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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Im Frühejahr kam mein Kommandeur mit seinen Brüdern ordentlich wieder, und war froh, daß ich noch da war. Er ließ gleich Wein langen und warb mich wieder. Ich mußte vor die andern beiden Schiff auch Meisters schaffen. Mein Schiff, "Die Hoffnung", war ganz neu reparieret und geputzt, lag auf der Reede vor Hamburg.

Als wir uns equipieret und Leute genug hatten, gingen wir den 15. Mai an Bord und fuhren die Elbe hinauf, Stade und Glückstadt vorbei, wo wir die Segel streichen mußten, mit drei Schüssen.

Gleich noch auf der Elbe hatten wir Sturm und konträren Wind. Deshalb wir in Ritzebüttel zwei Tage stille anlegen mußten. Denn es die Elbe hinauf viel Sandbänke giebet, und Tonnen an Ketten schwimmen, daß die Lotsen danach fahren können, welche allein das Schiff, auf ihre Gefahr, dirigieren und dafür ein Gewisses bekommen. Hier war eine Warte und Feuerthurm, darnach sich die Schiff in See richten, daß sie nicht stranden; des Nachtes mit brennenden Pechkränzen.

Als sich der Wind wieder geleget, gingen wir wieder in See. Da es anfanges mir wieder ganz schoplich im Leibe ward. Aber weil ich nüchtern auf die See kam und, nach der Lehre, nur eine Handvoll Seewasser, wornach man sich gleich brechen muß, genommen hatte, ging es bald über.

Wir fuhren einen ganzen Monat und wohl vierzehen Tage, ehe wir ins Eis kommen konnten; denn es war überall feste und alles beleget. Wir schwärmten da lange herum, sahen und höreten keinen Walfisch. Endlich funden wir eine große Öffnung und drangen mit unserm Schiff hinein. Und fingen in einer Zeit von drei Wochen fünf Walfisch und fanden einen toten, bei welchem viel Gestank, Eisvögel und Bären waren.

Im Frühejahr kam mein Kommandeur mit seinen Brüdern ordentlich wieder, und war froh, daß ich noch da war. Er ließ gleich Wein langen und warb mich wieder. Ich mußte vor die andern beiden Schiff auch Meisters schaffen. Mein Schiff, „Die Hoffnung“, war ganz neu reparieret und geputzt, lag auf der Reede vor Hamburg.

Als wir uns equipieret und Leute genug hatten, gingen wir den 15. Mai an Bord und fuhren die Elbe hinauf, Stade und Glückstadt vorbei, wo wir die Segel streichen mußten, mit drei Schüssen.

Gleich noch auf der Elbe hatten wir Sturm und konträren Wind. Deshalb wir in Ritzebüttel zwei Tage stille anlegen mußten. Denn es die Elbe hinauf viel Sandbänke giebet, und Tonnen an Ketten schwimmen, daß die Lotsen danach fahren können, welche allein das Schiff, auf ihre Gefahr, dirigieren und dafür ein Gewisses bekommen. Hier war eine Warte und Feuerthurm, darnach sich die Schiff in See richten, daß sie nicht stranden; des Nachtes mit brennenden Pechkränzen.

Als sich der Wind wieder geleget, gingen wir wieder in See. Da es anfanges mir wieder ganz schoplich im Leibe ward. Aber weil ich nüchtern auf die See kam und, nach der Lehre, nur eine Handvoll Seewasser, wornach man sich gleich brechen muß, genommen hatte, ging es bald über.

Wir fuhren einen ganzen Monat und wohl vierzehen Tage, ehe wir ins Eis kommen konnten; denn es war überall feste und alles beleget. Wir schwärmten da lange herum, sahen und höreten keinen Walfisch. Endlich funden wir eine große Öffnung und drangen mit unserm Schiff hinein. Und fingen in einer Zeit von drei Wochen fünf Walfisch und fanden einen toten, bei welchem viel Gestank, Eisvögel und Bären waren.

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[0159] Im Frühejahr kam mein Kommandeur mit seinen Brüdern ordentlich wieder, und war froh, daß ich noch da war. Er ließ gleich Wein langen und warb mich wieder. Ich mußte vor die andern beiden Schiff auch Meisters schaffen. Mein Schiff, „Die Hoffnung“, war ganz neu reparieret und geputzt, lag auf der Reede vor Hamburg. Als wir uns equipieret und Leute genug hatten, gingen wir den 15. Mai an Bord und fuhren die Elbe hinauf, Stade und Glückstadt vorbei, wo wir die Segel streichen mußten, mit drei Schüssen. Gleich noch auf der Elbe hatten wir Sturm und konträren Wind. Deshalb wir in Ritzebüttel zwei Tage stille anlegen mußten. Denn es die Elbe hinauf viel Sandbänke giebet, und Tonnen an Ketten schwimmen, daß die Lotsen danach fahren können, welche allein das Schiff, auf ihre Gefahr, dirigieren und dafür ein Gewisses bekommen. Hier war eine Warte und Feuerthurm, darnach sich die Schiff in See richten, daß sie nicht stranden; des Nachtes mit brennenden Pechkränzen. Als sich der Wind wieder geleget, gingen wir wieder in See. Da es anfanges mir wieder ganz schoplich im Leibe ward. Aber weil ich nüchtern auf die See kam und, nach der Lehre, nur eine Handvoll Seewasser, wornach man sich gleich brechen muß, genommen hatte, ging es bald über. Wir fuhren einen ganzen Monat und wohl vierzehen Tage, ehe wir ins Eis kommen konnten; denn es war überall feste und alles beleget. Wir schwärmten da lange herum, sahen und höreten keinen Walfisch. Endlich funden wir eine große Öffnung und drangen mit unserm Schiff hinein. Und fingen in einer Zeit von drei Wochen fünf Walfisch und fanden einen toten, bei welchem viel Gestank, Eisvögel und Bären waren.

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/159>, abgerufen am 24.11.2024.