liänischen Contrasaiten der Weibes-Bilder siehet/ drum saget dorten Juvenalis, Satyr. 6. v. 503. & seq.
Tot adhuc compagibus altum
AEdificat caput! - - -
i. e.
Sie pufft ihr Haar gar hoch hinauf /
Und setzt sie als ein Thurm darauf.
Vid. Tertullian. de cultu foemin. fol. 515.
Von welchen ohne Zweiffel unser ietziges Frauenzimmer die Moden mit den Fontangen und Haarstirnen hergenommen.
CVI. Sie hatten auch ihre besondere Haarnadeln/ wie davon bey den Joh. Grassero, in Itin. Histor. Polit. pag. 126. mit mehrern zu lesen.
CVII. Rothe Haare und Bart sind iederzeit vor verdächtig gehalten woden/ drum auch das Sprichwort entstanden: Roth-Bart schelmischer Art /
Item
Per rufam barbam debes congnoscere Naquam.
Doch trifft es nicht allemahl zu. Die Jüden fast insgemein haben voralters rothe Bärte gehabt/ welches/ wie Nicolaus Lyra, in seinem Comment. in Exod. lehret / daher kommen seyn soll/ weil Moyses das güldene Kalb zu Pulver verbrennet/ und ins Wasser geworffen/ aus welchen sie trincken müssen/ und daher rothe Bärte bekommen. Von Achille, und Agamomnone, als rothbärtigen weiß man nichts unbilliges. So muß man auch dem Käyser Friderico Barbarossae und Augusto mit höchsten Ruhm nachsagen/ daß sie gütig gewesen/ und viel gutes gestifftet. Es gibt heut zu Tage nicht so viele Rothbärte/ dennoch aber mehr als zu viel schwartzbärtige Judas-Brüder/ drum es nicht allemahl an den rothen Bart und Haaren lieget.
CVIII. Absolon, König Davids ungerathener Sohn/ hatte solch starck Haar/ daß wenn er sich jährlich dasselbe einmahl abnehmen ließ/ dasselbe 200. Seckel gewogen/ blieb hernach/ aus Gottes gerechten Gericht/ damit an einer Eichen behangen/ und ward mit 3. Spiessen durchstochen. 2. Samuel. c. 18. v. 9. & 14. So musten dem Nebucadnezar auch/ zur Schande/ die Haare so groß als Adlers-Federn wachsen Daniel. 4. v. 30. Simson hatte schöne Haarlocken/ drinn seine Stärcke verborgen/ wahr ein Nazareer oder verlobter GOttes von Mutter Leibe an/ daß nie kein Scheermesser auf sein Haupt kommen; wie aber Delila ihm solche abschnitte/ war seine Krafft
liänischen Contrasaiten der Weibes-Bilder siehet/ drum saget dorten Juvenalis, Satyr. 6. v. 503. & seq.
Tot adhuc compagibus altum
AEdificat caput! - - -
i. e.
Sie pufft ihr Haar gar hoch hinauf /
Und setzt sie als ein Thurm darauf.
Vid. Tertullian. de cultu foemin. fol. 515.
Von welchen ohne Zweiffel unser ietziges Frauenzimmer die Moden mit den Fontangen und Haarstirnen hergenommen.
CVI. Sie hatten auch ihre besondere Haarnadeln/ wie davon bey den Joh. Grassero, in Itin. Histor. Polit. pag. 126. mit mehrern zu lesen.
CVII. Rothe Haare und Bart sind iederzeit vor verdächtig gehalten woden/ drum auch das Sprichwort entstanden: Roth-Bart schelmischer Art /
Item
Per rufam barbam debes congnoscere Naquam.
Doch trifft es nicht allemahl zu. Die Jüden fast insgemein haben voralters rothe Bärte gehabt/ welches/ wie Nicolaus Lyra, in seinem Comment. in Exod. lehret / daher kommen seyn soll/ weil Moyses das güldene Kalb zu Pulver verbrennet/ und ins Wasser geworffen/ aus welchen sie trincken müssen/ und daher rothe Bärte bekom̃en. Von Achille, und Agamomnone, als rothbärtigen weiß man nichts unbilliges. So muß man auch dem Käyser Friderico Barbarossae und Augusto mit höchsten Ruhm nachsagen/ daß sie gütig gewesen/ und viel gutes gestifftet. Es gibt heut zu Tage nicht so viele Rothbärte/ dennoch aber mehr als zu viel schwartzbärtige Judas-Brüder/ drum es nicht allemahl an den rothen Bart und Haaren lieget.
