Pabst in gewissen Verrichtungen dahin abgesendet gehabt/ enthanpten/ und deffen Kopf an einen Hunde - Schwantz binden lassen Baron. ex Wilhelmo Tyrio, ad Annum Christi 1183. n. 10. & seqq. Robertus aber/ welcher zu der Zeit gelebet/ erzehlet die Sache etwas anders/ und nennet Johannem einen Cardinal, welchen die Griechen getödtet/ und an dessen Leichnam einen Hand gebunden/ so daß des Hundes Schwantz gleich in des entleibten Mund gestecket/ durch die Stadt geschleppet/ in eine Grube geworffen und verbrant worden.
VIII. Bey denen Polen hat man eine eigne Arth des Widerrufs der Lügen und falschen Beschuldigungen gehabt/ darbey der Injuriant und Diffamant unter eine Banck kriechen/ und als ein Hund bellen müssen. Cujus rei exemplum profert Polonicarum rerum scriptor accuratissimus, Martinus Cromerus, lib. 11. Hist. Polon. in Gnevossio Palevicio Suc-Camerario Cracoviensi, qui quod Reginam apud Maritum Regem adulterii cum Guilielmo Austriaco insimulasset, sed quae dixerat neque probasset, neque dixisse senegare posset, ex Decreto Judicii damnatus fuit, ut mentitum se esse clara voce & latratu subter scamnum edito profiteretur. Quam eandem calumniae poenam in simili causa paulo post subiisse quoque Clementem Mosurovium, Castellanum Vislicensem & praefectum Cracoviensem, idem Author lib. 16. icriptum reliquit. Henel. in Otio Uratis lav. c. 18. pag. 137.
IX. Es haben auch unterschiedliche Heydnische Völcker vor Alters Hunde geopffert / sonderlich in Lupercalibus Mense Febr. u. ihren vermeinten grossen Gott Pan dem Marti und Hecatae, wie auch dem Hundes - Stern/ ihr Vich und Früchte zubeschützen - Die Junge noch saugende Hündlein aber vor den Meh!tau und andere denen Früchten schädliche Witterung. Alexa ab Alex. Genial. dier. lib: 3. c. 12. pag. 352. et lib 4. c. 12 p. 513. Plutarch. in Romulo-Coel. Rhodigin. lect antiq. lib. 8. c. 18. lib. 20. c. 6. Joh Saubert. de Sacrif veter. c. 23. p[unleserliches Material] 87 & Seq.
X. Die Römer haben alle Jahr auf einen gewissen Tag einen lebendigen Hund an ein von Holunder Holtz gemachts Creutz gehefftet: Hingegen aber eine Gans in einer Sänsten sitzend aufs schönste geschmücket/ und zwar darum/ weil die Gänse mit ihren Geschrey die Besatzung aufgewecket/ als die Galli das Capitolium ersteigen und einny ehmen wollen/ die Hunde aber damahls geschlaffen/ und mit ihren Bellen sich nicht hören laffen. C. Plinnat. hist. lib. 29. [unleserliches Material] 4. Rosinus, Antiq. Rom lib. 4. cum Not Demsteri pag. 419 Meminit hujus solennitatis etiam Plutarchus, in libro de fortuna Romanorum
Pabst in gewissen Verrichtungen dahin abgesendet gehabt/ enthanpten/ und deffen Kopf an einen Hunde - Schwantz binden lassen Baron. ex Wilhelmo Tyrio, ad Annum Christi 1183. n. 10. & seqq. Robertus aber/ welcher zu der Zeit gelebet/ erzehlet die Sache etwas anders/ und nennet Johannem einen Cardinal, welchen die Griechen getödtet/ und an dessen Leichnam einen Hand gebunden/ so daß des Hundes Schwantz gleich in des entleibten Mund gestecket/ durch die Stadt geschleppet/ in eine Grube geworffen und verbrant worden.
