Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
2. Theil Buß- und Beicht Büchlein.
Nach dem Morgensegen.
Der 2. Bußpsalm ist der 32.

WOl dem/ dem die Ubertretung vergeben sind/
dem die Sünde bedeckt ist. Wol dem Men-
schen/ dem der Herr die Missethat nicht zu-
rechnet/ in des Geist kein falsch ist. Denn da ichs
wolte verschweigen/ verschmachten meine Gebeine
durch mein tägliches Heulen. Denn deine Hand
war Tag und Nacht schwer auf mir/ daß mein Safft
vertrocknet/ wie es im Sommer dürre wird/ Sela.
Darumb bekenne ich dir meine Sünde/ und verhele
meine Missethat nicht/ Jch sprach/ ich wil dem Herrn
meine Ubertretung bekennen/ da vergabstu mir die
Missethat meiner Sünden/ Sela. Dafür werden
dich alle Heiligen bitten zu rechter Zeit/ darumb wenn
grosse Wasserfluth kommen/ werden sie nicht an die selbi-
gen gelangen. Du bist mein Schirm/ du woltest
mich für Angst behüten/ daß ich errettet/ gantz frö-
lich rühmen könte/ Sela. Jch wil dich unterweisen/
und dir den Weg zeigen/ den du wandeln solt/ Jch
wil dich mit meinen Augen leiten/ Seyd nicht wie
Roß und Mäuler/ die nicht verständig sind/ welchen
man Zäume und Gebis muß ins Maul legen/ wenn
sie nicht zu dir wollen. Der Gottlose hat viel Pla-
ge/ wer aber auff den Herrn hoffet/ den wird die

Güte
2. Theil Buß- und Beicht Büchlein.
Nach dem Morgenſegen.
Der 2. Bußpſalm iſt der 32.

WOl dem/ dem die Ubertretung vergeben ſind/
dem die Sünde bedeckt iſt. Wol dem Men-
ſchen/ dem der Herr die Miſſethat nicht zu-
rechnet/ in des Geiſt kein falſch iſt. Denn da ichs
wolte verſchweigen/ verſchmachten meine Gebeine
durch mein tägliches Heulen. Denn deine Hand
war Tag und Nacht ſchwer auf mir/ daß mein Safft
vertrocknet/ wie es im Sommer dürre wird/ Sela.
Darumb bekenne ich dir meine Sünde/ und verhele
meine Miſſethat nicht/ Jch ſprach/ ich wil dem Herrn
meine Ubertretung bekennen/ da vergabſtu mir die
Miſſethat meiner Sünden/ Sela. Dafür werden
dich alle Heiligen bitten zu rechter Zeit/ darumb wenn
groſſe Waſſerfluth kom̃en/ werden ſie nicht an die ſelbi-
gen gelangen. Du biſt mein Schirm/ du wolteſt
mich für Angſt behüten/ daß ich errettet/ gantz frö-
lich rühmen könte/ Sela. Jch wil dich unterweiſen/
und dir den Weg zeigen/ den du wandeln ſolt/ Jch
wil dich mit meinen Augen leiten/ Seyd nicht wie
Roß und Mäuler/ die nicht verſtändig ſind/ welchen
man Zäume und Gebis muß ins Maul legen/ wenn
ſie nicht zu dir wollen. Der Gottloſe hat viel Pla-
ge/ wer aber auff den Herrn hoffet/ den wird die

