Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

Bild:
<< vorherige Seite

Salben, die harten Brüste weich zu machen; ferner unter die Clystire wider die rothe Ruhr, und unter die Mutter-Clystire, zum Lindern und Erweichen. Bisweilen wird es auch eingegeben, und zwar von einem halben, bis auf zwey gantze Scrupel schwer, die Schärffe auf der Brust zu mildern: denn es eine gute Brust-Artzney ist. Das Wallrath hat eine sehr zeitheilende und dabey Schmertzstillende Krafft. Viele schreiben ihm auch eine geilmachende Eigenschafft zu, so daß man van den Franckfurtern schreibet, daß sie auch deßwegen den rohen Wallrath auf Brod, wie Butter essen sollen."

S. 136. Fleisch von Eisbären: "Ihr Fleisch ist weißlich und feist, wie Schaf-Fleisch, sein Geschmack aber wolt ich nicht versuchen, dann ich mich befürchte, frühzeitig grau zu werden, wie daß die Schiff-Leute davor halten, daß, wer davon isset, bald grau wird" - sagt Martens; vgl. oben.

S. 141. Waigat = Hinlopen Straße auf Spitzbergen. "Diese Strasse wird der Waigat genennet, weil die Südwinde allda hefftig wehen. Dieses Waigat ist wohl zu unterscheiden von demjenigen bei Nowaja Semlja."

S. 141. Revier = fahrbare Wasserstraße, Fjord.

S. 146. Silbersand; vgl. "Ausführliche Beschreibung . . . Grönlands . . . durch S von V." (Nürnberg 1679) S. 74f.

S. 148. Füllmund = Grund oder Grundbau eines Gebäudes, einer Mauer usw.

S. 149. Rekel = eingesalzene, getrocknete lange Streifen, die aus der Haut und dem Fett einer Art Schollen geschnitten sind.

S. 151. Schout by Nacht = auf Kriegsschiffen der Contre-Admiral. Schout = obrigkeitliche Person in den niederländischen Städten.

S. 152. Jean Barth (1651-1702), der Sohn eines Fischers aus Dünkirchen, war ein gefürchteter Korsarenführer und stieg in französischen Diensten bis zum Admiral auf.

S. 153. Besanmast = bei Dreimastern der hinterste Mast.

S. 159. Mittel gegen Seekrankheit: "Die besten Mittel vor diese Kranckheit achte ich starcke Gewürtz im Munde gekauet, dergleichen seynd Cimmet, Neglein, Galgant, Ingber, Muskatnuß und dergleichen, viele meinen die Kranckheit mit Fasten zu vertreiben, welches doch vergebens. Etliche trincken See-Wasser, meynen davon sich zu brechen, welches doch nicht das See-Wasser macht, sondern der Widerwillen."

S. 165. Der Schiemann hat die Aufsicht über die Pumpen.

S. 165. Strundt = Kot, Dreck jederlei Art.

S. 186. Kornett = "Ober-Officirer zu Pferd, welcher die Standarte einer Compagnie führet."

S. 192. Texera's ansehnliches Hamburger Haus lag am Jungfernstieg.

S. 199. Dietzens Bruder; vermutlich Gottfried Dietz, der unterm Obristen Hans Heinrich v. Katte, und zwar in der

Salben, die harten Brüste weich zu machen; ferner unter die Clystire wider die rothe Ruhr, und unter die Mutter-Clystire, zum Lindern und Erweichen. Bisweilen wird es auch eingegeben, und zwar von einem halben, bis auf zwey gantze Scrupel schwer, die Schärffe auf der Brust zu mildern: denn es eine gute Brust-Artzney ist. Das Wallrath hat eine sehr zeitheilende und dabey Schmertzstillende Krafft. Viele schreiben ihm auch eine geilmachende Eigenschafft zu, so daß man van den Franckfurtern schreibet, daß sie auch deßwegen den rohen Wallrath auf Brod, wie Butter essen sollen.“

S. 136. Fleisch von Eisbären: „Ihr Fleisch ist weißlich und feist, wie Schaf-Fleisch, sein Geschmack aber wolt ich nicht versuchen, dann ich mich befürchte, frühzeitig grau zu werden, wie daß die Schiff-Leute davor halten, daß, wer davon isset, bald grau wird“ – sagt Martens; vgl. oben.

