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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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des Ersten theils.
eine stunde uff ein viertel meil. So man aber 5 schrit in ei-
nen trommenschlag thut/ kömpt eine Teutsche meile uff 3
stunde. Man muhß aber im gehen die distantz fleissig in acht
nehmen und zugleich antretten und stillstehen/ welches dan
insonders zu erhaltung der Ordnung dienlich: darnach sich
gewehnen/ hinder sich a travers zu gehen/ und rechts umb/
auff welche seite man will/ zukehren/ item nach der Röh-
mer exempel mit neigungen der oberwehr reverentz zu
thun: Auch mit einer last vortheilig fort zu kommen.

Darnach muhß man im lauffen in achtziehen/ wie
man berg uff/ berg ab/ oder in der ebne/ langsam oder schnel/
strack zu oder schlim und schlangenweise/ dieses den feindt zu
verführen/ oder sich vorm schuß in etwas zu sichern/ jenes
aber den feindt zu attecquiren oder ein prescha an zu lauf-
fen oder etwas zu holen: item wie man ohne impedimentis
oder last/ oder mit denselben lauffen/ und mit vorthel die
onera uffladen/ die ober und underwehr tragen/ sich an ei-
nes andern handt/ spieß/ schwangriemen oder an eines pfer-
des schweiff anhalten soll.

So ist auch springen dem soldaten ein nutzliche wis-
senschaft in seiner noht/ darumb er sich üben und underwei-
sen lahssen soll/ wie er nämblich in die weite/ höhe oder von
oben herab/ deßgleichen über graben/ auffwürff/ schrancken
oder andere impedimenta ohne und mit einer last sprin-
gen könne/ und einer in demselben den kopff/ leib/ und schenckel
halten und also der natührlichen vorthel gebrauchen müsse.

Wie gefährlich aber daß klimmen/ so nutzlich ist es
vor den soldaten umb zu lernen/ wie er einen orth besteigen/

etwa
K

des Erſten theils.
eine ſtunde uff ein viertel meil. So man aber 5 ſchrit in ei-
nen trommenſchlag thut/ koͤmpt eine Teutſche meile uff 3
ſtunde. Man muhß aber im gehẽ die diſtantz fleiſſig in acht
nehmen und zugleich antretten und ſtillſtehen/ welches dan
inſonders zu erhaltung der Ordnung dienlich: darnach ſich
gewehnen/ hinder ſich à travers zu gehen/ und rechts umb/
auff welche ſeite man will/ zukehren/ item nach der Roͤh-
mer exempel mit neigungen der oberwehr reverentz zu
thun: Auch mit einer laſt vortheilig fort zu kommen.

Darnach muhß man im lauffen in achtziehen/ wie
man berg uff/ berg ab/ oder in der ebne/ langſam oder ſchnel/
ſtrack zu oder ſchlim uñ ſchlangenweiſe/ dieſes den feindt zu
verfuͤhren/ oder ſich vorm ſchuß in etwas zu ſichern/ jenes
aber den feindt zu attecquiren oder ein preſcha an zu lauf-
fen oder etwas zu holen: item wie man ohne impedimentis
oder laſt/ oder mit denſelben lauffen/ und mit vorthel die
onera uffladen/ die ober und underwehr tragen/ ſich an ei-
nes andern handt/ ſpieß/ ſchwangriemen oder an eines pfer-
des ſchweiff anhalten ſoll.

So iſt auch ſpringen dem ſoldaten ein nutzliche wiſ-
ſenſchaft in ſeiner noht/ darumb er ſich uͤben und underwei-
ſen lahſſen ſoll/ wie er naͤmblich in die weite/ hoͤhe oder von
oben herab/ deßgleichen uͤber graben/ auffwuͤrff/ ſchrancken
oder andere impedimenta ohne und mit einer laſt ſprin-
gen koͤnne/ uñ einer in demſelbẽ den kopff/ leib/ und ſchenckel
halten und alſo der natuͤhrlichen vorthel gebrauchen muͤſſe.

Wie gefaͤhrlich aber daß klimmen/ ſo nutzlich iſt es
vor den ſoldaten umb zu lernen/ wie er einen orth beſteigen/

etwa
K
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[69/0077] des Erſten theils. eine ſtunde uff ein viertel meil. So man aber 5 ſchrit in ei- nen trommenſchlag thut/ koͤmpt eine Teutſche meile uff 3 ſtunde. Man muhß aber im gehẽ die diſtantz fleiſſig in acht nehmen und zugleich antretten und ſtillſtehen/ welches dan inſonders zu erhaltung der Ordnung dienlich: darnach ſich gewehnen/ hinder ſich à travers zu gehen/ und rechts umb/ auff welche ſeite man will/ zukehren/ item nach der Roͤh- mer exempel mit neigungen der oberwehr reverentz zu thun: Auch mit einer laſt vortheilig fort zu kommen. Darnach muhß man im lauffen in achtziehen/ wie man berg uff/ berg ab/ oder in der ebne/ langſam oder ſchnel/ ſtrack zu oder ſchlim uñ ſchlangenweiſe/ dieſes den feindt zu verfuͤhren/ oder ſich vorm ſchuß in etwas zu ſichern/ jenes aber den feindt zu attecquiren oder ein preſcha an zu lauf- fen oder etwas zu holen: item wie man ohne impedimentis oder laſt/ oder mit denſelben lauffen/ und mit vorthel die onera uffladen/ die ober und underwehr tragen/ ſich an ei- nes andern handt/ ſpieß/ ſchwangriemen oder an eines pfer- des ſchweiff anhalten ſoll. So iſt auch ſpringen dem ſoldaten ein nutzliche wiſ- ſenſchaft in ſeiner noht/ darumb er ſich uͤben und underwei- ſen lahſſen ſoll/ wie er naͤmblich in die weite/ hoͤhe oder von oben herab/ deßgleichen uͤber graben/ auffwuͤrff/ ſchrancken oder andere impedimenta ohne und mit einer laſt ſprin- gen koͤnne/ uñ einer in demſelbẽ den kopff/ leib/ und ſchenckel halten und alſo der natuͤhrlichen vorthel gebrauchen muͤſſe. Wie gefaͤhrlich aber daß klimmen/ ſo nutzlich iſt es vor den ſoldaten umb zu lernen/ wie er einen orth beſteigen/ etwa K

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/77>, abgerufen am 26.11.2024.