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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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seten ihre rechte Hand zur sonderbahren reverence und Ehrerbietung gegen solchen Götzen.

Apulejus. d. loc. Plin. lib. 28. c. 2. Plautus, Curcul. adt. 1. sc. 1.

Ph. quo me vortam nescio. Pa si Deos salutas dextro versum censeo. Daher noch biß auf den heutigen Tag auch in civiler conversation solche Ceremonie überblieben.

Bisciola. horar. subceviv. lib. 7. c. 14.

Die Soldaten pflegten auch vordiesem die rechte Hand ihres siegenden Generals zu küssen.

Plutarch. in Catone Uticensi.

Ingleichen die Griechen ihre eigne/ nach verrichtetem Gebeth.

Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 17. pag. 555.

XL. Vor Alters durffte bey den Persern niemand in Gegenwart des Königs die bloße Hände aus den Ermeln der Röcke hervorthun/ sondern zum Zeichen der Demuth drin verborgen halten/ ausgenommen der König allein: Drum schreibet Xenophon, lib. 2. rer. Graec. daß König Cyrus um deßwillen Xerxis beyde Schwester-Söhne tödten lassen/ weil sie ihm mit entblösten Händen aufgestossen und begegnet/ da doch die Ermel an den Röcken der Perser weit über die Hände hergegangen.

Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. jur. univ. lib. 47. c. 14. n. 8.

XLI. Manus longa & bene proportionata, quae suo corpori corre pondet, bonitatem ingenii ostendit. Si longa extra debitam proportionem, animum liberalem & audacem denotat. Si nimis brevis, miserum astutum, pusillanimum. Si subtilis & gracilis, loquacem & voracem. Bene articulata fortitudinem.

Francisc. Torreblanc. de Magia, lib. 1. c. 9. n. 39.

XLII. Durch die ausgestreckte rechte Hand wird die Bringung des Friedens angedeutet/ quo Virgilius, lib. 7. AEneid. v. 266. respexit, canens:

Pars mihi pacis erit, dextram tetigisse Tyranni.

Welches auch die Alten Statuen der Könige und Fürsten/ die gemeiniglich mit ausgereckter Hand gebildet sind/ bezeugen.

Alex. ab Alexand. lib. 2 genial. dier. c. 19. p. 212.

seten ihre rechte Hand zur sonderbahren reverence und Ehrerbietung gegen solchen Götzen.

Apulejus. d. loc. Plin. lib. 28. c. 2. Plautus, Curcul. adt. 1. sc. 1.

Ph. quo me vortam nescio. Pa si Deos salutas dextro versum censeo. Daher noch biß auf den heutigen Tag auch in civiler conversation solche Ceremonie überblieben.

Bisciola. horar. subceviv. lib. 7. c. 14.

Die Soldaten pflegten auch vordiesem die rechte Hand ihres siegenden Generals zu küssen.

Plutarch. in Catone Uticensi.

Ingleichen die Griechen ihre eigne/ nach verrichtetem Gebeth.

Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 17. pag. 555.

XL. Vor Alters durffte bey den Persern niemand in Gegenwart des Königs die bloße Hände aus den Ermeln der Röcke hervorthun/ sondern zum Zeichen der Demuth drin verborgen halten/ ausgenommen der König allein: Drum schreibet Xenophon, lib. 2. rer. Graec. daß König Cyrus um deßwillen Xerxis beyde Schwester-Söhne tödten lassen/ weil sie ihm mit entblösten Händen aufgestossen und begegnet/ da doch die Ermel an den Röcken der Perser weit über die Hände hergegangen.

Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. jur. univ. lib. 47. c. 14. n. 8.

XLI. Manus longa & benè proportionata, quae suo corpori corre pondet, bonitatem ingenii ostendit. Si longa extra debitam proportionem, animum liberalem & audacem denotat. Si nimis brevis, miserum astutum, pusillanimum. Si subtilis & gracilis, loquacem & voracem. Benè articulata fortitudinem.

Francisc. Torreblanc. de Magia, lib. 1. c. 9. n. 39.

XLII. Durch die ausgestreckte rechte Hand wird die Bringung des Friedens angedeutet/ quo Virgilius, lib. 7. AEneid. v. 266. respexit, canens:

Pars mihi pacis erit, dextram tetigisse Tyranni.

Welches auch die Alten Statuen der Könige und Fürsten/ die gemeiniglich mit ausgereckter Hand gebildet sind/ bezeugen.

