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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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muste. Da der Pabst der vier Münche Procedur verstanden/ lachte er und sprach: Die Teutschen sind Narren: Drum müssen sie auch Narren zu Richtern haben. Aber bald hernach [wiewohl manchen ehrlichen Mann viel zu späth] bekahmen diese vier Ertz-Bösewichter ihren Lohn: Dann Bruder Conrad der Beichwater/ und seiner Gesellen einer wurden von etlichen Reuthern auf den Weg nacher Marpurg erschlagen/ Bruder Dorso ward bey Straßburg erstochen/ und Johannes der lahme Schüler bey Friedberg an den Galgen gehenckt. Ein solch Ende nahm die Ketzer-Meisterey.

Gottefrid. in der Hist. Chron. part. 6. pag. 585.

CCCIIX. [XXXVII.] Krieges-Gericht oder Krieges-Recht/ wie dasselbe heut zu Tage angestellet/ besetzet und gehalten/ auch was für Sachen davor erörtert werden / lehren ausführlich

Petr. Pappus von Tratzberg/ in Corp. Jur. milit. pag. 1. biß 7. Item 35. biß 41. 94. 108. 109. 195. biß 205.

Und

Eberh. Hoyer. in Corp. Jur. milit. pag. 291. biß 300. 302. 351. 352. 442. biß 447.

De Concilio militari vide quoque Georg. Engelhard Löhneisens Hoff-Stats- und Regier-Kunst/ fol. 675 & seqq. usque 742.

Leonhard Fronsperger hat auch Anno 1571. in folio einen Tractat von Käyserlichen Kriegs-Rechten/ Malefiz und Schuld-Händeln zu Franck furth am Mäyn ausgehen lassen/ darinn zu sehen/ wie vor Alters darinne procediret worden / vid. in specie lib. 1. per tot.

CCCIX. [XXXVIII.] Land-Gericht/ das Land-Gericht des Burg-Grafthums Nürnberg / damit das Chur- und Fürstl. Hauß Brandenburg belehnet/ hat vor diesen seinen Gerichts-Stab durch gantz Teutschland/ ja wohl fast ausserhalb gewendet/ und ist vordessen in der Stadt Nürnberg gehalten worden/ ietzo aber wird es zu Onoltzbach exerciret. Dieses Gericht wird von des Hauses Brandenburg bestellten Räthen und Assessoren alle Virtel-Jahr geheget/ denen/ Teutschen Ordens halber/ gemeiniglich der Land-Comtor von Elbingen/ und zwey des Raths zu Nürnberg/ als Mit-Besitzere [weil beyder Stände Unterthanen mit darein gezogen werden] zugesellet/ und die Appellationes von dar an das Käyserliche Cammer-Gericht gebracht werden. Von solchem und dem vordessen üblich gewesenen Kampf-Gericht/ item dem Schrancken-Lauffen/ so denen/ welche sich in Peinlichen/ sonderlich ohngefähren Tod-Schlages-Fällen/ zu exculpiren

muste. Da der Pabst der vier Münche Procedur verstanden/ lachte er und sprach: Die Teutschen sind Narren: Drum müssen sie auch Narren zu Richtern haben. Aber bald hernach [wiewohl manchen ehrlichen Mann viel zu späth] bekahmen diese vier Ertz-Bösewichter ihren Lohn: Dann Bruder Conrad der Beichwater/ und seiner Gesellen einer wurden von etlichen Reuthern auf den Weg nacher Marpurg erschlagen/ Bruder Dorso ward bey Straßburg erstochen/ und Johannes der lahme Schüler bey Friedberg an den Galgen gehenckt. Ein solch Ende nahm die Ketzer-Meisterey.

Gottefrid. in der Hist. Chron. part. 6. pag. 585.

CCCIIX. [XXXVII.] Krieges-Gericht oder Krieges-Recht/ wie dasselbe heut zu Tage angestellet/ besetzet und gehalten/ auch was für Sachen davor erörtert werden / lehren ausführlich

Petr. Pappus von Tratzberg/ in Corp. Jur. milit. pag. 1. biß 7. Item 35. biß 41. 94. 108. 109. 195. biß 205.

Und

Eberh. Hoyer. in Corp. Jur. milit. pag. 291. biß 300. 302. 351. 352. 442. biß 447.

De Concilio militari vide quoque Georg. Engelhard Löhneisens Hoff-Stats- und Regier-Kunst/ fol. 675 & seqq. usque 742.

Leonhard Fronsperger hat auch Anno 1571. in folio einen Tractat von Käyserlichen Kriegs-Rechten/ Malefiz und Schuld-Händeln zu Franck furth am Mäyn ausgehen lassen/ darinn zu sehen/ wie vor Alters dariñe procediret worden / vid. in specie lib. 1. per tot.

