Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

Bild:
<< vorherige Seite

Krafft dieses Unsern offenen Brieffes allermaßen Wie vor stehet, wir und Unsere Nachkomen Könige in Preußen, als Hertzoge zu Magdeburg ec. wollen Ihm auch dabey jeder Zeit allergnädigst schützen, handhaben und erhalten, Gestalt Wir dann Unserer Regierung zu Halle solches an Unserer statt gleichfalls Zu thun, und dem Impetranten wieder den Inhalt dieses Unsers allergnädigsten Patents weder von denen Barbieren noch sonsten Jemanden nicht beeinträchtigen zu laßen, hiermit allergnädigst und zu gleich ernstlich anbefehlen. Uhrkundlich unter Unserer Eigenhändigen Unterschrift und Anhangenden Lehn Siegel. Gegeben zu Berlin den 12 Martij Anno 1714
(L. S.)
Fr. Wilhelm."



Totenregister der St. Moritz-Kirche zu Halle. Vom Jahre 1720:

"Mittwoche den 11. Decembris hora 3. ist Herrn Johann Dietzens Rath-Manns und Acht-Manns hiesiger St. Moritz Kirche auch Fütter-Innungs-Meisters hinterlassene Witbe Magdalena, welche den 8. hujus frühe um 1. Uhr gestorben, mit der gantzen Schule, unsern 3. Herren, Geläuthe, so gratis, gantzem Geläuthe zur L. Frauen und 1. Pulß zu St. Ulrich begraben; aetatis 80&frac12; Jahr und 11. Tage."

Das Totenregister für die Jahre 1673-1719 ist nicht mehr vorhanden. Der Fütterinnungsmeister Johann Dietz, der Vater des Barbiers Dietz, starb nach Angabe von Dreryhaupt (Beschreibung des Saalkreises) schon im Jahre 1707.



Halle, 25. September 1722. Dietz bittet beim Geheimen Rat, seine Hofbarbierstube dem Feldscher Johann Michel Steppin zu konferieren. Eigenhändig. Original königliches Geheimes Staatsarchiv zu Berlin R. 52; 159k.

". . . trage ich . . . vor . . . daß ich nun mehro unter Dero Adlers Fliegeln 29 Jahr mein Leben bürgerl. und ehrlich in Halle . . . zu gebracht und alt geworden, also daß ich wegen vieler außgestandenen travaillien, Kräncklichkeit, und Schwachheit meiner Glieder und blöden Augen bey der Profession nicht mehr wohl fort kommen kann; Dahero Ruhe begührig, mit Ew. Königl. Mayest. . . . Consentz ,willens bin, diese mir . . . verliehene

Krafft dieses Unsern offenen Brieffes allermaßen Wie vor stehet, wir und Unsere Nachkomen Könige in Preußen, als Hertzoge zu Magdeburg ec. wollen Ihm auch dabey jeder Zeit allergnädigst schützen, handhaben und erhalten, Gestalt Wir dann Unserer Regierung zu Halle solches an Unserer statt gleichfalls Zu thun, und dem Impetranten wieder den Inhalt dieses Unsers allergnädigsten Patents weder von denen Barbieren noch sonsten Jemanden nicht beeinträchtigen zu laßen, hiermit allergnädigst und zu gleich ernstlich anbefehlen. Uhrkundlich unter Unserer Eigenhändigen Unterschrift und Anhangenden Lehn Siegel. Gegeben zu Berlin den 12 Martij Anno 1714
(L. S.)
Fr. Wilhelm.“



Totenregister der St. Moritz-Kirche zu Halle. Vom Jahre 1720:

„Mittwoche den 11. Decembris hora 3. ist Herrn Johann Dietzens Rath-Manns und Acht-Manns hiesiger St. Moritz Kirche auch Fütter-Innungs-Meisters hinterlassene Witbe Magdalena, welche den 8. hujus frühe um 1. Uhr gestorben, mit der gantzen Schule, unsern 3. Herren, Geläuthe, so gratis, gantzem Geläuthe zur L. Frauen und 1. Pulß zu St. Ulrich begraben; ætatis 80&frac12; Jahr und 11. Tage.“

Das Totenregister für die Jahre 1673–1719 ist nicht mehr vorhanden. Der Fütterinnungsmeister Johann Dietz, der Vater des Barbiers Dietz, starb nach Angabe von Dreryhaupt (Beschreibung des Saalkreises) schon im Jahre 1707.



Halle, 25. September 1722. Dietz bittet beim Geheimen Rat, seine Hofbarbierstube dem Feldscher Johann Michel Steppin zu konferieren. Eigenhändig. Original königliches Geheimes Staatsarchiv zu Berlin R. 52; 159k.

„. . . trage ich . . . vor . . . daß ich nun mehro unter Dero Adlers Fliegeln 29 Jahr mein Leben bürgerl. und ehrlich in Halle . . . zu gebracht und alt geworden, also daß ich wegen vieler außgestandenen travaillien, Kräncklichkeit, und Schwachheit meiner Glieder und blöden Augen bey der Profession nicht mehr wohl fort kommen kann; Dahero Ruhe begührig, mit Ew. Königl. Mayest. . . . Consentz ,willens bin, diese mir . . . verliehene

