Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

ewige Leben und Seeligkeit.
mache es hie in diesem Leben mit mir wie du wilt/ gib
mir was dir wolgefällig/ allein lasse mich in deinem
Hause wohnen/ nim mich auf in deine ewige Hütten/
hie ist doch nichts als Eitelkeit/ alles vergänglich/ A-
sche und Staub/ Wer kan aber deines ewigen Reichs
Freude und Herrligkeit aussprechen? O Herr re-
giere und leite mich durch deinen Geist/ daß ich dieser
Herrligkeit nicht beraubet werde/ erhalte mich in dei-
ner Furcht/ Liebe und Erkäntnüs/ daß ich nach diesem
Leben auch möge eingehen zu der künfftigen Herrlig-
keit/ welche grösser ist/ als ietzunder iemand kan den-
cken oder davon reden/ O Herr Christe/ verleihe mir
Gedult/ daß ich alle Betrübnüs und Wiederwertig-
keit dieses Lebens möge überwinden/ in der Hofnung
der grossen Herrligkeit/ welche du uns bereitet hast/
und weil es nicht anders seyn kan/ denn daß wir durch
viel Trübnüs/ Angst/ Noth und Wiederwertigkeit/
müssen eingehen zum ewigen Leben/ so laß uns alles
gering/ oder vielmehr für gar nichts halten/ was wir
hie müssen leiden und ausstehen, und allein unser Herz
und Gedancken wenden auff die folgende Freud und
Herrligkeit/ Laß mich ja kein Unglück/ Creutz und
Wiederwertigkeit/ auch kein zeitliche Lust und Liebe
von diesem deinem Reich abwenden/ sondern gib mir
deine Gnade/ daß ich Tag und Nacht darnach dencke und

trachte
Lllll iij

ewige Leben und Seeligkeit.
mache es hie in dieſem Leben mit mir wie du wilt/ gib
mir was dir wolgefällig/ allein laſſe mich in deinem
Hauſe wohnen/ nim mich auf in deine ewige Hütten/
hie iſt doch nichts als Eitelkeit/ alles vergänglich/ A-
ſche und Staub/ Wer kan aber deines ewigen Reichs
Freude und Herrligkeit ausſprechen? O Herr re-
giere und leite mich durch deinen Geiſt/ daß ich dieſer
Herrligkeit nicht beraubet werde/ erhalte mich in dei-
ner Furcht/ Liebe und Erkäntnüs/ daß ich nach dieſem
Leben auch möge eingehen zu der künfftigen Herrlig-
keit/ welche gröſſer iſt/ als ietzunder iemand kan den-
cken oder davon reden/ O Herr Chriſte/ verleihe mir
Gedult/ daß ich alle Betrübnüs und Wiederwertig-
keit dieſes Lebens möge überwinden/ in der Hofnung
der groſſen Herrligkeit/ welche du uns bereitet haſt/
und weil es nicht anders ſeyn kan/ denn daß wir durch
viel Trübnüs/ Angſt/ Noth und Wiederwertigkeit/
müſſen eingehen zum ewigen Leben/ ſo laß uns alles
gering/ oder vielmehr für gar nichts halten/ was wir
hie müſſen leiden und ausſtehen, und allein unſer Herz
und Gedancken wenden auff die folgende Freud und
Herrligkeit/ Laß mich ja kein Unglück/ Creutz und
Wiederwertigkeit/ auch kein zeitliche Luſt und Liebe
von dieſem deinem Reich abwenden/ ſondern gib mir
deine Gnade/ daß ich Tag uñ Nacht darnach dencke uñ

