durch Kunst also zugerichtete rothe/ oder gelbe Hare/ beschoren das Kin/ den Knebelbarth aber liessen sie oben stehen/ daß er ihnen übers Maul hieng. Confer. Diod. Sicul. lib. 5. Biblioth. Sveton. in Caligula. Auson. Idyll 7. Ammian. Marcell. lib. 15. Joh. Strauchium, in Tacit. de Morib. Germ. dissert. 1. c. 6.
LXXV. Es unterschieden auch die Alten den Bart in fünf Theile/ als 1. Theil war oben an den Backen/ und ein Theil der Seiten des Kinnes zur rechten/ und soviel Theil zur lincken/ und dann unten die Spitze des Kinnes. Saubert d. loc. p. 224.
LXXVI. So war ingleichen die Arth und Weise der abnehmung der Hare unterschiedlich: Denn etliche schoren die Hare von Kopf weg biß auf einen Lock / den sie oben auf den Kopf stehen liessen. vid. Herod. lib. 4. Die andere Arth hieß man Hectoream tonsuram, da man vor der Stirn die Hare wegschnitte/ hinten im Nacken aber lang herunter hengen ließ. Julius Pollux. Die dritte Arth wurd genant Theseja, da man hinten von Kopf die Hare wegnahm. Plutarch. in vita Thes.
LXXVII. Als die Stadt Carthago ums Jahr der Welt 3801. sich an die Römer ergabe / diese aber ihnen alle Schiffe und Rüstung abnahmen und verbrenneten / dreyhundert ehrliche Männer als Gesseln nach Rom schickten/ anbey denen Carthaginensern auferlegten/ daß sie ihre eigene Stadt verbrennen / und weit von dem Meer eine andere bauen solten/ wenn sie anders beym Leben bleiben wolten/ gereuete sie es/ daß sie sich in einen accord mit Verlust der Schiffe/ Waffen und ihrer Kinder eingelassen/ rüsteten sich demnach zum Krieg: schlossen ihre Stadt zu/ baueten Schiffe/ und da es an Hanf zu den Seilen mangelte/ schnitten die Weiber ihre Hare ab/ und gaben sie her. Gotefridi, Hist. Chronic. pag. 231. Dergleichen haben auch der Römer Weiber gethan/ als die Stadt Rom von den Gallis erobert/ und das Capitolium belagert war / deßwegen sie auch nachgehends denen Weibern/ zu Ehren der Veneri Calvae, einen Tempel gebauet/ u. sie darin verehret. Lilius Giraldus, Hist. Deor. Syntagm. 13. Joh. Nevizanus, in sylva nuptiali, lib. 4. n. 19. Item der Massilienser Eheweiber/ quae Marti ad classis instructionem comas suas conferebant, quia funes deficerent. Maluerunt enim pudicae foeminae deformato ad tempus capite reparare exarmata navigi, & libere vivere, quam venustate integra hostibus cedere, hisque servitum ire. Frontin. lib. 1. Stratagem. c. 7. Vegetius, de re militari lib. 4. c. 9. Hiobs Weib ob sie schon nicht der besten Gattung gewesen / hat doch gleichwohl bey vielen Scribenten
durch Kunst also zugerichtete rothe/ oder gelbe Hare/ beschoren das Kin/ den Knebelbarth aber liessen sie oben stehen/ daß er ihnen übers Maul hieng. Confer. Diod. Sicul. lib. 5. Biblioth. Sveton. in Caligula. Auson. Idyll 7. Ammian. Marcell. lib. 15. Joh. Strauchium, in Tacit. de Morib. Germ. dissert. 1. c. 6.
LXXV. Es unterschieden auch die Alten den Bart in fünf Theile/ als 1. Theil war oben an den Backen/ und ein Theil der Seiten des Kinnes zur rechten/ und soviel Theil zur lincken/ und dann unten die Spitze des Kinnes. Saubert d. loc. p. 224.
LXXVI. So war ingleichen die Arth und Weise der abnehmung der Hare unterschiedlich: Denn etliche schoren die Hare von Kopf weg biß auf einen Lock / den sie oben auf den Kopf stehen liessen. vid. Herod. lib. 4. Die andere Arth hieß man Hectoream tonsuram, da man vor der Stirn die Hare wegschnitte/ hinten im Nacken aber lang herunter hengen ließ. Julius Pollux. Die dritte Arth wurd genant Theseja, da man hinten von Kopf die Hare wegnahm. Plutarch. in vita Thes.
