inter Buthy siae apparatum barbam primam posuit, conditam in auream pyxidem, & pretiosissimis margaritis adornatam Capitolio consecravit.
LXXI. Andere haben ihre Haupt- und Barth-Hare denen Meeren/ Flüssen und Seen devoviret. Coel. Rhodigin. lib. 7. Antiq. lect. cap. 23. Ajunt ideo fluminibus dedicatas fuisse capillorum primitias, ut intelligeretur, rerum & ortum & incrementum cepisse ex aquis. Add. Hadrian. Junius, de Coma. Ibi: Adolescentes ad consistentem usque aetatem comam nutrire so liti, subsequente deinde tempore patriis eam fluminibus detonsam consecrabant, tribuentes hunc honorem aquae, ut alimoniae parenti, vitaeque conservatrici: unde & [Greek words] Epitheto dicti fuere Poetis fluvii. Die Schifleuthe/ wenn sie grosse Gefahr im Meer überstanden/ hatten im Gebrauch/ daß sie zur Danckbarkeit denen Göttern ihre Hare schenckten. Hinc Lucilius, in Anthol. Glauco & Nereo & c.
Naufragio sospes Lucilius hosce capillos
Dedico, nil aliud, quod superesset, habens.
Dahero werden die Schifleuthe von Artemidor. lib. 1. Onirocr. c. 23. also eingeführet:
--- Gaudent vertice raso
Garrula servati narrare pericula nautae.
LXXII. Die Vestalischen Jungfern bey den Römern schnitten ihre Hare ab/ wenn sie in solchen Orden angenommen wurden/ hernach aber/ wenn sie ihnen wieder wuchsen/ giengen sie immer mit aufgeflochtenen und lang den Rücken herab hangenden Haaren. Und solche abgeschnittene Hare hiengen sie an einen gewissen Baum/ den sie capillatam vel capillarem arborem, oder auch Lothon nenneten. Lipsius, de Vest. c. 12. Daher der Gebrauch noch auf den heutigen Tag soll geblieben seyn/ daß man denen Catholischen Nonnen/ wenn sie eingekleidet werden/ die Hare abschneidet. Thomas. disp. de Barba c. 2. lem. 5. n. 103
LXXIII. Bey den Heidnischen Priestern wahr es gleichfals üblich/ daß sie die Bärthe abschoren. Herod. in Euterp. c. 36. Sonderlich bey denen Egyptiern/ als Erfindern vieler Ceremonien/ welchen andere Völcker nachgefolget. Saubert. de Sacrif. Veter. d. c. 10. p. 226, Welches aber denen Jüden ausdrücklich verbothen wahr. Levit. 21. v. 5.
LXXIV. Der alten Teutschen Priester hatten entweder natürliche/ oder
inter Buthy siae apparatum barbam primam posuit, conditam in auream pyxidem, & pretiosissimis margaritis adornatam Capitolio consecravit.
LXXI. Andere haben ihre Haupt- und Barth-Hare denen Meeren/ Flüssen und Seen devoviret. Coel. Rhodigin. lib. 7. Antiq. lect. cap. 23. Ajunt ideo fluminibus dedicatas fuisse capillorum primitias, ut intelligeretur, rerum & ortum & incrementum cepisse ex aquis. Add. Hadrian. Junius, de Coma. Ibi: Adolescentes ad consistentem usque aetatem comam nutrire so liti, subsequente deinde tempore patriis eam fluminibus detonsam consecrabant, tribuentes hunc honorem aquae, ut alimoniae parenti, vitaeque conservatrici: unde & [Greek words] Epitheto dicti fuere Poëtis fluvii. Die Schifleuthe/ wenn sie grosse Gefahr im Meer überstanden/ hatten im Gebrauch/ daß sie zur Danckbarkeit denen Göttern ihre Hare schenckten. Hinc Lucilius, in Anthol. Glauco & Nereo & c.
Naufragio sospes Lucilius hosce capillos
Dedico, nil aliud, quod superesset, habens.
Dahero werden die Schifleuthe von Artemidor. lib. 1. Onirocr. c. 23. also eingeführet:
--- Gaudent vertice raso
Garrula servati narrare pericula nautae.
LXXII. Die Vestalischen Jungfern bey den Römern schnitten ihre Hare ab/ wenn sie in solchen Orden angenommen wurden/ hernach aber/ wenn sie ihnen wieder wuchsen/ giengen sie immer mit aufgeflochtenen und lang den Rücken herab hangenden Haaren. Und solche abgeschnittene Hare hiengen sie an einen gewissen Baum/ den sie capillatam vel capillarem arborem, oder auch Lothon nenneten. Lipsius, de Vest. c. 12. Daher der Gebrauch noch auf den heutigen Tag soll geblieben seyn/ daß man denen Catholischen Nonnen/ wenn sie eingekleidet werden/ die Hare abschneidet. Thomas. disp. de Barba c. 2. lem. 5. n. 103
LXXIII. Bey den Heidnischen Priestern wahr es gleichfals üblich/ daß sie die Bärthe abschoren. Herod. in Euterp. c. 36. Sonderlich bey denen Egyptiern/ als Erfindern vieler Ceremonien/ welchen andere Völcker nachgefolget. Saubert. de Sacrif. Veter. d. c. 10. p. 226, Welches aber denen Jüden ausdrücklich verbothen wahr. Levit. 21. v. 5.