S. 141. Waigat = Hinlopen Straße auf Spitzbergen. „Diese Strasse wird der Waigat genennet, weil die Südwinde allda hefftig wehen. Dieses Waigat ist wohl zu unterscheiden von demjenigen bei Nowaja Semlja.“

S. 141. Revier = fahrbare Wasserstraße, Fjord.

S. 146. Silbersand; vgl. „Ausführliche Beschreibung . . . Grönlands . . . durch S von V.“ (Nürnberg 1679) S. 74f.

S. 148. Füllmund = Grund oder Grundbau eines Gebäudes, einer Mauer usw.

S. 149. Rekel = eingesalzene, getrocknete lange Streifen, die aus der Haut und dem Fett einer Art Schollen geschnitten sind.

S. 151. Schout by Nacht = auf Kriegsschiffen der Contre-Admiral. Schout = obrigkeitliche Person in den niederländischen Städten.

S. 152. Jean Barth (1651–1702), der Sohn eines Fischers aus Dünkirchen, war ein gefürchteter Korsarenführer und stieg in französischen Diensten bis zum Admiral auf.

S. 153. Besanmast = bei Dreimastern der hinterste Mast.

S. 159. Mittel gegen Seekrankheit: „Die besten Mittel vor diese Kranckheit achte ich starcke Gewürtz im Munde gekauet, dergleichen seynd Cimmet, Neglein, Galgant, Ingber, Muskatnuß und dergleichen, viele meinen die Kranckheit mit Fasten zu vertreiben, welches doch vergebens. Etliche trincken See-Wasser, meynen davon sich zu brechen, welches doch nicht das See-Wasser macht, sondern der Widerwillen.“

