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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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den Wolfpelz aus und zogen den Fuchspelz an, persuadierten mich durch ihren klugen und listigen Advokaten, Licentiaten Rudloffen, zum Vergleich. Welcher also eingerichtet war: daß der Schwiegervater, Georg Schober, und Kindesvormunde nunmehr wollten geschehen lassen, daß ich das Haus vor die gebotenen tausend Thaler behalten, mich aber mit der Frau sollte vergleichen und die Stieftochter bis ins vierzehente Jahr franko erziehen, auch bei ihrer Verheiratung ihr hundert Thaler geben sollte, neben dem, was ihr von der Barbierstube nebenst künftigen Kindern zukäme.

Dies nahm ich an; und ward froh, daß ich nur zum Gelde und Ruhe kam.

Indeß war meine Frau hohen Leibes und war kein Tag, da sie nicht Zank mit ihren Geschwistern hatte. Darum ich sie auch bat und warnete: sie sollte doch zu Hause bleiben und sich vor den Ihrigen hüten; weil sie nicht gerne wollten, daß ich Kinder unter ihr Erb bringen sollte.

Allein meine Frau folgete mir nicht und lief täglich hin. Da denn bei der höchsten Zeit, des Abends, sie sich abermals bei dem Vater gezanket, und sie sie gar aus dem Hause gestoßen hatten. Die Frau in Grimm und Finstern zu Hause läuft und in der Schmeerstraße, am "Güldenen Schloß", über die Gosse und eine Bohle stürzet, über und über. Davon sie mir aber nichts saget, sondern über Wehen klagete.

Ich lasse die Wehemutter gleich holen und da war alles gut. Die harte Geburt währete bis in'n dritten Tag. Da fragete ich die Weiber, die ich hatte lassen dazu holen, als die seelige Frau Doktor Knauten und Rathsmeistern Zeisingen: warum es so lang würde, es stünde gewiß nicht recht? - Da sagten die Weiber:

den Wolfpelz aus und zogen den Fuchspelz an, persuadierten mich durch ihren klugen und listigen Advokaten, Licentiaten Rudloffen, zum Vergleich. Welcher also eingerichtet war: daß der Schwiegervater, Georg Schober, und Kindesvormunde nunmehr wollten geschehen lassen, daß ich das Haus vor die gebotenen tausend Thaler behalten, mich aber mit der Frau sollte vergleichen und die Stieftochter bis ins vierzehente Jahr franko erziehen, auch bei ihrer Verheiratung ihr hundert Thaler geben sollte, neben dem, was ihr von der Barbierstube nebenst künftigen Kindern zukäme.

Dies nahm ich an; und ward froh, daß ich nur zum Gelde und Ruhe kam.

Indeß war meine Frau hohen Leibes und war kein Tag, da sie nicht Zank mit ihren Geschwistern hatte. Darum ich sie auch bat und warnete: sie sollte doch zu Hause bleiben und sich vor den Ihrigen hüten; weil sie nicht gerne wollten, daß ich Kinder unter ihr Erb bringen sollte.

Allein meine Frau folgete mir nicht und lief täglich hin. Da denn bei der höchsten Zeit, des Abends, sie sich abermals bei dem Vater gezanket, und sie sie gar aus dem Hause gestoßen hatten. Die Frau in Grimm und Finstern zu Hause läuft und in der Schmeerstraße, am „Güldenen Schloß“, über die Gosse und eine Bohle stürzet, über und über. Davon sie mir aber nichts saget, sondern über Wehen klagete.

Ich lasse die Wehemutter gleich holen und da war alles gut. Die harte Geburt währete bis in’n dritten Tag. Da fragete ich die Weiber, die ich hatte lassen dazu holen, als die seelige Frau Doktor Knauten und Rathsmeistern Zeisingen: warum es so lang würde, es stünde gewiß nicht recht? – Da sagten die Weiber:

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[0238] den Wolfpelz aus und zogen den Fuchspelz an, persuadierten mich durch ihren klugen und listigen Advokaten, Licentiaten Rudloffen, zum Vergleich. Welcher also eingerichtet war: daß der Schwiegervater, Georg Schober, und Kindesvormunde nunmehr wollten geschehen lassen, daß ich das Haus vor die gebotenen tausend Thaler behalten, mich aber mit der Frau sollte vergleichen und die Stieftochter bis ins vierzehente Jahr franko erziehen, auch bei ihrer Verheiratung ihr hundert Thaler geben sollte, neben dem, was ihr von der Barbierstube nebenst künftigen Kindern zukäme. Dies nahm ich an; und ward froh, daß ich nur zum Gelde und Ruhe kam. Indeß war meine Frau hohen Leibes und war kein Tag, da sie nicht Zank mit ihren Geschwistern hatte. Darum ich sie auch bat und warnete: sie sollte doch zu Hause bleiben und sich vor den Ihrigen hüten; weil sie nicht gerne wollten, daß ich Kinder unter ihr Erb bringen sollte. Allein meine Frau folgete mir nicht und lief täglich hin. Da denn bei der höchsten Zeit, des Abends, sie sich abermals bei dem Vater gezanket, und sie sie gar aus dem Hause gestoßen hatten. Die Frau in Grimm und Finstern zu Hause läuft und in der Schmeerstraße, am „Güldenen Schloß“, über die Gosse und eine Bohle stürzet, über und über. Davon sie mir aber nichts saget, sondern über Wehen klagete. Ich lasse die Wehemutter gleich holen und da war alles gut. Die harte Geburt währete bis in’n dritten Tag. Da fragete ich die Weiber, die ich hatte lassen dazu holen, als die seelige Frau Doktor Knauten und Rathsmeistern Zeisingen: warum es so lang würde, es stünde gewiß nicht recht? – Da sagten die Weiber:

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/238>, abgerufen am 27.11.2024.