LXXIV. Der alten Teutschen Priester hatten entweder natürliche/ oder
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inter Buthy siae apparatum barbam primam posuit, conditam in auream pyxidem, & pretiosissimis margaritis adornatam Capitolio consecravit.</p><p>LXXI. Andere haben ihre Haupt- und Barth-Hare denen Meeren/ Flüssen und Seen devoviret. Coel. Rhodigin. lib. 7. Antiq. lect. cap. 23. Ajunt ideo fluminibus dedicatas fuisse capillorum primitias, ut intelligeretur, rerum & ortum & incrementum cepisse ex aquis. Add. Hadrian. Junius, de Coma. Ibi: Adolescentes ad consistentem usque aetatem comam nutrire so liti, subsequente deinde tempore patriis eam fluminibus detonsam consecrabant, tribuentes hunc honorem aquae, ut alimoniae parenti, vitaeque conservatrici: unde &<foreignxml:lang="el">[Greek words]</foreign> Epitheto dicti fuere Poëtis fluvii. Die Schifleuthe/ wenn sie grosse Gefahr im Meer überstanden/ hatten im Gebrauch/ daß sie zur Danckbarkeit denen Göttern ihre Hare schenckten. Hinc Lucilius, in Anthol. Glauco & Nereo & c.</p><p>Naufragio sospes Lucilius hosce capillos</p><p>Dedico, nil aliud, quod superesset, habens.</p><p>Dahero werden die Schifleuthe von Artemidor. lib. 1. Onirocr. c. 23. also eingeführet:</p><p>--- Gaudent vertice raso</p><p>Garrula servati narrare pericula nautae.</p><p>LXXII. Die Vestalischen Jungfern bey den Römern schnitten ihre Hare ab/ wenn sie in solchen Orden angenommen wurden/ hernach aber/ wenn sie ihnen wieder wuchsen/ giengen sie immer mit aufgeflochtenen und lang den Rücken herab hangenden Haaren. Und solche abgeschnittene Hare hiengen sie an einen gewissen Baum/ den sie capillatam vel capillarem arborem, oder auch Lothon nenneten. Lipsius, de Vest. c. 12. Daher der Gebrauch noch auf den heutigen Tag soll geblieben seyn/ daß man denen Catholischen Nonnen/ wenn sie eingekleidet werden/ die Hare abschneidet. Thomas. disp. de Barba c. 2. lem. 5. n. 103</p><p>LXXIII. Bey den Heidnischen Priestern wahr es gleichfals üblich/ daß sie die Bärthe abschoren. Herod. in Euterp. c. 36. Sonderlich bey denen Egyptiern/ als Erfindern vieler Ceremonien/ welchen andere Völcker nachgefolget. Saubert. de Sacrif. Veter. d. c. 10. p. 226, Welches aber denen Jüden ausdrücklich verbothen wahr. Levit. 21. v. 5.</p><p>LXXIV. Der alten Teutschen Priester hatten entweder natürliche/ oder
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[1119/1123]
inter Buthy siae apparatum barbam primam posuit, conditam in auream pyxidem, & pretiosissimis margaritis adornatam Capitolio consecravit.
LXXI. Andere haben ihre Haupt- und Barth-Hare denen Meeren/ Flüssen und Seen devoviret. Coel. Rhodigin. lib. 7. Antiq. lect. cap. 23. Ajunt ideo fluminibus dedicatas fuisse capillorum primitias, ut intelligeretur, rerum & ortum & incrementum cepisse ex aquis. Add. Hadrian. Junius, de Coma. Ibi: Adolescentes ad consistentem usque aetatem comam nutrire so liti, subsequente deinde tempore patriis eam fluminibus detonsam consecrabant, tribuentes hunc honorem aquae, ut alimoniae parenti, vitaeque conservatrici: unde & [Greek words] Epitheto dicti fuere Poëtis fluvii. Die Schifleuthe/ wenn sie grosse Gefahr im Meer überstanden/ hatten im Gebrauch/ daß sie zur Danckbarkeit denen Göttern ihre Hare schenckten. Hinc Lucilius, in Anthol. Glauco & Nereo & c.
Naufragio sospes Lucilius hosce capillos
Dedico, nil aliud, quod superesset, habens.
Dahero werden die Schifleuthe von Artemidor. lib. 1. Onirocr. c. 23. also eingeführet:
--- Gaudent vertice raso
Garrula servati narrare pericula nautae.
LXXII. Die Vestalischen Jungfern bey den Römern schnitten ihre Hare ab/ wenn sie in solchen Orden angenommen wurden/ hernach aber/ wenn sie ihnen wieder wuchsen/ giengen sie immer mit aufgeflochtenen und lang den Rücken herab hangenden Haaren. Und solche abgeschnittene Hare hiengen sie an einen gewissen Baum/ den sie capillatam vel capillarem arborem, oder auch Lothon nenneten. Lipsius, de Vest. c. 12. Daher der Gebrauch noch auf den heutigen Tag soll geblieben seyn/ daß man denen Catholischen Nonnen/ wenn sie eingekleidet werden/ die Hare abschneidet. Thomas. disp. de Barba c. 2. lem. 5. n. 103
LXXIII. Bey den Heidnischen Priestern wahr es gleichfals üblich/ daß sie die Bärthe abschoren. Herod. in Euterp. c. 36. Sonderlich bey denen Egyptiern/ als Erfindern vieler Ceremonien/ welchen andere Völcker nachgefolget. Saubert. de Sacrif. Veter. d. c. 10. p. 226, Welches aber denen Jüden ausdrücklich verbothen wahr. Levit. 21. v. 5.
LXXIV. Der alten Teutschen Priester hatten entweder natürliche/ oder
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1123>, abgerufen am 25.11.2024.
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