Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.des Ersten theilß. sonstet von unordentlichem unmässigem fressen unnd sauf-fen baldt erkrancket/ auch auß solcher böser gewohnheit kein abgang oder mangel leiden will/ und da nicht allzeit vollauf und gnüge vorhanden/ baldt anfanget zu schreyen und meu- ten. Dannenhero auch der unkost dermassen überhandt nimmet/ auch die besoldungen/ und verfortheilungen schier keinem Kriegßherren mehr zu erschwingen. Darumb dann zum andern vonnöhten/ daß alle Profeant/ so ins Läger kompt oder in des Kriegßherrn Commiß ist/ täglich auff ein Regiment und Fahnen nach anzahl der persohnen und laut der Rottelldurch den Regimentsprofohsen und den Profeantmeister über Reuter und knechte under die Fuh- rierer und Weibel und förters das Volck außgetheilet wer- de. Ferrnere Profeantordnung aber kan uff nachfolgende Articul gestellet werden/ alß daß der Vor- vnd Auffkauff verbotten/ daß ungeschätzt nichts verkaufft werde und die schatzung durch die profohsen anderß nicht/ dann der ver- glichenen Taxnach/ beschehe/ daß/ wo man je Marcaten- ter brauchet/ die profohsen nicht weiter von ihnen/ den Mar- catantern/ nehmen/ alß ihnen zugelahssen und verordnet ist: Jtem daß die Profohsen und Profeantmeister dero Regi- menter täglich den profeant Commissariis zuerkennen ge- ben/ wie sie mit vorraht der profeant versehen und was ih- nen daran abgehet oder mangelt: Daß auch den Marca- tantern/ Metzgern und andern gewisse elen/ maaß und ge- wicht geben werde/ dabey sie bey hoher straaff zu bleiben schuldig: Jtem da der profeant in einem oder anderm Quartier zu viel/ solche durch die Commissarien an die man- gel- D d
des Erſten theilß. ſonſtet von unordentlichem unmaͤſſigem freſſen unnd ſauf-fen baldt erkrancket/ auch auß ſolcher boͤſer gewohnheit kein abgang oder mangel leiden will/ und da nicht allzeit vollauf und gnuͤge vorhanden/ baldt anfanget zu ſchreyen und meu- ten. Dannenhero auch der unkoſt dermaſſen uͤberhandt nimmet/ auch die beſoldungen/ und verfortheilungen ſchier keinem Kriegßherren mehr zu erſchwingen. Darumb dañ zum andern vonnoͤhten/ daß alle Profeant/ ſo ins Laͤger kompt oder in des Kriegßherrn Commiß iſt/ taͤglich auff ein Regiment und Fahnen nach anzahl der perſohnen und laut der Rottelldurch den Regimentsprofohſen und den Profeantmeiſter uͤber Reuter und knechte under die Fuh- rierer und Weibel und foͤrters das Volck außgetheilet wer- de. Ferrnere Profeantordnung aber kan uff nachfolgende Articul geſtellet werden/ alß daß der Vor- vnd Auffkauff verbotten/ daß ungeſchaͤtzt nichts verkaufft werde und die ſchatzung durch die profohſen anderß nicht/ dann der ver- glichenen Taxnach/ beſchehe/ daß/ wo man je Marcaten- ter brauchet/ die profohſen nicht weiter von ihnen/ den Mar- catantern/ nehmen/ alß ihnen zugelahſſen und verordnet iſt: Jtem daß die Profohſen und Profeantmeiſter dero Regi- menter taͤglich den profeant Commiſſariis zuerkennen ge- ben/ wie ſie mit vorraht der profeant verſehen und was ih- nen daran abgehet oder mangelt: Daß auch den Marca- tantern/ Metzgern und andern gewiſſe elen/ maaß und ge- wicht geben werde/ dabey ſie bey hoher ſtraaff zu bleiben ſchuldig: Jtem da der profeant in einem oder anderm Quartier zu viel/ ſolche durch die Com̃iſſarien an die man- gel- D d
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des Erſten theilß.
ſonſtet von unordentlichem unmaͤſſigem freſſen unnd ſauf-
fen baldt erkrancket/ auch auß ſolcher boͤſer gewohnheit kein
abgang oder mangel leiden will/ und da nicht allzeit vollauf
und gnuͤge vorhanden/ baldt anfanget zu ſchreyen und meu-
ten. Dannenhero auch der unkoſt dermaſſen uͤberhandt
nimmet/ auch die beſoldungen/ und verfortheilungen ſchier
keinem Kriegßherren mehr zu erſchwingen. Darumb dañ
zum andern vonnoͤhten/ daß alle Profeant/ ſo ins Laͤger
kompt oder in des Kriegßherrn Commiß iſt/ taͤglich auff
ein Regiment und Fahnen nach anzahl der perſohnen und
laut der Rottelldurch den Regimentsprofohſen und den
Profeantmeiſter uͤber Reuter und knechte under die Fuh-
rierer und Weibel und foͤrters das Volck außgetheilet wer-
de. Ferrnere Profeantordnung aber kan uff nachfolgende
Articul geſtellet werden/ alß daß der Vor- vnd Auffkauff
verbotten/ daß ungeſchaͤtzt nichts verkaufft werde und die
ſchatzung durch die profohſen anderß nicht/ dann der ver-
glichenen Taxnach/ beſchehe/ daß/ wo man je Marcaten-
ter brauchet/ die profohſen nicht weiter von ihnen/ den Mar-
catantern/ nehmen/ alß ihnen zugelahſſen und verordnet iſt:
Jtem daß die Profohſen und Profeantmeiſter dero Regi-
menter taͤglich den profeant Commiſſariis zuerkennen ge-
ben/ wie ſie mit vorraht der profeant verſehen und was ih-
nen daran abgehet oder mangelt: Daß auch den Marca-
tantern/ Metzgern und andern gewiſſe elen/ maaß und ge-
wicht geben werde/ dabey ſie bey hoher ſtraaff zu bleiben
ſchuldig: Jtem da der profeant in einem oder anderm
Quartier zu viel/ ſolche durch die Com̃iſſarien an die man-
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Zitationshilfe: | Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 215[217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/229>, abgerufen am 05.07.2024. |