ret [Greek words] enim Graecis totum sive omne dicitur. Dessen auch der Griegische Poet Lyconphron gedencket/ und sie [Greek words], scortantem, oder eine Hure neunet/ zugleich anfügende / daß wie Ulysses heim kommen/ und solches erfahren/ er strack wieder fort in die Insul Cortynam sich begeben/ und allda gestorben. Andere aber sagen er sey wieder zu der Circe gezogen/ und von seinen eignen Sohn Telemacho umgebracht worden. Einige geben vor/ Mercurius habe sich in einen Bock/ den die Penelope lieb gehabt/ verwandelt/ und den Pan gezeuget/ der auch eben drum Bocks-Füsse gehabt und Hircipes genennet worden. Herod. lib. 2. Cicero, de Nat. Deor. lib. 3 Julius Hyginus, fabul. c. 224. Nach dem Tod Ulyssis hat sie seinen mit der Circe erzeugeten Sohn Telegonum wieder geheyrathet.
IV. Die Musen oder Göttinnen der freyen Künste/ wurden von den alten als Jungfern abgebildet/ daß sie keusch und rein seyn/ drum sie auch Camoenae, quod sint castae mentis praesides, genennet werden/ anzuzeigen/ daß diejenige / so was rechtschaffenes studiren und lernen wolten/ keusch/ züchtig/ und nicht verhurt seyn solten: Je dennoch schreiben Myrtilus und Arnobius, lib. 4. aedvers. Gentes, daß dieselbe des Macarei Töchter/ Megaleonis Mägde und lose Huren gewesen/ welches aber nicht wohl glä[unleserliches Material]blich; doch kan man nicht vor gewiß sagen/ daß sie alle Jungfern gewesen/ denn man findet daß der Cliaus Söhne Jalemus und Hymenaeus: der Euterpes oder Terpsichore, Resus: Der Thaliae, Palaephatus: Der Uraniae Linus: Der Melpomenes, oder wie ander meinen der Terpsichores, Sireues u. Melius: Der Erataus Thamyris, der Polyhymniae Triptolemus: der Calliopes, Orpheus geheissen/ ut videre est apud Tzetzem, in Commentariis in Hesiodum.
LV. Vorgedachte Lucretia, welche um des willen/ daß Tarquinius Collatinus sie des Nachtes in ihren Ehe-Bette überfallen/ und genothzüchtiget/ sich selbst in Gegenwart ihres Mannes Bruti erstochen/ will von vielen auch nicht vor gar unschuldig gehalten werden/ ungeachtet Augustinus lib. 1. de civitate dei c. 19. sehr vor sie redet/ sonderlich weil Ovidius lib. Fastor. 2. also von ihr schreibet: Succubuit famae victa puella metu! eben als wenn sie famam & opinionem vulgi höher als ihre Zuch und Keuschheit gehalten [quod ex Livio quoq[unleserliches Material] ad finem libri. 1. videre licet] oder aus Furcht dieselbe hindan gesetzt habe. Drum sie auch Martialis nicht vor gar zu keusch hält/ wenn er lib. 1. also setzet:
ret [Greek words] enim Graecis totum sive omne dicitur. Dessen auch der Griegische Poet Lyconphron gedencket/ und sie [Greek words], scortantem, oder eine Hure neunet/ zugleich anfügende / daß wie Ulysses heim kom̃en/ und solches erfahren/ er strack wieder fort in die Insul Cortynam sich begeben/ und allda gestorben. Andere aber sagen er sey wieder zu der Circe gezogen/ und von seinen eignen Sohn Telemacho umgebracht worden. Einige geben vor/ Mercurius habe sich in einen Bock/ den die Penelope lieb gehabt/ verwandelt/ und den Pan gezeuget/ der auch eben drum Bocks-Füsse gehabt und Hircipes genennet worden. Herod. lib. 2. Cicero, de Nat. Deor. lib. 3 Julius Hyginus, fabul. c. 224. Nach dem Tod Ulyssis hat sie seinen mit der Circe erzeugeten Sohn Telegonum wieder geheyrathet.