LXXVII. Als die Stadt Carthago ums Jahr der Welt 3801. sich an die Römer ergabe / diese aber ihnen alle Schiffe und Rüstung abnahmen und verbrenneten / dreyhundert ehrliche Mäñer als Gesseln nach Rom schickten/ anbey denẽ Carthaginensern auferlegten/ daß sie ihre eigene Stadt verbrennen / und weit von dem Meer eine andere bauen solten/ wenn sie anders beym Leben bleiben wolten/ gereuete sie es/ daß sie sich in einen accord mit Verlust der Schiffe/ Waffen und ihrer Kinder eingelassen/ rüsteten sich demnach zum Krieg: schlossen ihre Stadt zu/ baueten Schiffe/ und da es an Hanf zu den Seilen mangelte/ schnitten die Weiber ihre Hare ab/ und gaben sie her. Gotefridi, Hist. Chronic. pag. 231. Dergleichen haben auch der Römer Weiber gethan/ als die Stadt Rom von den Gallis erobert/ und das Capitolium belagert war / deßwegen sie auch nachgehends denen Weibern/ zu Ehren der Veneri Calvae, einen Tempel gebauet/ u. sie darin verehret. Lilius Giraldus, Hist. Deor. Syntagm. 13. Joh. Nevizanus, in sylva nuptiali, lib. 4. n. 19. Item der Massilienser Eheweiber/ quae Marti ad classis instructionem comas suas conferebant, quia funes deficerent. Maluerunt enim pudicae foeminae deformato ad tempus capite reparare exarmata navigi, & liberè vivere, quàm venustate integrâ hostibus cedere, hisque servitum ire. Frontin. lib. 1. Stratagem. c. 7. Vegetius, de re militari lib. 4. c. 9. Hiobs Weib ob sie schon nicht der besten Gattung gewesen / hat doch gleichwohl bey vielen Scribenten
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durch Kunst also zugerichtete rothe/ oder gelbe Hare/ beschoren das Kin/ den Knebelbarth aber liessen sie oben stehen/ daß er ihnen übers Maul hieng. Confer. Diod. Sicul. lib. 5. Biblioth. Sveton. in Caligula. Auson. Idyll 7. Ammian. Marcell. lib. 15. Joh. Strauchium, in Tacit. de Morib. Germ. dissert. 1. c. 6.</p><p>LXXV. Es unterschieden auch die Alten den Bart in fünf Theile/ als 1. Theil war oben an den Backen/ und ein Theil der Seiten des Kinnes zur rechten/ und soviel Theil zur lincken/ und dann unten die Spitze des Kinnes. Saubert d. loc. p. 224.</p><p>LXXVI. So war ingleichen die Arth und Weise der abnehmung der Hare unterschiedlich: Denn etliche schoren die Hare von Kopf weg biß auf einen Lock / den sie oben auf den Kopf stehen liessen. vid. Herod. lib. 4. Die andere Arth hieß man Hectoream tonsuram, da man vor der Stirn die Hare wegschnitte/ hinten im Nacken aber lang herunter hengen ließ. Julius Pollux. Die dritte Arth wurd genant Theseja, da man hinten von Kopf die Hare wegnahm. Plutarch. in vita Thes.</p><p>LXXVII. Als die Stadt Carthago ums Jahr der Welt 3801. sich an die Römer ergabe / diese aber ihnen alle Schiffe und Rüstung abnahmen und verbrenneten / dreyhundert ehrliche Mäñer als Gesseln nach Rom schickten/ anbey denẽ Carthaginensern auferlegten/ daß sie ihre eigene Stadt verbrennen / und weit von dem Meer eine andere bauen solten/ wenn sie anders beym Leben bleiben wolten/ gereuete sie es/ daß sie sich in einen accord mit Verlust der Schiffe/ Waffen und ihrer Kinder eingelassen/ rüsteten sich demnach zum Krieg: schlossen ihre Stadt zu/ baueten Schiffe/ und da es an Hanf zu den Seilen mangelte/ schnitten die Weiber ihre Hare ab/ und gaben sie her. Gotefridi, Hist. Chronic. pag. 231. Dergleichen haben auch der Römer Weiber gethan/ als die Stadt Rom von den Gallis erobert/ und das Capitolium belagert war / deßwegen sie auch nachgehends denen Weibern/ zu Ehren der Veneri Calvae, einen Tempel gebauet/ u. sie darin verehret. Lilius Giraldus, Hist. Deor. Syntagm. 