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Diefenbach, Johann: Reformation oder Revolution. Mainz, 1897.

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Vorwort.


Vorliegende Broschüre ist eine Gelegenheitsschrift. Sie
macht keinen Anspruch auf gelehrte, wissenschaft-
liche Untersuchungen; sie ist ebensosehr eine Frucht rascher
Entschließung, doch nicht wie jene spontanen Kundgebungen
von akatholischer Seite, welchen der tiefe Ernst der Über-
legung und der ruhigen Prüfung abging; denn diese waren
nur Ergüsse der Leidenschaft, von welcher indes der Ver-
fasser sich frei fühlt. Er hat auch nichts Neues zu sagen,
sondern nur Altes zu wiederholen.

Wozu also der Kriegslörm, wenn Papst Leo XIII.
nichts Anderes gesagt hat, als was Hunderte vor ihm
behauptet hatten, sowohl Katholiken, wie Protestanten?
Wozu dies, wenn alle Welt weiß, daß der regierende
Papst ein friedliebender Mann ist, der nichts sehnlicher
erstrebt, als die ganze Christenheit zu einigen, alle Con-
fessionen, die einen christlichen Namen führen, zu versöh-
nen? Hatte nicht schon Wilh. Hohhoff vor einem De-
zennium die Beweise erbracht in seinem Werke: "Die
Revolution seit dem 16. Jahrhundert im Lichte der neue-
sten Forschung", daß die Reformation einer Revolution
gleich zu achten sei? Hat nicht Döllinger vor 50 Jah-
ren die Beweise zusammengestellt, daß der Reformation

Vorwort.


Vorliegende Broſchüre iſt eine Gelegenheitsſchrift. Sie
macht keinen Anſpruch auf gelehrte, wiſſenſchaft-
liche Unterſuchungen; ſie iſt ebenſoſehr eine Frucht raſcher
Entſchließung, doch nicht wie jene ſpontanen Kundgebungen
von akatholiſcher Seite, welchen der tiefe Ernſt der Über-
legung und der ruhigen Prüfung abging; denn dieſe waren
nur Ergüſſe der Leidenſchaft, von welcher indes der Ver-
faſſer ſich frei fühlt. Er hat auch nichts Neues zu ſagen,
ſondern nur Altes zu wiederholen.

Wozu alſo der Kriegslörm, wenn Papſt Leo XIII.
nichts Anderes geſagt hat, als was Hunderte vor ihm
behauptet hatten, ſowohl Katholiken, wie Proteſtanten?
Wozu dies, wenn alle Welt weiß, daß der regierende
Papſt ein friedliebender Mann iſt, der nichts ſehnlicher
erſtrebt, als die ganze Chriſtenheit zu einigen, alle Con-
feſſionen, die einen chriſtlichen Namen führen, zu verſöh-
nen? Hatte nicht ſchon Wilh. Hohhoff vor einem De-
zennium die Beweiſe erbracht in ſeinem Werke: „Die
Revolution ſeit dem 16. Jahrhundert im Lichte der neue-
ſten Forſchung‟, daß die Reformation einer Revolution
gleich zu achten ſei? Hat nicht Döllinger vor 50 Jah-
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Zitationshilfe: Diefenbach, Johann: Reformation oder Revolution. Mainz, 1897, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/diefenbach_reformation_1897/9>, abgerufen am 24.11.2024.