Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.M. CCC XLIX. Sabbatho primo, ante Festum Nativitatis gloriosae Virginis Mariae. CCLXXXVI. Die Recht oder Beweisung der Wißenden ist hernach ausdrücklich verbothen/ und nicht zugelaßen/ hisce verbis: Circumscripta & exclusa attestatione illa, qvae vulgo Wißend nominatur. Wigul. Hund, in Bäyerischen Stam-Buch fol. 410. Speidel. in Specul. Notab. v. wißende p. 1368. Freher. de occult. Jud. p 3. Abbas Trithem. in polygraphia lib. 5. Schottel. de sing. & antiq. in German jurib. c. 29. pag. 568. und in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 504. CCCLXXXVII. [LXII] Zaun-Gericht/ Chur-Fürst Johann Georg zu Brandenburg hat ums Jahr Christi 1573. eine Constitution wegen des Unterscheids der Straßen-Gerichte und Gerichte binnen Zauns aufsetzen lassen/ welche aber nicht publiciret worden / drin unter andern dieses stehet: p. p. Dieweil zum öfftern vorfält/ daß einer etwa von Adel in einem Dorff das höchste und niedrigst Gericht hat/ und einem andern von Adel einer oder mehr Höfe mit den Gerichten auch darinnen verliehen seyn/ in welchen Fall dann der eine der Dörffer Strassen/ Gerichte/ der ander aber auf seinen Höffen die Gerichte binnen Zauns hat: So sol/ wann in solchen Dörffern Verenderung mit den Höfen sich zutrüge/ ein jeder die Leuth auf seinen Höfen anzunehmen/ von denen auch Auffart/ so wohlauch den Abschoß/ deßgleichen auch die Hülffe zu den belägern zu fordern und einzunehmen Macht haben. Also richtet auch der Herr des Hofes/ was in denselben an Peinlichen und Brüglichen Sachen sich zuträget/ der Dorffs-Herr/ was im Dorffe/ auf der Strassen und auf den gantzen Feld-Marck zu richten vorfället. Und wenn es aus den Lehn-Brieffen nicht klar/ ob der Erb-Herr der sonderen Höfe die Gerichte binnen Zauns habe oder nicht/ so soll der/ welcher das Rauchhun und die Dienste auff einem Hoffe hat / vor den Gerichts Herrn geachtet und erkandt werden; ob ein ander gleich die Pächte hätte. CCCXXXLVIII. Zu Latein wird es genant JURISDICTIO CIRCUMSEPTA qvae est Juris dicendi potestas, intra limites certi praedii competens. Von welcher sub praesidio Dn. Sam. Strykii in illustri Academ. Viadrina Albertus Fridericus de Qvitzo, Nobilis March. Anno 1670. eine Disputation gehalten/ welche aufgeschlagen und gelesen werden kan. CCCXXXLIX. Etlicher Orthen wird demjenigen/ welcher die Zaun-Gerichte M. CCC XLIX. Sabbatho primo, ante Festum Nativitatis gloriosae Virginis Mariae. CCLXXXVI. Die Recht oder Beweisung der Wißenden ist hernach ausdrücklich verbothen/ und nicht zugelaßen/ hisce verbis: Circumscripta & exclusa attestatione illa, qvae vulgò Wißend nominatur. Wigul. Hund, in Bäyerischen Stam-Buch fol. 410. Speidel. in Specul. Notab. v. wißende p. 1368. Freher. de occult. Jud. p 3. Abbas Trithem. in polygraphia lib. 5. Schottel. de sing. & antiq. in German jurib. c. 29. pag. 568. und in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 504. CCCLXXXVII. [LXII] Zaun-Gericht/ Chur-Fürst Johann Georg zu Brandenburg hat ums Jahr Christi 1573. eine Constitution wegen des Unterscheids der Straßen-Gerichte und Gerichte binnen Zauns aufsetzen lassen/ welche aber nicht publiciret worden / drin unter andern dieses stehet: p. p. Dieweil zum öfftern vorfält/ daß einer etwa von Adel in einem Dorff das höchste und niedrigst Gericht hat/ und einem andern von Adel einer oder mehr Höfe mit den Gerichten auch darinnen verliehen seyn/ in welchen Fall dann der eine der Dörffer Strassen/ Gerichte/ der ander aber auf seinen Höffen die Gerichte binnen Zauns hat: So sol/ wann in solchen Dörffern Verenderung mit den Höfen