CVIII. Absolon, König Davids ungerathener Sohn/ hatte solch starck Haar/ daß wenn er sich jährlich dasselbe einmahl abnehmen ließ/ dasselbe 200. Seckel gewogen/ blieb hernach/ aus Gottes gerechten Gericht/ damit an einer Eichen behangen/ und ward mit 3. Spiessen durchstochen. 2. Samuel. c. 18. v. 9. & 14. So musten dem Nebucadnezar auch/ zur Schande/ die Haare so groß als Adlers-Federn wachsen Daniel. 4. v. 30. Simson hatte schöne Haarlocken/ drinn seine Stärcke verborgen/ wahr ein Nazareer oder verlobter GOttes von Mutter Leibe an/ daß nie kein Scheermesser auf sein Haupt kommen; wie aber Delila ihm solche abschnitte/ war seine Krafft
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liänischen Contrasaiten der Weibes-Bilder siehet/ drum saget dorten Juvenalis, Satyr. 6. v. 503. & seq.</p><p>Tot adhuc compagibus altum</p><p>AEdificat caput! - - -</p><p>i. e.</p><p>Sie pufft ihr Haar gar hoch hinauf /</p><p>Und setzt sie als ein Thurm darauf.</p><p>Vid. Tertullian. de cultu foemin. fol. 515.</p><p>Von welchen ohne Zweiffel unser ietziges Frauenzimmer die Moden mit den Fontangen und Haarstirnen hergenommen.</p><p>CVI. Sie hatten auch ihre besondere Haarnadeln/ wie davon bey den Joh. Grassero, in Itin. Histor. Polit. pag. 126. mit mehrern zu lesen.</p><p>CVII. Rothe Haare und Bart sind iederzeit vor verdächtig gehalten woden/ drum auch das Sprichwort entstanden: Roth-Bart schelmischer Art /</p><p>Item</p><p>Per rufam barbam debes congnoscere Naquam.</p><p>Doch trifft es nicht allemahl zu. Die Jüden fast insgemein haben voralters rothe Bärte gehabt/ welches/ wie Nicolaus Lyra, in seinem Comment. in Exod. lehret / daher kommen seyn soll/ weil Moyses das güldene Kalb zu Pulver verbrennet/ und ins Wasser geworffen/ aus welchen sie trincken müssen/ und daher rothe Bärte bekom̃en. Von Achille, und Agamomnone, als rothbärtigen weiß man nichts unbilliges. So muß man auch dem Käyser Friderico Barbarossae und Augusto mit höchsten Ruhm nachsagen/ daß sie gütig gewesen/ und viel gutes gestifftet. Es gibt heut zu Tage nicht so viele Rothbärte/ dennoch aber mehr als zu viel schwartzbärtige Judas-Brüder/ drum es nicht allemahl an den rothen Bart und Haaren lieget.</p><p>CVIII. Absolon, König Davids ungerathener Sohn/ hatte solch starck Haar/ daß wenn er sich jährlich dasselbe einmahl abnehmen ließ/ dasselbe 200. Seckel gewogen/ blieb hernach/ aus Gottes gerechten Gericht/ damit an einer Eichen behangen/ und ward mit 3. Spiessen durchstochen. 2. Samuel. c. 18. v. 9. & 14. So musten dem Nebucadnezar auch/ zur Schande/ die Haare so groß als Adlers-Federn wachsen Daniel. 4. v. 30. Simson hatte schöne Haarlocken/ drinn seine Stärcke verborgen/ wahr ein Nazareer oder verlobter GOttes von Mutter Leibe an/ daß nie kein Scheermesser auf sein Haupt kommen; wie aber Delila ihm solche abschnitte/ war seine Krafft
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liänischen Contrasaiten der Weibes-Bilder siehet/ drum saget dorten Juvenalis, Satyr. 6. v. 503. & seq.
Tot adhuc compagibus altum
AEdificat caput! - - -
i. e.
Sie pufft ihr Haar gar hoch hinauf /
Und setzt sie als ein Thurm darauf.
Vid. Tertullian. de cultu foemin. fol. 515.
Von welchen ohne Zweiffel unser ietziges Frauenzimmer die Moden mit den Fontangen und Haarstirnen hergenommen.
CVI. Sie hatten auch ihre besondere Haarnadeln/ wie davon bey den Joh. Grassero, in Itin. Histor. Polit. pag. 126. mit mehrern zu lesen.
CVII. Rothe Haare und Bart sind iederzeit vor verdächtig gehalten woden/ drum auch das Sprichwort entstanden: Roth-Bart schelmischer Art /
Item
Per rufam barbam debes congnoscere Naquam.
Doch trifft es nicht allemahl zu. Die Jüden fast insgemein haben voralters rothe Bärte gehabt/ welches/ wie Nicolaus Lyra, in seinem Comment. in Exod. lehret / daher kommen seyn soll/ weil Moyses das güldene Kalb zu Pulver verbrennet/ und ins Wasser geworffen/ aus welchen sie trincken müssen/ und daher rothe Bärte bekom̃en. Von Achille, und Agamomnone, als rothbärtigen weiß man nichts unbilliges. So muß man auch dem Käyser Friderico Barbarossae und Augusto mit höchsten Ruhm nachsagen/ daß sie gütig gewesen/ und viel gutes gestifftet. Es gibt heut zu Tage nicht so viele Rothbärte/ dennoch aber mehr als zu viel schwartzbärtige Judas-Brüder/ drum es nicht allemahl an den rothen Bart und Haaren lieget.
CVIII. Absolon, König Davids ungerathener Sohn/ hatte solch starck Haar/ daß wenn er sich jährlich dasselbe einmahl abnehmen ließ/ dasselbe 200. Seckel gewogen/ blieb hernach/ aus Gottes gerechten Gericht/ damit an einer Eichen behangen/ und ward mit 3. Spiessen durchstochen. 2. Samuel. c. 18. v. 9. & 14. So musten dem Nebucadnezar auch/ zur Schande/ die Haare so groß als Adlers-Federn wachsen Daniel. 4. v. 30. Simson hatte schöne Haarlocken/ drinn seine Stärcke verborgen/ wahr ein Nazareer oder verlobter GOttes von Mutter Leibe an/ daß nie kein Scheermesser auf sein Haupt kommen; wie aber Delila ihm solche abschnitte/ war seine Krafft
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1132>, abgerufen am 22.11.2024.
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