Alex. ab Alexand. lib. 2 genial. dier. c. 19. p. 212.

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seten ihre rechte Hand zur sonderbahren reverence und                      Ehrerbietung gegen solchen Götzen.</p>
        <p>Apulejus. d. loc. Plin. lib. 28. c. 2. Plautus, Curcul. adt. 1. sc. 1.</p>
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        <p>Bisciola. horar. subceviv. lib. 7. c. 14.</p>
        <p>Die Soldaten pflegten auch vordiesem die rechte Hand ihres siegenden Generals zu                      küssen.</p>
        <p>Plutarch. in Catone Uticensi.</p>
        <p>Ingleichen die Griechen ihre eigne/ nach verrichtetem Gebeth.</p>
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        <p>XL. Vor Alters durffte bey den Persern niemand in Gegenwart des Königs die bloße                      Hände aus den Ermeln der Röcke hervorthun/ sondern zum Zeichen der Demuth drin                      verborgen halten/ ausgenommen der König allein: Drum schreibet Xenophon, lib.                      2. rer. Graec. daß König Cyrus um deßwillen Xerxis beyde Schwester-Söhne tödten                      lassen/ weil sie ihm mit entblösten Händen aufgestossen und begegnet/ da doch                      die Ermel an den Röcken der Perser weit über die Hände hergegangen.</p>
        <p>Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. jur. univ. lib. 47. c. 14. n. 8.</p>
        <p>XLI. Manus longa &amp; benè proportionata, quae suo corpori corre pondet,                      bonitatem ingenii ostendit. Si longa extra debitam proportionem, animum                      liberalem &amp; audacem denotat. Si nimis brevis, miserum astutum, pusillanimum.                      Si subtilis &amp; gracilis, loquacem &amp; voracem. Benè articulata                      fortitudinem.</p>
        <p>Francisc. Torreblanc. de Magia, lib. 1. c. 9. n. 39.</p>
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        <p>Welches auch die Alten Statuen der Könige und Fürsten/ die gemeiniglich mit                      ausgereckter Hand gebildet sind/ bezeugen.</p>
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[1003/1009] seten ihre rechte Hand zur sonderbahren reverence und Ehrerbietung gegen solchen Götzen. Apulejus. d. loc. Plin. lib. 28. c. 2. Plautus, Curcul. adt. 1. sc. 1. Ph. quo me vortam nescio. Pa si Deos salutas dextro versum censeo. Daher noch biß auf den heutigen Tag auch in civiler conversation solche Ceremonie überblieben. Bisciola. horar. subceviv. lib. 7. c. 14. Die Soldaten pflegten auch vordiesem die rechte Hand ihres siegenden Generals zu küssen. Plutarch. in Catone Uticensi. Ingleichen die Griechen ihre eigne/ nach verrichtetem Gebeth. Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 17. pag. 555. XL. Vor Alters durffte bey den Persern niemand in Gegenwart des Königs die bloße Hände aus den Ermeln der Röcke hervorthun/ sondern zum Zeichen der Demuth drin verborgen halten/ ausgenommen der König allein: Drum schreibet Xenophon, lib. 2. rer. Graec. daß König Cyrus um deßwillen Xerxis beyde Schwester-Söhne tödten lassen/ weil sie ihm mit entblösten Händen aufgestossen und begegnet/ da doch die Ermel an den Röcken der Perser weit über die Hände hergegangen. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. jur. univ. lib. 47. c. 14. n. 8. XLI. Manus longa & benè proportionata, quae suo corpori corre pondet, bonitatem ingenii ostendit. Si longa extra debitam proportionem, animum liberalem & audacem denotat. Si nimis brevis, miserum astutum, pusillanimum. Si subtilis & gracilis, loquacem & voracem. Benè articulata fortitudinem. Francisc. Torreblanc. de Magia, lib. 1. c. 9. n. 39. XLII. Durch die ausgestreckte rechte Hand wird die Bringung des Friedens angedeutet/ quo Virgilius, lib. 7. AEneid. v. 266. respexit, canens: Pars mihi pacis erit, dextram tetigisse Tyranni. Welches auch die Alten Statuen der Könige und Fürsten/ die gemeiniglich mit ausgereckter Hand gebildet sind/ bezeugen. Alex. ab Alexand. lib. 2 genial. dier. c. 19. p. 212.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1003. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1009>, abgerufen am 16.07.2024.