Güte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0088" n="14"/>
          <fw place="top" type="header">2. Theil Buß- und Beicht Büchlein.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Nach dem Morgen&#x017F;egen.</hi><lb/>
Der 2. Bußp&#x017F;alm i&#x017F;t der 32.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Ol dem/ dem die Ubertretung vergeben &#x017F;ind/<lb/>
dem die Sünde bedeckt i&#x017F;t. Wol dem Men-<lb/>
&#x017F;chen/ dem der <hi rendition="#k">Herr</hi> die Mi&#x017F;&#x017F;ethat nicht zu-<lb/>
rechnet/ in des Gei&#x017F;t kein fal&#x017F;ch i&#x017F;t. Denn da ichs<lb/>
wolte ver&#x017F;chweigen/ ver&#x017F;chmachten meine Gebeine<lb/>
durch mein tägliches Heulen. Denn deine Hand<lb/>
war Tag und Nacht &#x017F;chwer auf mir/ daß mein Safft<lb/>
vertrocknet/ wie es im Sommer dürre wird/ Sela.<lb/>
Darumb bekenne ich dir meine Sünde/ und verhele<lb/>
meine Mi&#x017F;&#x017F;ethat nicht/ Jch &#x017F;prach/ ich wil dem H<hi rendition="#k">e</hi>rrn<lb/>
meine Ubertretung bekennen/ da vergab&#x017F;tu mir die<lb/>
Mi&#x017F;&#x017F;ethat meiner Sünden/ Sela. Dafür werden<lb/>
dich alle Heiligen bitten zu rechter Zeit/ darumb wenn<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Wa&#x017F;&#x017F;erfluth kom&#x0303;en/ werden &#x017F;ie nicht an die &#x017F;elbi-<lb/>
gen gelangen. Du bi&#x017F;t mein Schirm/ du wolte&#x017F;t<lb/>
mich für Ang&#x017F;t behüten/ daß ich errettet/ gantz frö-<lb/>
lich rühmen könte/ Sela. Jch wil dich unterwei&#x017F;en/<lb/>
und dir den Weg zeigen/ den du wandeln &#x017F;olt/ Jch<lb/>
wil dich mit meinen Augen leiten/ Seyd nicht wie<lb/>
Roß und Mäuler/ die nicht ver&#x017F;tändig &#x017F;ind/ welchen<lb/>
man Zäume und Gebis muß ins Maul legen/ wenn<lb/>
&#x017F;ie nicht zu dir wollen. Der Gottlo&#x017F;e hat viel Pla-<lb/>
ge/ wer aber auff den <hi rendition="#k">Herrn</hi> hoffet/ den wird die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Güte</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0088] 2. Theil Buß- und Beicht Büchlein. Nach dem Morgenſegen. Der 2. Bußpſalm iſt der 32. WOl dem/ dem die Ubertretung vergeben ſind/ dem die Sünde bedeckt iſt. Wol dem Men- ſchen/ dem der Herr die Miſſethat nicht zu- rechnet/ in des Geiſt kein falſch iſt. Denn da ichs wolte verſchweigen/ verſchmachten meine Gebeine durch mein tägliches Heulen. Denn deine Hand war Tag und Nacht ſchwer auf mir/ daß mein Safft vertrocknet/ wie es im Sommer dürre wird/ Sela. Darumb bekenne ich dir meine Sünde/ und verhele meine Miſſethat nicht/ Jch ſprach/ ich wil dem Herrn meine Ubertretung bekennen/ da vergabſtu mir die Miſſethat meiner Sünden/ Sela. Dafür werden dich alle Heiligen bitten zu rechter Zeit/ darumb wenn groſſe Waſſerfluth kom̃en/ werden ſie nicht an die ſelbi- gen gelangen. Du biſt mein Schirm/ du wolteſt mich für Angſt behüten/ daß ich errettet/ gantz frö- lich rühmen könte/ Sela. Jch wil dich unterweiſen/ und dir den Weg zeigen/ den du wandeln ſolt/ Jch wil dich mit meinen Augen leiten/ Seyd nicht wie Roß und Mäuler/ die nicht verſtändig ſind/ welchen man Zäume und Gebis muß ins Maul legen/ wenn ſie nicht zu dir wollen. Der Gottloſe hat viel Pla- ge/ wer aber auff den Herrn hoffet/ den wird die Güte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/88
Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/88>, abgerufen am 24.11.2024.