CCCIX. [XXXVIII.] Land-Gericht/ das Land-Gericht des Burg-Grafthums Nürnberg / damit das Chur- und Fürstl. Hauß Brandenburg belehnet/ hat vor diesen seinen Gerichts-Stab durch gantz Teutschland/ ja wohl fast ausserhalb gewendet/ und ist vordessen in der Stadt Nürnberg gehalten worden/ ietzo aber wird es zu Onoltzbach exerciret. Dieses Gericht wird von des Hauses Brandenburg bestellten Räthen und Assessoren alle Virtel-Jahr geheget/ denẽ/ Teutschen Ordens halber/ gemeiniglich der Land-Comtor von Elbingen/ und zwey des Raths zu Nürnberg/ als Mit-Besitzere [weil beyder Stände Unterthanen mit darein gezogen werden] zugesellet/ und die Appellationes von dar an das Käyserliche Cammer-Gericht gebracht werden. Von solchem und dem vordessen üblich gewesenen Kampf-Gericht/ item dem Schrancken-Lauffen/ so denen/ welche sich in Peinlichen/ sonderlich ohngefähren Tod-Schlages-Fällen/ zu exculpiren

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muste. Da der Pabst der vier Münche                      Procedur verstanden/ lachte er und sprach: Die Teutschen sind Narren: Drum                      müssen sie auch Narren zu Richtern haben. Aber bald hernach [wiewohl manchen                      ehrlichen Mann viel zu späth] bekahmen diese vier Ertz-Bösewichter ihren Lohn:                      Dann Bruder Conrad der Beichwater/ und seiner Gesellen einer wurden von                      etlichen Reuthern auf den Weg nacher Marpurg erschlagen/ Bruder Dorso ward bey                      Straßburg erstochen/ und Johannes der lahme Schüler bey Friedberg an den Galgen                      gehenckt. Ein solch Ende nahm die Ketzer-Meisterey.</p>
        <p>Gottefrid. in der Hist. Chron. part. 6. pag. 585.</p>
        <p>CCCIIX. [XXXVII.] Krieges-Gericht oder Krieges-Recht/ wie dasselbe heut zu Tage                      angestellet/ besetzet und gehalten/ auch was für Sachen davor erörtert werden                     / lehren ausführlich</p>
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        <p>Und</p>
        <p>Eberh. Hoyer. in Corp. Jur. milit. pag. 291. biß 300. 302. 351. 352. 442. biß                      447.</p>
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[119/0135] muste. Da der Pabst der vier Münche Procedur verstanden/ lachte er und sprach: Die Teutschen sind Narren: Drum müssen sie auch Narren zu Richtern haben. Aber bald hernach [wiewohl manchen ehrlichen Mann viel zu späth] bekahmen diese vier Ertz-Bösewichter ihren Lohn: Dann Bruder Conrad der Beichwater/ und seiner Gesellen einer wurden von etlichen Reuthern auf den Weg nacher Marpurg erschlagen/ Bruder Dorso ward bey Straßburg erstochen/ und Johannes der lahme Schüler bey Friedberg an den Galgen gehenckt. Ein solch Ende nahm die Ketzer-Meisterey. Gottefrid. in der Hist. Chron. part. 6. pag. 585. CCCIIX. [XXXVII.] Krieges-Gericht oder Krieges-Recht/ wie dasselbe heut zu Tage angestellet/ besetzet und gehalten/ auch was für Sachen davor erörtert werden / lehren ausführlich Petr. Pappus von Tratzberg/ in Corp. Jur. milit. pag. 1. biß 7. Item 35. biß 41. 94. 108. 109. 195. biß 205. Und Eberh. Hoyer. in Corp. Jur. milit. pag. 291. biß 300. 302. 351. 352. 442. biß 447. De Concilio militari vide quoque Georg. Engelhard Löhneisens Hoff-Stats- und Regier-Kunst/ fol. 675 & seqq. usque 742. Leonhard Fronsperger hat auch Anno 1571. in folio einen Tractat von Käyserlichen Kriegs-Rechten/ Malefiz und Schuld-Händeln zu Franck furth am Mäyn ausgehen lassen/ darinn zu sehen/ wie vor Alters dariñe procediret worden / vid. in specie lib. 1. per tot. CCCIX. [XXXVIII.] Land-Gericht/ das Land-Gericht des Burg-Grafthums Nürnberg / damit das Chur- und Fürstl. Hauß Brandenburg belehnet/ hat vor diesen seinen Gerichts-Stab durch gantz Teutschland/ ja wohl fast ausserhalb gewendet/ und ist vordessen in der Stadt Nürnberg gehalten worden/ ietzo aber wird es zu Onoltzbach exerciret. Dieses Gericht wird von des Hauses Brandenburg bestellten Räthen und Assessoren alle Virtel-Jahr geheget/ denẽ/ Teutschen Ordens halber/ gemeiniglich der Land-Comtor von Elbingen/ und zwey des Raths zu Nürnberg/ als Mit-Besitzere [weil beyder Stände Unterthanen mit darein gezogen werden] zugesellet/ und die Appellationes von dar an das Käyserliche Cammer-Gericht gebracht werden. Von solchem und dem vordessen üblich gewesenen Kampf-Gericht/ item dem Schrancken-Lauffen/ so denen/ welche sich in Peinlichen/ sonderlich ohngefähren Tod-Schlages-Fällen/ zu exculpiren

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/135>, abgerufen am 24.11.2024.