IV. Die Musen oder Göttinnen der freyen Künste/ wurden von den alten als Jungfern abgebildet/ daß sie keusch und rein seyn/ drum sie auch Camoenae, quod sint castae mentis praesides, genennet werden/ anzuzeigen/ daß diejenige / so was rechtschaffenes studiren und lernen wolten/ keusch/ züchtig/ und nicht verhurt seyn solten: Je dennoch schreiben Myrtilus und Arnobius, lib. 4. aedvers. Gentes, daß dieselbe des Macarei Töchter/ Megaleonis Mägde und lose Huren gewesen/ welches aber nicht wohl glä[unleserliches Material]blich; doch kan man nicht vor gewiß sagen/ daß sie alle Jungfern gewesen/ denn man findet daß der Cliûs Söhne Jalemus und Hymenaeus: der Euterpes oder Terpsichore, Resus: Der Thaliae, Palaephatus: Der Uraniae Linus: Der Melpomenes, oder wie ander meinen der Terpsichores, Sireues u. Melius: Der Eratûs Thamyris, der Polyhymniae Triptolemus: der Calliopes, Orpheus geheissen/ ut videre est apud Tzetzem, in Commentariis in Hesiodum.
LV. Vorgedachte Lucretia, welche um des willen/ daß Tarquinius Collatinus sie des Nachtes in ihren Ehe-Bette überfallen/ und genothzüchtiget/ sich selbst in Gegenwart ihres Mannes Bruti erstochen/ will von vielen auch nicht vor gar unschuldig gehalten werden/ ungeachtet Augustinus lib. 1. de civitate dei c. 19. sehr vor sie redet/ sonderlich weil Ovidius lib. Fastor. 2. also von ihr schreibet: Succubuit famae victa puella metu! eben als wenn sie famam & opinionem vulgi höher als ihre Zuch und Keuschheit gehalten [quod ex Livio quoq[unleserliches Material] ad finem libri. 1. videre licet] oder aus Furcht dieselbe hindan gesetzt habe. Drum sie auch Martialis nicht vor gar zu keusch hält/ wenn er lib. 1. also setzet:
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ret [Greek words] enim Graecis totum sive omne dicitur. Dessen auch der Griegische Poet Lyconphron gedencket/ und sie [Greek words], scortantem, oder eine Hure neunet/ zugleich anfügende / daß wie Ulysses heim kom̃en/ und solches erfahren/ er strack wieder fort in die Insul Cortynam sich begeben/ und allda gestorben. Andere aber sagen er sey wieder zu der Circe gezogen/ und von seinen eignen Sohn Telemacho umgebracht worden. Einige geben vor/ Mercurius habe sich in einen Bock/ den die Penelope lieb gehabt/ verwandelt/ und den Pan gezeuget/ der auch eben drum Bocks-Füsse gehabt und Hircipes genennet worden. Herod. lib. 2. Cicero, de Nat. Deor. lib. 3 Julius Hyginus, fabul. c. 224. Nach dem Tod Ulyssis hat sie seinen mit der Circe erzeugeten Sohn Telegonum wieder geheyrathet.
IV. Die Musen oder Göttinnen der freyen Künste/ wurden von den alten als Jungfern abgebildet/ daß sie keusch und rein seyn/ drum sie auch Camoenae, quod sint castae mentis praesides, genennet werden/ anzuzeigen/ daß diejenige / so was rechtschaffenes studiren und lernen wolten/ keusch/ züchtig/ und nicht verhurt seyn solten: Je dennoch schreiben Myrtilus und Arnobius, lib. 4. aedvers. Gentes, daß dieselbe des Macarei Töchter/ Megaleonis Mägde und lose Huren gewesen/ welches aber nicht wohl glä_ blich; doch kan man nicht vor gewiß sagen/ daß sie alle Jungfern gewesen/ denn man findet daß der Cliûs Söhne Jalemus und Hymenaeus: der Euterpes oder Terpsichore, Resus: Der Thaliae, Palaephatus: Der Uraniae Linus: Der Melpomenes, oder wie ander meinen der Terpsichores, Sireues u. Melius: Der Eratûs Thamyris, der Polyhymniae Triptolemus: der Calliopes, Orpheus geheissen/ ut videre est apud Tzetzem, in Commentariis in Hesiodum.
LV. Vorgedachte Lucretia, welche um des willen/ daß Tarquinius Collatinus sie des Nachtes in ihren Ehe-Bette überfallen/ und genothzüchtiget/ sich selbst in Gegenwart ihres Mannes Bruti erstochen/ will von vielen auch nicht vor gar unschuldig gehalten werden/ ungeachtet Augustinus lib. 1. de civitate dei c. 19. sehr vor sie redet/ sonderlich weil Ovidius lib. Fastor. 2. also von ihr schreibet: Succubuit famae victa puella metu! eben als wenn sie famam & opinionem vulgi höher als ihre Zuch und Keuschheit gehalten [quod ex Livio quoq_ ad finem libri. 1. videre licet] oder aus Furcht dieselbe hindan gesetzt habe. Drum sie auch Martialis nicht vor gar zu keusch hält/ wenn er lib. 1. also setzet:
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1049. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1055>, abgerufen am 22.11.2024.
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