Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.an die Krancken. Seelen nach/ überkommet/ dem Leib nach aber in der frölichen Auffer-stehung der Todten. Und diese zwey Kleinod wil der Herr wol auf- heben. Daß euch aber das ewige Leben nicht fehlen kan/ macht Christus der Ertzhertzog des Lebens/ der hat es euch geöfnet/ und ihm lassen sauer werden/ durch sein bitters Leiden und Sterben/ und Ver- giessung seines köstlichen rosinfarben Bluts/ welches als ein Gnaden- reiche Sündfluth alle Sünde abwäschet/ und ob gleich unsere Sünde wehren wie der Sand am Meer/ iedoch ist die Barmhertzigkeit unsers Gottes viel grösser/ welche alle Morgen neu ist. Und ihr werdet solcher Gutthaten Christi gewislich theilhafftig werden. Denn ihr erkennet von Hertzen eure Sünde/ welches Christo eine hertzliche Freude ist/ wie in den Psalmen geschrieben stehet. Es ist Gott ein Opffer ein zerschlagener Geist/ Ps. 51. Und Ezech. 18. So war ich lebe/ ich wil nicht den Todt des Sünders/ sondern daß er sich be- kehre und lebe. Und ist hierinn kein Ansehen der Person. Dar- nach habt ihr euer einig Vertrauen auf Christum den eingebohrnen Sohn GOttes/ den rechten Gnaden-Stul/ Rom. 3. Zum dritten/ die Siegel des Glaubens/ welche sind die heiligen Sacramenta/ son- derlich das Gnadenreiche Abendmal/ da Christus in euch/ und ihr im ihm seyd. Darüm ihr mit dem lieben Aposiel Paulo getrost spre- chen könt/ Rom. 8. Jst Gott für uns/ wer mag wieder uns seyn. Jtem/ Jch bin gewis/ das weder Todt noch Leben/ weder Engel noch Fürstenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwertiges noch Zu- künfftiges/ weder Hohes noch Tieffes/ noch kein andere Creatur mag uns von der Liebe Gottes scheiden/ die in Christo Jesu ist unserm Herrn. Vermahnung an den Krancken/ welcher etwan üm seiner Sünde willen zu viel kleinmütig ist/ und an der wahren Barmhertzigkeit GOttes zweiffeln wolte. Seid Mmmmm iij
an die Krancken. Seelen nach/ überkommet/ dem Leib nach aber in der frölichen Auffer-ſtehung der Todten. Und dieſe zwey Kleinod wil der Herr wol auf- heben. Daß euch aber das ewige Leben nicht fehlen kan/ macht Chriſtus der Ertzhertzog des Lebens/ der hat es euch geöfnet/ und ihm laſſen ſauer werden/ durch ſein bitters Leiden und Sterben/ und Ver- gieſſung ſeines köſtlichen roſinfarben Bluts/ welches als ein Gnaden- reiche Sündfluth alle Sünde abwäſchet/ und ob gleich unſere Sünde wehren wie der Sand am Meer/ iedoch iſt die Barmhertzigkeit unſers Gottes viel gröſſer/ welche alle Morgen neu iſt. Und ihr werdet ſolcher Gutthaten Chriſti gewislich theilhafftig werden. Denn ihr erkennet von Hertzen eure Sünde/ welches Chriſto eine hertzliche Freude iſt/ wie in den Pſalmen geſchrieben ſtehet. Es iſt Gott ein Opffer ein zerſchlagener Geiſt/ Pſ. 51. Und Ezech. 18. So war ich lebe/ ich wil nicht den Todt des Sünders/ ſondern daß er ſich be- kehre und lebe. Und iſt hierinn kein Anſehen der Perſon. Dar- nach habt ihr euer einig Vertrauen auf Chriſtum den eingebohrnen Sohn GOttes/ den rechten Gnaden-Stul/ Rom. 3. Zum dritten/ die Siegel des Glaubens/ welche ſind die heiligen Sacramenta/ ſon- derlich das Gnadenreiche Abendmal/ da Chriſtus in euch/ und ihr im ihm ſeyd. Darüm ihr mit dem lieben Apoſiel Paulo getroſt ſpre- chen könt/ Rom. 8. Jſt Gott für uns/ wer mag wieder uns ſeyn. Jtem/ Jch bin gewis/ das weder Todt noch Leben/ weder Engel noch Fürſtenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwertiges noch Zu- künfftiges/ weder Hohes noch Tieffes/ noch kein andere Creatur mag uns von der Liebe Gottes ſcheiden/ die in Chriſto Jeſu iſt unſerm Herrn. Vermahnung an den Krancken/ welcher etwan üm ſeiner Sünde willen zu viel kleinmütig iſt/ und an der wahren Barmhertzigkeit GOttes zweiffeln wolte. Seid Mmmmm iij
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an die Krancken.
Seelen nach/ überkommet/ dem Leib nach aber in der frölichen Auffer-
ſtehung der Todten. Und dieſe zwey Kleinod wil der Herr wol auf-
heben. Daß euch aber das ewige Leben nicht fehlen kan/ macht
Chriſtus der Ertzhertzog des Lebens/ der hat es euch geöfnet/ und ihm
laſſen ſauer werden/ durch ſein bitters Leiden und Sterben/ und Ver-
gieſſung ſeines köſtlichen roſinfarben Bluts/ welches als ein Gnaden-
reiche Sündfluth alle Sünde abwäſchet/ und ob gleich unſere Sünde
wehren wie der Sand am Meer/ iedoch iſt die Barmhertzigkeit unſers
Gottes viel gröſſer/ welche alle Morgen neu iſt. Und ihr werdet
ſolcher Gutthaten Chriſti gewislich theilhafftig werden. Denn
ihr erkennet von Hertzen eure Sünde/ welches Chriſto eine hertzliche
Freude iſt/ wie in den Pſalmen geſchrieben ſtehet. Es iſt Gott ein
Opffer ein zerſchlagener Geiſt/ Pſ. 51. Und Ezech. 18. So war
ich lebe/ ich wil nicht den Todt des Sünders/ ſondern daß er ſich be-
kehre und lebe. Und iſt hierinn kein Anſehen der Perſon. Dar-
nach habt ihr euer einig Vertrauen auf Chriſtum den eingebohrnen
Sohn GOttes/ den rechten Gnaden-Stul/ Rom. 3. Zum dritten/
die Siegel des Glaubens/ welche ſind die heiligen Sacramenta/ ſon-
derlich das Gnadenreiche Abendmal/ da Chriſtus in euch/ und ihr im
ihm ſeyd. Darüm ihr mit dem lieben Apoſiel Paulo getroſt ſpre-
chen könt/ Rom. 8. Jſt Gott für uns/ wer mag wieder uns ſeyn.
Jtem/ Jch bin gewis/ das weder Todt noch Leben/ weder Engel
noch Fürſtenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwertiges noch Zu-
künfftiges/ weder Hohes noch Tieffes/ noch kein andere Creatur mag
uns von der Liebe Gottes ſcheiden/ die in Chriſto Jeſu iſt unſerm
Herrn.
Vermahnung an den Krancken/ welcher etwan üm
ſeiner Sünde willen zu viel kleinmütig iſt/ und an der wahren
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Zitationshilfe: | Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 89[90]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/433>, abgerufen am 15.08.2024. |