Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.XI. Schach Abas, König in Persien/ hat einen/ der in etliche Häuser gelauffen / und das junge Weibesvolck seinen Willen zuthun gezwungen/ Hände und Füsse abhauen lassen/ welcher denen Fürstl. Holsteinischen Abgesandten vor Senkan, einer Stadt in Persien/ mit dem Sultan/ als ein Reuther entgegen geritten / und sein Pferd vor ihnen her getummelt/ mit ihrer grossen Verwunderung/ hat an stat der Arme zugespitzte Arm-Schienen mit Hacken gehabt. Olear. part. 2. der Pers. Reise-Beschr. pag. 351. Und ist noch heut zu Tage Nasen-Ohren-Hände- und Füsse-abschneiden/ Kopf-abhauen / Nieder-seblen/ das Fell über die Ohren ziehen/ bey den Persern gantz gemein / und wird noch vor die geringste Straffe geachtet. Erasm. Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8 pag. 403. XII. Man schreibet/ daß der Apostel St. Thomas in das Königreich Narsinga in Indien kommen/ und allda geprediget/ aber durch Anstifften der Brachmanen, so die Obersten und Priester find ihrer Pagodes, das ist/ ihrer falschen erdichteten und teufelischen Abgötter/ in seiner Capelle unterm Gebeth erstochen worden/ dessen Tod GOtt also gerochen/ daß die Nachkommen deren / die den Apostel getödtet/ alle nur mit einem Bein auf die Welt gebohren werden / welches von den Knie an biß herunter so dick als ein Elephanten-Bein ist / soll ihnen aber am gehen nichts hindern. Joh. Hugo von Lindenschott/ p. 2. Orient. Jnd. c. 15. pag 43. welcher hinzu setzet/ daß er derselben sehr viel beydes Manns- und Weibes-Personen gesehen. XIII. Käyser Fridericus III. hat in seinem 78. jährigen Alter/ wegen eines alten Schadens am Schiebein/ darzu der kalte Brand geschlagen/ sich den Schenckel abnehmen lassen müssen. Und weil er zuviel Melonen gegessen/ aber keinen Wein / sondern nur Wasser drauf getruncken/ hat er den Durch fall bekommen/ worzu ein Fieber geschlagen/ daß er darüber seinen Geist aufgeben müssen. Idem pag. 673. XIV. Käyser Commodus II. hat einen Soldaten bey der Stadt Ravenna welchen der Fuß biß über die Knorren abgehauen war/ Stiefeln mit Gold gefüllet/ verehret. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ cap. 5. pag. 170. XV. Vor Alters giengen nicht alleine Knechte und geringe Leuthe/ welches XI. Schach Abas, König in Persien/ hat einen/ der in etliche Häuser gelauffen / und das junge Weibesvolck seinen Willen zuthun gezwungen/ Hände und Füsse abhauen lassen/ welcher denen Fürstl. Holsteinischen Abgesandten vor Senkan, einer Stadt in Persien/ mit dem Sultan/ als ein Reuther entgegen geritten / und sein Pferd vor ihnen her getummelt/ mit ihrer grossen Verwunderung/ hat an stat der Arme zugespitzte Arm-Schienen mit Hacken gehabt. Olear. part. 2. der Pers. Reise-Beschr. pag. 351. Und ist noch heut zu Tage Nasen-Ohren-Hände- und Füsse-abschneiden/ Kopf-abhauen / Nieder-seblen/ das Fell über die Ohren ziehen/ bey den Persern gantz gemein / und wird noch vor die geringste Straffe geachtet. Erasm. Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8 pag. 403. XII. Man schreibet/ daß der Apostel St. Thomas in das Königreich Narsinga in Indien kommen/ und allda geprediget/ aber durch Anstifften der Brachmanen, so die Obersten und Priester find ihrer Pagodes, das ist/ ihrer falschen erdichteten und teufelischen Abgötter/ in seiner Capelle unterm Gebeth erstochen worden/ dessen Tod GOtt also gerochen/ daß die Nachkommen deren / die den Apostel getödtet/ alle nur mit einem Bein auf die Welt gebohren werden / welches von den Knie an biß herunter so dick als ein Elephanten-Bein ist / soll ihnen aber am gehen nichts hindern. Joh. Hugo von Lindenschott/ p. 2. Orient. Jnd. c. 15. pag 43. welcher hinzu setzet/ daß er derselben sehr viel beydes Manns- und Weibes-Personen gesehen. XIII. Käyser Fridericus III. hat in seinem 78. jährigen Alter/ wegen eines alten Schadens am Schiebein/ darzu der kalte Brand geschlagen/ sich den Schenckel abnehmen lassen müssen. Und weil er zuviel Melonen gegessen/ aber keinen Wein / sondern nur Wasser drauf getruncken/ hat er den Durch fall bekommen/ worzu ein Fieber geschlagen/ daß er darüber seinen Geist aufgeben müssen. Idem pag. 673. XIV. Käyser Commodus II. hat einen Soldaten bey der Stadt Ravenna welchen der Fuß biß über die Knorren abgehauen war/ Stiefeln mit Gold gefüllet/ verehret. