Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.CCCXXXI. [XLVIII.] Peinlich Gerichte/ ist mit ietzt-gedachten eins. Peinlich dicitur vel a Pein/ h. e. a cruciatu corporis, vel a Poena, ut sit quasi Poenalis, oder Poenal-Straffe. Matth. Stephani, in praefat. ad Const. Crim. Caroli V. & Christoph. Besold. Thesaur. pract. pag. 1055.CCCXXXII. [XLVIII.] Von dem Concilio Criminali oder Peinlichen Rath/ und was darzu gehöre/ kan gelesen werden Georg. Engelhard Löhneiß/ in der Hoff-Stats- und Regierungs-Kunst von fol. 466. biß 510. CCCXXXIII. Rüge-Gericht/ [XLIX.] Das Wort Rügen wird auf zeweyrley Arth gebrauchet/ als einmahl vor denunciiren/ anzeigen/ hinterbringen und anklagen / zum andern vor Straffen. Wehner. in observ. Pract. pag. 424. CCCXXXIV. Und sind die Rüge-Gericht zu dem Ende eingeführet und angestellet/ daß GOTTES Ehre befördert/ gute Policey angerichtet/ brüderliche Liebe gepflantzet / Christlicher und ehrlicher Wandel erhalten/ und alle sündliche und ärgerliche Sachen und Untreu abgeschaffet werden möge. Georg. Obrecht/ in Politischen Bedencken/ fol. 91. Dither. in addit. ad. Besold. Thes. pr. voc. Rüge pag. 848.CCCXXXV. Weshalber auch gewisse Rüge-Gerichts-Ordnungen in öffentlichen Druck ausgangen/ als: Die Fürstliche Sächsische Gothaische/ Anno 1646. publiciret / so in der Landes-Ordnung von fol. 243. biß 283. und drin der Rüge-Richter/ wie auch der Rügen Eyd/ imgleichen das Verzeichniß der Laster und Verbrechen / drauf in den Rüge-Gerichten Nachfrage auzustellen/ befindlich. Item in der Fürstlichen Würtenbergischen Land-Ordnung/ sub rubr. Politische Censur und Rüg-Ordnung. Wie auch die Meckelnburgische Lands-Ordnung/ tit 14. vom Rüge-Gericht. Ubi dicitur, damit die Mißhandlunge gebührlichen gestrafft / sollen NB. die Rüge-Gerichte in unsern Landen mit Fleiß erhalten/ auch/ wo bißher keine gehalten/ aufgerichtet werden/ denn hierdurch viel Ubels gestrafft/ und mancher dadurch böses zu thun abgehalten werde. CCCXXXVI. In Bäyern hat man vor diesen allenthalben jährlich im Lande Rüg-Gericht gehalten/ und auf anderer Leuthe Mißhandlungen inquiriret. Weil aber daraus grosser Unrath und Feindschafft erfolget/ sind solche durch Herzog Albrechten Anno 1365. gäntzlich aufgehoben. CCCXXXI. [XLVIII.] Peinlich Gerichte/ ist mit ietzt-gedachten eins. Peinlich dicitur vel à Pein/ h. e. à cruciatu corporis, vel à Poena, ut sit quasi Poenalis, oder Poenal-Straffe. Matth. Stephani, in praefat. ad Const. Crim. Caroli V. & Christoph. Besold. Thesaur. pract. pag. 1055.CCCXXXII. [XLVIII.] Von dem Concilio Criminali oder Peinlichen Rath/ und was darzu gehöre/ kan gelesen werden Georg. Engelhard Löhneiß/ in der Hoff-Stats- und Regierungs-Kunst von fol. 466. biß 510. CCCXXXIII. Rüge-Gericht/ [XLIX.] Das Wort Rügen wird auf zeweyrley Arth gebrauchet/ als einmahl vor denunciiren/ anzeigen/ hinterbringen und anklagen / zum andern vor Straffen. Wehner. in observ. Pract. pag. 424. CCCXXXIV. Und sind die Rüge-Gericht zu dem Ende eingeführet und angestellet/ daß