Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

sche Fürsten] unzüchtige Gemahlin. Idem lib. 43. Sonderlich war sie bey dem antonio so wollüstig/ daß sie sich in ein öffentlich Huren-Haus begeben/ und daselbst hundert und sechs Männer fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel daduch erst recht angezündet sey/ un daß sie bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ und daselbst hundert und sechs Mäuner fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ un daß sie zwar vom Hur-Hause wiederkäme/ wäre aber noch nicht ersättiger / teste ipso Antonio, in Epist. ad Z. Soran. de incontinentia libidinis Cleopatrae Reginae. Dio lib. 48 & lib. 51.

VIII. Käyser Claudius war mit seinen Gemahlinnen gar unglücklich/ weil sie alle Huren waren. Die erste Nahmens AEmilia sties er von sich/ ehe er sich noch völlig mit ihr vermählete. Der andern/ so Livia Medullina hieß/ hatte er schon am ersten Hochzeit Tage satt. Die fünfte aber/ Nahmens Valeria Messalina, war die ärgste: Denn ihre Unersätlichkeit in der Wollust trieb sie dahin/ daß sie sich vermasquirt ins Hur-Hauß begab/ und sich Lycissa nennen ließ/ und da sie es daselbst mit 25. Männern versucht/ eignete sie sich dadurch vor andern einen grossen Ruhm zu/ ungeachtet sie gleichwohl noch meinete/ daß sie zwar müde / aber nicht sat worden.

Lassata viris, non dum satiata recessit.

Ist deßwegen von Claudio umgebracht worden. Jhre unersätliche Unzucht beschreiben Dio & Sueton. in Clauaio. Tacit. l. 2. Annal. Plin. lib. 10. c. 63. Juvenal. Satyr. 6.

LIX. Käyser Otto III hatte auch eine unzüchtige Gemahlin/ Mariam, eine Königin aus Arragonien/ welche einen Jüngling/ der ihr für eine Cammer-Jungfer dienete/ aber mit demselben täglich Ehebruch und Hurerey trieb/ hielte. Als aber der Käyser darhinter kam/ ließ er denselben verbrennen/ welches ihr zuletzt auch wiederfuhr. Mich. Sachs/ Alphab. Hist lit. 1. n. 2. p. 233. Albert. Cranz. lib. 4. Saxon. c. 26. Joh. Conrad Dietr. Erev. Hist. in vit. Otton. §. 2. p. 295. Mich. Sachs p. 2. der Käyser-Chronic. pag. 48.

LX. Sigismundus, Käyser Caroli des Vierten Sohn/ ward König in Ungarn und Böhmen / durch Heurath der Königin Marien in Ungarn/ endlich auch Römischer Käyser / ein gelehrter und weiser Herr. AEneas Sylvius, Hist. Bohem. c. 42. & 52. Nach dem Tode Mariae und seiner halb-Jährigen Gefangenschafft in dem Schloß Soklios, des Gros-Grafens Nicolai de Gera. vermählete er sich mit Barbara / Graff Hermanns von Cilly in Krayn

sche Fürsten] unzüchtige Gemahlin. Idem lib. 43. Sonderlich war sie bey dem antonio so wollüstig/ daß sie sich in ein öffentlich Huren-Haus begeben/ und daselbst hundert und sechs Männer fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel daduch erst recht angezündet sey/ un daß sie bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ und daselbst hundert und sechs Mäuner fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ un daß sie zwar vom Hur-Hause wiederkäme/ wäre aber noch nicht ersättiger / teste ipso Antonio, in Epist. ad Z. Soran. de incontinentia libidinis Cleopatrae Reginae. Dio lib. 48 & lib. 51.

VIII. Käyser Claudius war mit seinen Gemahlinnen gar unglücklich/ weil sie alle Huren waren. Die erste Nahmens AEmilia sties er von sich/ ehe er sich noch völlig mit ihr vermählete. Der andern/ so Livia Medullina hieß/ hatte er schon am ersten Hochzeit Tage satt. Die fünfte aber/ Nahmens Valeria Messalina, war die ärgste: Denn ihre Unersätlichkeit in der Wollust trieb sie dahin/ daß sie sich vermasquirt ins Hur-Hauß begab/ und sich Lycissa nennen ließ/ und da sie es daselbst mit 25. Männern versucht/ eignete sie sich dadurch vor andern einen grossen Ruhm zu/ ungeachtet sie gleichwohl noch meinete/ daß sie zwar müde / aber nicht sat worden.

