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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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[Spaltenumbruch]
gesetzet/ und den gantzen Tag Toback und Bier gesoffen?
Artic. 7.
Wahr/ daß Georg Ackermann/ ein Bauren-Knecht etliche 20. Jahr alt/ auch damahls in der Schencke gewesen/ und neben andern Knechten getruncken?
Art. 8.
Ob nicht wahr/ daß Inquisit an Ackermannen Händel gesucht/ und denselben einen Schelm gescholten?
[Spaltenumbruch]
und dabey/ wie er gewohnet/ Toback getruncken.
ad Artic. 7.
Ja/ Ackermann aber hätte bey einen besondern Tisch gesessen/ neben andern Bauren-Knechten/ und weidlich gezechet/ zu gantzen und halben Maßen.
ad artic 8.
Nein/ er hätte mit Ackermannen im Anfang nichts zuthun gehabt/ sondern derselbe ihn gefraget/ wer Er wäre? Dem er geantwortet: ein Scheren-Schleiffer! darüber ein groß Gelächter unter den Bauren-Knechten worden/ und Ackerman angehoben/ Scheren-Schleiffer/ Kessel-Läpper / Hechel-Männer und Ratten-Fänger wären Schelme/ und ein Hunds sc. wie der ander! Drauf Inquisit retorquiret/ ein Schelm und Hunds sc. sagte das! Da Ackermann strack zu gefallen/ einen Schemel ümgeworffen/ und ein Bein draus getreten/ solches genommen/ ihn beym Hals-Tuch ergriffen/ die Kehle zugezogen/ und ihn grausam mit den Schemel-Bein auf den Kopf und Rücken geschlagen/ und mit Füssen getreten/ daß er/ Inquisit, unter die Banck gefallen/ indem die andern Knechte Ackermannen beygestanden/ auch mit Schemeln/ Kannen und Krügen auf ihn loß geschlagen/ und gleichfals mit den Füssen ihn auf den Leibe herum getemmelt/ daß er den Tod vor Augen gesehen / und weil Ackermann ihn bey den Haren unter der Banck wieder hervor gezogen / hätte er sein Leben zuerretten/ eine Noth-Wehr thun müssen/ loß zukommen / und mit seinen Taschen-Messer Ackermannen zwey Stiche in die lincke Brust gegeben. Da er/ Inquisit, aufgesprungen/ und zur Stuben-Thür hinaus gewolt / der Schenck-Wirth aber/ und die andern Bauren/ so auch in der Schencke getruncken/ hätten ihn mit grossen Zuber-Bäumen und sonderlich dem Schultheissen/ welcher mit etlichen Ausschüssern darzu kommen/ sich gefangen geben müssen/ die ihn dem 3. hujus anher in die Amts-Gefängnis geliefert.
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gesetzet/ und den gantzen Tag Toback und Bier gesoffen?
Artic. 7.
Wahr/ daß Georg Ackermann/ ein Bauren-Knecht etliche 20. Jahr alt/ auch damahls in der Schencke gewesen/ und neben andern Knechten getruncken?
Art. 8.
Ob nicht wahr/ daß Inquisit an Ackermannen Händel gesucht/ und denselben einen Schelm gescholten?
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und dabey/ wie er gewohnet/ Toback getruncken.
ad Artic. 7.
Ja/ Ackermann aber hätte bey einen besondern Tisch gesessen/ neben andern Bauren-Knechten/ und weidlich gezechet/ zu gantzen und halben Maßen.
ad artic 8.