S. 165. Der Schiemann hat die Aufsicht über die Pumpen.

S. 165. Strundt = Kot, Dreck jederlei Art.

S. 186. Kornett = „Ober-Officirer zu Pferd, welcher die Standarte einer Compagnie führet.“

S. 192. Texera’s ansehnliches Hamburger Haus lag am Jungfernstieg.

S. 199. Dietzens Bruder; vermutlich Gottfried Dietz, der unterm Obristen Hans Heinrich v. Katte, und zwar in der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0327"/>
Salben, die harten Brüste weich zu machen; ferner unter die Clystire wider die rothe Ruhr, und unter die Mutter-Clystire, zum Lindern und Erweichen. Bisweilen wird es auch eingegeben, und zwar von einem halben, bis auf zwey gantze Scrupel schwer, die Schärffe auf der Brust zu mildern: denn es eine gute Brust-Artzney ist. Das Wallrath hat eine sehr zeitheilende und dabey Schmertzstillende Krafft. Viele schreiben ihm auch eine geilmachende Eigenschafft zu, so daß man van den Franckfurtern schreibet, daß sie auch deßwegen den rohen Wallrath auf Brod, wie Butter essen sollen.&#x201C;</p>
        <p>S. 136. Fleisch von Eisbären: &#x201E;Ihr Fleisch ist weißlich und feist, wie Schaf-Fleisch, sein Geschmack aber wolt ich nicht versuchen, dann ich mich befürchte, frühzeitig grau zu werden, wie daß die Schiff-Leute davor halten, daß, wer davon isset, bald grau wird&#x201C; &#x2013; sagt Martens; vgl. oben.</p>
        <p>S. 141. Waigat = Hinlopen Straße auf Spitzbergen. &#x201E;Diese Strasse wird der Waigat genennet, weil die Südwinde allda hefftig wehen. Dieses Waigat ist wohl zu unterscheiden von demjenigen bei Nowaja Semlja.&#x201C;</p>
        <p>S. 141. Revier = fahrbare Wasserstraße, Fjord.</p>
        <p>S. 146. Silbersand; vgl. &#x201E;Ausführliche Beschreibung . . . Grönlands . . . durch S von V.&#x201C; (Nürnberg 1679) S. 74f.</p>
        <p>S. 148. Füllmund = Grund oder Grundbau eines Gebäudes, einer Mauer usw.</p>
        <p>S. 149. Rekel = eingesalzene, getrocknete lange Streifen, die aus der Haut und dem Fett einer Art Schollen geschnitten sind.</p>
        <p>S. 151. Schout by Nacht = auf Kriegsschiffen der Contre-Admiral. Schout = obrigkeitliche Person in den niederländischen Städten.</p>
        <p>S. 152. Jean Barth (1651&#x2013;1702), der Sohn eines Fischers aus Dünkirchen, war ein gefürchteter Korsarenführer und stieg in französischen Diensten bis zum Admiral auf.</p>
        <p>S. 153. Besanmast = bei Dreimastern der hinterste Mast.</p>
        <p>S. 159. Mittel gegen Seekrankheit: &#x201E;Die besten Mittel vor diese Kranckheit achte ich starcke Gewürtz im Munde gekauet, dergleichen seynd Cimmet, Neglein, Galgant, Ingber, Muskatnuß und dergleichen, viele meinen die Kranckheit mit Fasten zu vertreiben, welches doch vergebens. Etliche trincken See-Wasser, meynen davon sich zu brechen, welches doch nicht das See-Wasser macht, sondern der Widerwillen.&#x201C;</p>
        <p>S. 165. Der Schiemann hat die Aufsicht über die Pumpen.</p>
        <p>S. 165. Strundt = Kot, Dreck jederlei Art.</p>
        <p>S. 186. Kornett = &#x201E;Ober-Officirer zu Pferd, welcher die Standarte einer <hi rendition="#aq">Compagnie</hi> führet.&#x201C;</p>
        <p>S. 192. Texera&#x2019;s ansehnliches Hamburger Haus lag am Jungfernstieg.</p>
        <p>S. 199. Dietzens Bruder; vermutlich Gottfried Dietz, der unterm Obristen Hans Heinrich v. Katte, und zwar in der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0327] Salben, die harten Brüste weich zu machen; ferner unter die Clystire wider die rothe Ruhr, und unter die Mutter-Clystire, zum Lindern und Erweichen. Bisweilen wird es auch eingegeben, und zwar von einem halben, bis auf zwey gantze Scrupel schwer, die Schärffe auf der Brust zu mildern: denn es eine gute Brust-Artzney ist. Das Wallrath hat eine sehr zeitheilende und dabey Schmertzstillende Krafft. Viele schreiben ihm auch eine geilmachende Eigenschafft zu, so daß man van den Franckfurtern schreibet, daß sie auch deßwegen den rohen Wallrath auf Brod, wie Butter essen sollen.“ S. 136. Fleisch von Eisbären: „Ihr Fleisch ist weißlich und feist, wie Schaf-Fleisch, sein Geschmack aber wolt ich nicht versuchen, dann ich mich befürchte, frühzeitig grau zu werden, wie daß die Schiff-Leute davor halten, daß, wer davon isset, bald grau wird“ – sagt Martens; vgl. oben. S. 141. Waigat = Hinlopen Straße auf Spitzbergen. „Diese Strasse wird der Waigat genennet, weil die Südwinde allda hefftig wehen. Dieses Waigat ist wohl zu unterscheiden von demjenigen bei Nowaja Semlja.“ S. 141. Revier = fahrbare Wasserstraße, Fjord. S. 146. Silbersand; vgl. „Ausführliche Beschreibung . . . Grönlands . . . durch S von V.“ (Nürnberg 1679) S. 74f. S. 148. Füllmund = Grund oder Grundbau eines Gebäudes, einer Mauer usw. S. 149. Rekel = eingesalzene, getrocknete lange Streifen, die aus der Haut und dem Fett einer Art Schollen geschnitten sind. S. 151. Schout by Nacht = auf Kriegsschiffen der Contre-Admiral. Schout = obrigkeitliche Person in den niederländischen Städten. S. 152. Jean Barth (1651–1702), der Sohn eines Fischers aus Dünkirchen, war ein gefürchteter Korsarenführer und stieg in französischen Diensten bis zum Admiral auf. S. 153. Besanmast = bei Dreimastern der hinterste Mast. S. 159. Mittel gegen Seekrankheit: „Die besten Mittel vor diese Kranckheit achte ich starcke Gewürtz im Munde gekauet, dergleichen seynd Cimmet, Neglein, Galgant, Ingber, Muskatnuß und dergleichen, viele meinen die Kranckheit mit Fasten zu vertreiben, welches doch vergebens. Etliche trincken See-Wasser, meynen davon sich zu brechen, welches doch nicht das See-Wasser macht, sondern der Widerwillen.“ S. 165. Der Schiemann hat die Aufsicht über die Pumpen. S. 165. Strundt = Kot, Dreck jederlei Art. S. 186. Kornett = „Ober-Officirer zu Pferd, welcher die Standarte einer Compagnie führet.“ S. 192. Texera’s ansehnliches Hamburger Haus lag am Jungfernstieg. S. 199. Dietzens Bruder; vermutlich Gottfried Dietz, der unterm Obristen Hans Heinrich v. Katte, und zwar in der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/327
Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/327>, abgerufen am 26.11.2024.