Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.thun und sechs Mark Strafe erlegen. Das war's alles, und hatte der Prozeß ein Ende. Weil er aber gedrohet und sich verschworen hatte: er wollte sie erstechen, so nahm ich sie noch vor der Hochzeit in mein Haus, war anno 1727, den 5. Junii. Ich machte alles auf meine Kosten zu einer köstlichen Mahlzeit bereit, bate viel vornehme Leute, auch das ganze Kirchen-Kollegium und Priester dazu, nahm kein Geschenke. Aber Pastor Schwentzel kam nicht. Wir lebeten zwei Jahr miteinander, und wollte sich kein Erbe zeigen. Da war schon ein Lamentieren: wann sie keine Kinder hätte, würden meine Freunde ihr alles nehmen, daß ich gnug zu reden hatte. Endlich, anno 1729, gab uns der liebe GOtt einen Sohn, den ließ ich Johann Carl Anton nennen. Aber Herr Magister Roth hatte ihn nur Johann Anton getaufet, weil er gesaget: es ginge mehr nicht an. Seine Pathen waren der Großvater Herr Carl Andres Reise, Herr Doktor Anton Christoph Reimers und die Frau Doktor Deutschbeinin. Ich nahm keine Geschenke an. Nach zweien Jahren, als den 24. Julii 1731, bescherete uns GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe genennet wurde: Johanna Magdalena. Ihre Pathen waren: die Frau Rathmann Dreißigen, die Frau Loßin und Herr Borchardt, der Kaufmann. Im Widder geborn. Anno 1734, den 4. Augusti, gab mir GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe den Namen empfing: Christiana Dorothea. Ihre Pathen sind Christiana Sophia, Herrn Stadtpräsident Schäffers Eheliebste, Herr Hofrath Doktor Michael Alberti, die Frau Pastor Struenseen. In der Wage geboren. (NB. Johann Anton ist geboren anno 1729, den 25. Augusti, im Zeichen der Jungfrau.) thun und sechs Mark Strafe erlegen. Das war’s alles, und hatte der Prozeß ein Ende. Weil er aber gedrohet und sich verschworen hatte: er wollte sie erstechen, so nahm ich sie noch vor der Hochzeit in mein Haus, war anno 1727, den 5. Junii. Ich machte alles auf meine Kosten zu einer köstlichen Mahlzeit bereit, bate viel vornehme Leute, auch das ganze Kirchen-Kollegium und Priester dazu, nahm kein Geschenke. Aber Pastor Schwentzel kam nicht. Wir lebeten zwei Jahr miteinander, und wollte sich kein Erbe zeigen. Da war schon ein Lamentieren: wann sie keine Kinder hätte, würden meine Freunde ihr alles nehmen, daß ich gnug zu reden hatte. Endlich, anno 1729, gab uns der liebe GOtt einen Sohn, den ließ ich Johann Carl Anton nennen. Aber Herr Magister Roth hatte ihn nur Johann Anton getaufet, weil er gesaget: es ginge mehr nicht an. Seine Pathen waren der Großvater Herr Carl Andres Reise, Herr Doktor Anton Christoph Reimers und die Frau Doktor Deutschbeinin. Ich nahm keine Geschenke an. Nach zweien Jahren, als den 24. Julii 1731, bescherete uns GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe genennet wurde: Johanna Magdalena. Ihre Pathen waren: die Frau Rathmann Dreißigen, die Frau Loßin und Herr Borchardt, der Kaufmann. Im Widder geborn. Anno 1734, den 4. Augusti, gab mir GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe den Namen empfing: Christiana Dorothea. Ihre Pathen sind Christiana Sophia, Herrn Stadtpräsident Schäffers Eheliebste, Herr Hofrath Doktor Michael Alberti, die Frau Pastor Struenseen. In der Wage geboren. (NB. Johann Anton ist geboren anno 1729, den 25. Augusti, im Zeichen der Jungfrau.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0311"/> thun und sechs Mark Strafe erlegen. Das war’s alles, und hatte der Prozeß ein Ende.</p> <p><hi rendition="#in">W</hi>eil er aber gedrohet und sich verschworen hatte: er wollte sie erstechen, so nahm ich sie noch vor der Hochzeit in mein Haus, war anno 1727, den 5. <hi rendition="#aq">Junii</hi>. 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thun und sechs Mark Strafe erlegen. Das war’s alles, und hatte der Prozeß ein Ende.
Weil er aber gedrohet und sich verschworen hatte: er wollte sie erstechen, so nahm ich sie noch vor der Hochzeit in mein Haus, war anno 1727, den 5. Junii. Ich machte alles auf meine Kosten zu einer köstlichen Mahlzeit bereit, bate viel vornehme Leute, auch das ganze Kirchen-Kollegium und Priester dazu, nahm kein Geschenke. Aber Pastor Schwentzel kam nicht.
Wir lebeten zwei Jahr miteinander, und wollte sich kein Erbe zeigen. Da war schon ein Lamentieren: wann sie keine Kinder hätte, würden meine Freunde ihr alles nehmen, daß ich gnug zu reden hatte.
Endlich, anno 1729, gab uns der liebe GOtt einen Sohn, den ließ ich Johann Carl Anton nennen. Aber Herr Magister Roth hatte ihn nur Johann Anton getaufet, weil er gesaget: es ginge mehr nicht an. Seine Pathen waren der Großvater Herr Carl Andres Reise, Herr Doktor Anton Christoph Reimers und die Frau Doktor Deutschbeinin. Ich nahm keine Geschenke an.
Nach zweien Jahren, als den 24. Julii 1731, bescherete uns GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe genennet wurde: Johanna Magdalena. Ihre Pathen waren: die Frau Rathmann Dreißigen, die Frau Loßin und Herr Borchardt, der Kaufmann. Im Widder geborn.
Anno 1734, den 4. Augusti, gab mir GOtt wieder eine Tochter, welche in der heiligen Taufe den Namen empfing: Christiana Dorothea. Ihre Pathen sind Christiana Sophia, Herrn Stadtpräsident Schäffers Eheliebste, Herr Hofrath Doktor Michael Alberti, die Frau Pastor Struenseen. In der Wage geboren. (NB. Johann Anton ist geboren anno 1729, den 25. Augusti, im Zeichen der Jungfrau.)
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