der Tortur ihnen eine Saltzerichte Suppen [die sie gar ungern einnehmen/ und hinterschlingen] zu essen geben / hernach in der Volter - Stube warm einheitzen lassen/ da denn die Hexen/ wenn sie auf der Leiter hengen/ so sehr nach einen Trunck thun/ drum bitten und flehen/ als wenn ihnen die Seele außgehen wolte/ man gibt ihnen aber nichts / biß sie bekennen/ und solches desto eher zubewerckstelligen/ pflegt der Nachrichter eine Kanne Bier hineln bringen/ und was davon in ein Glaß einschencken zulassen/ ihnen den appetit zuvermehren/ und sie also endlich zugewinnen.
TORMENTUM cum SCARABAEO, vel MURE
CXLVII. Dieses ist zwar/ den Ansehen nach/ eine lächerliche/ aber sehr verdrießliche Marter gewesen/ indem sie einen lebendigen Schröter/ oder Feuer-Wurm genommen/ und solchen dem Nackenden/ auf den Rücken liegenden/ und fest angebundenen Missethäter auf den Nabel gesetzet/ ein Glaß oder ander Gefäß drüber hergestürtzt/ daß er drunter bleiben/ und durch sein krappeln und kneipen mit dem Hörnern demselben viele Schmertzen und große Verdrießlichkeit zufügen möchte.
Brunus. d. tr. de Indic. & Tort. p. 2. q. 2. n. 6.Jacob de Bellovisu, in Practic. Judic. part. 2. rubr. de quaestion. n. 48.Hyppol. de Marsil. ad L. 1. ff. de quaestionib. n. 55. fol m. 5. ubi Scambaeum nominat Scarafacium, Jacob de Bollovisu autem Thaonem, lib. 3. Pract. Crim. c. 7. pag. m. 497.
Goehausen,
in Process. jurid. tit. 3. in notis, pag. 167.
schreibet/ daß solche und dergleichen Würmer in ein eisern Justrument gethan / und dasselbe angefeuret/ daß dieselbe druch die Hitze je mehr und mehr irritiret worden. Andere haben an stat solcher Feuer - Würme eine Mauß gebraucht / sonderlich bey denen/ die sich davor gefürchtet/ wie dergleichen Leuthe noch viele gefunden werden. Theils haben gar Hörnißen genommen/ und solche unter das Gläserne Gefäß gethan/ damit dieselbe den armen Menschen hart stechen möchten.
Jodoc. Damhoud in Prax. rer. Crim. c 37. n. 18.
der Tortur ihnen eine Saltzerichte Suppen [die sie gar ungern einnehmen/ und hinterschlingen] zu essen geben / hernach in der Volter - Stube warm einheitzen lassen/ da denn die Hexen/ wenn sie auf der Leiter hengen/ so sehr nach einen Trunck thun/ drum bitten und flehen/ als wenn ihnen die Seele außgehen wolte/ man gibt ihnen aber nichts / biß sie bekennen/ und solches desto eher zubewerckstelligen/ pflegt der Nachrichter eine Kanne Bier hineln bringen/ und was davon in ein Glaß einschencken zulassen/ ihnen den appetit zuvermehren/ und sie also endlich zugewinnen.
TORMENTUM cum SCARABAEO, vel MURE
CXLVII. Dieses ist zwar/ den Ansehen nach/ eine lächerliche/ aber sehr verdrießliche Marter gewesen/ indem sie einen lebendigen Schröter/ oder Feuer-Wurm genommen/ und solchen dem Nackenden/ auf den Rücken liegenden/ und fest angebundenen Missethäter auf den Nabel gesetzet/ ein Glaß oder ander Gefäß drüber hergestürtzt/ daß er drunter bleiben/ und durch sein krappeln und kneipen mit dem Hörnern demselben viele Schmertzen und große Verdrießlichkeit zufügen möchte.
Brunus. d. tr. de Indic. & Tort. p. 2. q. 2. n. 6.Jacob de Bellovisu, in Practic. Judic. part. 2. rubr. de quaestion. n. 48.Hyppol. de Marsil. ad L. 1. ff. de quaestionib. n. 55. fol m. 5. ubi Scambaeum nominat Scarafacium, Jacob de Bollovisu autem Thaonem, lib. 3. Pract. Crim. c. 7. pag. m. 497.
Goehausen,
in Process. jurid. tit. 3. in notis, pag. 167.
schreibet/ daß solche und dergleichen Würmer in ein eisern Justrument gethan / und dasselbe angefeuret/ daß dieselbe druch die Hitze je mehr und mehr irritiret worden. Andere haben an stat solcher Feuer - Würme eine Mauß gebraucht / sonderlich bey denen/ die sich davor gefürchtet/ wie dergleichen Leuthe noch viele gefunden werden. Theils haben gar Hörnißen genommen/ und solche unter das Gläserne Gefäß gethan/ damit dieselbe den armen Menschen hart stechen möchten.
Jodoc. Damhoud in Prax. rer. Crim. c 37. n. 18.
