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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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der Lateinische Nahme Judex selber mit sich bringet; Denn/ saget Er/ Judex dicitur, quod populo jus dicat, so in Teutscher Sprache auch zimlicher massen zutrifft/ daß er Richter heisset/ weil Er den Leuten Recht spricht/ und ihre Spähn richtet.

Garzon. d. Disc. 145. pag. 1033.

Judicis quippe sapientis est. semper verum sequi, habere in consilio fidem, religionem, ae quitatem. Libidinem autem, invidiam, metum, cupiditates omnes amovere, maximi aestimare conscientiam mentis suae, meminisse posse, quem oderit absolvere, quem non oderit condemnare; & semper non quae velit ipse, sed quid lex & religio cogat, cogitare, eorumq; omnium se Deum habere testem, cui administrationis reddenda sit ratio, ut scribit

M. Tullius Cicero pro Cluentio.

Imo summatim, & quasi in compendio universas comprehenderunt Juris-Consulti virtutes Judicem decentes, qui eum VIRUM BONUM dixerunt, inquit

Zieler. in Dissert. praeliminar. Dicast. §. 8.

Maßen er denn auch also beschrieben wird/ quod sit vir bonus, prudens juris dicendi & aequitatis statuendae peritus & expertus, ad id muneris publica authoritate vocatus & juratus: Ein frommer ehrlicher Mann/ der was recht und billig ist/ zu sprechen und zu verordnen/ gelehrt und erfahren / auch zu solchem Ambt öffentlich beruffen und verpflichtet ist.

XXXVI. Denn daß Er ordentlicher Weise vociret und beruffen sey/ ist auch ein nothwendig Requisitum mit. Denn gleich wie in einem ieglichen Ambte und Verrichtung Göttlicher Beruf zu erwarten/ und nicht durch allerhand verbothene Mittel/ durch Geld und Geschenck Schwägerschaft/ und andere unrechtmäßige Arthen sich einzudringe: Also ist es auch bey bem Richterlichen Ambte sehr nöthig/ daß ein Richter durch GOttes und seines Obern ordentlichen Beruf hierzu gelange/ damit er sich in solchen so vielen Verfolgungen/ Wiedrigkeiten und Beschwerungen unterworffenen Ambte Göttlichen Seegens/ Beystands und Hülffe getrösten könne/ wie denn der weise Hauß - und Zucht - Lehrer Syrach alle rechtschaffene und ordentlich - beruffene Diener mit folgenden Macht - Spruch aufrichtet und anredet: Mein Kind/ in Wiederwärtigkeit seygetrost/ und trotze auf dein Ambt/ denn wer an seinem Amt verzaget/ wer will deme helffen?

der Lateinische Nahme Judex selber mit sich bringet; Denn/ saget Er/ Judex dicitur, quod populo jus dicat, so in Teutscher Sprache auch zimlicher massen zutrifft/ daß er Richter heisset/ weil Er den Leuten Recht spricht/ und ihre Spähn richtet.

Garzon. d. Disc. 145. pag. 1033.

Judicis quippe sapientis est. semper verum sequi, habere in consilio fidem, religionem, ae quitatem. Libidinem autem, invidiam, metum, cupiditates omnes amovere, maximi aestimare conscientiam mentis suae, meminisse posse, quem oderit absolvere, quem non oderit condemnare; & semper non quae velit ipse, sed quid lex & religio cogat, cogitare, eorumq; omnium se Deum habere testem, cui administrationis reddenda sit ratio, ut scribit

M. Tullius Cicero pro Cluentio.

Imò summatim, & quasi in compendio universas comprehenderunt Juris-Consulti virtutes Judicem decentes, qui eum VIRUM BONUM dixerunt, inquit

Zieler. in Dissert. praeliminar. Dicast. §. 8.

Maßen er denn auch also beschrieben wird/ quod sit vir bonus, prudens juris dicendi & aequitatis statuendae peritus & expertus, ad id muneris publicâ authoritate vocatus & juratus: Ein frommer ehrlicher Mann/ der was recht und billig ist/ zu sprechen und zu verordnen/ gelehrt und erfahren / auch zu solchem Ambt öffentlich beruffen und verpflichtet ist.

XXXVI. Denn daß Er ordentlicher Weise vociret und beruffen sey/ ist auch ein nothwendig Requisitum mit. Denn gleich wie in einem ieglichen Ambte und Verrichtung Göttlicher Beruf zu erwarten/ und nicht durch allerhand verbothene Mittel/ durch Geld und Geschenck Schwägerschaft/ und andere unrechtmäßige Arthen sich einzudringe: Also ist es auch bey bem Richterlichen Ambte sehr nöthig/ daß ein Richter durch GOttes und seines Obern ordentlichen Beruf hierzu gelange/ damit er sich in solchen so vielen Verfolgungen/ Wiedrigkeiten und Beschwerungen unterworffenen Ambte Göttlichen Seegens/ Beystands und Hülffe getrösten könne/ wie denn der weise Hauß - und Zucht - Lehrer Syrach alle rechtschaffene und ordentlich - beruffene Diener mit folgenden Macht - Spruch aufrichtet und anredet: Mein Kind/ in Wiederwärtigkeit seygetrost/ und trotze auf dein Ambt/ denn wer an seinem Amt verzaget/ wer will deme helffen?

