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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Die selige Sterb-Kunst.
men/ und sie tausendmal besser/ als wenn ich selbst
stets bey und üm sie wäre/ versorgen.

Die dritte Ursach.

So sehen wir auch nicht allein aus Gottes
Wort/ welches derselben Exempel voll ist/ sondern
auch aus der täglichen Erfahrung/ wie unser Herr
Gott verlassene Witwen und Wäysen die ihm gleich
wie der 10. Psalm saget: (Tibi derelictus est pauper)
durchs Loß und als Auswirfflinge/ welche sonst nie-
mand gerne haben wil anheim gefallen/ treulich an-
genommen/ sie ernehret/ und versorget habe.

Die vierdte Ursach.

Ja/ das noch mehr ist/ es käme mancher Mensch
nicht zu den Digniteten/ dazu ihn Gott offt wun-
derlich erhebet/ wenn ihme seine Eltern/ die ihn viel-
leicht durch übrige Lindigkeit hätten verzerteln mö-
gen/ in der Jugend von dem lieben Gott nicht wä-
ren entzogen worden.

Ja/ sagt mancher/ wenn ich meinem Weib und
Kinderlein einen getreuen Vormund hätte/ so wolt
ich darnach meinen Willen desto ehe in Gottes Wil-
len setzen.

Aber wiltu deinen frommen Gott zu einem sol-
chen Vormund deinen Kindern haben/ so mustu die-
se zwey Ding thun:

Erst-
Fffff

Die ſelige Sterb-Kunſt.
men/ und ſie tauſendmal beſſer/ als wenn ich ſelbſt
ſtets bey und üm ſie wäre/ verſorgen.

Die dritte Urſach.

So ſehen wir auch nicht allein aus Gottes
Wort/ welches derſelben Exempel voll iſt/ ſondern
auch aus der täglichen Erfahrung/ wie unſer Herr
Gott verlaſſene Witwen und Wäyſen die ihm gleich
wie der 10. Pſalm ſaget: (Tibi derelictus eſt pauper)
durchs Loß und als Auswirfflinge/ welche ſonſt nie-
mand gerne haben wil anheim gefallen/ treulich an-
genommen/ ſie ernehret/ und verſorget habe.

Die vierdte Urſach.

Ja/ das noch mehr iſt/ es käme mancher Menſch
nicht zu den Digniteten/ dazu ihn Gott offt wun-
derlich erhebet/ wenn ihme ſeine Eltern/ die ihn viel-
leicht durch übrige Lindigkeit hätten verzerteln mö-
gen/ in der Jugend von dem lieben Gott nicht wä-
ren entzogen worden.

Ja/ ſagt mancher/ wenn ich meinem Weib und
Kinderlein einen getreuen Vormund hätte/ ſo wolt
ich darnach meinen Willen deſto ehe in Gottes Wil-
len ſetzen.

Aber wiltu deinen frommen Gott zu einem ſol-
chen Vormund deinen Kindern haben/ ſo muſtu die-
ſe zwey Ding thun:

Erſt-
Fffff
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[38/0381] Die ſelige Sterb-Kunſt. men/ und ſie tauſendmal beſſer/ als wenn ich ſelbſt ſtets bey und üm ſie wäre/ verſorgen. Die dritte Urſach. So ſehen wir auch nicht allein aus Gottes Wort/ welches derſelben Exempel voll iſt/ ſondern auch aus der täglichen Erfahrung/ wie unſer Herr Gott verlaſſene Witwen und Wäyſen die ihm gleich wie der 10. Pſalm ſaget: (Tibi derelictus eſt pauper) durchs Loß und als Auswirfflinge/ welche ſonſt nie- mand gerne haben wil anheim gefallen/ treulich an- genommen/ ſie ernehret/ und verſorget habe. Die vierdte Urſach. Ja/ das noch mehr iſt/ es käme mancher Menſch nicht zu den Digniteten/ dazu ihn Gott offt wun- derlich erhebet/ wenn ihme ſeine Eltern/ die ihn viel- leicht durch übrige Lindigkeit hätten verzerteln mö- gen/ in der Jugend von dem lieben Gott nicht wä- ren entzogen worden. Ja/ ſagt mancher/ wenn ich meinem Weib und Kinderlein einen getreuen Vormund hätte/ ſo wolt ich darnach meinen Willen deſto ehe in Gottes Wil- len ſetzen. Aber wiltu deinen frommen Gott zu einem ſol- chen Vormund deinen Kindern haben/ ſo muſtu die- ſe zwey Ding thun: Erſt- Fffff

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/381>, abgerufen am 22.11.2024.