trachte
Lllll iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0425" n="81[82]"/><fw place="top" type="header">ewige Leben und Seeligkeit.</fw><lb/>
mache es hie in die&#x017F;em Leben mit mir wie du wilt/ gib<lb/>
mir was dir wolgefällig/ allein la&#x017F;&#x017F;e mich in deinem<lb/>
Hau&#x017F;e wohnen/ nim mich auf in deine ewige Hütten/<lb/>
hie i&#x017F;t doch nichts als Eitelkeit/ alles vergänglich/ A-<lb/>
&#x017F;che und Staub/ Wer kan aber deines ewigen Reichs<lb/>
Freude und Herrligkeit aus&#x017F;prechen? O <hi rendition="#k">Herr</hi> re-<lb/>
giere und leite mich durch deinen Gei&#x017F;t/ daß ich die&#x017F;er<lb/>
Herrligkeit nicht beraubet werde/ erhalte mich in dei-<lb/>
ner Furcht/ Liebe und Erkäntnüs/ daß ich nach die&#x017F;em<lb/>
Leben auch möge eingehen zu der künfftigen Herrlig-<lb/>
keit/ welche grö&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t/ als ietzunder iemand kan den-<lb/>
cken oder davon reden/ O <hi rendition="#k">Herr</hi> Chri&#x017F;te/ verleihe mir<lb/>
Gedult/ daß ich alle Betrübnüs und Wiederwertig-<lb/>
keit die&#x017F;es Lebens möge überwinden/ in der Hofnung<lb/>
der gro&#x017F;&#x017F;en Herrligkeit/ welche du uns bereitet ha&#x017F;t/<lb/>
und weil es nicht anders &#x017F;eyn kan/ denn daß wir durch<lb/>
viel Trübnüs/ Ang&#x017F;t/ Noth und Wiederwertigkeit/<lb/>
mü&#x017F;&#x017F;en eingehen zum ewigen Leben/ &#x017F;o laß uns alles<lb/>
gering/ oder vielmehr für gar nichts halten/ was wir<lb/>
hie mü&#x017F;&#x017F;en leiden und aus&#x017F;tehen, und allein un&#x017F;er Herz<lb/>
und Gedancken wenden auff die folgende Freud und<lb/>
Herrligkeit/ Laß mich ja kein Unglück/ Creutz und<lb/>
Wiederwertigkeit/ auch kein zeitliche Lu&#x017F;t und Liebe<lb/>
von die&#x017F;em deinem Reich abwenden/ &#x017F;ondern gib mir<lb/>
deine Gnade/ daß ich Tag uñ Nacht darnach dencke uñ<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Lllll iij</fw><fw place="bottom" type="catch">trachte</fw><lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81[82]/0425] ewige Leben und Seeligkeit. mache es hie in dieſem Leben mit mir wie du wilt/ gib mir was dir wolgefällig/ allein laſſe mich in deinem Hauſe wohnen/ nim mich auf in deine ewige Hütten/ hie iſt doch nichts als Eitelkeit/ alles vergänglich/ A- ſche und Staub/ Wer kan aber deines ewigen Reichs Freude und Herrligkeit ausſprechen? O Herr re- giere und leite mich durch deinen Geiſt/ daß ich dieſer Herrligkeit nicht beraubet werde/ erhalte mich in dei- ner Furcht/ Liebe und Erkäntnüs/ daß ich nach dieſem Leben auch möge eingehen zu der künfftigen Herrlig- keit/ welche gröſſer iſt/ als ietzunder iemand kan den- cken oder davon reden/ O Herr Chriſte/ verleihe mir Gedult/ daß ich alle Betrübnüs und Wiederwertig- keit dieſes Lebens möge überwinden/ in der Hofnung der groſſen Herrligkeit/ welche du uns bereitet haſt/ und weil es nicht anders ſeyn kan/ denn daß wir durch viel Trübnüs/ Angſt/ Noth und Wiederwertigkeit/ müſſen eingehen zum ewigen Leben/ ſo laß uns alles gering/ oder vielmehr für gar nichts halten/ was wir hie müſſen leiden und ausſtehen, und allein unſer Herz und Gedancken wenden auff die folgende Freud und Herrligkeit/ Laß mich ja kein Unglück/ Creutz und Wiederwertigkeit/ auch kein zeitliche Luſt und Liebe von dieſem deinem Reich abwenden/ ſondern gib mir deine Gnade/ daß ich Tag uñ Nacht darnach dencke uñ trachte Lllll iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/425
Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 81[82]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/425>, abgerufen am 24.11.2024.