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        <p>Garzon. d. Disc. 145. pag. 1033.</p>
        <p>Judicis quippe sapientis est. semper verum sequi, habere in consilio fidem,                      religionem, ae quitatem. Libidinem autem, invidiam, metum, cupiditates omnes                      amovere, maximi aestimare conscientiam mentis suae, meminisse posse, quem oderit                      absolvere, quem non oderit condemnare; &amp; semper non quae velit ipse, sed                      quid lex &amp; religio cogat, cogitare, eorumq; omnium se Deum habere testem,                      cui administrationis reddenda sit ratio, ut scribit</p>
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        <p>Zieler. in Dissert. praeliminar. Dicast. §. 8.</p>
        <p>Maßen er denn auch also beschrieben wird/ quod sit vir bonus, prudens juris                      dicendi &amp; aequitatis statuendae peritus &amp; expertus, ad id muneris                      publicâ authoritate vocatus &amp; juratus: Ein frommer ehrlicher Mann/ der was                      recht und billig ist/ zu sprechen und zu verordnen/ gelehrt und erfahren /                      auch zu solchem Ambt öffentlich beruffen und verpflichtet ist.</p>
        <p>XXXVI. Denn daß Er ordentlicher Weise vociret und beruffen sey/ ist auch ein                      nothwendig Requisitum mit. Denn gleich wie in einem ieglichen Ambte und                      Verrichtung Göttlicher Beruf zu erwarten/ und nicht durch allerhand verbothene                      Mittel/ durch Geld und Geschenck Schwägerschaft/ und andere unrechtmäßige                      Arthen sich einzudringe: Also ist es auch bey bem Richterlichen Ambte sehr                      nöthig/ daß ein Richter durch GOttes und seines Obern ordentlichen Beruf hierzu                      gelange/ damit er sich in solchen so vielen Verfolgungen/ Wiedrigkeiten und                      Beschwerungen unterworffenen Ambte Göttlichen Seegens/ Beystands und Hülffe                      getrösten könne/ wie denn der weise Hauß - und Zucht - Lehrer Syrach alle                      rechtschaffene und ordentlich - beruffene Diener mit folgenden Macht - Spruch                      aufrichtet und anredet: Mein Kind/ in Wiederwärtigkeit seygetrost/ und trotze                      auf dein Ambt/ denn wer an seinem Amt verzaget/ wer will deme helffen?</p>
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[218/0234] der Lateinische Nahme Judex selber mit sich bringet; Denn/ saget Er/ Judex dicitur, quod populo jus dicat, so in Teutscher Sprache auch zimlicher massen zutrifft/ daß er Richter heisset/ weil Er den Leuten Recht spricht/ und ihre Spähn richtet. Garzon. d. Disc. 145. pag. 1033. Judicis quippe sapientis est. semper verum sequi, habere in consilio fidem, religionem, ae quitatem. Libidinem autem, invidiam, metum, cupiditates omnes amovere, maximi aestimare conscientiam mentis suae, meminisse posse, quem oderit absolvere, quem non oderit condemnare; & semper non quae velit ipse, sed quid lex & religio cogat, cogitare, eorumq; omnium se Deum habere testem, cui administrationis reddenda sit ratio, ut scribit M. Tullius Cicero pro Cluentio. Imò summatim, & quasi in compendio universas comprehenderunt Juris-Consulti virtutes Judicem decentes, qui eum VIRUM BONUM dixerunt, inquit Zieler. in Dissert. praeliminar. Dicast. §. 8. Maßen er denn auch also beschrieben wird/ quod sit vir bonus, prudens juris dicendi & aequitatis statuendae peritus & expertus, ad id muneris publicâ authoritate vocatus & juratus: Ein frommer ehrlicher Mann/ der was recht und billig ist/ zu sprechen und zu verordnen/ gelehrt und erfahren / auch zu solchem Ambt öffentlich beruffen und verpflichtet ist. XXXVI. Denn daß Er ordentlicher Weise vociret und beruffen sey/ ist auch ein nothwendig Requisitum mit. Denn gleich wie in einem ieglichen Ambte und Verrichtung Göttlicher Beruf zu erwarten/ und nicht durch allerhand verbothene Mittel/ durch Geld und Geschenck Schwägerschaft/ und andere unrechtmäßige Arthen sich einzudringe: Also ist es auch bey bem Richterlichen Ambte sehr nöthig/ daß ein Richter durch GOttes und seines Obern ordentlichen Beruf hierzu gelange/ damit er sich in solchen so vielen Verfolgungen/ Wiedrigkeiten und Beschwerungen unterworffenen Ambte Göttlichen Seegens/ Beystands und Hülffe getrösten könne/ wie denn der weise Hauß - und Zucht - Lehrer Syrach alle rechtschaffene und ordentlich - beruffene Diener mit folgenden Macht - Spruch aufrichtet und anredet: Mein Kind/ in Wiederwärtigkeit seygetrost/ und trotze auf dein Ambt/ denn wer an seinem Amt verzaget/ wer will deme helffen?

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/234>, abgerufen am 25.11.2024.