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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Wir machten uns segelfertig, nachdem wir da ziemlich gefischet und uns wohl erfrischet. Gingen mit einem Südwesten-Wind in See, willens nach dem Cap del nord zu segeln. Allein der Wind wurde uns zu stark und konträr, daß - ohne erachtet alles Lavieren - wir nach Island ganz verschlagen wurden. Nun war es wohl unsere Reise nicht; allein gezwungen von Wind und Wetter liefen wir in eine Bay ein.

Sobald wir da Anker geworfen, kamen die Leutchen mit Kanoes (welches kleine Schiff von Baumrinden, mit Thiersehnen zusammengenähet; in etlichen nur ein einiger Mensch sitzen kann; und tragen solchen, wohin er will) zu uns ans Schiff, brachten uns Milch und frische Fische und dergleichen; waren sehr gütig und freundlich mit uns.

Unser Dolmetscher redete viel mit ihnen, wie wir an Land gestiegen, von des Landes Beschaffenheit und von dem brennenden Berg, so mitten auf dieser großen Insel nebenst vielen Bergen lieget, als man von Ferne sehen kann. Er brennete aber diesmal nicht. Und geschähe solches nur zu gewissen Zeiten, wann der Teufel Seelen brächte. Denn sie ganz gewiß dafür halten, daß da die Hölle sei. wie sie denn sagten: daß oft grausames Geheule und Stimmen sich hören ließen.

Die Leutchen sind sehr abergläubig: erkennen zwar GOtt, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden, und haben auch ihre Priester, aber dabei sehr abgöttische; machen sich aus allem etwas. - Wir handelten viel gedörret Fische, Lachs, Rekel und dergleichen von ihnen. Aber Geld wollten sie nicht nehmen; sondern allerlei Schnallen, Spiegel, Gürtel, Leinwand, alte Kleider und dergleichen.

Als der Wind gut wurde, segelten wir ab, immer nordost an, und sahen in acht Tagen zur Rechten Land,

Wir machten uns segelfertig, nachdem wir da ziemlich gefischet und uns wohl erfrischet. Gingen mit einem Südwesten-Wind in See, willens nach dem Cap del nord zu segeln. Allein der Wind wurde uns zu stark und konträr, daß – ohne erachtet alles Lavieren – wir nach Island ganz verschlagen wurden. Nun war es wohl unsere Reise nicht; allein gezwungen von Wind und Wetter liefen wir in eine Bay ein.

Sobald wir da Anker geworfen, kamen die Leutchen mit Kanoes (welches kleine Schiff von Baumrinden, mit Thiersehnen zusammengenähet; in etlichen nur ein einiger Mensch sitzen kann; und tragen solchen, wohin er will) zu uns ans Schiff, brachten uns Milch und frische Fische und dergleichen; waren sehr gütig und freundlich mit uns.

Unser Dolmetscher redete viel mit ihnen, wie wir an Land gestiegen, von des Landes Beschaffenheit und von dem brennenden Berg, so mitten auf dieser großen Insel nebenst vielen Bergen lieget, als man von Ferne sehen kann. Er brennete aber diesmal nicht. Und geschähe solches nur zu gewissen Zeiten, wann der Teufel Seelen brächte. Denn sie ganz gewiß dafür halten, daß da die Hölle sei. wie sie denn sagten: daß oft grausames Geheule und Stimmen sich hören ließen.

Die Leutchen sind sehr abergläubig: erkennen zwar GOtt, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden, und haben auch ihre Priester, aber dabei sehr abgöttische; machen sich aus allem etwas. – Wir handelten viel gedörret Fische, Lachs, Rekel und dergleichen von ihnen. Aber Geld wollten sie nicht nehmen; sondern allerlei Schnallen, Spiegel, Gürtel, Leinwand, alte Kleider und dergleichen.

Als der Wind gut wurde, segelten wir ab, immer nordost an, und sahen in acht Tagen zur Rechten Land,

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          <p>Unser Dolmetscher redete viel mit ihnen, wie wir an Land gestiegen, von des Landes Beschaffenheit und von dem brennenden Berg, so mitten auf dieser großen Insel nebenst vielen Bergen lieget, als man von Ferne sehen kann. Er brennete aber diesmal nicht. Und geschähe solches nur zu gewissen Zeiten, wann der Teufel Seelen brächte. Denn sie ganz gewiß dafür halten, daß da die Hölle sei. wie sie denn sagten: daß oft grausames Geheule und Stimmen sich hören ließen.</p>
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[0149] Wir machten uns segelfertig, nachdem wir da ziemlich gefischet und uns wohl erfrischet. Gingen mit einem Südwesten-Wind in See, willens nach dem Cap del nord zu segeln. Allein der Wind wurde uns zu stark und konträr, daß – ohne erachtet alles Lavieren – wir nach Island ganz verschlagen wurden. Nun war es wohl unsere Reise nicht; allein gezwungen von Wind und Wetter liefen wir in eine Bay ein. Sobald wir da Anker geworfen, kamen die Leutchen mit Kanoes (welches kleine Schiff von Baumrinden, mit Thiersehnen zusammengenähet; in etlichen nur ein einiger Mensch sitzen kann; und tragen solchen, wohin er will) zu uns ans Schiff, brachten uns Milch und frische Fische und dergleichen; waren sehr gütig und freundlich mit uns. Unser Dolmetscher redete viel mit ihnen, wie wir an Land gestiegen, von des Landes Beschaffenheit und von dem brennenden Berg, so mitten auf dieser großen Insel nebenst vielen Bergen lieget, als man von Ferne sehen kann. Er brennete aber diesmal nicht. Und geschähe solches nur zu gewissen Zeiten, wann der Teufel Seelen brächte. Denn sie ganz gewiß dafür halten, daß da die Hölle sei. wie sie denn sagten: daß oft grausames Geheule und Stimmen sich hören ließen. Die Leutchen sind sehr abergläubig: erkennen zwar GOtt, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden, und haben auch ihre Priester, aber dabei sehr abgöttische; machen sich aus allem etwas. – Wir handelten viel gedörret Fische, Lachs, Rekel und dergleichen von ihnen. Aber Geld wollten sie nicht nehmen; sondern allerlei Schnallen, Spiegel, Gürtel, Leinwand, alte Kleider und dergleichen. Als der Wind gut wurde, segelten wir ab, immer nordost an, und sahen in acht Tagen zur Rechten Land,

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/149>, abgerufen am 22.11.2024.