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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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XCI. Und will ich schließlichen nur hie noch aus des Herrn Theveno[unleserliches Material] in diesem 1693. Jahr in Teutschen Neu herausgegebenen Morgenländischer Reise-Beschreibung / lib. 2. c. 74. pag. 348. anführen/ daß die Mohren ihre Töchter beschneiden / dergestalt/ daß sie ihnen ein klein stück von dem hervorgehenden Häutlein / Nympha genant/ abschneiden/ welches die Weiber verrichten. Die Türcken aber beschneiden nur die Knäblein/ wie die Juden.

XCII. Als Mahomet sein Gesetze stifftere/ hat er zum Model das Juden- und Christenthum genommen/ und als er dabey anmerckte/ daß beyde ein besonder Zeichen oder Einweihung hätten/ dadurch der Mensch zum Juden oder Christen gemacht würde/ nemlich die Beschneidung und Tauffe/ entschloß er sich eine seinem Gesetz gleichförmige zuerfinden/ und weil er ausser denen beyden keine zu seinen Vorhaben dlenlich sahe/ erwehlete er die Beschneidung/ als die älteste/ und auch die bequemeste/ weil die Mahometaner dafür halten/ daß der Mensch/ wenn ihm die Vorhaut abgeschnitten/ zur generation viel geschickter sey/ und die Araber haben in Warheit das Praeputium so lang/ daß/ wo es ihnen nicht beschnitten würde/ sie davon viel Ungelegenheit haben solten/ und siehet man bey ihnen kleine Kinder/ denen es sehr lang herab henget. Uber dieses wenn sie ihre Vorhaut nicht beschnitten/ ihnen nach den Harnen allezeit etliche Tropffen zurück bleiben würden/ die sie/ ihrer Meinung nach/ verunreinigen würden. Und damit dennoch ein Unterscheid zwischen ihnen und den Juden sey/ hat er nicht gewolt/ daß die Beschneidung der Türcken mit den Juden ihrer in allen Stücken übereinkomme/ denn die Jürcken mit den Juden ihrer in allen Tage/ und nachdem sie das Vorhäutlein abgelöset haben/ kneipen sie noch die Haut/ so das übrige Theil der Eichel bedeckt/ mit den Nägeln enzwey/ und wicklen solche mit den fingern auf-dadurch die Eichel gäntzlich zuentblössen/ dahingegen die Türcken ihre Kinder nicht eher/ als im 11 oder 12 ten Jahr beschneiden/ damit sie selbsten die Worte sagen können: La illah, illallah, Mehemet reson allah, daß ist: Kein GOtt/ ohne der GOtt/ dessen Prophet der Mahomet ist/ und auch verstehen/ was sie sagen/ und dieselbe nicht nur mit dem Munde/ sondern von Hertzen vorbringen/ und zudem mit der Beschneidung der Vorhaut zufrieden sind. Etliche setzen noch zum Unterscheid dieses hinzu/ daß die Juden die Beschneidung mit einen steinern/ die Türcken aber mit einen eisernen Messer verrichten. Allein es ist gewiß/ daß die Juden sich aller Messer/ eines eisernen/ hölzernen und steinern gebrauchen kön-

XCI. Und will ich schließlichen nur hie noch aus des Herrn Theveno[unleserliches Material] in diesem 1693. Jahr in Teutschen Neu herausgegebenen Morgenländischer Reise-Beschreibung / lib. 2. c. 74. pag. 348. anführen/ daß die Mohren ihre Töchter beschneiden / dergestalt/ daß sie ihnen ein klein stück von dem hervorgehenden Häutlein / Nympha genant/ abschneiden/ welches die Weiber verrichten. Die Türcken aber beschneiden nur die Knäblein/ wie die Juden.