Lassata viris, non dum satiata recessit.

Ist deßwegen von Claudio umgebracht worden. Jhre unersätliche Unzucht beschreiben Dio & Sueton. in Clauaio. Tacit. l. 2. Annal. Plin. lib. 10. c. 63. Juvenal. Satyr. 6.

LIX. Käyser Otto III hatte auch eine unzüchtige Gemahlin/ Mariam, eine Königin aus Arragonien/ welche einen Jüngling/ der ihr für eine Cam̃er-Jungfer dienete/ aber mit demselben täglich Ehebruch und Hurerey trieb/ hielte. Als aber der Käyser darhinter kam/ ließ er denselben verbrennen/ welches ihr zuletzt auch wiederfuhr. Mich. Sachs/ Alphab. Hist lit. 1. n. 2. p. 233. Albert. Cranz. lib. 4. Saxon. c. 26. Joh. Conrad Dietr. Erev. Hist. in vit. Otton. §. 2. p. 295. Mich. Sachs p. 2. der Käyser-Chronic. pag. 48.

LX. Sigismundus, Käyser Caroli des Vierten Sohn/ ward König in Ungarn und Böhmen / durch Heurath der Königin Marien in Ungarn/ endlich auch Römischer Käyser / ein gelehrter und weiser Herr. AEneas Sylvius, Hist. Bohem. c. 42. & 52. Nach dem Tode Mariae und seiner halb-Jährigen Gefangenschafft in dem Schloß Soklios, des Gros-Grafens Nicolai de Gera. vermählete er sich mit Barbara / Graff Hermañs von Cilly in Krayn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f1057" n="1051"/>
sche Fürsten] unzüchtige Gemahlin. Idem lib. 43.                      Sonderlich war sie bey dem antonio so wollüstig/ daß sie sich in ein öffentlich                      Huren-Haus begeben/ und daselbst hundert und sechs Männer fleischlich                      vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel daduch erst recht                      angezündet sey/ un daß sie bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht                      angezündet sey/ und daselbst hundert und sechs Mäuner fleischlich vergnüget.                      Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet                      sey/ un daß sie zwar vom Hur-Hause wiederkäme/ wäre aber noch nicht ersättiger                     / teste ipso Antonio, in Epist. ad Z. Soran. de incontinentia libidinis                      Cleopatrae Reginae. Dio lib. 48 &amp; lib. 51.</p>
        <p>VIII. Käyser Claudius war mit seinen Gemahlinnen gar unglücklich/ weil sie alle                      Huren waren. Die erste Nahmens AEmilia sties er von sich/ ehe er sich noch                      völlig mit ihr vermählete. Der andern/ so Livia Medullina hieß/ hatte er schon                      am ersten Hochzeit Tage satt. Die fünfte aber/ Nahmens Valeria Messalina, war                      die ärgste: Denn ihre Unersätlichkeit in der Wollust trieb sie dahin/ daß sie                      sich vermasquirt ins Hur-Hauß begab/ und sich Lycissa nennen ließ/ und da sie                      es daselbst mit 25. Männern versucht/ eignete sie sich dadurch vor andern einen                      grossen Ruhm zu/ ungeachtet sie gleichwohl noch meinete/ daß sie zwar müde /                      aber nicht sat worden.</p>
        <p>Lassata viris, non dum satiata recessit.</p>
        <p>Ist deßwegen von Claudio umgebracht worden. Jhre unersätliche Unzucht beschreiben                      Dio &amp; Sueton. in Clauaio. Tacit. l. 2. Annal. Plin. lib. 10. c. 63. Juvenal.                      Satyr. 6.</p>
        <p>LIX. Käyser Otto III hatte auch eine unzüchtige Gemahlin/ Mariam, eine Königin                      aus Arragonien/ welche einen Jüngling/ der ihr für eine Cam&#x0303;er-Jungfer                      dienete/ aber mit demselben täglich Ehebruch und Hurerey trieb/ hielte. Als                      aber der Käyser darhinter kam/ ließ er denselben verbrennen/ welches ihr                      zuletzt auch wiederfuhr. Mich. Sachs/ Alphab. Hist lit. 1. n. 2. p. 233.                      Albert. Cranz. lib. 4. Saxon. c. 26. Joh. Conrad Dietr. Erev. Hist. in vit.                      Otton. §. 2. p. 295. Mich. Sachs p. 2. der Käyser-Chronic. pag. 48.</p>