sich zutrüge/ ein jeder die Leuth auf seinen Höfen anzunehmen/ von denẽ auch Auffart/ so wohlauch den Abschoß/ deßgleichen auch die Hülffe zu den belägern zu fordern und einzunehmen Macht haben. Also richtet auch der Herr des Hofes/ was in denselben an Peinlichen und Brüglichen Sachen sich zuträget/ der Dorffs-Herr/ was im Dorffe/ auf der Strassen und auf den gantzen Feld-Marck zu richten vorfället. Und wenn es aus den Lehn-Brieffen nicht klar/ ob der Erb-Herr der sonderen Höfe die Gerichte binnen Zauns habe oder nicht/ so soll der/ welcher das Rauchhun und die Dienste auff einem Hoffe hat / vor den Gerichts Herrn geachtet und erkandt werden; ob ein ander gleich die Pächte hätte. CCCXXXLVIII. Zu Latein wird es genant JURISDICTIO CIRCUMSEPTA qvae est Juris dicendi potestas, intra limites certi praedii competens. Von welcher sub praesidio Dn. Sam. Strykii in illustri Academ. Viadrina Albertus Fridericus de Qvitzo, Nobilis March. Anno 1670. eine Disputation gehalten/ welche aufgeschlagen und gelesen werden kan. CCCXXXLIX. Etlicher Orthen wird demjenigen/ welcher die Zaun-Gerichte <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0165" n="149"/> M. CCC XLIX. Sabbatho primo, ante Festum Nativitatis gloriosae Virginis Mariae.</p> <p>CCLXXXVI. Die Recht oder Beweisung der Wißenden ist hernach ausdrücklich verbothen/ und nicht zugelaßen/ hisce verbis: Circumscripta & exclusa attestatione illa, qvae vulgò Wißend nominatur.</p> <p>Wigul. Hund, in Bäyerischen Stam-Buch fol. 410.</p> <p>Speidel. in Specul. Notab. v. wißende p. 1368.</p> <p>Freher. de occult. Jud. p 3.</p> <p>Abbas Trithem. in polygraphia lib. 5.</p> <p>Schottel. de sing. & antiq. in German jurib. c. 29. pag. 568. und in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 504.</p> <p>CCCLXXXVII. [LXII] Zaun-Gericht/ Chur-Fürst Johann Georg zu Brandenburg hat ums Jahr Christi 1573. eine Constitution wegen des Unterscheids der Straßen-Gerichte und Gerichte binnen Zauns aufsetzen lassen/ welche aber nicht publiciret worden / drin unter andern dieses stehet:</p> <p>p. p.</p> <p>Dieweil zum öfftern vorfält/ daß einer etwa von Adel in einem Dorff das höchste und niedrigst Gericht hat/ und einem andern von Adel einer oder mehr Höfe mit den Gerichten auch darinnen verliehen seyn/ in welchen Fall dann der eine der Dörffer Strassen/ Gerichte/ der ander aber auf seinen Höffen die Gerichte binnen Zauns hat: So sol/ wann in solchen Dörffern Verenderung mit den Höfen sich zutrüge/ ein jeder die Leuth auf seinen Höfen anzunehmen/ von denẽ auch Auffart/ so wohlauch den Abschoß/ deßgleichen auch die Hülffe zu den belägern zu fordern und einzunehmen Macht haben. Also richtet auch der Herr des Hofes/ was in denselben an Peinlichen und Brüglichen Sachen sich zuträget/ der Dorffs-Herr/ was im Dorffe/ auf der Strassen und auf den gantzen Feld-Marck zu richten vorfället. Und wenn es aus den Lehn-Brieffen nicht klar/ ob der Erb-Herr der sonderen Höfe die Gerichte binnen Zauns habe oder nicht/ so soll der/ welcher das Rauchhun und die Dienste auff einem Hoffe hat / vor den Gerichts Herrn geachtet und erkandt werden; ob ein ander gleich die Pächte hätte.</p> <p>CCCXXXLVIII. Zu Latein wird es genant JURISDICTIO CIRCUMSEPTA qvae est Juris dicendi potestas, intra limites certi praedii competens. Von welcher sub praesidio Dn. Sam. Strykii in illustri Academ. Viadrina Albertus Fridericus de Qvitzo, Nobilis March. Anno 1670. eine Disputation gehalten/ welche aufgeschlagen und gelesen werden kan.</p> <p>CCCXXXLIX. Etlicher Orthen wird demjenigen/ welcher die Zaun-Gerichte </p> </div> </body> </text> </TEI> [149/0165]
M. CCC XLIX. Sabbatho primo, ante Festum Nativitatis gloriosae Virginis Mariae.
CCLXXXVI. Die Recht oder Beweisung der Wißenden ist hernach ausdrücklich verbothen/ und nicht zugelaßen/ hisce verbis: Circumscripta & exclusa attestatione illa, qvae vulgò Wißend nominatur.
Wigul. Hund, in Bäyerischen Stam-Buch fol. 410.
Speidel. in Specul. Notab. v. wißende p. 1368.
Freher. de occult. Jud. p 3.
Abbas Trithem. in polygraphia lib. 5.
Schottel. de sing. & antiq. in German jurib. c. 29. pag. 568. und in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 504.
CCCLXXXVII. [LXII] Zaun-Gericht/ Chur-Fürst Johann Georg zu Brandenburg hat ums Jahr Christi 1573. eine Constitution wegen des Unterscheids der Straßen-Gerichte und Gerichte binnen Zauns aufsetzen lassen/ welche aber nicht publiciret worden / drin unter andern dieses stehet:
p. p.
Dieweil zum öfftern vorfält/ daß einer etwa von Adel in einem Dorff das höchste und niedrigst Gericht hat/ und einem andern von Adel einer oder mehr Höfe mit den Gerichten auch darinnen verliehen seyn/ in welchen Fall dann der eine der Dörffer Strassen/ Gerichte/ der ander aber auf seinen Höffen die Gerichte binnen Zauns hat: So sol/ wann in solchen Dörffern Verenderung mit den Höfen sich zutrüge/ ein jeder die Leuth auf seinen Höfen anzunehmen/ von denẽ auch Auffart/ so wohlauch den Abschoß/ deßgleichen auch die Hülffe zu den belägern zu fordern und einzunehmen Macht haben. Also richtet auch der Herr des Hofes/ was in denselben an Peinlichen und Brüglichen Sachen sich zuträget/ der Dorffs-Herr/ was im Dorffe/ auf der Strassen und auf den gantzen Feld-Marck zu richten vorfället. Und wenn es aus den Lehn-Brieffen nicht klar/ ob der Erb-Herr der sonderen Höfe die Gerichte binnen Zauns habe oder nicht/ so soll der/ welcher das Rauchhun und die Dienste auff einem Hoffe hat / vor den Gerichts Herrn geachtet und erkandt werden; ob ein ander gleich die Pächte hätte.
CCCXXXLVIII. Zu Latein wird es genant JURISDICTIO CIRCUMSEPTA qvae est Juris dicendi potestas, intra limites certi praedii competens. Von welcher sub praesidio Dn. Sam. Strykii in illustri Academ. Viadrina Albertus Fridericus de Qvitzo, Nobilis March. Anno 1670. eine Disputation gehalten/ welche aufgeschlagen und gelesen werden kan.
CCCXXXLIX. Etlicher Orthen wird demjenigen/ welcher die Zaun-Gerichte
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/165>, abgerufen am 16.07.2024. |