Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander buch
tiones, die nachtwacht aber Vigilias, unnd beyde fleissig
versehen/ und zu dem auch ihre Lohsung/ wahr Tessera,
fleissig in acht genommen und haben dieselbe die Tribuni
vom Imperatore geholet/ und den Centurionibus angesagt/
welche sie darnach dem Kriegßvolck gegeben.

Mundities Castrorum

VNd daß man die Läger von allem vnflaht rein halte/
bestehet in wenigen Terminis, daß man nämblich
keine sordes in castris mache/ sondern den Muhmplatz dar-
zu gebrauche. Vnd haben solches die Röhmer auch nicht
zugelahssen. Die Türcken gebrauchen darzu gemachte gru-
ben/ welche sie doch offt verändern und mit erde oben zufül-
len mühssen. Ebenmässig ist nöhtig/ daß auch der übrige
Pferdtmist durch die Calones und Troß auß dem Läger
geschafft/ welches eben so wohl mit den sordibus humanis
geschehen kan. Vnd letzlich daß man nicht gestatte das
wasser an andere alß gemeine örther zu leiten/ uff daß nie-
mandt im Läger darmit befeuchtigt unnd verunreiniget
werde.

Commeatus vnd Profeant

JSt nicht der geringsten/ sondern noht-
wendigsten stuck eines praesidiorum zum Ap-
paratu bellico
gehörig. Polybius nennets Sti-
pendium
und theilets selbsten in seinem sech-
sten buech in Pecuniam, Annonam & vestem: sagt

nämb-

Ander buch
tiones, die nachtwacht aber Vigilias, unnd beyde fleiſſig
verſehen/ und zu dem auch ihre Lohſung/ wahr Teſſera,
fleiſſig in acht genommen und haben dieſelbe die Tribuni
vom Imperatore geholet/ und den Centurionibus angeſagt/
welche ſie darnach dem Kriegßvolck gegeben.

Mundities Caſtrorum

VNd daß man die Laͤger von allem vnflaht rein halte/
beſtehet in wenigen Terminis, daß man naͤmblich
keine ſordes in caſtris mache/ ſondern den Muhmplatz dar-
zu gebrauche. Vnd haben ſolches die Roͤhmer auch nicht
zugelahſſen. Die Tuͤrcken gebrauchen darzu gemachte gru-
ben/ welche ſie doch offt veraͤndern und mit erde oben zufuͤl-
len muͤhſſen. Ebenmaͤſſig iſt noͤhtig/ daß auch der uͤbrige
Pferdtmiſt durch die Calones und Troß auß dem Laͤger
geſchafft/ welches eben ſo wohl mit den ſordibus humanis
geſchehen kan. Vnd letzlich daß man nicht geſtatte das
waſſer an andere alß gemeine oͤrther zu leiten/ uff daß nie-
mandt im Laͤger darmit befeuchtigt unnd verunreiniget
werde.

Commeatus vnd Profeant

JSt nicht der geringſten/ ſondern noht-
wendigſten ſtuck eines præſidiorum zum Ap-
paratu bellico
gehoͤrig. Polybius nennets Sti-
pendium
und theilets ſelbſten in ſeinem ſech-
ſten buech in Pecuniam, Annonam & veſtem: ſagt

naͤmb-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0222" n="208[210]"/><fw place="top" type="header">Ander buch</fw><lb/><hi rendition="#aq">tiones,</hi> die nachtwacht aber <hi rendition="#aq">Vigilias,</hi> unnd beyde flei&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
ver&#x017F;ehen/ und zu dem auch ihre Loh&#x017F;ung/ wahr <hi rendition="#aq">Te&#x017F;&#x017F;era,</hi><lb/>
flei&#x017F;&#x017F;ig in acht genommen und haben die&#x017F;elbe die <hi rendition="#aq">Tribuni</hi><lb/>
vom <hi rendition="#aq">Imperatore</hi> geholet/ und den <hi rendition="#aq">Centurionibus</hi> ange&#x017F;agt/<lb/>
welche &#x017F;ie darnach dem Kriegßvolck gegeben.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#aq">Mundities Ca&#x017F;trorum</hi> </head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">V</hi>Nd daß man die La&#x0364;ger von allem vnflaht rein halte/<lb/>
be&#x017F;tehet in wenigen <hi rendition="#aq">Terminis,</hi> daß man na&#x0364;mblich<lb/>
keine <hi rendition="#aq">&#x017F;ordes in ca&#x017F;tris</hi> mache/ &#x017F;ondern den Muhmplatz dar-<lb/>
zu gebrauche. Vnd haben &#x017F;olches die Ro&#x0364;hmer auch nicht<lb/>
zugelah&#x017F;&#x017F;en. Die Tu&#x0364;rcken gebrauchen darzu gemachte gru-<lb/>
ben/ welche &#x017F;ie doch offt vera&#x0364;ndern und mit erde oben zufu&#x0364;l-<lb/>
len mu&#x0364;h&#x017F;&#x017F;en. Ebenma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig i&#x017F;t no&#x0364;htig/ daß auch der u&#x0364;brige<lb/>
Pferdtmi&#x017F;t durch die <hi rendition="#aq">Calones</hi> und Troß auß dem La&#x0364;ger<lb/>
ge&#x017F;chafft/ welches eben &#x017F;o wohl mit den <hi rendition="#aq">&#x017F;ordibus humanis</hi><lb/>
ge&#x017F;chehen kan. Vnd letzlich daß man nicht ge&#x017F;tatte das<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er an andere alß gemeine o&#x0364;rther zu leiten/ uff daß nie-<lb/>
mandt im La&#x0364;ger darmit befeuchtigt unnd verunreiniget<lb/>
werde.</p>
              </div>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Commeatus</hi> <hi rendition="#b">vnd Profeant</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>St nicht der gering&#x017F;ten/ &#x017F;ondern noht-<lb/>
wendig&#x017F;ten &#x017F;tuck eines <hi rendition="#aq">præ&#x017F;idiorum</hi> zum <hi rendition="#aq">Ap-<lb/>
paratu bellico</hi> geho&#x0364;rig. <hi rendition="#aq">Polybius</hi> nennets <hi rendition="#aq">Sti-<lb/>
pendium</hi> und theilets &#x017F;elb&#x017F;ten in &#x017F;einem &#x017F;ech-<lb/>
&#x017F;ten buech <hi rendition="#aq">in Pecuniam, Annonam &amp; ve&#x017F;tem:</hi> &#x017F;agt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">na&#x0364;mb-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208[210]/0222] Ander buch tiones, die nachtwacht aber Vigilias, unnd beyde fleiſſig verſehen/ und zu dem auch ihre Lohſung/ wahr Teſſera, fleiſſig in acht genommen und haben dieſelbe die Tribuni vom Imperatore geholet/ und den Centurionibus angeſagt/ welche ſie darnach dem Kriegßvolck gegeben. Mundities Caſtrorum VNd daß man die Laͤger von allem vnflaht rein halte/ beſtehet in wenigen Terminis, daß man naͤmblich keine ſordes in caſtris mache/ ſondern den Muhmplatz dar- zu gebrauche. Vnd haben ſolches die Roͤhmer auch nicht zugelahſſen. Die Tuͤrcken gebrauchen darzu gemachte gru- ben/ welche ſie doch offt veraͤndern und mit erde oben zufuͤl- len muͤhſſen. Ebenmaͤſſig iſt noͤhtig/ daß auch der uͤbrige Pferdtmiſt durch die Calones und Troß auß dem Laͤger geſchafft/ welches eben ſo wohl mit den ſordibus humanis geſchehen kan. Vnd letzlich daß man nicht geſtatte das waſſer an andere alß gemeine oͤrther zu leiten/ uff daß nie- mandt im Laͤger darmit befeuchtigt unnd verunreiniget werde. Commeatus vnd Profeant JSt nicht der geringſten/ ſondern noht- wendigſten ſtuck eines præſidiorum zum Ap- paratu bellico gehoͤrig. Polybius nennets Sti- pendium und theilets ſelbſten in ſeinem ſech- ſten buech in Pecuniam, Annonam & veſtem: ſagt naͤmb-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/222
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 208[210]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/222>, abgerufen am 26.11.2024.