Nein/ er hätte mit Ackermannen im Anfang nichts zuthun gehabt/ sondern derselbe ihn gefraget/ wer Er wäre? Dem er geantwortet: ein Scheren-Schleiffer! darüber ein groß Gelächter unter den Bauren-Knechten worden/ und Ackerman angehoben/ Scheren-Schleiffer/ Kessel-Läpper / Hechel-Männer und Ratten-Fänger wären Schelme/ und ein Hunds sc. wie der ander! Drauf Inquisit retorquiret/ ein Schelm und Hunds sc. sagte das! Da Ackermann strack zu gefallen/ einen Schemel ümgeworffen/ und ein Bein draus getreten/ solches genommen/ ihn beym Hals-Tuch ergriffen/ die Kehle zugezogen/ und ihn grausam mit den Schemel-Bein auf den Kopf und Rücken geschlagen/ und mit Füssen getreten/ daß er/ Inquisit, unter die Banck gefallen/ indem die andern Knechte Ackermannen beygestanden/ auch mit Schemeln/ Kannen und Krügen auf ihn loß geschlagen/ und gleichfals mit den Füssen ihn auf den Leibe herum getemmelt/ daß er den Tod vor Augen gesehen / und weil Ackermann ihn bey den Haren unter der Banck wieder hervor gezogen / hätte er sein Leben zuerretten/ eine Noth-Wehr thun müssen/ loß zukommen / und mit seinen Taschen-Messer Ackermannen zwey Stiche in die lincke Brust gegeben. Da er/ Inquisit, aufgesprungen/ und zur Stuben-Thür hinaus gewolt / der Schenck-Wirth aber/ und die andern Bauren/ so auch in der Schencke getruncken/ hätten ihn mit grossen Zuber-Bäumen und sonderlich dem Schultheissen/ welcher mit etlichen Ausschüssern darzu kommen/ sich gefangen geben müssen/ die ihn dem 3. hujus anher in die Amts-Gefängnis geliefert.
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[243/0259] gesetzet/ und den gantzen Tag Toback und Bier gesoffen? Artic. 7. Wahr/ daß Georg Ackermann/ ein Bauren-Knecht etliche 20. Jahr alt/ auch damahls in der Schencke gewesen/ und neben andern Knechten getruncken? Art. 8. Ob nicht wahr/ daß Inquisit an Ackermannen Händel gesucht/ und denselben einen Schelm gescholten? und dabey/ wie er gewohnet/ Toback getruncken. ad Artic. 7. Ja/ Ackermann aber hätte bey einen besondern Tisch gesessen/ neben andern Bauren-Knechten/ und weidlich gezechet/ zu gantzen und halben Maßen. ad artic 8. Nein/ er hätte mit Ackermannen im Anfang nichts zuthun gehabt/ sondern derselbe ihn gefraget/ wer Er wäre? Dem er geantwortet: ein Scheren-Schleiffer! darüber ein groß Gelächter unter den Bauren-Knechten worden/ und Ackerman angehoben/ Scheren-Schleiffer/ Kessel-Läpper / Hechel-Männer und Ratten-Fänger wären Schelme/ und ein Hunds sc. wie der ander! Drauf Inquisit retorquiret/ ein Schelm und Hunds sc. sagte das! Da Ackermann strack zu gefallen/ einen Schemel ümgeworffen/ und ein Bein draus getreten/ solches genommen/ ihn beym Hals-Tuch ergriffen/ die Kehle zugezogen/ und ihn grausam mit den Schemel-Bein auf den Kopf und Rücken geschlagen/ und mit Füssen getreten/ daß er/ Inquisit, unter die Banck gefallen/ indem die andern Knechte Ackermannen beygestanden/ auch mit Schemeln/ Kannen und Krügen auf ihn loß geschlagen/ und gleichfals mit den Füssen ihn auf den Leibe herum getemmelt/ daß er den Tod vor Augen gesehen / und weil Ackermann ihn bey den Haren unter der Banck wieder hervor gezogen / hätte er sein Leben zuerretten/ eine Noth-Wehr thun müssen/ loß zukommen / und mit seinen Taschen-Messer Ackermannen zwey Stiche in die lincke Brust gegeben. Da er/ Inquisit, aufgesprungen/ und zur Stuben-Thür hinaus gewolt / der Schenck-Wirth aber/ und die andern Bauren/ so auch in der Schencke getruncken/ hätten ihn mit grossen Zuber-Bäumen und sonderlich dem Schultheissen/ welcher mit etlichen Ausschüssern darzu kommen/ sich gefangen geben müssen/ die ihn dem 3. hujus anher in die Amts-Gefängnis geliefert.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/259>, abgerufen am 23.11.2024.