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0306"n="290"/>
der Tortur ihnen eine Saltzerichte Suppen [die sie gar ungern einnehmen/ und hinterschlingen] zu essen geben / hernach in der Volter - Stube warm einheitzen lassen/ da denn die Hexen/ wenn sie auf der Leiter hengen/ so sehr nach einen Trunck thun/ drum bitten und flehen/ als wenn ihnen die Seele außgehen wolte/ man gibt ihnen aber nichts / biß sie bekennen/ und solches desto eher zubewerckstelligen/ pflegt der Nachrichter eine Kanne Bier hineln bringen/ und was davon in ein Glaß einschencken zulassen/ ihnen den appetit zuvermehren/ und sie also endlich zugewinnen.</p><p>TORMENTUM cum SCARABAEO, vel MURE</p><p>CXLVII. Dieses ist zwar/ den Ansehen nach/ eine lächerliche/ aber sehr verdrießliche Marter gewesen/ indem sie einen lebendigen Schröter/ oder Feuer-Wurm genommen/ und solchen dem Nackenden/ auf den Rücken liegenden/ und fest angebundenen Missethäter auf den Nabel gesetzet/ ein Glaß oder ander Gefäß drüber hergestürtzt/ daß er drunter bleiben/ und durch sein krappeln und kneipen mit dem Hörnern demselben viele Schmertzen und große Verdrießlichkeit zufügen möchte.</p><l>Brunus. d. tr. de Indic. & Tort. p. 2. q. 2. n. 6.</l><l>Jacob de Bellovisu, in Practic. Judic. part. 2. rubr. de quaestion. n. 48.</l><l>Hyppol. de Marsil. ad L. 1. ff. de quaestionib. n. 55. fol m. 5. ubi Scambaeum nominat Scarafacium, Jacob de Bollovisu autem Thaonem, lib. 3. Pract. Crim. c. 7. pag. m. 497.</l><p>Goehausen,</p><p>in Process. jurid. tit. 3. in notis, pag. 167.</p><p>schreibet/ daß solche und dergleichen Würmer in ein eisern Justrument gethan / und dasselbe angefeuret/ daß dieselbe druch die Hitze je mehr und mehr irritiret worden. Andere haben an stat solcher Feuer - Würme eine Mauß gebraucht / sonderlich bey denen/ die sich davor gefürchtet/ wie dergleichen Leuthe noch viele gefunden werden. Theils haben gar Hörnißen genommen/ und solche unter das Gläserne Gefäß gethan/ damit dieselbe den armen Menschen hart stechen möchten.</p><p>Jodoc. Damhoud in Prax. rer. Crim. c 37. n. 18.</p></div></body></text></TEI>
[290/0306]
der Tortur ihnen eine Saltzerichte Suppen [die sie gar ungern einnehmen/ und hinterschlingen] zu essen geben / hernach in der Volter - Stube warm einheitzen lassen/ da denn die Hexen/ wenn sie auf der Leiter hengen/ so sehr nach einen Trunck thun/ drum bitten und flehen/ als wenn ihnen die Seele außgehen wolte/ man gibt ihnen aber nichts / biß sie bekennen/ und solches desto eher zubewerckstelligen/ pflegt der Nachrichter eine Kanne Bier hineln bringen/ und was davon in ein Glaß einschencken zulassen/ ihnen den appetit zuvermehren/ und sie also endlich zugewinnen.
TORMENTUM cum SCARABAEO, vel MURE
CXLVII. Dieses ist zwar/ den Ansehen nach/ eine lächerliche/ aber sehr verdrießliche Marter gewesen/ indem sie einen lebendigen Schröter/ oder Feuer-Wurm genommen/ und solchen dem Nackenden/ auf den Rücken liegenden/ und fest angebundenen Missethäter auf den Nabel gesetzet/ ein Glaß oder ander Gefäß drüber hergestürtzt/ daß er drunter bleiben/ und durch sein krappeln und kneipen mit dem Hörnern demselben viele Schmertzen und große Verdrießlichkeit zufügen möchte.
Brunus. d. tr. de Indic. & Tort. p. 2. q. 2. n. 6. Jacob de Bellovisu, in Practic. Judic. part. 2. rubr. de quaestion. n. 48. Hyppol. de Marsil. ad L. 1. ff. de quaestionib. n. 55. fol m. 5. ubi Scambaeum nominat Scarafacium, Jacob de Bollovisu autem Thaonem, lib. 3. Pract. Crim. c. 7. pag. m. 497. Goehausen,
in Process. jurid. tit. 3. in notis, pag. 167.
schreibet/ daß solche und dergleichen Würmer in ein eisern Justrument gethan / und dasselbe angefeuret/ daß dieselbe druch die Hitze je mehr und mehr irritiret worden. Andere haben an stat solcher Feuer - Würme eine Mauß gebraucht / sonderlich bey denen/ die sich davor gefürchtet/ wie dergleichen Leuthe noch viele gefunden werden. Theils haben gar Hörnißen genommen/ und solche unter das Gläserne Gefäß gethan/ damit dieselbe den armen Menschen hart stechen möchten.
Jodoc. Damhoud in Prax. rer. Crim. c 37. n. 18.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/306>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.