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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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Erkenne dich selbst p. 35. Das du
betest mit ernst vnd Gott anruffst vmb
den verstand/ darauff dringe ich/ vnnd
dz fordert die warheit von allen. Aber
dz du dennoch vermeinest/ du woltest
das vrtheil/ oder die erkentniß erst auß
der Biblia nehmen/ vnd nicht auß dem
H. Geist von oben herab/ so jrrestu/
denn nicht die Schrifft gibt dirs/ son-
dern Gottes Geist in dir/ welcher die
schrifft dictiret hat/ etc.

In der Gelassenheit/ darvon
er einen gantzen tractat geschmie det/
in dem er cap. 28. spricht: Ein gelassen
Mensch müße die Schrifft gantz ge-
lassen/ vnd nicht vmb den Buchsta-
ben wissen/ sondern eingehen in die
krafft des HErren: als/ wenn einer
etwas nicht verstehet/ vnd gern ein vr-
theil vornehmen wolte/ so solt er in der
gelassenheit stehen/ dz ist/ aus jhm ge-
hen/ vnd mit seiner vernunft still halten/
vnd von Gott strengiglich seiner kunst
NB.begehren/ vnd hören was jhm GOtt
wird sagen/ so werden jhm geschwin-
de gedächtniß einfallen. Dieselbe sol
er mit zeugnüssen der heiligen Schrift

hewehren

Erkenne dich ſelbſt p. 35. Das du
beteſt mit ernſt vnd Gott anruffſt vmb
den verſtand/ darauff dringe ich/ vnnd
dz fordert die warheit von allen. Aber
dz du dennoch vermeineſt/ du wolteſt
das vrtheil/ oder die erkentniß erſt auß
der Biblia nehmen/ vnd nicht auß dem
H. Geiſt von oben herab/ ſo jrreſtu/
denn nicht die Schrifft gibt dirs/ ſon-
dern Gottes Geiſt in dir/ welcher die
ſchrifft dictiret hat/ ꝛc.

In der Gelaſſenheit/ darvon
er einen gantzen tractat geſchmie det/
in dem er cap. 28. ſpricht: Ein gelaſſen
Menſch muͤße die Schrifft gantz ge-
laſſen/ vnd nicht vmb den Buchſta-
ben wiſſen/ ſondern eingehen in die
krafft des HErren: als/ wenn einer
etwas nicht verſtehet/ vnd gern ein vr-
theil vornehmẽ wolte/ ſo ſolt er in der
gelaſſenheit ſtehen/ dz iſt/ aus jhm ge-
hen/ vnd mit ſeiner vernunft ſtill haltẽ/
vnd von Gott ſtrengiglich ſeiner kunſt
NB.begehren/ vnd hoͤren was jhm GOtt
wird ſagen/ ſo werden jhm geſchwin-
de gedaͤchtniß einfallen. Dieſelbe ſol
er mit zeugnuͤſſen der heiligen Schrift

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[[206]/0206] Erkenne dich ſelbſt p. 35. Das du beteſt mit ernſt vnd Gott anruffſt vmb den verſtand/ darauff dringe ich/ vnnd dz fordert die warheit von allen. Aber dz du dennoch vermeineſt/ du wolteſt das vrtheil/ oder die erkentniß erſt auß der Biblia nehmen/ vnd nicht auß dem H. Geiſt von oben herab/ ſo jrreſtu/ denn nicht die Schrifft gibt dirs/ ſon- dern Gottes Geiſt in dir/ welcher die ſchrifft dictiret hat/ ꝛc. In der Gelaſſenheit/ darvon er einen gantzen tractat geſchmie det/ in dem er cap. 28. ſpricht: Ein gelaſſen Menſch muͤße die Schrifft gantz ge- laſſen/ vnd nicht vmb den Buchſta- ben wiſſen/ ſondern eingehen in die krafft des HErren: als/ wenn einer etwas nicht verſtehet/ vnd gern ein vr- theil vornehmẽ wolte/ ſo ſolt er in der gelaſſenheit ſtehen/ dz iſt/ aus jhm ge- hen/ vnd mit ſeiner vernunft ſtill haltẽ/ vnd von Gott ſtrengiglich ſeiner kunſt begehren/ vnd hoͤren was jhm GOtt wird ſagen/ ſo werden jhm geſchwin- de gedaͤchtniß einfallen. Dieſelbe ſol er mit zeugnuͤſſen der heiligen Schrift hewehren NB.

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [206]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/206>, abgerufen am 27.11.2024.