VIII. Bey denen Polen hat man eine eigne Arth des Widerrufs der Lügen und falschen Beschuldigungen gehabt/ darbey der Injuriant und Diffamant unter eine Banck kriechen/ und als ein Hund bellen müssen. Cujus rei exemplum profert Polonicarum rerum scriptor accuratissimus, Martinus Cromerus, lib. 11. Hist. Polon. in Gnevossio Palevicio Suc-Camerario Cracoviensi, qui quod Reginam apud Maritum Regem adulterii cum Guilielmo Austriaco insimulasset, sed quae dixerat neque probasset, neque dixisse senegare posset, ex Decreto Judicii damnatus fuit, ut mentitum se esse clara voce & latratu subter scamnum edito profiteretur. Quam eandem calumniae poenam in simili causa paulo post subiisse quoque Clementem Mosurovium, Castellanum Vislicensem & praefectum Cracoviensem, idem Author lib. 16. icriptum reliquit. Henel. in Otio Uratis lav. c. 18. pag. 137.
IX. Es haben auch unterschiedliche Heydnische Völcker vor Alters Hunde geopffert / sonderlich in Lupercalibus Mense Febr. u. ihren vermeinten grossen Gott Pan dem Marti und Hecatae, wie auch dem Hundes - Stern/ ihr Vich und Früchte zubeschützen - Die Junge noch saugende Hündlein aber vor den Meh!tau und andere denen Früchten schädliche Witterung. Alexa ab Alex. Genial. dier. lib: 3. c. 12. pag. 352. et lib 4. c. 12 p. 513. Plutarch. in Romulo-Coel. Rhodigin. lect antiq. lib. 8. c. 18. lib. 20. c. 6. Joh Saubert. de Sacrif veter. c. 23. p[unleserliches Material] 87 & Seq.
X. Die Römer haben alle Jahr auf einen gewissen Tag einen lebendigen Hund an ein von Holunder Holtz gemachts Creutz gehefftet: Hingegen aber eine Gans in einer Sänsten sitzend aufs schönste geschmücket/ und zwar darum/ weil die Gänse mit ihren Geschrey die Besatzung aufgewecket/ als die Galli das Capitolium ersteigen und einny ehmen wollen/ die Hunde aber damahls geschlaffen/ und mit ihren Bellen sich nicht hören laffen. C. Plinnat. hist. lib. 29. [unleserliches Material] 4. Rosinus, Antiq. Rom lib. 4. cum Not Demsteri pag. 419 Meminit hujus solennitatis etiam Plutarchus, in libro de fortuna Romanorum
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Pabst in gewissen Verrichtungen dahin abgesendet gehabt/ enthanpten/ und deffen Kopf an einen Hunde - Schwantz binden lassen Baron. ex Wilhelmo Tyrio, ad Annum Christi 1183. n. 10. & seqq. Robertus aber/ welcher zu der Zeit gelebet/ erzehlet die Sache etwas anders/ und nennet Johannem einen Cardinal, welchen die Griechen getödtet/ und an dessen Leichnam einen Hand gebunden/ so daß des Hundes Schwantz gleich in des entleibten Mund gestecket/ durch die Stadt geschleppet/ in eine Grube geworffen und verbrant worden.</p><p>VIII. Bey denen Polen hat man eine eigne Arth des Widerrufs der Lügen und falschen Beschuldigungen gehabt/ darbey der Injuriant und Diffamant unter eine Banck kriechen/ und als ein Hund bellen müssen. Cujus rei exemplum profert Polonicarum rerum scriptor accuratissimus, Martinus Cromerus, lib. 11. Hist. Polon. in Gnevossio Palevicio Suc-Camerario Cracoviensi, qui quod Reginam apud Maritum Regem adulterii cum Guilielmo Austriaco insimulasset, sed quae dixerat neque probasset, neque dixisse senegare posset, ex Decreto Judicii damnatus fuit, ut mentitum se esse clara voce & latratu subter scamnum edito profiteretur. Quam eandem calumniae poenam in simili causa paulo post subiisse quoque Clementem Mosurovium, Castellanum Vislicensem & praefectum Cracoviensem, idem Author lib. 16. icriptum reliquit. Henel. in Otio Uratis lav. c. 18. pag. 137.