Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.mit der rechten Handt hielten/ und coram Praetore sagten: Hunc hominem liberum esse volo! und damit von sich wegstiessen/ welches manumittere genennet wurde. L. 4. ff. de instit. Jur. Accurs. in §. multis Instit. de Libertinis. Die/ so jemand zur Herberge aufnahmen gaben dem Gast die Hand/ welches das insigne oder Zeichen des Hospitii war. Declarat illud Virgilius, lib. 3. AEneid. Jungimus hospitio dextras, ac tecta subimus. XXXVI. Die überwundene schlugen die Hände zusammen/ anzudeuten/ daß sie sich ergeben/ und Frieden begehrten. Camerar. bor succis. lib. 1. c. 35. XXXVII. Zur rechten Hand sitzen wird für eine sonderbahre Ehre gehalten. Tiraquell. in praefat. de primo-genit. n. 13. Unde & Christus ad dexiram Patris sedere scribitur, ad Coloss. 3. ad Ephes. 1. Mattb. 22. Marci 12. Und ist ein Zeichen der praeeminenz und Vorzugs / wenn einer zur rechten Hand gehet oder sitzet/ vor dem/ der zur lincken Seiten einher trit. Gloss. in L. decernimus. C. de SS. Eccles. Drum auch vor Alters der erstgebohrne Sohn dem Vater zur rechten Hand saß. Felin. in rubr. de major. & obed. col. 4. in fin. Speidel. d. v. Hand. p. 563. Wel hes auch bey den E gyptern/ Römern und Numidiern gebräuchlich gewesen. Tiraquell. de primogenit. n. 12. Und achtet man ohnedem die rechte Seite des Menschen ingemein für stärcker/ als die lincke. Apulejus, apolog. Magiae. 1. XXXVIII. Bey denen Türcken aber wird hingegen das gehen und sitzen zur lincken Hand für honorabler gehalten. Budovvez, in horolog. p. 151. Wie denn auch König Cyrus im Gebrauch gehabt/ seine vornehmste Gäste auf die lincke Seite zu setzen / weil solcher Theil des Leibes dem Hertzen am nähesten. Xenophon, in Paedia Cyri, lib. 8. XXXIX. Die Römer wenn sie vor einem Götzen-Tempel fürüber gingen/ bückren sie den Kopf/ neigten sich zur rechten Seiten mit dem Leibe/ und küf- mit der rechten Handt hielten/ und coram Praetore sagten: Hunc hominem liberum esse volo! und damit von sich wegstiessen/ welches manumittere genennet wurde. L. 4. ff. de instit. Jur. Accurs. in §. multis Instit. de Libertinis. Die/ so jemand zur Herberge aufnahmen gaben dem Gast die Hand/ welches das insigne oder Zeichen des Hospitii war. Declarat illud Virgilius, lib. 3. AEneid. Jungimus hospitio dextras, ac tecta subimus. XXXVI. Die überwundene schlugen die Hände zusammen/ anzudeuten/ daß sie sich ergeben/ und Frieden begehrten. Camerar. bor succis. lib. 1. c. 35. XXXVII. Zur rechten Hand sitzen wird für eine sonderbahre Ehre gehalten. Tiraquell. in praefat. de primo-genit. n. 13. Unde & Christus ad dexiram Patris sedere scribitur, ad Coloss. 3. ad Ephes. 1. Mattb. 22. Marci 12. Und ist ein Zeichen der praeeminenz und Vorzugs / weñ einer zur rechten Hand gehet oder sitzet/ vor dem/ der zur lincken Seiten einher trit. Gloss. in L. decernimus. C. de SS. Eccles. Drum auch vor Alters der erstgebohrne Sohn dem Vater zur rechten Hand saß. Felin. in rubr. de major. & obed. col. 4. in fin. Speidel. d. v. Hand. p. 563. Wel hes auch bey den E gyptern/ Römern und Numidiern gebräuchlich gewesen. Tiraquell. de primogenit. n. 12. Und achtet man ohnedem die rechte Seite des Menschen ingemein für stärcker/ als die lincke. Apulejus, apolog. Magiae. 1. XXXVIII. Bey denen Türcken aber wird hingegen das gehen und sitzen zur lincken Hand für honorabler gehalten. Budovvez, in horolog. p. 151. Wie denn auch König Cyrus im Gebrauch gehabt/ seine vornehmste Gäste auf die lincke Seite zu setzen / weil solcher Theil des Leibes dem Hertzen am nähesten. Xenophon, in Paedia Cyri, lib. 8. XXXIX. Die Römer wenn sie vor einem Götzen-Tempel fürüber gingen/ bückren sie den Kopf/ neigten sich zur rechten Seiten mit dem Leibe/ und küf- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f1008" n="1002"/> mit der rechten Handt hielten/ und coram Praetore sagten: Hunc hominem liberum esse volo! und damit von sich wegstiessen/ welches manumittere genennet wurde. L. 4. ff. de instit. Jur.