        <p>LX. Sigismundus, Käyser Caroli des Vierten Sohn/ ward König in Ungarn und Böhmen                     / durch Heurath der Königin Marien in Ungarn/ endlich auch Römischer Käyser /                      ein gelehrter und weiser Herr. AEneas Sylvius, Hist. Bohem. c. 42. &amp; 52.                      Nach dem Tode Mariae und seiner halb-Jährigen Gefangenschafft in dem Schloß                      Soklios, des Gros-Grafens Nicolai de Gera. vermählete er sich mit Barbara /                      Graff Herman&#x0303;s von Cilly in Krayn
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1051/1057] sche Fürsten] unzüchtige Gemahlin. Idem lib. 43. Sonderlich war sie bey dem antonio so wollüstig/ daß sie sich in ein öffentlich Huren-Haus begeben/ und daselbst hundert und sechs Männer fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel daduch erst recht angezündet sey/ un daß sie bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ und daselbst hundert und sechs Mäuner fleischlich vergnüget. Doch hat sie selbst bekennet/ daß ihr der Kitzel dadurch erst recht angezündet sey/ un daß sie zwar vom Hur-Hause wiederkäme/ wäre aber noch nicht ersättiger / teste ipso Antonio, in Epist. ad Z. Soran. de incontinentia libidinis Cleopatrae Reginae. Dio lib. 48 & lib. 51. VIII. Käyser Claudius war mit seinen Gemahlinnen gar unglücklich/ weil sie alle Huren waren. Die erste Nahmens AEmilia sties er von sich/ ehe er sich noch völlig mit ihr vermählete. Der andern/ so Livia Medullina hieß/ hatte er schon am ersten Hochzeit Tage satt. Die fünfte aber/ Nahmens Valeria Messalina, war die ärgste: Denn ihre Unersätlichkeit in der Wollust trieb sie dahin/ daß sie sich vermasquirt ins Hur-Hauß begab/ und sich Lycissa nennen ließ/ und da sie es daselbst mit 25. Männern versucht/ eignete sie sich dadurch vor andern einen grossen Ruhm zu/ ungeachtet sie gleichwohl noch meinete/ daß sie zwar müde / aber nicht sat worden. Lassata viris, non dum satiata recessit. Ist deßwegen von Claudio umgebracht worden. Jhre unersätliche Unzucht beschreiben Dio & Sueton. in Clauaio. Tacit. l. 2. Annal. Plin. lib. 10. c. 63. Juvenal. Satyr. 6. LIX. Käyser Otto III hatte auch eine unzüchtige Gemahlin/ Mariam, eine Königin aus Arragonien/ welche einen Jüngling/ der ihr für eine Cam̃er-Jungfer dienete/ aber mit demselben täglich Ehebruch und Hurerey trieb/ hielte. Als aber der Käyser darhinter kam/ ließ er denselben verbrennen/ welches ihr zuletzt auch wiederfuhr. Mich. Sachs/ Alphab. Hist lit. 1. n. 2. p. 233. Albert. Cranz. lib. 4. Saxon. c. 26. Joh. Conrad Dietr. Erev. Hist. in vit. Otton. §. 2. p. 295. Mich. Sachs p. 2. der Käyser-Chronic. pag. 48. LX. Sigismundus, Käyser Caroli des Vierten Sohn/ ward König in Ungarn und Böhmen / durch Heurath der Königin Marien in Ungarn/ endlich auch Römischer Käyser / ein gelehrter und weiser Herr. AEneas Sylvius, Hist. Bohem. c. 42. & 52. Nach dem Tode Mariae und seiner halb-Jährigen Gefangenschafft in dem Schloß Soklios, des Gros-Grafens Nicolai de Gera. vermählete er sich mit Barbara / Graff Hermañs von Cilly in Krayn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1057
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1051. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1057>, abgerufen am 25.11.2024.