Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.9. So ist das auch des Glaubens Winter
9. So iſt das auch des Glaubens Winter
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9. So iſt das auch des Glaubens
art/ das er nicht allezeit gleich ſtarck/
ſondern zu weilen gantz ſchwach iſt/ dz
es ſich anſehen leſt/ als ſey dz liecht des
glaubens in vns gar erloſchen/ inmaſ-
ſen die Exempel aller heiligen/ ſonder-
lich Davids bezeugen. Item Abra-
hams/ der doch ein Vater aller gleubi-
gen genennet wird/ als wir Gen. 12.
leſen/ da er beſorget/ die Egypter moͤch-
ten jhn erwuͤrgen/ vmb Sara willen/
da er doch allbereit die verheiſſung
vom gebenedeyeten Saamen empfan-
gen. Item Moſis da er zweiffelt am
hader Waſſer. David iſt mit ſeinem
Glauben ſo ſtarck/ dz er bait im Him-
mel iſt/ balt ſo ſchwach das er in der
Helle iſt/ das er auch klagt/ er ſey von
GOttes Angeſichte verſtoſſen. Dar-
umb iſt aus dem ſchwachenglaubẽ nit
zuſchlieſſen/ als wan gantz kein Glau-
be da were/ vnd ſolche leute gantz von
GOtt verlaſſen weren. Dañ gleich
wie wir nicht vrtheilen vnd ſchlieſſen/
dz in der aſchen kein Fewr/ weil es
kein ſchein oder hitze von ſich gibt/ oder
in den beumen kein leben/ weil ſie im
Winter
Die groͤſten
heiligen vñ
ſtarck gleu-
bigſten ha-
beu ſchwach
heit des
Glaubens
befunden.
Pſ. 31.
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Zitationshilfe: | Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/176>, abgerufen am 16.02.2025. |