</p><p>IX. Es haben auch unterschiedliche Heydnische Völcker vor Alters Hunde geopffert / sonderlich in Lupercalibus Mense Febr. u. ihren vermeinten grossen Gott Pan dem Marti und Hecatae, wie auch dem Hundes - Stern/ ihr Vich und Früchte zubeschützen - Die Junge noch saugende Hündlein aber vor den Meh!tau und andere denen Früchten schädliche Witterung. Alexa ab Alex. Genial. dier. lib: 3. c. 12. pag. 352. et lib 4. c. 12 p. 513. Plutarch. in Romulo-Coel. Rhodigin. lect antiq. lib. 8. c. 18. lib. 20. c. 6. Joh Saubert. de Sacrif veter. c. 23. p<gapreason="illegible"/> 87 & Seq.</p><p>X. Die Römer haben alle Jahr auf einen gewissen Tag einen lebendigen Hund an ein von Holunder Holtz gemachts Creutz gehefftet: Hingegen aber eine Gans in einer Sänsten sitzend aufs schönste geschmücket/ und zwar darum/ weil die Gänse mit ihren Geschrey die Besatzung aufgewecket/ als die Galli das Capitolium ersteigen und einny ehmen wollen/ die Hunde aber damahls geschlaffen/ und mit ihren Bellen sich nicht hören laffen. C. Plinnat. hist. lib. 29. <gapreason="illegible"/> 4. Rosinus, Antiq. Rom lib. 4. cum Not Demsteri pag. 419 Meminit hujus solennitatis etiam Plutarchus, in libro de fortuna Romanorum</p></div></body></text></TEI>
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Pabst in gewissen Verrichtungen dahin abgesendet gehabt/ enthanpten/ und deffen Kopf an einen Hunde - Schwantz binden lassen Baron. ex Wilhelmo Tyrio, ad Annum Christi 1183. n. 10. & seqq. Robertus aber/ welcher zu der Zeit gelebet/ erzehlet die Sache etwas anders/ und nennet Johannem einen Cardinal, welchen die Griechen getödtet/ und an dessen Leichnam einen Hand gebunden/ so daß des Hundes Schwantz gleich in des entleibten Mund gestecket/ durch die Stadt geschleppet/ in eine Grube geworffen und verbrant worden.
VIII. Bey denen Polen hat man eine eigne Arth des Widerrufs der Lügen und falschen Beschuldigungen gehabt/ darbey der Injuriant und Diffamant unter eine Banck kriechen/ und als ein Hund bellen müssen. Cujus rei exemplum profert Polonicarum rerum scriptor accuratissimus, Martinus Cromerus, lib. 11. Hist. Polon. in Gnevossio Palevicio Suc-Camerario Cracoviensi, qui quod Reginam apud Maritum Regem adulterii cum Guilielmo Austriaco insimulasset, sed quae dixerat neque probasset, neque dixisse senegare posset, ex Decreto Judicii damnatus fuit, ut mentitum se esse clara voce & latratu subter scamnum edito profiteretur. Quam eandem calumniae poenam in simili causa paulo post subiisse quoque Clementem Mosurovium, Castellanum Vislicensem & praefectum Cracoviensem, idem Author lib. 16. icriptum reliquit. Henel. in Otio Uratis lav. c. 18. pag. 137.
IX. Es haben auch unterschiedliche Heydnische Völcker vor Alters Hunde geopffert / sonderlich in Lupercalibus Mense Febr. u. ihren vermeinten grossen Gott Pan dem Marti und Hecatae, wie auch dem Hundes - Stern/ ihr Vich und Früchte zubeschützen - Die Junge noch saugende Hündlein aber vor den Meh!tau und andere denen Früchten schädliche Witterung. Alexa ab Alex. Genial. dier. lib: 3. c. 12. pag. 352. et lib 4. c. 12 p. 513. Plutarch. in Romulo-Coel. Rhodigin. lect antiq. lib. 8. c. 18. lib. 20. c. 6. Joh Saubert. de Sacrif veter. c. 23. p_ 87 & Seq.
X. Die Römer haben alle Jahr auf einen gewissen Tag einen lebendigen Hund an ein von Holunder Holtz gemachts Creutz gehefftet: Hingegen aber eine Gans in einer Sänsten sitzend aufs schönste geschmücket/ und zwar darum/ weil die Gänse mit ihren Geschrey die Besatzung aufgewecket/ als die Galli das Capitolium ersteigen und einny ehmen wollen/ die Hunde aber damahls geschlaffen/ und mit ihren Bellen sich nicht hören laffen. C. Plinnat. hist. lib. 29. _ 4. Rosinus, Antiq. Rom lib. 4. cum Not Demsteri pag. 419 Meminit hujus solennitatis etiam Plutarchus, in libro de fortuna Romanorum
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1086. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1092>, abgerufen am 25.11.2024.
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