13. Joh. Nevizanus, in sylva nuptiali, lib. 4. n. 19. Item der Massilienser Eheweiber/ quae Marti ad classis instructionem comas suas conferebant, quia funes deficerent. Maluerunt enim pudicae foeminae deformato ad tempus capite reparare exarmata navigi, & liberè vivere, quàm venustate integrâ hostibus cedere, hisque servitum ire. Frontin. lib. 1. Stratagem. c. 7. Vegetius, de re militari lib. 4. c. 9. Hiobs Weib ob sie schon nicht der besten Gattung gewesen / hat doch gleichwohl bey vielen Scribenten
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durch Kunst also zugerichtete rothe/ oder gelbe Hare/ beschoren das Kin/ den Knebelbarth aber liessen sie oben stehen/ daß er ihnen übers Maul hieng. Confer. Diod. Sicul. lib. 5. Biblioth. Sveton. in Caligula. Auson. Idyll 7. Ammian. Marcell. lib. 15. Joh. Strauchium, in Tacit. de Morib. Germ. dissert. 1. c. 6.
LXXV. Es unterschieden auch die Alten den Bart in fünf Theile/ als 1. Theil war oben an den Backen/ und ein Theil der Seiten des Kinnes zur rechten/ und soviel Theil zur lincken/ und dann unten die Spitze des Kinnes. Saubert d. loc. p. 224.
LXXVI. So war ingleichen die Arth und Weise der abnehmung der Hare unterschiedlich: Denn etliche schoren die Hare von Kopf weg biß auf einen Lock / den sie oben auf den Kopf stehen liessen. vid. Herod. lib. 4. Die andere Arth hieß man Hectoream tonsuram, da man vor der Stirn die Hare wegschnitte/ hinten im Nacken aber lang herunter hengen ließ. Julius Pollux. Die dritte Arth wurd genant Theseja, da man hinten von Kopf die Hare wegnahm. Plutarch. in vita Thes.
LXXVII. Als die Stadt Carthago ums Jahr der Welt 3801. sich an die Römer ergabe / diese aber ihnen alle Schiffe und Rüstung abnahmen und verbrenneten / dreyhundert ehrliche Mäñer als Gesseln nach Rom schickten/ anbey denẽ Carthaginensern auferlegten/ daß sie ihre eigene Stadt verbrennen / und weit von dem Meer eine andere bauen solten/ wenn sie anders beym Leben bleiben wolten/ gereuete sie es/ daß sie sich in einen accord mit Verlust der Schiffe/ Waffen und ihrer Kinder eingelassen/ rüsteten sich demnach zum Krieg: schlossen ihre Stadt zu/ baueten Schiffe/ und da es an Hanf zu den Seilen mangelte/ schnitten die Weiber ihre Hare ab/ und gaben sie her. Gotefridi, Hist. Chronic. pag. 231. Dergleichen haben auch der Römer Weiber gethan/ als die Stadt Rom von den Gallis erobert/ und das Capitolium belagert war / deßwegen sie auch nachgehends denen Weibern/ zu Ehren der Veneri Calvae, einen Tempel gebauet/ u. sie darin verehret. Lilius Giraldus, Hist. Deor. Syntagm. 13. Joh. Nevizanus, in sylva nuptiali, lib. 4. n. 19. Item der Massilienser Eheweiber/ quae Marti ad classis instructionem comas suas conferebant, quia funes deficerent. Maluerunt enim pudicae foeminae deformato ad tempus capite reparare exarmata navigi, & liberè vivere, quàm venustate integrâ hostibus cedere, hisque servitum ire. Frontin. lib. 1. Stratagem. c. 7. Vegetius, de re militari lib. 4. c. 9. Hiobs Weib ob sie schon nicht der besten Gattung gewesen / hat doch gleichwohl bey vielen Scribenten
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1124>, abgerufen am 25.11.2024.
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