbarn üm Erhaltung eines Menschen angewandt/ und manche Obrigkeit Christlicher Religion unser Zeiten darinne sehr beschämet/ die offt üm ein schlechtes Verbrechen den Kopf wegnimmt/ und aus Fehlern Majestät-Verletzungen machet.
LXXIX. Die Moscowiter oder Russen haben vor diesen etliche wenige beschriebene Gesetze und Gewonheiten gehabt/ so von unterschiedlichen Groß-Fürsten/ und zwar nur wider die Verächter des Vaterlandes/ und Verbrecher der beleidigten Majestät/ wider Diebe/ Todtschläger und Schuldener eingeführet worden. Im übrigen sind die Urthel/ nach ihren eigenen
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/36>, abgerufen am 24.11.2024.
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