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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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großem Gereusche aus, in die Luft übers Meer. Ich erschrak, daß ich fast des Todes war; zumal er mich fast mit seinen weitausbreitenden Flügeln angestoßen.

Ich vermeinet' nicht anders: es war der leidige Teufel, welchen es verdrossen, daß ich in diesem hohen Geheimnis spekulieret hatte. Jedoch sahe ich ihm lange nach und bedachte: daß es ein würklicher Adler (welches daherum viel giebt) war.

Hier brach ich ab und stieg den Felsen herunter an das Schiffe und that meine Verrichtung.

Einsmals ging ich mit einem ganzen Quartel des Schiffsvolk, uns auf der Insul umbzusehen. Und als wir uns wohl satt in Beeren gessen und Vögel geschossen hatten, kamen wir an ein Felsenloch. Da war ein großer Stein, welchen wohl vier Männer nicht bewegen kunnten, vorgeleget.

Die Leute waren kurios und rissen den Stein übern Haufen und krochen hinein. Da fanden sie einen Menschen inne, der wenig bedeckt war, außer die Scham. Wir konnten anfangs nicht erraten, was das wäre. Dabei war aber ein Bootsknecht, der die Sprache verstunde. Als wir den Mann herauszerreten und fragten: was er da machte, gab er zu verstehen, und wies hin an die Seelande: sie hätten ihn darein gefangen gesetzet, und sollte ihm der Kopf mit einem Beil abgehauen werden, weil er Ehebruch begangen.

Wir gaben ihm zu verstehen: er sollte mit uns. - Deß war er froh; fiel vor uns auf die Erde und lief getrost mit.

Als wir ihn auf das Schiff brachten, war es dem Kommandeur sehr angenehm. Ließ ihm zu essen und trinken reichen, und ins Tauen-Gatt thun. Denn er fürchtet: die Leute von der Insul würden ihn suchen. Welches auch geschahe. Und wohl fünfzig Leute und

großem Gereusche aus, in die Luft übers Meer. Ich erschrak, daß ich fast des Todes war; zumal er mich fast mit seinen weitausbreitenden Flügeln angestoßen.

Ich vermeinet’ nicht anders: es war der leidige Teufel, welchen es verdrossen, daß ich in diesem hohen Geheimnis spekulieret hatte. Jedoch sahe ich ihm lange nach und bedachte: daß es ein würklicher Adler (welches daherum viel giebt) war.

Hier brach ich ab und stieg den Felsen herunter an das Schiffe und that meine Verrichtung.

Einsmals ging ich mit einem ganzen Quartel des Schiffsvolk, uns auf der Insul umbzusehen. Und als wir uns wohl satt in Beeren gessen und Vögel geschossen hatten, kamen wir an ein Felsenloch. Da war ein großer Stein, welchen wohl vier Männer nicht bewegen kunnten, vorgeleget.

Die Leute waren kurios und rissen den Stein übern Haufen und krochen hinein. Da fanden sie einen Menschen inne, der wenig bedeckt war, außer die Scham. Wir konnten anfangs nicht erraten, was das wäre. Dabei war aber ein Bootsknecht, der die Sprache verstunde. Als wir den Mann herauszerreten und fragten: was er da machte, gab er zu verstehen, und wies hin an die Seelande: sie hätten ihn darein gefangen gesetzet, und sollte ihm der Kopf mit einem Beil abgehauen werden, weil er Ehebruch begangen.

Wir gaben ihm zu verstehen: er sollte mit uns. – Deß war er froh; fiel vor uns auf die Erde und lief getrost mit.

Als wir ihn auf das Schiff brachten, war es dem Kommandeur sehr angenehm. Ließ ihm zu essen und trinken reichen, und ins Tauen-Gatt thun. Denn er fürchtet: die Leute von der Insul würden ihn suchen. Welches auch geschahe. Und wohl fünfzig Leute und

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[0171] großem Gereusche aus, in die Luft übers Meer. Ich erschrak, daß ich fast des Todes war; zumal er mich fast mit seinen weitausbreitenden Flügeln angestoßen. Ich vermeinet’ nicht anders: es war der leidige Teufel, welchen es verdrossen, daß ich in diesem hohen Geheimnis spekulieret hatte. Jedoch sahe ich ihm lange nach und bedachte: daß es ein würklicher Adler (welches daherum viel giebt) war. Hier brach ich ab und stieg den Felsen herunter an das Schiffe und that meine Verrichtung. Einsmals ging ich mit einem ganzen Quartel des Schiffsvolk, uns auf der Insul umbzusehen. Und als wir uns wohl satt in Beeren gessen und Vögel geschossen hatten, kamen wir an ein Felsenloch. Da war ein großer Stein, welchen wohl vier Männer nicht bewegen kunnten, vorgeleget. Die Leute waren kurios und rissen den Stein übern Haufen und krochen hinein. Da fanden sie einen Menschen inne, der wenig bedeckt war, außer die Scham. Wir konnten anfangs nicht erraten, was das wäre. Dabei war aber ein Bootsknecht, der die Sprache verstunde. Als wir den Mann herauszerreten und fragten: was er da machte, gab er zu verstehen, und wies hin an die Seelande: sie hätten ihn darein gefangen gesetzet, und sollte ihm der Kopf mit einem Beil abgehauen werden, weil er Ehebruch begangen. Wir gaben ihm zu verstehen: er sollte mit uns. – Deß war er froh; fiel vor uns auf die Erde und lief getrost mit. Als wir ihn auf das Schiff brachten, war es dem Kommandeur sehr angenehm. Ließ ihm zu essen und trinken reichen, und ins Tauen-Gatt thun. Denn er fürchtet: die Leute von der Insul würden ihn suchen. Welches auch geschahe. Und wohl fünfzig Leute und

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/171>, abgerufen am 24.11.2024.