</p> <p>Accurs. in §. multis Instit. de Libertinis.</p> <p>Die/ so jemand zur Herberge aufnahmen gaben dem Gast die Hand/ welches das insigne oder Zeichen des Hospitii war. Declarat illud Virgilius, lib. 3. AEneid.</p> <p>Jungimus hospitio dextras, ac tecta subimus.</p> <p>XXXVI. Die überwundene schlugen die Hände zusammen/ anzudeuten/ daß sie sich ergeben/ und Frieden begehrten.</p> <p>Camerar. bor succis. lib. 1. c. 35.</p> <p>XXXVII. Zur rechten Hand sitzen wird für eine sonderbahre Ehre gehalten.</p> <p>Tiraquell. in praefat. de primo-genit. n. 13.</p> <p>Unde & Christus ad dexiram Patris sedere scribitur, ad Coloss. 3. ad Ephes. 1. Mattb. 22. Marci 12. Und ist ein Zeichen der praeeminenz und Vorzugs / weñ einer zur rechten Hand gehet oder sitzet/ vor dem/ der zur lincken Seiten einher trit.</p> <p>Gloss. in L. decernimus. C. de SS. Eccles.</p> <p>Drum auch vor Alters der erstgebohrne Sohn dem Vater zur rechten Hand saß.</p> <p>Felin. in rubr. de major. & obed. col. 4. in fin. Speidel. d. v. Hand. p. 563.</p> <p>Wel hes auch bey den E gyptern/ Römern und Numidiern gebräuchlich gewesen.</p> <p>Tiraquell. de primogenit. n. 12.</p> <p>Und achtet man ohnedem die rechte Seite des Menschen ingemein für stärcker/ als die lincke. Apulejus, apolog. Magiae. 1.</p> <p>XXXVIII. Bey denen Türcken aber wird hingegen das gehen und sitzen zur lincken Hand für honorabler gehalten. Budovvez, in horolog. p. 151. Wie denn auch König Cyrus im Gebrauch gehabt/ seine vornehmste Gäste auf die lincke Seite zu setzen / weil solcher Theil des Leibes dem Hertzen am nähesten.</p> <p>Xenophon, in Paedia Cyri, lib. 8.</p> <p>XXXIX. Die Römer wenn sie vor einem Götzen-Tempel fürüber gingen/ bückren sie den Kopf/ neigten sich zur rechten Seiten mit dem Leibe/ und küf- </p> </div> </body> </text> </TEI> [1002/1008]
mit der rechten Handt hielten/ und coram Praetore sagten: Hunc hominem liberum esse volo! und damit von sich wegstiessen/ welches manumittere genennet wurde. L. 4. ff. de instit. Jur.
Accurs. in §. multis Instit. de Libertinis.
Die/ so jemand zur Herberge aufnahmen gaben dem Gast die Hand/ welches das insigne oder Zeichen des Hospitii war. Declarat illud Virgilius, lib. 3. AEneid.
Jungimus hospitio dextras, ac tecta subimus.
XXXVI. Die überwundene schlugen die Hände zusammen/ anzudeuten/ daß sie sich ergeben/ und Frieden begehrten.
Camerar. bor succis. lib. 1. c. 35.
XXXVII. Zur rechten Hand sitzen wird für eine sonderbahre Ehre gehalten.
Tiraquell. in praefat. de primo-genit. n. 13.
Unde & Christus ad dexiram Patris sedere scribitur, ad Coloss. 3. ad Ephes. 1. Mattb. 22. Marci 12. Und ist ein Zeichen der praeeminenz und Vorzugs / weñ einer zur rechten Hand gehet oder sitzet/ vor dem/ der zur lincken Seiten einher trit.
Gloss. in L. decernimus. C. de SS. Eccles.
Drum auch vor Alters der erstgebohrne Sohn dem Vater zur rechten Hand saß.
Felin. in rubr. de major. & obed. col. 4. in fin. Speidel. d. v. Hand. p. 563.
Wel hes auch bey den E gyptern/ Römern und Numidiern gebräuchlich gewesen.
Tiraquell. de primogenit. n. 12.
Und achtet man ohnedem die rechte Seite des Menschen ingemein für stärcker/ als die lincke. Apulejus, apolog. Magiae. 1.
XXXVIII. Bey denen Türcken aber wird hingegen das gehen und sitzen zur lincken Hand für honorabler gehalten. Budovvez, in horolog. p. 151. Wie denn auch König Cyrus im Gebrauch gehabt/ seine vornehmste Gäste auf die lincke Seite zu setzen / weil solcher Theil des Leibes dem Hertzen am nähesten.
Xenophon, in Paedia Cyri, lib. 8.
XXXIX. Die Römer wenn sie vor einem Götzen-Tempel fürüber gingen/ bückren sie den Kopf/ neigten sich zur rechten Seiten mit dem Leibe/ und küf-
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1008>, abgerufen am 03.07.2024. |