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Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ich will fahren! erklärte trotzig Hermanton und stieg auf, einige Andere, die wacker getanzt hatten, folgten ihm.

Denkt dir's noch, Anntrin, wie wir mitsammen in die Schule gingen? fragte der Schiffer nach einigen gleichgültigen Hin- und Herreden.

Ja wohl, aber es ist lange her. Du warst auf der See von klein auf, ich, an meinem Platz, ginge nicht fort von dem Loog (Bauerschaft), wo ich jung geworden bin, um keinen Preis; aber ihr seid von einer andern Art, ihr bleibt nicht bei einander, um das Feuerhahl (den Kesselhaken).

Rolf lachte frohmüthig. Nein, der Kesselhaken hielt mich nicht, und du kannst dir schon selbst auslegen, fügte der Matrose hinzu, was mich wegtrieb.

Ich kann es mir nicht auslegen, widersprach Anntrin. Du hast eine Mutter, einen Bruder und Schwestern, Land und Sand und von Allem genug, es müßte denn sein, daß dir Pflug und Dreschflegel zu schwer gewesen wären.

Ich rechne, Anntrin, du wirst mir meinen Schimpf und Glimpf stehen lassen -- ich kann Jedermann in die Augen sehen. Ich hatte wohl Alles zu Haus, nur keinen Frieden mit Mutter und Bruder, du weißt ja, was über Felgen-Vollerbe umgeht.

Marie Josef -- und ist das denn wahr?

Sie sagen es -- und es ist so; mein Bruder hat die Zehrung, deßhalb rief mich unsere Mutter mit

Ich will fahren! erklärte trotzig Hermanton und stieg auf, einige Andere, die wacker getanzt hatten, folgten ihm.

Denkt dir's noch, Anntrin, wie wir mitsammen in die Schule gingen? fragte der Schiffer nach einigen gleichgültigen Hin- und Herreden.

Ja wohl, aber es ist lange her. Du warst auf der See von klein auf, ich, an meinem Platz, ginge nicht fort von dem Loog (Bauerschaft), wo ich jung geworden bin, um keinen Preis; aber ihr seid von einer andern Art, ihr bleibt nicht bei einander, um das Feuerhahl (den Kesselhaken).

Rolf lachte frohmüthig. Nein, der Kesselhaken hielt mich nicht, und du kannst dir schon selbst auslegen, fügte der Matrose hinzu, was mich wegtrieb.

Ich kann es mir nicht auslegen, widersprach Anntrin. Du hast eine Mutter, einen Bruder und Schwestern, Land und Sand und von Allem genug, es müßte denn sein, daß dir Pflug und Dreschflegel zu schwer gewesen wären.

Ich rechne, Anntrin, du wirst mir meinen Schimpf und Glimpf stehen lassen — ich kann Jedermann in die Augen sehen. Ich hatte wohl Alles zu Haus, nur keinen Frieden mit Mutter und Bruder, du weißt ja, was über Felgen-Vollerbe umgeht.

Marie Josef — und ist das denn wahr?

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[0013] Ich will fahren! erklärte trotzig Hermanton und stieg auf, einige Andere, die wacker getanzt hatten, folgten ihm. Denkt dir's noch, Anntrin, wie wir mitsammen in die Schule gingen? fragte der Schiffer nach einigen gleichgültigen Hin- und Herreden. Ja wohl, aber es ist lange her. Du warst auf der See von klein auf, ich, an meinem Platz, ginge nicht fort von dem Loog (Bauerschaft), wo ich jung geworden bin, um keinen Preis; aber ihr seid von einer andern Art, ihr bleibt nicht bei einander, um das Feuerhahl (den Kesselhaken). Rolf lachte frohmüthig. Nein, der Kesselhaken hielt mich nicht, und du kannst dir schon selbst auslegen, fügte der Matrose hinzu, was mich wegtrieb. Ich kann es mir nicht auslegen, widersprach Anntrin. Du hast eine Mutter, einen Bruder und Schwestern, Land und Sand und von Allem genug, es müßte denn sein, daß dir Pflug und Dreschflegel zu schwer gewesen wären. Ich rechne, Anntrin, du wirst mir meinen Schimpf und Glimpf stehen lassen — ich kann Jedermann in die Augen sehen. Ich hatte wohl Alles zu Haus, nur keinen Frieden mit Mutter und Bruder, du weißt ja, was über Felgen-Vollerbe umgeht. Marie Josef — und ist das denn wahr? Sie sagen es — und es ist so; mein Bruder hat die Zehrung, deßhalb rief mich unsere Mutter mit

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T13:59:48Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T13:59:48Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dincklage_striethast_1910/13>, abgerufen am 27.11.2024.