GOTTES Ehre befördert/ gute Policey angerichtet/ brüderliche Liebe gepflantzet / Christlicher und ehrlicher Wandel erhalten/ und alle sündliche und ärgerliche Sachen und Untreu abgeschaffet werden möge. Georg. Obrecht/ in Politischen Bedencken/ fol. 91. Dither. in addit. ad. Besold. Thes. pr. voc. Rüge pag. 848.CCCXXXV. Weshalber auch gewisse Rüge-Gerichts-Ordnungen in öffentlichen Druck ausgangen/ als: Die Fürstliche Sächsische Gothaische/ Anno 1646. publiciret / so in der Landes-Ordnung von fol. 243. biß 283. und drin der Rüge-Richter/ wie auch der Rügen Eyd/ imgleichen das Verzeichniß der Laster und Verbrechen / drauf in den Rüge-Gerichten Nachfrage auzustellen/ befindlich. Item in der Fürstlichen Würtenbergischen Land-Ordnung/ sub rubr. Politische Censur und Rüg-Ordnung. Wie auch die Meckelnburgische Lands-Ordnung/ tit 14. vom Rüge-Gericht. Ubi dicitur, damit die Mißhandlunge gebührlichen gestrafft / sollen NB. die Rüge-Gerichte in unsern Landen mit Fleiß erhalten/ auch/ wo bißher keine gehalten/ aufgerichtet werden/ denn hierdurch viel Ubels gestrafft/ und mancher dadurch böses zu thun abgehalten werde. CCCXXXVI. In Bäyern hat man vor diesen allenthalben jährlich im Lande Rüg-Gericht gehalten/ und auf anderer Leuthe Mißhandlungen inquiriret. Weil aber daraus grosser Unrath und Feindschafft erfolget/ sind solche durch Herzog Albrechten Anno 1365. gäntzlich aufgehoben. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0145" n="129"/> <p>CCCXXXI. [XLVIII.] Peinlich Gerichte/ ist mit ietzt-gedachten eins. Peinlich dicitur vel à Pein/ h. e. à cruciatu corporis, vel à Poena, ut sit quasi Poenalis, oder Poenal-Straffe.</p> <l>Matth. Stephani, in praefat. ad Const. Crim. Caroli V.</l> <l>& Christoph. Besold. Thesaur. pract. pag. 1055.</l> <p>CCCXXXII. [XLVIII.] Von dem Concilio Criminali oder Peinlichen Rath/ und was darzu gehöre/ kan gelesen werden</p> <p>Georg. Engelhard Löhneiß/ in der Hoff-Stats- und Regierungs-Kunst von fol. 466. biß 510.</p> <p>CCCXXXIII. Rüge-Gericht/ [XLIX.] Das Wort Rügen wird auf zeweyrley Arth gebrauchet/ als einmahl vor denunciiren/ anzeigen/ hinterbringen und anklagen / zum andern vor Straffen.</p> <p>Wehner. in observ. Pract. pag. 424.</p> <p>CCCXXXIV. Und sind die Rüge-Gericht zu dem Ende eingeführet und angestellet/ daß GOTTES Ehre befördert/ gute Policey angerichtet/ brüderliche Liebe gepflantzet / Christlicher und ehrlicher Wandel erhalten/ und alle sündliche und ärgerliche Sachen und Untreu abgeschaffet werden möge.</p> <l>Georg. Obrecht/ in Politischen Bedencken/ fol. 91.</l> <l>Dither. in addit. ad. Besold. Thes. pr. voc. Rüge pag. 848.