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0346"/>
Krafft dieses Unsern offenen Brieffes allermaßen Wie vor stehet, wir und Unsere Nachkomen Könige in Preußen, als Hertzoge zu Magdeburg ec. wollen Ihm auch dabey jeder Zeit allergnädigst schützen, handhaben und erhalten, Gestalt Wir dann Unserer Regierung zu Halle solches an Unserer statt gleichfalls Zu thun, und dem <hi rendition="#aq">Impetranten</hi> wieder den Inhalt dieses Unsers allergnädigsten <hi rendition="#aq">Patents</hi> weder von denen Barbieren noch sonsten Jemanden nicht beeinträchtigen zu laßen, hiermit allergnädigst und zu gleich ernstlich anbefehlen. Uhrkundlich unter Unserer Eigenhändigen Unterschrift und Anhangenden Lehn Siegel. Gegeben zu Berlin den 12 <hi rendition="#aq">Martij Anno</hi> 1714<lb/><hi rendition="#aq">(L. S.)</hi><lb/>
Fr. Wilhelm.&#x201C;</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Totenregister</hi> der St. Moritz-Kirche zu Halle. <hi rendition="#aq">Vom Jahre</hi> 1720:</p>
        <p>&#x201E;Mittwoche den 11. <hi rendition="#aq">Decembris hora</hi> 3. ist Herrn <hi rendition="#aq">Johann Dietzens</hi> Rath-Manns und Acht-Manns hiesiger St. Moritz Kirche auch Fütter-Innungs-Meisters hinterlassene <hi rendition="#aq">Witbe Magdalena</hi>, welche den 8. <hi rendition="#aq">hujus</hi> frühe um 1. Uhr gestorben, mit der gantzen Schule, unsern 3. Herren, Geläuthe, so gratis, gantzem Geläuthe zur L. Frauen und 1. Pulß zu St. Ulrich begraben; <hi rendition="#aq">ætatis</hi> 80&amp;frac12; Jahr und 11. Tage.&#x201C;</p>
        <p> <hi rendition="#aq">Das Totenregister für die Jahre 1673&#x2013;1719 ist nicht mehr vorhanden. Der Fütterinnungsmeister Johann Dietz, der Vater des Barbiers Dietz, starb nach Angabe von Dreryhaupt (Beschreibung des Saalkreises) schon im Jahre 1707.</hi> </p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p> <hi rendition="#aq">Halle, 25. September 1722. Dietz bittet beim Geheimen Rat, seine Hofbarbierstube dem Feldscher Johann Michel Steppin zu konferieren. Eigenhändig. Original königliches Geheimes Staatsarchiv zu Berlin R. 52; 159k.</hi> </p>
        <p>&#x201E;. . . trage ich . . . vor . . . daß ich nun mehro unter Dero Adlers Fliegeln 29 Jahr mein Leben bürgerl. und ehrlich in Halle . . . zu gebracht und alt geworden, also daß ich wegen vieler außgestandenen <hi rendition="#aq">travaillien</hi>, Kräncklichkeit, und Schwachheit meiner Glieder und blöden Augen bey der <hi rendition="#aq">Profession</hi> nicht mehr wohl fort kommen kann; Dahero Ruhe begührig, mit Ew. Königl. <hi rendition="#aq">Mayest</hi>. . . . <hi rendition="#aq">Consentz</hi> ,willens bin, diese mir . . . verliehene
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0346] Krafft dieses Unsern offenen Brieffes allermaßen Wie vor stehet, wir und Unsere Nachkomen Könige in Preußen, als Hertzoge zu Magdeburg ec. wollen Ihm auch dabey jeder Zeit allergnädigst schützen, handhaben und erhalten, Gestalt Wir dann Unserer Regierung zu Halle solches an Unserer statt gleichfalls Zu thun, und dem Impetranten wieder den Inhalt dieses Unsers allergnädigsten Patents weder von denen Barbieren noch sonsten Jemanden nicht beeinträchtigen zu laßen, hiermit allergnädigst und zu gleich ernstlich anbefehlen. Uhrkundlich unter Unserer Eigenhändigen Unterschrift und Anhangenden Lehn Siegel. Gegeben zu Berlin den 12 Martij Anno 1714 (L. S.) Fr. Wilhelm.“ Totenregister der St. Moritz-Kirche zu Halle. Vom Jahre 1720: „Mittwoche den 11. Decembris hora 3. ist Herrn Johann Dietzens Rath-Manns und Acht-Manns hiesiger St. Moritz Kirche auch Fütter-Innungs-Meisters hinterlassene Witbe Magdalena, welche den 8. hujus frühe um 1. Uhr gestorben, mit der gantzen Schule, unsern 3. Herren, Geläuthe, so gratis, gantzem Geläuthe zur L. Frauen und 1. Pulß zu St. Ulrich begraben; ætatis 80&frac12; Jahr und 11. Tage.“ Das Totenregister für die Jahre 1673–1719 ist nicht mehr vorhanden. Der Fütterinnungsmeister Johann Dietz, der Vater des Barbiers Dietz, starb nach Angabe von Dreryhaupt (Beschreibung des Saalkreises) schon im Jahre 1707. Halle, 25. September 1722. Dietz bittet beim Geheimen Rat, seine Hofbarbierstube dem Feldscher Johann Michel Steppin zu konferieren. Eigenhändig. Original königliches Geheimes Staatsarchiv zu Berlin R. 52; 159k. „. . . trage ich . . . vor . . . daß ich nun mehro unter Dero Adlers Fliegeln 29 Jahr mein Leben bürgerl. und ehrlich in Halle . . . zu gebracht und alt geworden, also daß ich wegen vieler außgestandenen travaillien, Kräncklichkeit, und Schwachheit meiner Glieder und blöden Augen bey der Profession nicht mehr wohl fort kommen kann; Dahero Ruhe begührig, mit Ew. Königl. Mayest. . . . Consentz ,willens bin, diese mir . . . verliehene

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/346
Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/346>, abgerufen am 25.11.2024.