Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.Hierauf stehet der Land-Richter auf/ und heget das Gerichte mit folgenden Worten: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogens zu Sachsen. Tot. Tit. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn/ Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte hege ich mit Urthel und Recht/ zum erstenmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum andernmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum drittenmahl/ ich gebiethe Recht/ und verbiethe Unrecht/ und Dinges Unlust/ und daß keiner vor gehegte Banck trete/ er thue es denn mit Erlaubniß meiner und meiner zugeordneten Herrn Land-Gerichts-Schöppen/ auch das keiner sein selbst eigenes oder eines andern Wort rede/ er thue es denn gleichfals mit Uhrlaub und Vergünstigung meiner/ und meiner zugeordneten Herren Land-Gerichts-Schöppen / es gehe ihm sonst an sein höchstes Recht nach peinlicher Arth. Alsdenn fraget der Land-Richter den dritten Schöppen/ zur lincken Hand. Herr Land-Gerichts-Schöppe/ ich frage Euch/ ob des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich-Hals-Gerichte ich zu Recht geheget habe/ einem ieden zu seinen Rechten/ mit Urthel und Recht nach peinlicher Arth? Der dritte Schöppe Antwortet: Herr Land-Richter; Ich erkenne und theile für Recht/ daß ihr des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte zu Recht gnugsam geheget habt/ laßet es den Knecht abruffen. Der Land-Richter befiehlet so dann mit diesen Worten: [unleserliches Material]Knecht! ruffe es ab. Der Land-Knecht braucht allhier diese Worte: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogs zu Sachsen/ Tit. Tot. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte ist geheget mit Urthel und Recht zum erstenmahl/ es ist gehegt zum andernmahl/ es ist gehegt zum drittenmahl/ hat iemand vor diesem Hoch-Noth-Peinlichen Hals-Gerichte zu klagen / der komme vor/ wie recht ist/ die Gerichte wollen iedweden Rechts verhelffen. Allhier kommt der Peinliche Ankläger/ dessen Stelle der Scharff-Richter an vielen Orthen bey solchen Actibus vertrit/ und redet: Herr Land-Richter ich bitte um Gunst und Uhrlaub/ daß ich vor das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte treten und reden möge. Hierauf stehet der Land-Richter auf/ und heget das Gerichte mit folgenden Worten: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogens zu Sachsen. Tot. Tit. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn/ Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte hege ich mit Urthel und Recht/ zum erstenmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum andernmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum drittenmahl/ ich gebiethe Recht/ und verbiethe Unrecht/ und Dinges Unlust/ und daß keiner vor gehegte Banck trete/ er thue es denn mit Erlaubniß meiner und meiner zugeordneten Herrn Land-Gerichts-Schöppen/ auch das keiner sein selbst eigenes oder eines andern Wort rede/ er thue es denn gleichfals mit Uhrlaub und Vergünstigung meiner/ und meiner zugeordneten Herren Land-Gerichts-Schöppen / es gehe ihm sonst an sein höchstes Recht nach peinlicher Arth. Alsdenn fraget der Land-Richter den dritten Schöppen/ zur lincken Hand. Herr Land-Gerichts-Schöppe/ ich frage Euch/ ob des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich-Hals-Gerichte ich zu Recht geheget habe/ einem ieden zu seinen Rechten/ mit Urthel und Recht nach peinlicher Arth? Der dritte Schöppe Antwortet: Herr Land-Richter; Ich erkenne und theile für Recht/ daß ihr des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte zu Recht gnugsam geheget habt/ laßet es den Knecht abruffen. Der Land-Richter befiehlet so dann mit diesen Worten: [unleserliches Material]Knecht! ruffe es ab. Der Land-Knecht braucht allhier diese Worte: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogs zu Sachsen/ Tit. Tot. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte ist geheget mit Urthel und Recht zum erstenmahl/ es ist gehegt zum andernmahl/ es ist gehegt zum drittenmahl/ hat iemand vor diesem Hoch-Noth-Peinlichen Hals-Gerichte zu klagen / der komme vor/ wie recht ist/ die Gerichte wollen iedweden Rechts verhelffen. Allhier kom̃t der Peinliche Ankläger/ dessen Stelle der Scharff-Richter an vielen Orthen bey solchen Actibus vertrit/ und redet: Herr Land-Richter ich bitte um Gunst und Uhrlaub/ daß ich vor das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte treten und reden möge. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0183" n="167"/> <p>Hierauf</p> <p>stehet der Land-Richter auf/ und heget das Gerichte mit folgenden Worten: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogens zu Sachsen. Tot. Tit. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn/ Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte hege ich mit Urthel und Recht/ zum erstenmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum andernmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum drittenmahl/ ich gebiethe Recht/ und verbiethe Unrecht/ und Dinges Unlust/ und daß keiner vor gehegte Banck trete/ er thue es denn mit Erlaubniß meiner und meiner zugeordneten Herrn Land-Gerichts-Schöppen/ auch das keiner sein selbst eigenes oder eines andern Wort rede/ er thue es denn gleichfals mit Uhrlaub und Vergünstigung meiner/ und meiner zugeordneten Herren Land-Gerichts-Schöppen / es gehe ihm sonst an sein höchstes Recht nach peinlicher Arth.</p> <p>Alsdenn fraget der Land-Richter den dritten Schöppen/ zur lincken Hand.</p> <p>Herr Land-Gerichts-Schöppe/ ich frage Euch/ ob des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich-Hals-Gerichte ich zu Recht geheget habe/ einem ieden zu seinen Rechten/ mit Urthel und Recht nach peinlicher Arth?</p> <p>Der dritte Schöppe</p> <p>Antwortet: Herr Land-Richter; Ich erkenne und theile für Recht/ daß ihr des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte zu Recht gnugsam geheget habt/ laßet es den Knecht abruffen.</p> <p>Der Land-Richter befiehlet so dann mit diesen Worten: <gap reason="illegible"/>Knecht! ruffe es ab.</p> <p>Der Land-Knecht braucht allhier diese Worte: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogs zu Sachsen/ Tit. Tot. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte ist geheget mit Urthel und Recht zum erstenmahl/ es ist gehegt zum andernmahl/ es ist gehegt zum drittenmahl/ hat iemand vor diesem Hoch-Noth-Peinlichen Hals-Gerichte zu klagen / der komme vor/ wie recht ist/ die Gerichte wollen iedweden Rechts verhelffen.</p> <p>Allhier kom̃t der Peinliche Ankläger/ dessen Stelle der Scharff-Richter an vielen Orthen bey solchen Actibus vertrit/ und redet: Herr Land-Richter ich bitte um Gunst und Uhrlaub/ daß ich vor das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte treten und reden möge.</p> </div> </body> </text> </TEI> [167/0183]
Hierauf
stehet der Land-Richter auf/ und heget das Gerichte mit folgenden Worten: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogens zu Sachsen. Tot. Tit. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn/ Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte hege ich mit Urthel und Recht/ zum erstenmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum andernmahl/ ich hege es mit Urthel und Recht zum drittenmahl/ ich gebiethe Recht/ und verbiethe Unrecht/ und Dinges Unlust/ und daß keiner vor gehegte Banck trete/ er thue es denn mit Erlaubniß meiner und meiner zugeordneten Herrn Land-Gerichts-Schöppen/ auch das keiner sein selbst eigenes oder eines andern Wort rede/ er thue es denn gleichfals mit Uhrlaub und Vergünstigung meiner/ und meiner zugeordneten Herren Land-Gerichts-Schöppen / es gehe ihm sonst an sein höchstes Recht nach peinlicher Arth.
Alsdenn fraget der Land-Richter den dritten Schöppen/ zur lincken Hand.
Herr Land-Gerichts-Schöppe/ ich frage Euch/ ob des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich-Hals-Gerichte ich zu Recht geheget habe/ einem ieden zu seinen Rechten/ mit Urthel und Recht nach peinlicher Arth?
Der dritte Schöppe
Antwortet: Herr Land-Richter; Ich erkenne und theile für Recht/ daß ihr des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs &c. Meines Gnädigsten Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte zu Recht gnugsam geheget habt/ laßet es den Knecht abruffen.
Der Land-Richter befiehlet so dann mit diesen Worten: _ Knecht! ruffe es ab.
Der Land-Knecht braucht allhier diese Worte: Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrichs/ Hertzogs zu Sachsen/ Tit. Tot. Meines Gnädigsten Fürsten und Herrn Hoch-Noth-Peinlich Hals-Gerichte ist geheget mit Urthel und Recht zum erstenmahl/ es ist gehegt zum andernmahl/ es ist gehegt zum drittenmahl/ hat iemand vor diesem Hoch-Noth-Peinlichen Hals-Gerichte zu klagen / der komme vor/ wie recht ist/ die Gerichte wollen iedweden Rechts verhelffen.
Allhier kom̃t der Peinliche Ankläger/ dessen Stelle der Scharff-Richter an vielen Orthen bey solchen Actibus vertrit/ und redet: Herr Land-Richter ich bitte um Gunst und Uhrlaub/ daß ich vor das Hoch-Noth-Peinliche Hals-Gerichte treten und reden möge.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/183 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/183>, abgerufen am 16.07.2024. |