</l> <p>CCCXXXV. Weshalber auch gewisse Rüge-Gerichts-Ordnungen in öffentlichen Druck ausgangen/ als: Die Fürstliche Sächsische Gothaische/ Anno 1646. publiciret / so in der Landes-Ordnung von fol. 243. biß 283. und drin der Rüge-Richter/ wie auch der Rügen Eyd/ imgleichen das Verzeichniß der Laster und Verbrechen / drauf in den Rüge-Gerichten Nachfrage auzustellen/ befindlich. Item in der Fürstlichen Würtenbergischen Land-Ordnung/ sub rubr. Politische Censur und Rüg-Ordnung. Wie auch die Meckelnburgische Lands-Ordnung/ tit 14. vom Rüge-Gericht. Ubi dicitur, damit die Mißhandlunge gebührlichen gestrafft / sollen NB. die Rüge-Gerichte in unsern Landen mit Fleiß erhalten/ auch/ wo bißher keine gehalten/ aufgerichtet werden/ denn hierdurch viel Ubels gestrafft/ und mancher dadurch böses zu thun abgehalten werde.</p> <p>CCCXXXVI. In Bäyern hat man vor diesen allenthalben jährlich im Lande Rüg-Gericht gehalten/ und auf anderer Leuthe Mißhandlungen inquiriret. Weil aber daraus grosser Unrath und Feindschafft erfolget/ sind solche durch Herzog Albrechten Anno 1365. gäntzlich aufgehoben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [129/0145]
CCCXXXI. [XLVIII.] Peinlich Gerichte/ ist mit ietzt-gedachten eins. Peinlich dicitur vel à Pein/ h. e. à cruciatu corporis, vel à Poena, ut sit quasi Poenalis, oder Poenal-Straffe.
Matth. Stephani, in praefat. ad Const. Crim. Caroli V. & Christoph. Besold. Thesaur. pract. pag. 1055. CCCXXXII. [XLVIII.] Von dem Concilio Criminali oder Peinlichen Rath/ und was darzu gehöre/ kan gelesen werden
Georg. Engelhard Löhneiß/ in der Hoff-Stats- und Regierungs-Kunst von fol. 466. biß 510.
CCCXXXIII. Rüge-Gericht/ [XLIX.] Das Wort Rügen wird auf zeweyrley Arth gebrauchet/ als einmahl vor denunciiren/ anzeigen/ hinterbringen und anklagen / zum andern vor Straffen.
Wehner. in observ. Pract. pag. 424.
CCCXXXIV. Und sind die Rüge-Gericht zu dem Ende eingeführet und angestellet/ daß GOTTES Ehre befördert/ gute Policey angerichtet/ brüderliche Liebe gepflantzet / Christlicher und ehrlicher Wandel erhalten/ und alle sündliche und ärgerliche Sachen und Untreu abgeschaffet werden möge.
Georg. Obrecht/ in Politischen Bedencken/ fol. 91. Dither. in addit. ad. Besold. Thes. pr. voc. Rüge pag. 848. CCCXXXV. Weshalber auch gewisse Rüge-Gerichts-Ordnungen in öffentlichen Druck ausgangen/ als: Die Fürstliche Sächsische Gothaische/ Anno 1646. publiciret / so in der Landes-Ordnung von fol. 243. biß 283. und drin der Rüge-Richter/ wie auch der Rügen Eyd/ imgleichen das Verzeichniß der Laster und Verbrechen / drauf in den Rüge-Gerichten Nachfrage auzustellen/ befindlich. Item in der Fürstlichen Würtenbergischen Land-Ordnung/ sub rubr. Politische Censur und Rüg-Ordnung. Wie auch die Meckelnburgische Lands-Ordnung/ tit 14. vom Rüge-Gericht. Ubi dicitur, damit die Mißhandlunge gebührlichen gestrafft / sollen NB. die Rüge-Gerichte in unsern Landen mit Fleiß erhalten/ auch/ wo bißher keine gehalten/ aufgerichtet werden/ denn hierdurch viel Ubels gestrafft/ und mancher dadurch böses zu thun abgehalten werde.
CCCXXXVI. In Bäyern hat man vor diesen allenthalben jährlich im Lande Rüg-Gericht gehalten/ und auf anderer Leuthe Mißhandlungen inquiriret. Weil aber daraus grosser Unrath und Feindschafft erfolget/ sind solche durch Herzog Albrechten Anno 1365. gäntzlich aufgehoben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |