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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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Ander buch
sindt ohne beschwerde/ wann sie die soldaten nuhrt umb
den leib winden/ im reisen fortzubringen. Ja es kan der sol-
dat/ seye reuter oder knecht/ hierdurch in eil ins trocken kom-
men/ und das viele außlauffen umb reisig und stro und das
noch mehr die feuers gefahr vermitten werden. Doch sol-
len sich auch die hohe Befehlich vor zu viel grohssen zehlten/
seitemahl dieselbe in quartiren allzu grossen raum inneh-
men/ hüten/ und im außspannen wohl in acht genommen
werden/ daß sie fest angezogen und die seiler nicht in die ge-
meine straassen reichen/ sondern ein jeder in seinem podismo
in guter ordnung verbleibe. Der dritte post Constru-
ctionis in castrametando
und lägerschlagen ist.

Munitio oder fortificatio.

VNd ob wohl in demselben posten und hochnöhtigen
stück unsere Teutsche etwas faul/ oder/ wann mans
recht ansichet/ sich zur arbeit und schantzgraben zu stadtlich
düncken/ so gibt dannoch die erfahrung und fast frische er-
empel/ was das stätt und dorff quartieren/ welches ihnen
desbrandtschatzens und beutens halber so lieb/ vor nutzen/
jha gute stösse/ verschaffet. Man kan aber die fortification
und befestigung eines Lägers nennen Vallationem unnd
Vigilias.

Vallatio

JSt dieses orths/ nämblich daman in Castrametatio-
ne
handelt/ zweyerley/ das beschantzen und dann wa-
genburgk schlagen.

wagen/

Ander buch
ſindt ohne beſchwerde/ wann ſie die ſoldaten nuhrt umb
den leib winden/ im reiſen fortzubringen. Ja es kan der ſol-
dat/ ſeye reuter oder knecht/ hierdurch in eil ins trocken kom-
men/ und das viele außlauffen umb reiſig und ſtro und das
noch mehr die feuers gefahr vermitten werden. Doch ſol-
len ſich auch die hohe Befehlich vor zu viel grohſſen zehltẽ/
ſeitemahl dieſelbe in quartiren allzu groſſen raum inneh-
men/ huͤten/ und im außſpannen wohl in acht genommen
werden/ daß ſie feſt angezogen und die ſeiler nicht in die ge-
meine ſtraaſſen reichen/ ſondern ein jeder in ſeinem podiſmo
in guter ordnung verbleibe. Der dritte poſt Conſtru-
ctionis in caſtrametando
und laͤgerſchlagen iſt.

Munitio oder fortificatio.

VNd ob wohl in demſelben poſten und hochnoͤhtigen
ſtuͤck unſere Teutſche etwas faul/ oder/ wann mans
recht anſichet/ ſich zur arbeit und ſchantzgraben zu ſtadtlich
duͤncken/ ſo gibt dannoch die erfahrung und faſt friſche er-
empel/ was das ſtaͤtt und dorff quartieren/ welches ihnen
desbrandtſchatzens und beutens halber ſo lieb/ vor nutzen/
jha gute ſtoͤſſe/ verſchaffet. Man kan aber die fortification
und befeſtigung eines Laͤgers nennen Vallationem unnd
Vigilias.

Vallatio

JSt dieſes orths/ naͤmblich daman in Caſtrametatio-
ne
handelt/ zweyerley/ das beſchantzen und dann wa-
genburgk ſchlagen.

wagen/
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[196[]/0208] Ander buch ſindt ohne beſchwerde/ wann ſie die ſoldaten nuhrt umb den leib winden/ im reiſen fortzubringen. Ja es kan der ſol- dat/ ſeye reuter oder knecht/ hierdurch in eil ins trocken kom- men/ und das viele außlauffen umb reiſig und ſtro und das noch mehr die feuers gefahr vermitten werden. Doch ſol- len ſich auch die hohe Befehlich vor zu viel grohſſen zehltẽ/ ſeitemahl dieſelbe in quartiren allzu groſſen raum inneh- men/ huͤten/ und im außſpannen wohl in acht genommen werden/ daß ſie feſt angezogen und die ſeiler nicht in die ge- meine ſtraaſſen reichen/ ſondern ein jeder in ſeinem podiſmo in guter ordnung verbleibe. Der dritte poſt Conſtru- ctionis in caſtrametando und laͤgerſchlagen iſt. Munitio oder fortificatio. VNd ob wohl in demſelben poſten und hochnoͤhtigen ſtuͤck unſere Teutſche etwas faul/ oder/ wann mans recht anſichet/ ſich zur arbeit und ſchantzgraben zu ſtadtlich duͤncken/ ſo gibt dannoch die erfahrung und faſt friſche er- empel/ was das ſtaͤtt und dorff quartieren/ welches ihnen desbrandtſchatzens und beutens halber ſo lieb/ vor nutzen/ jha gute ſtoͤſſe/ verſchaffet. Man kan aber die fortification und befeſtigung eines Laͤgers nennen Vallationem unnd Vigilias. Vallatio JSt dieſes orths/ naͤmblich daman in Caſtrametatio- ne handelt/ zweyerley/ das beſchantzen und dann wa- genburgk ſchlagen. wagen/

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 196[]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/208>, abgerufen am 27.11.2024.