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ cap. 5. pag. 170. XV. Vor Alters giengen nicht alleine Knechte und geringe Leuthe/ welches <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f1082" n="1076"/> <p>XI. Schach Abas, König in Persien/ hat einen/ der in etliche Häuser gelauffen / und das junge Weibesvolck seinen Willen zuthun gezwungen/ Hände und Füsse abhauen lassen/ welcher denen Fürstl. Holsteinischen Abgesandten vor Senkan, einer Stadt in Persien/ mit dem Sultan/ als ein Reuther entgegen geritten / und sein Pferd vor ihnen her getummelt/ mit ihrer grossen Verwunderung/ hat an stat der Arme zugespitzte Arm-Schienen mit Hacken gehabt.</p> <p>Olear. part. 2. der Pers. Reise-Beschr. pag. 351.</p> <p>Und ist noch heut zu Tage Nasen-Ohren-Hände- und Füsse-abschneiden/ Kopf-abhauen / Nieder-seblen/ das Fell über die Ohren ziehen/ bey den Persern gantz gemein / und wird noch vor die geringste Straffe geachtet.</p> <p>Erasm. Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8 pag. 403.</p> <p>XII. Man schreibet/ daß der Apostel St. Thomas in das Königreich Narsinga in Indien kommen/ und allda geprediget/ aber durch Anstifften der Brachmanen, so die Obersten und Priester find ihrer Pagodes, das ist/ ihrer falschen erdichteten und teufelischen Abgötter/ in seiner Capelle unterm Gebeth erstochen worden/ dessen Tod GOtt also gerochen/ daß die Nachkommen deren / die den Apostel getödtet/ alle nur mit einem Bein auf die Welt gebohren werden / welches von den Knie an biß herunter so dick als ein Elephanten-Bein ist / soll ihnen aber am gehen nichts hindern. Joh. Hugo von Lindenschott/ p. 2. Orient. Jnd. c. 15. pag 43. welcher hinzu setzet/ daß er derselben sehr viel beydes Manns- und Weibes-Personen gesehen.</p> <p>XIII. Käyser Fridericus III. hat in seinem 78. jährigen Alter/ wegen eines alten Schadens am Schiebein/ darzu der kalte Brand geschlagen/ sich den Schenckel abnehmen lassen müssen. Und weil er zuviel Melonen gegessen/ aber keinen Wein / sondern nur Wasser drauf getruncken/ hat er den Durch fall bekommen/ worzu ein Fieber geschlagen/ daß er darüber seinen Geist aufgeben müssen.</p> <p>Idem pag. 673.</p> <p>XIV. Käyser Commodus II. hat einen Soldaten bey der Stadt Ravenna welchen der Fuß biß über die Knorren abgehauen war/ Stiefeln mit Gold gefüllet/ verehret.</p> <p>Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ cap. 5. pag. 170.</p> <p>XV. Vor Alters giengen nicht alleine Knechte und geringe Leuthe/ welches </p> </div> </body> </text> </TEI> [1076/1082]
XI. Schach Abas, König in Persien/ hat einen/ der in etliche Häuser gelauffen / und das junge Weibesvolck seinen Willen zuthun gezwungen/ Hände und Füsse abhauen lassen/ welcher denen Fürstl. Holsteinischen Abgesandten vor Senkan, einer Stadt in Persien/ mit dem Sultan/ als ein Reuther entgegen geritten / und sein Pferd vor ihnen her getummelt/ mit ihrer grossen Verwunderung/ hat an stat der Arme zugespitzte Arm-Schienen mit Hacken gehabt.
Olear. part. 2. der Pers. Reise-Beschr. pag. 351.
Und ist noch heut zu Tage Nasen-Ohren-Hände- und Füsse-abschneiden/ Kopf-abhauen / Nieder-seblen/ das Fell über die Ohren ziehen/ bey den Persern gantz gemein / und wird noch vor die geringste Straffe geachtet.
Erasm. Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8 pag. 403.
XII. Man schreibet/ daß der Apostel St. Thomas in das Königreich Narsinga in Indien kommen/ und allda geprediget/ aber durch Anstifften der Brachmanen, so die Obersten und Priester find ihrer Pagodes, das ist/ ihrer falschen erdichteten und teufelischen Abgötter/ in seiner Capelle unterm Gebeth erstochen worden/ dessen Tod GOtt also gerochen/ daß die Nachkommen deren / die den Apostel getödtet/ alle nur mit einem Bein auf die Welt gebohren werden / welches von den Knie an biß herunter so dick als ein Elephanten-Bein ist / soll ihnen aber am gehen nichts hindern. Joh. Hugo von Lindenschott/ p. 2. Orient. Jnd. c. 15. pag 43. welcher hinzu setzet/ daß er derselben sehr viel beydes Manns- und Weibes-Personen gesehen.
XIII. Käyser Fridericus III. hat in seinem 78. jährigen Alter/ wegen eines alten Schadens am Schiebein/ darzu der kalte Brand geschlagen/ sich den Schenckel abnehmen lassen müssen. Und weil er zuviel Melonen gegessen/ aber keinen Wein / sondern nur Wasser drauf getruncken/ hat er den Durch fall bekommen/ worzu ein Fieber geschlagen/ daß er darüber seinen Geist aufgeben müssen.
Idem pag. 673.
XIV. Käyser Commodus II. hat einen Soldaten bey der Stadt Ravenna welchen der Fuß biß über die Knorren abgehauen war/ Stiefeln mit Gold gefüllet/ verehret.
Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ cap. 5. pag. 170.
XV. Vor Alters giengen nicht alleine Knechte und geringe Leuthe/ welches
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1076. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1082>, abgerufen am 16.07.2024. |