XCII. Als Mahomet sein Gesetze stifftere/ hat er zum Model das Juden- und Christenthum genommen/ und als er dabey anmerckte/ daß beyde ein besonder Zeichen oder Einweihung hätten/ dadurch der Mensch zum Juden oder Christen gemacht würde/ nemlich die Beschneidung und Tauffe/ entschloß er sich eine seinem Gesetz gleichförmige zuerfinden/ und weil er ausser denen beyden keine zu seinen Vorhaben dlenlich sahe/ erwehlete er die Beschneidung/ als die älteste/ und auch die bequemeste/ weil die Mahometaner dafür halten/ daß der Mensch/ wenn ihm die Vorhaut abgeschnitten/ zur generation viel geschickter sey/ und die Araber haben in Warheit das Praeputium so lang/ daß/ wo es ihnen nicht beschnitten würde/ sie davon viel Ungelegenheit haben solten/ und siehet man bey ihnen kleine Kinder/ denen es sehr lang herab henget. Uber dieses wenn sie ihre Vorhaut nicht beschnitten/ ihnen nach den Harnen allezeit etliche Tropffen zurück bleiben würden/ die sie/ ihrer Meinung nach/ verunreinigen würden. Und damit dennoch ein Unterscheid zwischen ihnen und den Juden sey/ hat er nicht gewolt/ daß die Beschneidung der Türcken mit den Juden ihrer in allen Stücken übereinkomme/ denn die Jürcken mit den Juden ihrer in allen Tage/ und nachdem sie das Vorhäutlein abgelöset haben/ kneipen sie noch die Haut/ so das übrige Theil der Eichel bedeckt/ mit den Nägeln enzwey/ und wicklen solche mit den fingern auf-dadurch die Eichel gäntzlich zuentblössen/ dahingegen die Türcken ihre Kinder nicht eher/ als im 11 oder 12 ten Jahr beschneiden/ damit sie selbsten die Worte sagen können: La illah, illallah, Mehemet reson allah, daß ist: Kein GOtt/ ohne der GOtt/ dessen Prophet der Mahomet ist/ und auch verstehen/ was sie sagen/ und dieselbe nicht nur mit dem Munde/ sondern von Hertzen vorbringen/ und zudem mit der Beschneidung der Vorhaut zufrieden sind. Etliche setzen noch zum Unterscheid dieses hinzu/ daß die Juden die Beschneidung mit einen steinern/ die Türcken aber mit einen eisernen Messer verrichten. Allein es ist gewiß/ daß die Juden sich aller Messer/ eines eisernen/ hölzernen und steinern gebrauchen kön-

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[1065/1071] XCI. Und will ich schließlichen nur hie noch aus des Herrn Theveno_ in diesem 1693. Jahr in Teutschen Neu herausgegebenen Morgenländischer Reise-Beschreibung / lib. 2. c. 74. pag. 348. anführen/ daß die Mohren ihre Töchter beschneiden / dergestalt/ daß sie ihnen ein klein stück von dem hervorgehenden Häutlein / Nympha genant/ abschneiden/ welches die Weiber verrichten. Die Türcken aber beschneiden nur die Knäblein/ wie die Juden. XCII. Als Mahomet sein Gesetze stifftere/ hat er zum Model das Juden- und Christenthum genommen/ und als er dabey anmerckte/ daß beyde ein besonder Zeichen oder Einweihung hätten/ dadurch der Mensch zum Juden oder Christen gemacht würde/ nemlich die Beschneidung und Tauffe/ entschloß er sich eine seinem Gesetz gleichförmige zuerfinden/ und weil er ausser denen beyden keine zu seinen Vorhaben dlenlich sahe/ erwehlete er die Beschneidung/ als die älteste/ und auch die bequemeste/ weil die Mahometaner dafür halten/ daß der Mensch/ wenn ihm die Vorhaut abgeschnitten/ zur generation viel geschickter sey/ und die Araber haben in Warheit das Praeputium so lang/ daß/ wo es ihnen nicht beschnitten würde/ sie davon viel Ungelegenheit haben solten/ und siehet man bey ihnen kleine Kinder/ denen es sehr lang herab henget. Uber dieses wenn sie ihre Vorhaut nicht beschnitten/ ihnen nach den Harnen allezeit etliche Tropffen zurück bleiben würden/ die sie/ ihrer Meinung nach/ verunreinigen würden. Und damit dennoch ein Unterscheid zwischen ihnen und den Juden sey/ hat er nicht gewolt/ daß die Beschneidung der Türcken mit den Juden ihrer in allen Stücken übereinkomme/ denn die Jürcken mit den Juden ihrer in allen Tage/ und nachdem sie das Vorhäutlein abgelöset haben/ kneipen sie noch die Haut/ so das übrige Theil der Eichel bedeckt/ mit den Nägeln enzwey/ und wicklen solche mit den fingern auf-dadurch die Eichel gäntzlich zuentblössen/ dahingegen die Türcken ihre Kinder nicht eher/ als im 11 oder 12 ten Jahr beschneiden/ damit sie selbsten die Worte sagen können: La illah, illallah, Mehemet reson allah, daß ist: Kein GOtt/ ohne der GOtt/ dessen Prophet der Mahomet ist/ und auch verstehen/ was sie sagen/ und dieselbe nicht nur mit dem Munde/ sondern von Hertzen vorbringen/ und zudem mit der Beschneidung der Vorhaut zufrieden sind. Etliche setzen noch zum Unterscheid dieses hinzu/ daß die Juden die Beschneidung mit einen steinern/ die Türcken aber mit einen eisernen Messer verrichten. Allein es ist gewiß/ daß die Juden sich aller Messer/ eines eisernen/ hölzernen und steinern gebrauchen kön-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1065. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1071>, abgerufen am 21.11.2024.