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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Avant-Garde einige Regimenter Kürassierer zugekommen, sie ganz gewiß hätten weichen müssen.

Das Treffen nahm überhand, und fochten beiderseits desperat, daß also die ganzen Armeen fochten. Da war nichts, als Donner, Blitz, Rauch, Geschrei, Trommeln, Lärmen und Trompeten. Die Stücke, mit Kartätschen geladen, spieleten mit Macht darunter und wurden bald hie, bald da hergezogen, nachdem sich der Feind gewendet hatte. Mir ward sehr angst bei der Sache, weil man nicht wußte, wohin das Glück sich wendete.

Nach einer oder fünfviertel Stunden fing der Feind an, zu weichen und suchte die Berge, mit Verlassung einiger Stücke und erschröcklichen Toten, welche zwar unserseites auch nicht fehleten. Und da alles untereinander lag, einige tot, einige halbtot und nur blessieret.

Mein guter Kamrad kam bei mir auf die Walstatt. Funden unter andern einen Tartar mit einem großen Bart; lag auf dem Rücken; streckte alle vier von sich, sein'n Köcher und Pfeil' bei sich liegend; welcher heftig krunkset' und stöhnete. Mein Kamrad nahm sein dreieckigt Stilett, so sie damals führeten nach spanischer Manier, stach solches dem alten Tartarn durch die Brust; und weil dieser alte, harte Brustknochen hatte, brach es mitten entzwei. Mein Tage habe ich keinen erbostern Menschen gesehen, als den. Er nahm das Heft mit übrigem und schmiß es mit solcher Gewalt dem Alten vor den Kopf, daß er augenblicklich starb. Ich lachte ihn aber aus: ob er sich an einem schon Toten rächen wollte?

Unsere Armee verfolgete den Feind auf das Gebürge über eine Meil Weges. Da satzten sich die Türken und kam's wiedrum zu einem harten Treffen.

Indeß blieb die Belagerung stehen. Obwohl der Feind etliche mal in dem Treffen ausgefallen, wurden sie doch tapfer zurückgeklopft von bayerischer Seite, welche die innere Festung und Burg belagert, als an welcher Seite das

Avant-Garde einige Regimenter Kürassierer zugekommen, sie ganz gewiß hätten weichen müssen.

Das Treffen nahm überhand, und fochten beiderseits desperat, daß also die ganzen Armeen fochten. Da war nichts, als Donner, Blitz, Rauch, Geschrei, Trommeln, Lärmen und Trompeten. Die Stücke, mit Kartätschen geladen, spieleten mit Macht darunter und wurden bald hie, bald da hergezogen, nachdem sich der Feind gewendet hatte. Mir ward sehr angst bei der Sache, weil man nicht wußte, wohin das Glück sich wendete.

Nach einer oder fünfviertel Stunden fing der Feind an, zu weichen und suchte die Berge, mit Verlassung einiger Stücke und erschröcklichen Toten, welche zwar unserseites auch nicht fehleten. Und da alles untereinander lag, einige tot, einige halbtot und nur blessieret.

Mein guter Kamrad kam bei mir auf die Walstatt. Funden unter andern einen Tartar mit einem großen Bart; lag auf dem Rücken; streckte alle vier von sich, sein’n Köcher und Pfeil’ bei sich liegend; welcher heftig krunkset’ und stöhnete. Mein Kamrad nahm sein dreieckigt Stilett, so sie damals führeten nach spanischer Manier, stach solches dem alten Tartarn durch die Brust; und weil dieser alte, harte Brustknochen hatte, brach es mitten entzwei. Mein Tage habe ich keinen erbostern Menschen gesehen, als den. Er nahm das Heft mit übrigem und schmiß es mit solcher Gewalt dem Alten vor den Kopf, daß er augenblicklich starb. Ich lachte ihn aber aus: ob er sich an einem schon Toten rächen wollte?

Unsere Armee verfolgete den Feind auf das Gebürge über eine Meil Weges. Da satzten sich die Türken und kam’s wiedrum zu einem harten Treffen.

Indeß blieb die Belagerung stehen. Obwohl der Feind etliche mal in dem Treffen ausgefallen, wurden sie doch tapfer zurückgeklopft von bayerischer Seite, welche die innere Festung und Burg belagert, als an welcher Seite das

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[0071] Avant-Garde einige Regimenter Kürassierer zugekommen, sie ganz gewiß hätten weichen müssen. Das Treffen nahm überhand, und fochten beiderseits desperat, daß also die ganzen Armeen fochten. Da war nichts, als Donner, Blitz, Rauch, Geschrei, Trommeln, Lärmen und Trompeten. Die Stücke, mit Kartätschen geladen, spieleten mit Macht darunter und wurden bald hie, bald da hergezogen, nachdem sich der Feind gewendet hatte. Mir ward sehr angst bei der Sache, weil man nicht wußte, wohin das Glück sich wendete. Nach einer oder fünfviertel Stunden fing der Feind an, zu weichen und suchte die Berge, mit Verlassung einiger Stücke und erschröcklichen Toten, welche zwar unserseites auch nicht fehleten. Und da alles untereinander lag, einige tot, einige halbtot und nur blessieret. Mein guter Kamrad kam bei mir auf die Walstatt. Funden unter andern einen Tartar mit einem großen Bart; lag auf dem Rücken; streckte alle vier von sich, sein’n Köcher und Pfeil’ bei sich liegend; welcher heftig krunkset’ und stöhnete. Mein Kamrad nahm sein dreieckigt Stilett, so sie damals führeten nach spanischer Manier, stach solches dem alten Tartarn durch die Brust; und weil dieser alte, harte Brustknochen hatte, brach es mitten entzwei. Mein Tage habe ich keinen erbostern Menschen gesehen, als den. Er nahm das Heft mit übrigem und schmiß es mit solcher Gewalt dem Alten vor den Kopf, daß er augenblicklich starb. Ich lachte ihn aber aus: ob er sich an einem schon Toten rächen wollte? Unsere Armee verfolgete den Feind auf das Gebürge über eine Meil Weges. Da satzten sich die Türken und kam’s wiedrum zu einem harten Treffen. Indeß blieb die Belagerung stehen. Obwohl der Feind etliche mal in dem Treffen ausgefallen, wurden sie doch tapfer zurückgeklopft von bayerischer Seite, welche die innere Festung und Burg belagert, als an welcher Seite das

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/71>, abgerufen am 30.11.2024.